Berufsschullehrerin wegen ihres Glaubens zu jahrelanger Haft verurteilt

(Minghui.org) Ende Juni 2023 bestätigte Minghui.org, dass die 51-jährige Lehrerin Li Zhijun wegen ihres Glaubens an Falun Dafa zu viereinhalb Jahren Haft verurteilt wurde.

Li arbeitet an der Berufsschule des Bezirks Jizhou in der Stadt Hengshui, Provinz Hebei. Sie hat beim Mittleren Gericht der Stadt Berufung eingelegt.

Festnahme

Li wurde am 10. Oktober 2021 um kurz nach 5 Uhr morgens aus dem Tiefschlaf gerissen und verhaftet. Ihr Neffe, der etwa 10 Jahre alt ist und bei ihr lebt, hatte große Angst.

Vier weitere Bewohner des Bezirks Jizhou wurden an diesem Morgen ebenfalls verhaftet, darunter die Männer Liu Qianli und Han Jinjing, die Frauen Gao Xiuping und Han Yongsheng. Die drei Letztgenannten stammen aus der gleichen Familie.

Die verhaftenden Beamten gehörten zur Staatssicherheitsabteilung des Bezirks Jizhou. Sie brachten die fünf Falun-Dafa-Praktizierenden in das Hehong Hotel (im Bezirk Taocheng der Stadt Hengshui), von dem ein Teil als schwarzes Gefängnis umgebaut worden war, um Falun-Dafa-Praktizierende zu foltern.

Die Familien der Praktizierenden erhielten später jeweils eine Mitteilung, dass ihre Angehörigen in dem Hotel unter Hausarrest gestellt worden seien. Die Mitteilung trug das Siegel der Staatssicherheitsabteilung des Bezirks Taocheng.

Es gab vier Hotelzimmer, die speziell für die Unterbringung von Falun-Dafa-Praktizierenden genutzt wurden. Die fünf Praktizierenden wurden gezwungen, rund um die Uhr auf einem Metallstuhl zu sitzen, wobei ihre Hände und Füße mit Handschellen an den Stuhl gefesselt waren. Tagsüber wurden sie gezwungen, sich Fernsehprogramme anzusehen, die Falun Dafa verleumdeten. Nachts wurde ihnen der Schlaf entzogen, sie wurden verhört und mussten „Reueerklärungen“ verfassen, um Falun Dafa abzuschwören.

Folterinstrument: Metallstuhl

Herr Liu wurde am 12. Oktober 2021 aus gesundheitlichen Gründen gegen Kaution freigelassen. Frau Han wurde am 4. November desselben Jahres freigelassen. Herr Han wurde am 8. November 2021 in die Haftanstalt des Bezirks Jizhou gebracht. Die beiden Frauen Li und Gao wurden am 8. November beziehungsweise am 19. November 2021 in das Haftzentrum der Stadt Hengshui überstellt.

Fortgesetzte Folter in der Haftanstalt

Frau Li wurde in der Haftanstalt erneut an einen Metallstuhl gefesselt und durfte nicht schlafen.

Im August 2022 wurde Frau Li zweimal von dem Wärter Ji Xiaoying mit Schuhsohlen ins Gesicht geschlagen, weil sie gegen ihre Verfolgung protestiert hatte. Nach einer dieser Ohrfeigen konnte sie einen ganzen Monat lang den Mund nicht zum Essen öffnen.

Bei einer anderen Gelegenheit wurde Frau Li mit Elektrostäben geschockt.

Die festnehmenden Beamten verhörten sie später erneut und versuchten, sie zu einem Schuldeingeständnis zu bewegen. Sie fälschten Beweise gegen sie und sorgten dafür, dass sie angeklagt wurde. Die Staatsanwaltschaft des Bezirks Jizhou leitete ihren Fall dann an das Bezirksgericht Jizhou weiter.

Familie darf dem Prozess nicht beiwohnen

Frau Li stand am 30. März 2023 vor dem Bezirksgericht Jizhou. Ihre Familie durfte der Anhörung nicht beiwohnen. Es ist unklar, ob ihr Anwalt anwesend war.

