Briefe an die Redaktion: Überlegungen zu drei aktuellen Beiträgen der Minghui-Redaktion

(Minghui.org) In diesem Artikel soll es um drei Briefe von Falun-Dafa-Praktizierenden in Europa gehen. Die darin geschilderten Vorfälle spiegeln einige komplizierte Phänomene wider, die durch die Anhaftung der Praktizierenden, Arbeit zur Bestätigung von Dafa zu erledigen, verursacht worden sind. Die Praktizierenden zeigen in ihren Artikeln nicht mit dem Finger auf jemanden, sondern bitten alle Mitpraktizierenden, die Kultivierungsumgebung positiv zu beeinflussen, indem wir unsere Xinxing erhöhen und das Fa als Meister betrachten.

Erster Brief: Wahre Kultivierung und die Kultivierungsumgebung

Minghui hat kürzlich drei Beiträge veröffentlicht: „Verantwortung“ (01.07.2023), „Schmeichelei und dämonische Störung aus eigenen Gedanken“ (03.07.2023) und „Können wir die neuen Artikel des Meisters unter gewöhnlichen Menschen verbreiten?“ (03.07.2023). Nachdem sie diese Beiträge gelesen hatten, teilten einige Praktizierende ihre Gedanken dazu mit, darunter „Ein Brief an die Minghui-Redaktion – ein Praktizierender außerhalb Chinas ist besorgt“ (21.07.2023). Alle diese Artikel spiegeln Probleme wider, mit denen wir konfrontiert sind. So kam ich auf die Frage, warum einige langjährige Praktizierende immer noch keinen positiven Einfluss auf ihre Kultivierungsumgebung haben, insbesondere außerhalb Chinas.

Ich möchte über etwas sprechen, das unter unseren lokalen Praktizierenden passiert ist. Ally (Pseudonym), eine westliche Praktizierende, war zuständig für unseren lokalen Falun Dafa Verein e. V. Sie fragte mich, ob ich Mitglied des Vereins werden wolle. Ich lehnte ab. Es gab einen anderen Praktizierenden, der dabei helfen wollte, aber Ally hatte keine hohe Meinung von ihm.

In den vergangenen Jahren ersetzte Ally drei oder vier chinesische Mitglieder des Vereins. Allein im letzten Jahr hat sie das gesamte Team dreimal ausgetauscht. Wenn man sie in den letzten Jahren gefragt hat, wer Mitglied des Vereins sei, gab sie keine Auskunft. Erst in letzter Zeit tat sie es, als eine Notsituation auftrat. Wenn ich zugestimmt hätte, Vereinsmitglied zu werden, hätte Ally mich vermutlich auch irgendwann ersetzt.

Die Umgebung für das Fa-Lernen und positiven Austausch existiert nicht mehr

In dem Beitrag der Minghui-Redaktion „Verantwortung“ heißt es: „Wenn die Praktizierenden auf Konflikte stießen, betrachteten sie die Probleme nicht unter dem Gesichtspunkt der Kultivierung, sondern schauten nur im Außen. Das führte dazu, dass viele neue Lernende, die das Fa nach 2000 erhielten, die richtige Atmosphäre und Reinheit des Fa-Lernens in der Gruppe und der Übungsorte nicht mehr kennengelernt haben.“

Beim Erfahrungsaustausch nach dem Fa-Lernen in der Gruppe war Ally stets von vier oder fünf chinesischen Praktizierenden umgeben, die ihr Komplimente machten. Andere Praktizierende ignorierte sie. Ganz gleich, was besprochen wurde, es dauerte nicht lange, bis einer ihrer Schmeichler ihren Namen erwähnte. Manchmal wurde sie an einem Abend ein Dutzend Mal erwähnt. Die Diskussionen drehten sich um ihre Kultivierung oder darum, wie sie mit Fragen bezüglich Falun Dafa umging. Manchmal drehte sich der Abend nur um sie, denn Ally verstand kein Chinesisch und die Praktizierenden mussten somit für sie übersetzen, was viel Zeit kostete. Allmählich gewöhnte sie sich daran, dass die chinesischen Praktizierenden ihr auf diese Weise schmeichelten. Diese Situation hielt über zehn Jahre lang an.

