Nach zwei Haftstrafen im Arbeitslager zu drei Jahren Gefängnis verurteilt

(Minghui.org) Wegen seines Glaubens an Falun Dafa wurde der 67-jährige Yan Wencheng aus dem Landkreis Yishui, Provinz Shandong zu drei Jahren Gefängnis verurteilt. Das Urteil erging am 20. Juli 2023, dem 24. Jahrestag der Verfolgung von Falun Dafa.

Yan Wencheng war am 7. Februar 2023 von Beamten der Polizeiwache Chengbei festgenommen worden, wobei sie seinen Laptop, seine Falun-Dafa-Bücher und seine Tischkalender beschlagnahmten.

Während Yans Verhör auf der Polizeiwache nahm die Polizei die gesamte Sitzung auf Video auf und sagte, dass sie einfach den Befehlen des KPCh-Sekretärs der Bezirksregierung folgten. Sie versprachen, ihm das Leben nicht schwer zu machen, und ließen ihn zwei Stunden später wieder frei.

Nur wenige Tage später wurde Yan erneut verhaftet, diesmal von Agenten der Polizeiwache Chengjiao und der Staatssicherheit des Landkreises Yishui. Die Beamten brachten ihn in die Haftanstalt des Landkreises Yishui, wo er immer noch festgehalten wird.

Die Staatsanwaltschaft des Landkreises Yishui erhob Anklage gegen Yan und das Bezirksgericht Yishui hielt im Juni 2023 eine Anhörung zu seinem Fall ab, ohne seine Familie darüber zu benachrichtigen.

Yans Angehörige erfuhren über einen Insider, dass er am 20. Juli zu drei Jahren Haft verurteilt wurde. Er hat Berufung gegen die ungesetzliche Verurteilung wegen der Ausübung seines Glaubens eingelegt.

Es ist nicht das erste Mal, dass Yan wegen seines Glaubens ins Visier genommen wurde. Zuvor war er 2007 und 2012 zweimal zu Haftstrafen von insgesamt viereinhalb Jahren Zwangsarbeit verurteilt worden. Seine jüngere Tochter wurde 2005 zu einem Jahr Zwangsarbeit verurteilt, nur weil sie nicht wusste, wo er war, als sie von der Polizei über seinen Verbleib befragt wurde. Sie war damals noch minderjährig. Die Polizisten schlugen sie und verletzten dabei ihr Schlüsselbein.

Bisherige Verfolgung

Am 20. Juli 1999, dem Tag, an dem die Verfolgung offiziell begann, verschleppten die Beamten des Dorfes Wujiawa Yan und alle örtlichen Falun-Dafa-Praktizierenden und hielten sie 15 Tage lang im Gebäude des Bürgermeisters fest. Während dieser Zeit mussten sie Zeitungen lesen und Fernsehprogramme ansehen, die Falun Dafa und seinen Begründer verleumdeten. Von ihnen wurde verlangt, Falun Dafa aufzugeben.

Die Beamten ließen die Praktizierenden frei, nachdem sie jeden von ihnen zu einer Geldstrafe von 600 Yuan (ca. 75 Euro) verurteilt hatten, befahlen ihnen aber, sich jeden Tag beim Bürgermeisteramt zu melden und eine Erlaubnis einzuholen, wenn sie ihre Häuser verlassen wollten. Die Überwachung und Belästigung wurde intensiviert, wenn sensible Tage anstanden, wie zum Beispiel der 20. Juli oder andere Jahrestage im Zusammenhang mit Falun Gong. Dann bekamen die Praktizierenden Anrufe oder unerwartete Besuche von Beamten oder der Polizei.

Im August 2001 lotsten Li Hongwei, Direktor des allgemeinen politischen Büros des Landkreises Yishui, und mehrere Personen aus dem Büro Wujiawa den Praktizierenden in die Gehirnwäsche-Einrichtung im Dorf Fengjia, Stadt Yishui. Dort hielt man ihn einen Monat und sechs Tage fest und verurteilte ihn zu einer Geldstrafe von 2.500 Yuan (ca. 315 Euro). Einige Tage nach seiner Freilassung brachten Beamte ihn erneut in ein Regierungsbüro und verhörten ihn einen Tag lang. Am nächsten Tag ließen sie ihn frei, da sie keinen Grund für seine Inhaftierung gefunden hatten.

Jüngere Tochter 2005 zu einem Jahr Zwangsarbeit verurteilt

Am 4. September 2005 kamen Niu Yong vom Büro Wujiawa und Wang Hongliang, Kommandeur der Volksmiliz, zu Yan, um ihn zu schikanieren. Yan forderte sie auf, die Verfolgung gesetzestreuer Bürger wie ihn zu unterlassen. Als Reaktion darauf riefen sie weitere Leute herbei, um ihn zu belästigen.

Bald darauf trafen fast dreißig Agenten in etwa acht Autos ein, darunter Sun Jianxun (Sekretär des Komitees für Politik und Recht des Landkreises Yishui), Chen Xilong (Chef der Polizeibehörde des Landkreises Yishui), Li Jianping und Zhang Qiguo von der Staatssicherheit des Landkreises Yishui und Wang Lei (Chef der örtlichen Polizeiwache).