Sie sagte gegen die Polizisten aus, die sie gefoltert und Beweise gegen sie gefälscht hatten, aber sowohl der Richter als auch der Staatsanwalt diskreditierten ihre Aussagen.

Der Richter rief die Zeugen der Staatsanwaltschaft nicht zum gesetzlich vorgeschriebenen Kreuzverhör vor das Gericht. Er setzte für den 25. April eine zweite Anhörung an, aber es ist unklar, ob diese jemals stattgefunden hat.

Zu viereinhalb Jahren verurteilt

Der Anwalt und die Familie von Frau Li erhielten Ende Juni eine Kopie des Urteils. Das Urteil erwähnte die folgenden „Beweise“ der Staatsanwaltschaft, die zur Verurteilung von Li verwendet wurden:

1. „Die in ihrer Wohnung beschlagnahmten Falun-Dafa-Bücher“: Ihr Anwalt sagte, die Polizei habe die Bücher ohne ihre Anwesenheit oder die ihrer Familie gezählt. Daher war es unklar, ob die im Urteil angegebene Anzahl der beschlagnahmten Gegenstände mit dem übereinstimmte, was tatsächlich aus ihrer Wohnung entwendet worden war.

2. „Frau Li warb bei einem Schüler und mehreren Lehrerkollegen, die alle als Zeugen der Anklage aufgeführt wurden, für Falun Dafa“: Ihr Anwalt sagte, dass der betroffene Schüler an Depressionen leide und Frau Li ihn als Lehrerin lediglich tröstete. Der Schüler und die wenigen erwähnten Lehrer haben durch ihre Gespräche mit ihnen keinen Schaden erlitten und hätten niemals als Belastungszeugen gegen sie aufgeführt werden dürfen, geschweige denn, um sie zu viereinhalb Jahren zu verurteilen.

Familiäre Notlage

Frau Li begann 1995, Falun Dafa zu praktizieren, und erholte sich bald danach von ihren zahlreichen Krankheiten, darunter Migräne, gynäkologische Erkrankungen, Magenprobleme und Fußschmerzen. Als sie wieder gesund wurde, verbesserte sich auch ihre schlechte Laune. Indem sie die Falun-Dafa-Prinzipien Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht befolgte, lernte sie auch, Ruhm und persönlichen Gewinn leichtzunehmen. Sie wurde geduldiger und fürsorglicher gegenüber ihren Schülern und anderen.

Nach Beginn der Verfolgung im Jahr 1999 wurden Li und ihre Eltern, die beide ebenfalls Falun-Dafa-Praktizierende sind, wiederholt angegriffen, weil sie an ihrem Glauben festhielten. Lis Ehemann konnte das nicht verkraften und ließ sich im Jahr 2000 von ihr scheiden. Er erhielt das volle Sorgerecht für ihr Kind, das zu diesem Zeitpunkt erst vier Jahre alt war.

Lis Mutter, Zuo Shuling, wurde einmal zu einem Jahr Zwangsarbeit verurteilt.

Lis Vater Li Huimin saß fünf Jahre im Jidong-Gefängnis. Weniger als sechs Monate nach seiner Entlassung erlitt er einen Schlaganfall. Er starb am 5. Februar 2006.

Frühere Verfolgung

Als die Verfolgung am 20. Juli 1999 begann, absolvierte Li auf Kosten ihres Arbeitgebers eine Weiterbildung an der Pädagogischen Universität Hebei (in der Hauptstadt Shijiazhuang). Sobald sie an diesem Tag von der Verfolgung erfuhr, reiste sie nach Peking (etwa eine Stunde Zugfahrt), um sich für Falun Dafa einzusetzen. Ihr Arbeitgeber stoppte daraufhin ihre Weiterbildung und wies sie an, zur Arbeit zurückzukehren.