Viele Praktizierende suchten sich nicht selbst Projekte zur Fa-Bestätigung, sondern warteten darauf, dass Ally ihnen Aufgaben zuwies. Die Praktizierenden, die ihr gerne schmeichelten, brauchten oft ihre Hilfe. Beispielsweise brauchten sie Hilfe, wenn sie an einem Projekt oder einer Aktivität bezüglich Falun Dafa teilnehmen wollten, oder ihre Familienmitglieder brauchten Ally, damit sie eine Art Bürgschaft für ihre Einwanderungspapiere ausstellte. Als Gegenleistung für ihre Hilfe taten sie ihr oft einen Gefallen.

Nach einer Weile verließen einige langjährige Praktizierende die Gruppe, weil sie sich in einer von Schmeichlern dominierten Kultivierungsumgebung nicht wohlfühlten. Neue Praktizierende übernahmen wissentlich oder unwissentlich die „Schmeichelkultur“. Als einmal ein langjähriger Praktizierender zum Fa-Lernen kam, wirkte Ally sofort nervös und verstimmt. Ein Schmeichler, der ihre Unruhe bemerkte, beschuldigte den langjährigen Praktizierenden ganz offen, er würde Ärger machen.

Nicht wahrhaftig sein

Die Veranstaltungen der Praktizierenden sollten dazu dienen, Menschen zu erretten, und nicht nur dazu, Fotos zu machen und Berichte darüber zu schreiben, die dann zur Veröffentlichung an Minghui geschickt werden.

Für ein Forum, das den Organraub an Lebenden in China thematisieren sollte, mietete der Dafa Verein ein Theater mit einem Fassungsvermögen von Hunderten Sitzplätzen. Sie luden einen bekannten kanadischen Menschenrechtsanwalt ein, auf der Veranstaltung zu sprechen. Da diese jedoch nicht gut beworben wurde, kamen letztlich nur zehn Personen. Auch die meisten ortsansässigen Praktizierenden gingen nicht hin. Auf die Frage des Anwalts, warum nur so wenige Zuhörer anwesend seien, antwortete ein Praktizierender, dass die meisten Leute im Urlaub seien.

Es ist nahezu sicher, dass wir, wenn wir Veranstaltungen durchführen wollen, auf verschiedene Probleme stoßen. Aber wir sollten sie überwinden, damit unsere Veranstaltungen tatsächlich die Wirkung haben, noch mehr Menschen zu erretten. Andernfalls dienen sie nur zu unserer eigenen Unterhaltung und sind somit sinnlos.

Zweiter Brief: Gedanken über Praktizierende, die unter Krankheitskarma leiden beziehungsweise verstorben sind

In letzter Zeit haben wir immer wieder von Praktizierenden gehört, die unter Krankheitskarma leiden und von denen einige verstorben sind. Ich würde sagen, dies sind keine Einzelfälle. Wir sollten alarmiert sein. Wir müssen dieses Thema auf der Grundlage des Fa diskutieren.

Die Störungen der alten Mächte beseitigen und den fleischlichen Körper schützen

Ein lokaler Mitpraktizierender kam auf die Intensivstation eines Krankenhauses. Wir besprachen die Situation und beschlossen, aufrichtige Gedanken für ihn auszusenden. Eine andere Praktizierende fragte mich unter vier Augen: „Warum senden wir (unter diesen Umständen) aufrichtige Gedanken aus? Was soll ich [im Stillen] sagen, wenn ich aufrichtige Gedanken für ihn aussende?“

Ich antwortete: „Seine ‚Krankheit‘ ist nicht das Arrangement des Meisters, daher sollten wir sie verneinen.“ – „Woher weißt du, dass der Meister das nicht arrangiert hat?“, flüsterte sie mir zu, woraufhin ich sagte: „Die alten Mächte stellen die persönliche Kultivierung in den Vordergrund und stören uns unter dem Vorwand, auf diesem Wege unsere Anhaftungen beseitigen zu wollen. In Wirklichkeit stören sie damit die Fa-Berichtigung des Meisters, und das dürfen wir nicht zulassen. Lass uns jetzt aufrichtige Gedanken aussenden.“

Durch diese Begebenheit erkannte ich, dass es für uns an der Zeit ist, ernsthaft über Krankheitskarma und den Tod von Mitpraktizierenden zu sprechen. Wir müssen wissen, wie wir gemäß dem Fa solchen Situationen ruhig begegnen und damit umgehen sollen.

Nur durch Nach-innen-Schauen können wir die Prüfung bestehen

Der Meister hat oft über Krankheitskarma gesprochen. Die Prüfungen, auf die wir bei der Kultivierung stoßen, sind Gelegenheiten für uns, unsere Xinxing zu erhöhen. Nur so können wir die Prüfung bestehen.

