Die Schuldgefühle meinem Sohn gegenüber loslassen
(Minghui.org) Mein Sohn wurde in den 1980er Jahren geboren. Die Geburt war schwierig, weil meine Gebärmutteröffnung zu klein war. Der Arzt nahm eine Schere, um die Gebärmutteröffnung aufzuschneiden, während zwei andere Ärzte auf beiden Seiten des Entbindungsbettes standen, ein Handtuch über meinen Bauch zogen und das Kind nach unten drückten. Als das Kind die Öffnung der Gebärmutter erreichte, aber immer noch nicht geboren werden konnte, sagte der Arzt: „Nehmen wir eine Zange.“ Tragischerweise wurde dabei sein Sehnerv verletzt. Als mein Sohn drei Jahre alt war, erblindete er deshalb auf einem Auge. Der Arzt bat uns, gut auf das andere Auge des Kindes aufzupassen, da im Laufe der Zeit auch dieses beeinträchtigt werden könnte.
Viele Jahre lang hatte ich deswegen Schuldgefühle. Ich dachte: „Wenn ich einem Kaiserschnitt zugestimmt hätte, würde es ihm heute gut gehen.“ Als er heranwuchs, machte ich mir ständig Vorwürfe.
Als ich Falun Dafa zu praktizieren begann, verstand ich, dass auch die Familien der Praktizierenden gesegnet sind. Ich sagte mir, dass ich das Fa sorgfältig lernen und die Übungen gut machen müsse. Ich dachte, wenn ich mich gut kultivieren würde, würde dies meinem Sohn Segen bringen und so könnte ich meinen Fehler wiedergutmachen. Außerdem würde sich mein großer psychischer Druck verringern und ich könnte mein schlechtes Gewissen beruhigen.
Manchmal fühlte ich mich von Schuldgefühlen erdrückt. Ich konnte sie nicht überwinden, sie waren überwältigend. Oft weinte ich nachts stundenlang heimlich. Wenn ich die Berichte von Mitpraktizierenden über die „Erinnerungen an die Seminare des Meisters“ las und Beispiele für die wundersamen Ergebnisse bei der Beseitigung von Krankheiten hörte, bedauerte ich, dass ich nicht die Gelegenheit gehabt hatte, meinen Sohn vom Meister heilen zu lassen.
Viele Jahre lang erkannte ich diese grundlegende Anhaftung nicht. Ende letzten Jahres hörte ich einen Erfahrungsbericht im Minghui Radio von der Fa-Konferenz in Argentinien 2022. Da hieß es: „Außerdem war ich überzeugt, es bestünde meinerseits keine gefühlsmäßige Bindung zu meinen Kindern – das war jedoch Selbstbetrug. Alles, was mit der Erziehung und Disziplinierung meiner Kinder zu tun hatte, berührte mein Herz. Ich weinte sogar, wenn mein Mann ihnen Grenzen setzte.“
Diese Erfahrung erschütterte mich. Plötzlich erkannte ich meine Anhaftung und mein starkes Streben, etwas vom Dafa bekommen zu wollen. Was für ein selbstsüchtiges, schmutziges Herz.
Als der Artikel des Meisters „Warum gibt es die Menschheit“ erschien, verstand ich es noch besser.
Darin erklärt der Meister:
„Alles, was in unserem Leben geschieht – ob es nun gerechtfertigt erscheint oder nicht – ist in Wirklichkeit die karmische Konsequenz dessen, was wir in unseren vergangenen Leben getan haben, und zwar im Guten wie im Schlechten. Wie viel Tugend ein Mensch in seinem Vorleben gesammelt hat, bestimmt, wie viel Glück er in diesem oder im nächsten Leben bekommt.“ (Warum gibt es die Menschheit, 20.01.2023)
Mit diesem Verständnis des Fa über die karmische Beziehung war ich in der Lage, mein Trachten loszulassen. Als ich mich änderte, verbesserte sich zu meiner Überraschung auch der Zustand meines Sohnes. Seine Augen schielen jetzt nicht mehr und er führt ein zufriedenes Leben mit Frau und einem Kind. Und das alles dank der Segnungen, die ihm durch Falun Dafa zuteil wurden.
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