Li fuhr sechs Tage später, am 26. Juli, nach Peking. Sie wurde verhaftet und in das Bezirksgefängnis Changping in Peking gebracht. Später wurde sie in das Untersuchungsgefängnis des Bezirks Jizhou zurückgebracht und weitere fünfzehn Tage festgehalten.

Ihr Arbeitgeber holte sie am 28. August 1999 aus der Haftanstalt ab und hielt sie mehr als 50 Tage lang in einem Büro auf dem Campus fest. Ihre Eltern durften sie nicht sehen. Die Schulleitung beauftragte mehrere Lehrer abwechselnd Zeitungsartikel vorzulesen, die Falun Dafa verleumdeten. Sie befahlen ihr auch, „Garantieerklärungen“ zu schreiben, in denen sie versprechen sollte, Falun Dafa nicht mehr zu praktizieren.

Im Mai 2000 befahl Zhao Guosheng von der Bezirkspolizei Jizhou den Beamten Li Xuezhi und Yan Su von der örtlichen Polizeiwache, Li zu verhaften. Sie brachten sie in die Haftanstalt des Bezirks Jizhou, wo Li, Zheng Baoxin, Wang Yuwei und Zhang Xiangyang sie mit Elektroschocks folterten.

Sie zwangen sie, sich auf den Boden zu setzen und die Arme um die Knie zu legen, bevor sie einen Holzstab durch die Öffnungen zwischen ihren Armen und Oberschenkeln steckten. Als Nächstes fesselten sie ihre Hände fest und umwickelten ihre Daumen mit Klebeband. Sie ließen Wasser auf ihre Daumen tropfen, bevor sie ihr mit einem Hochspannungsnetzteil (die Spannung konnte bis zu 3.000 Volt betragen) einen Stromschlag versetzten. Sie folterten sie fast acht Stunden lang immer wieder auf diese Weise.

Die Regierung des Bezirks Jizhou hielt im März 2001 ein Gehirnwäscheverfahren ab, um Falun-Dafa-Praktizierende zu verfolgen. Li wurde dort mehr als fünf Monate lang festgehalten. Während dieser Zeit wurde sie vorübergehend für zwei Wochen in der Haftanstalt des Bezirks Jizhou festgehalten.

In dem Gehirnwäscheverfahren wurde Li allein in einem Raum festgehalten und rund um die Uhr von zwei Personen von ihrem Arbeitsplatz beobachtet. Sie durfte den Raum nicht verlassen und musste eine Erlaubnis einholen, bevor sie die Toilette benutzen durfte. Die Wände waren mit Slogans beschmiert, die Falun Dafa verleumdeten. Sie wurde gezwungen, mit dem Gesicht zur Wand zu stehen und/oder sich Videos anzusehen, die Falun Dafa verleumdeten. Während der Gehirnwäsche bekam sie nichts zu essen und ihr Arbeitgeber ließ ihr jeden Tag Mahlzeiten liefern.

Wenn sie nicht in dem Raum festgehalten wurde, wurde sie einmal von dem Beamten Wang Zhenxia an einen Baum gefesselt. Bei einer anderen Gelegenheit musste sie in der sengenden Sonne stehen.

Im Juni 2002 begab sich Lyu Songyin vom Büro 610 in Hengshui in den Bezirk Jizhou, um zu überprüfen, ob es dort noch Falun-Dafa-Praktizierende gibt. Li erzählte ihm, dass Falun Dafa ihre Gesundheit wiederhergestellt, ihre Gemütslage verbessert und sie zu einem besseren Menschen gemacht habe.

Lyu ordnete Vergeltungsmaßnahmen gegen sie an. Zwei Tage nach dem Treffen mit ihr brachten Sun Ju'an, der Leiter der örtlichen Polizeiwache, und einige Leute von ihrem Arbeitsplatz sie in die Gehirnwäsche-Einrichtung der Stadt Hengshui, wo sie mehr als zehn Tage lang festgehalten wurde. Zheng Genqi und Wang Changxin waren zu dieser Zeit die Leiter der Gehirnwäsche-Einrichtung.