Zweite Gefängnisstrafe für 57-Jährigen: fünf Jahren Haft und eine Geldstrafe wegen seines Glaubens an Falun Dafa

(Minghui.org) Ein 57-jähriger Einwohner der Stadt Dalian in der Provinz Liaoning wurde am 3. Januar 2023 wegen seines Glaubens an Falun Dafa zu fünf Jahren Haft und einer Geldstrafe von 20.000 Yuan (etwa 2.500 Euro) verurteilt.

Yan Shanwei wurde am 10. Juni 2023 verhaftet, als er in einem örtlichen Wohnkomplex Informationsmaterialien über Falun Dafa verteilte. Die Beamten der Polizeiwache Wanli durchsuchten seine Wohnung und brachten ihn anschließend in die Untersuchungshaftanstalt der Wirtschaftsentwicklungszone.

Die Polizei reichte Yans Fall Ende Juni 2023 bei der Staatsanwaltschaft des Bezirks Pulandian in Dalian ein. Das Bezirksgericht Pulandian hatte für den 24. November 2023 um 14:20 Uhr eine Anhörung angesetzt. Yans Frau und Tochter kamen an diesem Tag um 13:30 Uhr zum Gerichtsgebäude und riefen den Vorsitzenden Richter Liu Jianzhuang an, um sich zu erkundigen, wann genau die Anhörung beginnen sollte. Liu erklärte ihnen, dass sie nicht an der Anhörung teilnehmen dürften, nannte aber keinen Grund dafür. Dann wollten sie wissen, ob Yans ältere Schwester dabei sein dürfe. Liu verlangte dann von der Schwester ein offizielles Dokument, das ihre Blutsverwandtschaft mit Yan beweisen sollte.

Yans Schwester hatte natürlich keinen offiziellen Beleg bei sich, da sie nicht auf eine solche rechtswidrige Anforderung vorbereitet war. Sie wurde daher zusammen mit ihrer Schwägerin und ihrer Nichte von der Teilnahme an der mündlichen Verhandlung ausgeschlossen.

Liu versprach den drei Familienangehörigen, dass sie Yan nach der Anhörung treffen könnten, aber nachdem der Richter die Sitzung in weniger als 30 Minuten vertagt hatte, ließ er Yan sofort abführen, ohne der Familie zu erlauben, ihn zu sehen. Es ist unklar, ob er zum Zeitpunkt der Erstellung dieses Artikels noch in der Untersuchungshaftanstalt festgehalten wird.

Mit Falun Dafa angefangen

Yan litt früher an schwerer Hepatitis B, Synovitis (Entzündung der Gelenkschleimhaut) und Schmerzen im unteren Rückenbereich. Auf dem Höhepunkt seiner Hepatitis-B-Infektion wachte er oft mitten in der Nacht schweißgebadet auf. Er hatte auch ständig Fieber und ihm war übel. Immer wenn es regnete, schwollen seine Beine durch die Synovitis stark an. Jedes Mal, wenn seine Rückenschmerzen aufflammten, musste er Spritzen bekommen, um die Schmerzen zu lindern, damit er arbeiten konnte.

Nachdem Yans Mutter begonnen hatte, Falun Dafa zu praktizieren, wurde sie schnell gesund. Er war überrascht und schloss sich ihr 1998 an. In nur wenigen Monaten verschwanden auch alle seine Symptome. Er war so erstaunt über seine wundersame Genesung, dass er den Menschen oft erzählte, dass Falun Dafa alle seine Krankheiten geheilt habe. Seine Frau Li Yumei fing ebenfalls an, Falun Dafa zu praktizieren.

Frühere Verfolgung

Nachdem die Verfolgung im Juli 1999 begonnen hatte, konfiszierten die örtliche Polizei und die Dorfbeamten die Falun-Dafa-Bücher und -Kassetten des Ehepaares.

Als Li im Oktober 1999 nach Peking ging, um für Falun Dafa zu appellieren, wurde sie deshalb im Dezember 2000 verhaftet und zu drei Jahren Zwangsarbeit verurteilt.

Im Jahr 2000 ging auch Yan nach Peking, um für Falun Dafa zu appellieren. Als er nach Dalian zurückkehrte, wurde er von seinem Arbeitgeber entlassen und einen Monat lang inhaftiert. Nach seiner Freilassung schikanierte die örtliche Polizei ihn zu Hause weiter und nahm ihn einige Monate später erneut fest. Dann sperrten sie ihn für mehr als vierzig Tage in der Gehirnwäsche-Einrichtung der Stadt Dalian ein.

Da Lis Haftzeit im Arbeitslager verlängert wurde, kam sie erst im März 2004 frei. In den folgenden Jahren wurde das Paar von der Polizei der Wirtschaftsentwicklungszone immer wieder schikaniert, so dass sie sich schließlich im Juli 2007 gezwungen sahen, von zu Hause wegzuziehen. Im Jahr 2011 kehrten sie nach Dalian zurück, weil die Lokalregierung ihnen eine neue Wohnung als Entschädigung dafür gab, dass sie ihr altes Haus im Zuge der Urbanisierungsbewegung des kommunistischen Regimes übernommen hatte.

Li und Yan machten am Morgen des 20. April 2016 gerade einen Spaziergang in der Nachbarschaft, als eine Gruppe von Leuten sie umschwärmte und in die Haftanstalt Daheishan brachte. Sie standen am 15. November 2016 vor dem Gericht der Wirtschaftsförderungszone, das beide am 8. Dezember desselben Jahres zu Gefängnisstrafen verurteilte. Li wurde zu vier Jahren Haft und einer Geldstrafe von 5.000 Yuan (etwa 640 Euro) verurteilt und Yan zu dreieinhalb Jahren Haft und einer Geldstrafe von 3.000 Yuan (etwa 400 Euro). Die Beamten brachten Li dann am 23. Mai 2017 in das Frauengefängnis der Provinz Liaoning und Yan zunächst in das Gefängnis von Dalian, bevor er am 19. Juli 2017 in das Gefängnis Benxi verlegt wurde.