Haben wir Anhaftungen, dürfen wir sie nicht leugnen. Es kann sein, dass wir sie noch nicht entdeckt haben oder dass wir sie zwar entdeckt haben, uns aber weigern, ihnen ins Auge zu sehen. Ich glaube, wenn wir uns unseren Anhaftungen offen stellen, werden wir sehen, dass sie nicht schwer zu beseitigen sind. Schließlich sind Anhaftungen kein Teil von uns. Sie wollen uns glauben machen, sie seien ein Teil von uns, weil sie nicht beseitigt werden wollen.

Nur diejenigen, die sich erfolgreich kultiviert haben, und diejenigen, die sich nie kultiviert haben, können keine Anhaftungen bei sich finden. Kultivierende sollten ständig nach ihren Anhaftungen suchen, sie beseitigen und sich dadurch erhöhen. Der Meister gibt uns Gelegenheiten, unsere Anhaftungen zu entdecken und uns zu erhöhen. Aber manche von uns geben den Anhaftungen nach und versäumen diese Gelegenheiten immer wieder. Wenn ein Praktizierender von einer Anhaftung, einer Anschauung oder einer anderen entarteten Substanz umgeben ist und zu lange auf einer Ebene bleibt, leidet er womöglich unter chronischem Krankheitskarma.

Der Meister sagt:

„Wenn sich deine Xinxing erhöht hat, wird sich dein Körper sehr stark verändern; wenn sich deine Xinxing erhöht hat, werden sich die Substanzen an deinem Körper garantiert verändern.“ (Zhuan Falun, 2019, Seite 35)

Dritter Brief: Überlegungen zu den jüngsten Beiträgen der Minghui-Redaktion

Als ich die besagten Beiträge der Minghui-Redaktion las, war ich erschüttert. Sie haben mich zum Nachdenken gebracht. Mein Verständnis ist, dass es beim Lernen des Fa nicht nur darum gehen sollte, ob wir das Fa lesen oder nicht. Es sollte darum gehen, sich dem Fa wirklich anzugleichen, nach innen zu schauen und eine Kultivierungsumgebung zu schaffen, in der wir voneinander lernen können.

Als Praktizierende lernen wir das Fa oder erwecken zumindest den Anschein, es zu tun. Manche von uns verbringen jeden Tag viel Zeit damit, das Fa zu lernen oder auswendig zu lernen. Aber es geht nicht darum, wie viel Fa wir lernen, sondern darum, ob wir durch das Fa-Lernen unsere menschlichen Gesinnungen loslassen. Nur so können wir uns dem Fa angleichen.

Nehmen wir uns das Fa wirklich zu Herzen und lassen wir uns in unserer Kultivierung vom Fa anleiten? Können wir – vor allem die langjährigen Praktizierenden – offenen Herzens von unseren Erfahrungen berichten, wirklich nach innen schauen und anderen helfen, sich gemäß dem Fa zu erhöhen, und so die Kultivierungsumgebung verbessern? Auch wenn wir täglich das Fa lernen, die Übungen praktizieren und aufrichtige Gedanken aussenden – wissen wir, wie wir uns kultivieren sollen? Warum senden wir aufrichtige Gedanken aus? Wenn wir etwas für andere tun, sind wir dann hundertprozentig selbstlos oder haben wir, auch wenn es noch so klein ist, ein eigenes Interesse an dem Ergebnis? Das wissen nur wir selbst. Wir müssen während der Kultivierung alle Anhaftungen ablegen.

Der Meister sagt:

„Doch ganz gleich wie sich die moralischen Normen der Menschheit auch verändern, die Eigenschaften dieses Kosmos bleiben unverändert. Sie sind der einzige Maßstab, um zu beurteilen, wer ein guter und wer ein schlechter Mensch ist.“ (Zhuan Falun, 2019, Seite 19)

Lasst uns daran arbeiten, eine Kultivierungsumgebung zu schaffen, in der wir uns miteinander vergleichen und in der Kultivierung fleißig vorankommen können. Wir sollten schlechten Gewohnheiten wie Prahlerei und Schmeicheleien keine Plattform bieten.

Anmerkung der Redaktion: Dieser Artikel stellt die persönliche Ansicht und Erkenntnis des Autors dar und dient dem Verständnisaustausch.