Neue Erkenntnisse aus den jüngsten Jingwen des Meisters

(Minghui.org) Nachdem die neuen Jingwen des Meisters „Nimm Abstand von der Gefahr“ und „Die Kultivierung im Dafa ist ernsthaft“ veröffentlicht wurden, las ich sie einmal durch und legte sie dann wieder beiseite. Ich fand, dass ich nie so denken würde, wie darin geschildert ist, auch wenn ich mich nicht so gut kultivierte. Außerdem würden diejenigen, die im Jingwen erwähnt wurden, auch nichts mit mir zu tun haben.

Schließlich erinnerte ich mich daran, dass ich das Fa anfangs oft sprunghaft gelesen und mir Stellen ausgesucht hatte, insbesondere, wenn ich die verschiedenen Fa-Erklärungen las. Denn ich hatte das Gefühl, dass viele Probleme nichts mit mir zu tun hatten. Nachdem ich mich eine Zeit lang kultiviert hatte, stellte ich immer mehr fest, dass viele Probleme doch auch mich betrafen oder ich jetzt darauf gestoßen war. Woher kam dieses  Gefühl, dass manche Stellen nichts mit mir zu tun hatten? Der Grund lag darin, dass ich das Fa zu wenig gelernt und nicht verstanden hatte, wie ich mich kultivieren sollte. Das wurde mir erst jetzt klar.

Erneut las ich die neuen Jingwen des Meisters und diese Stelle:

„Wenn du die wahren Umstände erklärst, an Dafa-Aktivitäten teilnimmst oder an Dafa-Projekten mitwirkst, dann denke nicht, dass du etwas für Dafa oder den Meister machen würdest. Es geht dabei lediglich darum, dass der Meister euch gegenseitig helfen lässt zum Zweck eurer eigenen Erlösung und euch zusammen Menschen erlösen lässt; es geht darum, dass sich die Lebewesen in der Endzeit gegenseitig erretten. Das wird nicht für Dafa getan.“ (Nimm Abstand von der Gefahr, 31.08.2023) 

Da fiel mir ein, dass ich unter Mitpraktizierenden oft solche Worte gehört hatte: „Dieser Praktizierende hatte vorher eigentlich eine gut bezahlte Arbeitsstelle unter alltäglichen Menschen und führte ein wohlhabendes Leben. Aber er hat darauf verzichtet, um sich für Dafa-Projekte einzusetzen. Er hat viel für Dafa hergegeben.“

Wenn ich die Meinung habe, dass andere Praktizierende etwas hergeben, dann habe ich auch das Gefühl, dass ich für Dafa hergebe, wenn ich Projekte zur Bestätigung von Dafa durchführe.

Jetzt habe ich die neuen Schriften des Meisters gelernt und mir wird klar, dass dieser Gedanke falsch ist. Mir fiel es etwas schwer, das zu akzeptieren, weil es mein bisheriges Verständnis plötzlich auf den Kopf stellte. Aber wenn ich darüber nachdenke, dass man sich durch die Projekte zur Bestätigung von Dafa einerseits selbst kultivieren und andererseits auch Lebewesen in der eigenen Welt erretten kann, tut man es ja tatsächlich für sich selbst. Ich fand es schwer zu akzeptieren, weil ich an meine Denkweise gewöhnt war, und es war unangenehm, alles auf einmal zu ändern. Ich dachte, nach einer Zeit würde ich mich bestimmt daran gewöhnen. Immerhin hatte ich es ja bereits herausgefunden und verstanden; und so dachte ich nicht mehr darüber nach.

In den darauffolgenden zwei Wochen, von Ende August bis Anfang September, organisierten der Kundenservice und die Geschäftsleitung meiner Firma jeweils einen Ausflug; ich meldete mich für beide an. Zwar fragte ich mich, ob es nicht ein bisschen zu viel wäre, zwei Wochenenden hintereinander auszugehen. Aber ich fand diese Gelegenheit doch selten und wertvoll und wollte sie gerne nutzen. Die erste Reise war wunderschön. Die zweite war eine Bootsfahrt auf dem Fluss. Beides hatte mir viel Spaß gemacht. Aber dann fing auf dem Rückweg im Bus mein linker Arm an zu schmerzen, und zwar sehr heftig. „Ob das Vergnügen doch zu viel gewesen war?“, fragte ich mich. Aber ich wollte mich selbst rechtfertigen und dachte, es müsste der Mangel an Bewegung sein, der die Schmerzen verursachte.