Bei der Durchsuchung von Yans Wohnung konnten sie jedoch nicht finden, was sie suchten. Dann durchwühlten sie seine andere Wohnung und hebelten dafür die Tür mit einer Brechstange auf. Sie beschlagnahmten einen Computer, einen Projektor und 30.000 Yuan (fast 3.800 Euro) in bar.

Yan und seine Frau mussten nach diesem Vorfall von zu Hause zu fliehen und ihr Sohn im mittleren Schulalter war gezwungen, die Schule abzubrechen. Als die Polizei das Paar nicht finden konnte, verhaftete sie ihre beiden Töchter und zwei Neffen.

Yans ältere Tochter, die ihr Baby noch stillte, und sein jüngerer Neffe wurden später gegen Kaution freigelassen, seinen älteren Neffen sperrten die Polizisten jedoch einen Monat lang ein.

Yans jüngere Tochter war noch keine 18 Jahre alt, wurde aber 34 Tage lang in einer Haftanstalt festgehalten, während derer die Polizei sie einmal mehr als 30 Stunden lang verhörte. Sie sollte den Aufenthaltsort ihres Vaters verraten, den sie jedoch nicht wusste. Daraufhin verpasste ihr der Beamte Chen Xilong ein Jahr Zwangsarbeit wegen „Störung der sozialen Ordnung“.

Drei Jahre Zwangsarbeit nach Verhaftung im Jahr 2007

Am 2. Mai 2007 um sechs Uhr morgens verhafteten mehr als zwölf wartende Beamte Yan direkt vor seiner Wohnung. Zu den Beamten gehörten auch Wang Jianjun vom Büro Wujiawa, Zhang Hua von der Polizeiwache Beijiao und Li Yuyou von der Staatssicherheit des Landkreises Yishui. Sie hatten nach Yan gesucht seit er 2005 von zu Hause geflohen war. Sie gingen zu ihm nach Hause, um ihn abzuholen, weil sie erfahren hatten, dass er an diesem Morgen zurückkehren wollte.

Als nächstes durchsuchte die Polizei seine Wohnung und beschlagnahmte zwei Computer, einen Drucker, einen MP3-Player, 600 Yuan (ca. 75 Euro) in bar und einige andere Wertsachen. Sie schlugen dabei auch Yans jüngere Tochter und beschlagnahmten ihr Handy.

Um mehr Geld zu finden, untersuchte die Polizei sogar jedes Kissen und jede Bettdecke. Ein Polizist beschwerte sich: „Wir haben dieses Haus schon zu oft durchsucht, als dass wir noch mehr Geld finden könnten!“

Am 3. Mai 2007 verhörten Li Yuyou, Xie Fugui und einige andere Beamte Yan unter Anwendung von Folter. Sie schlugen ihn so heftig, dass er ohnmächtig wurde. Danach brachten sie ihn ins Kreiskrankenhaus, holten ihn aber wieder ab, kaum dass er drei Stunden später wieder zu Bewusstsein gekommen war.

Die Polizei fuhr ihn direkt zu einem Arbeitslager, das ihn aber aufgrund seines Gesundheitszustandes nicht aufnahm. Der Beamte Chen Xilong nutzte seine Verbindungen, um Yan für weitere 37 Tage (gesetzlich zulässig) in einer Polizeistation einzusperren und ihn danach in das Arbeitslager einweisen zu lassen, wo er eine dreijährige Haftstrafe verbüßen sollte.

Yans Sohn und seine beiden Töchter gingen zur Staatssicherheit, um sich nach ihrem Vater zu erkundigen und die 30.000 Yuan, die 2005 beschlagnahmt worden waren, zurückzuverlangen. Song Wei und Li Yuyou schlugen und beschimpften die drei Kinder. Dabei verletzten sie das Schlüsselbein von Yans jüngerer Tochter, das zuvor bei ihrer Verhaftung im Jahr 2005 schon einmal von der Polizei verletzt worden war.

Li rief: „Wir entscheiden, wem die 30.000 Yuan gehören. Wenn du mich weiter nervst, werde ich dir das Geld nie zurückgeben!“ Ob das Geld jemals zurückgegeben wurde, ist bis heute nicht bekannt.

2012 Monaten zu 18 Monaten Zwangsarbeit verurteilt

Unter Leitung von Xue Hao von der Polizeiwache Beijiao nahm eine Gruppe von Beamten Yan am 7. November 2012 erneut fest. Xue schrie: „Ich habe bereits meine Tante und meine Schwägerin in Arbeitslager geschickt, weil sie Falun Gong praktizierten. Glaubst du, ich würde zögern, auch dich zur Zwangsarbeit zu schicken?“

Am 29. November 2012 wurde Yan in das zweite Arbeitslager der Provinz Shandong (in der Stadt Zhangqiu) eingeliefert. Es ist nicht bekannt, ob er die vollen 18 Monate seiner Haftstrafe verbüßte oder ob er in eine andere Einrichtung verlegt wurde, da Chinas Zwangsarbeitslagersystem 2013 [offiziell] abgeschafft wurde.

Früherer Bericht:

Mr. Yan Wencheng and His Family from Yishui County, Shandong Province Have Long Been Persecuted