Angesehener Minister der Jin-Dynastie fördert Güte und Rechtschaffenheit

(Minghui.org) Ob in einer alten Dynastie oder in der modernen Gesellschaft – ein hoher Beamter sollte moralischen Grundsätzen folgen, sich selbst richtig positionieren und seiner Verantwortung gerecht werden. Dieser Artikel beleuchtet einige Geschichten über Wang Dao (276 - 339), einen Minister der östlichen Jin-Dynastie.

Wang stammte aus einer prominenten Familie und stand drei Kaisern der frühen östlichen Jin-Dynastie zur Seite. Fang Xuanling, ein berühmter Minister der Tang-Dynastie, lobte Wang im Buch der Jin: „Wie Guan Zhong, ein chinesischer Philosoph und Politiker, verfügte Wang über ein gütiges Herz und unterstützte kleine und schwache Staaten. Zhuge Liang gleich, förderte Wang hinsichtlich der Unterstützung des neuen Staates Wohlwollen und Gerechtigkeit. Seine Tugendhaftigkeit begleitete ihn, als er als Gründervater der östlichen Jin-Dynastie diente.

Gegenüber Kaisern Loyalität und Respekt bewahren

Laut dem Buch der Jin stand Wang Sima Rui sehr nahe, lange bevor Sima als erster Kaiser der östlichen Jin-Dynastie den Thron bestieg. Als er sah, dass die Gesellschaft im Chaos versunken war, half Wang Sima aus vollem Herzen bei der Wiederherstellung von Recht und Ordnung. Auch Sima schätzte Wang sehr, und die beiden wurden enge Freunde.

Wang legte Sima ans Herz, sich zur Erreichung seiner Ziele zurückzuhalten, die Etikette einzuhalten und weise und tugendhafte Männer zu rekrutieren. Sima bezeichnete Wang einmal als seinen Xiao He, einen engen Freund und Berater des ersten Kaisers der Han-Dynastie, Liu Bang. Wang entgegnete daraufhin, der Kaiser der Qin-Dynastie sei rücksichtslos gewesen und seine Beamten hätten die Bürger hemmungslos unterdrückt. Infolgedessen seien die Menschen Liu gefolgt und hätten die Qin-Dynastie gestürzt. Zu jener Zeit konkurrierten Hofbeamte und Adelsfamilien um ein Leben in Luxus, und mit der Moral ging es immer mehr bergab. Gesetze und Vorschriften wurden ignoriert und zahlreiche Beamte gaben sich dem Vergnügen hin, was letztlich der gesellschaftlichen Moral schadete.

Der Gesetzmäßigkeit entsprechend, entwickeln sich die Dinge in die entgegengesetzte Richtung, wenn sie extrem werden. In Anbetracht der damaligen Situation riet Wang, dass, wenn Sima sich um die Einigung des Landes bemühen würde, talentierte Persönlichkeiten wie Guan Zhong und Yue Yi (ein prominenter militärischer Führer des Staates Yan) entsprechend hervortreten würden. Sima befolgte Wangs Rat und erwarb sich allmählich Respekt und Unterstützung in der Öffentlichkeit.

Wang wurde auch deshalb als tugendhaft bezeichnet, weil er in der Lage war, eine angemessene Beziehung zum Kaiser zu pflegen.

Es folgen zwei weitere Geschichten aus dem Buch der Jin:

Als Sima den kaiserlichen Thron bestieg, saßen all seine Hofbeamten zu beiden Seiten. Der Kaiser lud Wang ein, sich neben ihn zu setzen, aber Wang lehnte demütig ab, mit der Begründung: „Wenn die Sonne auf die unterste Ebeneherabsteigen würde, wie könnten dann die einfachen Leute zu ihr aufschauen und sich an ihrem Glanz erfreuen?“ Der Kaiser, beeindruckt von Wangs Bescheidenheit, akzeptierte seine Entscheidung.

Die zweite Geschichte handelt davon, als Sima Rui verstarb und sein Sohn Sima Shao dessen Nachfolge übernahm undebenfalls von Wang unterstützt wurde. Zu jener Zeit rebellierte Wangs Cousin Wang Dun. Er wurde schließlich vom Kaiser und Wang Dao erfolgreich besiegt.

Nachdem die Rebellion niedergeschlagen worden war, wurde Wang Dao von Kaiser Sima offiziell geehrt. Beispielsweisedurfte Wang Dao ein Schwert und Schuhe tragen, wenn er den kaiserlichen Hof betrat, und musste nicht wie die anderenschnell laufen. Doch Wang Dao lehnte all diese Ehrungen entschieden ab.

In der Geschichte verloren viele Berater des ersten Kaisers einer Dynastie oft an Macht oder wurden aus verschiedenen Gründen abgesetzt. Dass Wang Dao das Vertrauen von Kaisern über drei Generationen hinweg zuteilwurde, resultierte aus seiner Bescheidenheit und daraus, dass er stets ein angemessenes Verhältnis zu den Kaisern pflegte.

Die Verantwortung für seine Fehler übernehmen

Niemand ist perfekt, und die Fähigkeit, für seine Fehler geradezustehen, kann sicherlich als eine Form der Tugendbezeichnet werden. Während der Rebellion Xu Kans, des Gouverneurs von Taishan, hielt Sima Rui nach jemandem Ausschau, der die Rebellion niederschlagen sollte. Wang schlug Yang Jian vor, der jedoch versagte und dafür bestraftwurde.

Daraufhin bat Wang den Kaiser in einem Schreiben, ihn ebenfalls mit Degradierung zu bestrafen, da er ihm Yang empfohlen hatte. Aber der Kaiser lehnte seine Bitte ab. Wangs Bescheidenheit und Verantwortungsbewusstsein wurde von späteren Generationen gelobt.

Wert auf eine moralische Erziehung legen

Ein weiterer Beitrag Wangs bestand darin, den Kaiser dazu zu bewegen, Schulen zu errichten zwecks Bildung und Förderung moralischer Grundsätze.

In einem Brief an den Kaiser schrieb er, dass die Grundlage einer sozialen Atmosphäre in der Schaffung gerechter Konzepte für menschliche Beziehungen liege. Der Schlüssel zu solchen Beziehungen sei die Errichtung von Schulen, um den Menschen Bildung zu ermöglichen. Schulen dienten zur Förderung von Ethik, Moral und Umgangsformen. Auf diese Weise könne die Regierungsführung des Staates für eine stabile Gesellschaft problemlos aufrechterhalten werden. Wenn die Menschen sich dem Schuldgefühl bewusst seien und sich an die rechtschaffenen Normen hielten, würden diefamiliären Beziehungen harmonisch und geordnet verlaufen. Zudem würden sich die rechtschaffenen Beziehungen zwischen dem Kaiser und den Hofbeamten solide und stabil gestalten. Wie im Buch der Wandlungen festgehalten: „Aufrichtige Familien führen zu einer stabilen Umgebung.“

Daher würde ein weiser Kaiser seinem Volk von Kindesbeinen an die richtigen Werte vermitteln, damit es sich während des Heranwachsens an moralisch vertretbaren Konzepten orientieren kann und keine Sünden begehen würde. Diejenigen, die einen guten Charakter haben, würden geeignete Positionen erhalten und zum Wohl des Landes beitragen.

Selbst die Kinder eines Kaisers sollten die richtigen Werte vermittelt bekommen, damit sie in ihrem Leben eine gute Moral entwickeln, bevor sie einen würdigen Status erhalten. Wenn die Menschen verstehen, dass das Ansehen von Gelehrten auf moralischen Werten basiere, werden sie sich ständig selbst verbessern und Ehrlichkeit und Tugendhaftigkeit anstreben. Das sei das Ergebnis von Bildung. 

Nachdem er Wangs Brief gelesen hatte, beherzigte Sima seinen Rat.

Segen für die Nachkommen

Wang führte ein sparsames Leben und strebte kaum nach persönlichen Vorteilen. Er hortete keine zusätzlichen Lebensmittel zu Hause und machte sich nichts aus Luxus. Als der Kaiser von seiner Lage erfuhr, schenkte er Wang zehntausend Ballen Stoff. Als Wang sich krank fühlte und nicht an den königlichen Hofgottesdiensten teilnehmen konnte, stattete ihm der Kaiser einen Besuch ab und richtete ein Bankett mit einem Unterhaltungsprogramm für ihn aus.

Als Wang im Alter von 64 Jahren an einer Krankheit verstarb, veranstaltete der Kaiser im kaiserlichen Saal eine dreitägige Trauerzeremonie, wie sie auch für Huo Guang (einem erfolgreichen General und bedeutenden Hofbeamten der Han-Dynastie) sowie Sima Fu (dem König von Anping der westlichen Jin-Dynastie) abgehalten wurde.

Am Tag von Wangs Beerdigung stellte der Kaiser neun zeremonielle Kutschen, Wachen und Musikkapellen für das kaiserliche Begräbniszeremoniell sowie Hunderte von Kriegern als Geleitschutz ab. Wangs Begräbnis war mit keinemBegräbnis bekannter Beamter in der Vergangenheit vergleichbar.

Dem Buch der Song zufolge erließ Kaiser Wu von Song, nachdem er den Thron bestiegen und die Östliche Jin-Dynastie abgelöst hatte, ein kaiserliches Edikt. Darin heißt es, dass sich das System der Titelverleihung in der Jin-Dynastie zwar im Laufe der Zeit geändert hatte, der Titel von Wang Dao und anderen tugendhaften Beamten der Jin-Dynastie aber derselbe blieb. Das heißt, ihre Nachkommen würden weiterhin verschiedene Privilegien genießen.