Am zweiten Tag schmerzte nicht nur mein Arm, sondern mein ganzer Körper fühlte sich unwohl. Es war wie ein Pass von Krankheitskarma. Vielleicht sollte ich doch noch einmal darüber nachdenken, ob ich mich in dieser Weise hätte amüsieren sollen. Aber dann dachte ich: „Andere Leute nehmen sich auch mal frei – sogar ein bis zwei Wochen lang. Und ich mache sonst keinen Urlaub, nur diese zwei Tage, war das nicht in Ordnung?“ Auf einmal fand ich es unfair.

In diesem Moment erschien plötzlich ein Bild in meinem Kopf. Ich sah eine Frau im antiken Kostüm, konnte aber ihr Gesicht nicht deutlich sehen. Ich hörte sie nur sprechen: „Ich mache nicht mehr mit, ich will spielen, ich will mich doch amüsieren.“ Darauf erwiderte eine Männerstimme: „Das ist doch dein Gelübde, das du selbst unterschrieben hast. Sag mal, was du damit machen willst?“ Als ich das hörte, war ich fassungslos. Offensichtlich war dieser Satz für mich bestimmt. Ich sollte ihn hören.

Früher hätte ich gedacht, dass jeder unterschiedliches Karma und unterschiedliches Glück hat, man sollte sich also nicht vergleichen. Ich finde die Dinge anderer Leute gut, aber wenn ich dieses Glück nicht habe, werde ich sie natürlich auch nicht bekommen. Erst jetzt verstehe ich, dass jeder ein anderes Gelübde unterschrieben hat. Deswegen übt jeder eine unterschiedliche Arbeit aus, und jeder hat seinen eigenen Lebensstil. Warum haben manche Menschen es leicht bei der Arbeit, während andere sich abschuften? Warum können manche Menschen viel Urlaub genießen, während andere oft Überstunden machen müssen? Deswegen sollten wir nicht auf andere schauen, sondern unseren eigenen Weg gut gehen. Als ich so dachte, fand ich alles klar.

Aber in den darauffolgenden Tagen hörte ich im Kopf immer wieder die Worte: „Das ist dein Gelübde, das du selbst unterschrieben hast.“ Erst später wurde mir klar, dass es eine Erinnerung für mich war, dass dieser Satz auch andere Bedeutungen hatte. Aber damals verstand ich es überhaupt nicht. Es kam mir nur merkwürdig vor, dass ich mich plötzlich wieder an diesen Satz erinnerte. Mein Verständnis dieses Satzes blieb immer noch an dem Punkt, dass ich mich nicht mit anderen vergleichen sollte.

Oberflächlich betrachtet wurden wir beauftragt, diese Dafa-Projekte und jene Dafa-Arbeit mitzumachen. Es scheint, dass wir etwas für Dafa und die Dafa-Projekte tun. Aber wenn wir sorgfältig darüber nachdenken, wird uns klar, dass es bei der Kultivierung keine Zufälle gibt. Ich betrachte das als vom Meister arrangierte Gelegenheiten, damit wir mit den Menschen Kontakt knüpfen und sie erretten. In dem Prozess sollen wir unsere Mission erfüllen und unsere Gelübde einlösen. Daher ist es nicht so, dass wir etwas für Dafa tun, sondern die Dafa-Projekte haben uns eine Gelegenheit gegeben, unsere Missionen zu erfüllen.

Als ich auf die vorherigen Aussagen zurückblickte, wurde mir klar, wo das Problem lag. Wenn man sagt: „Diese Person hat viel für Dafa getan und viel hergegeben“, bedeutet das in Wirklichkeit, dass er viel getan hat, um sein Gelübde zu erfüllen, und nicht, dass er viel für Dafa getan hat. Dieser Mensch gab seine gut bezahlte Arbeit auf, um an Dafa-Projekten mitzuwirken. Eigentlich wählte er einen Weg, mit dem er sein Gelübde besser erfüllen konnte, und es war nicht so, dass er etwas für Dafa hergab. Natürlich hat er tatsächlich viel für seine Welt und die Lebewesen geopfert, die er erretten möchte, was in der Tat großartig ist.

Man könnte sagen, dass der Meister uns zuerst vor dem Ertrinken rettet und uns dann anleitet, ein Boot zu bauen, damit wir mit diesem Boot unsere Angehörigen erretten können. Wenn wir kräftig rudern, denken wir vielleicht, dass es der Mühe wert ist, sie zu retten, obwohl es sehr mühsam ist. Niemand wird denken, dass er etwas für den Meister und für das Boot hergibt, nicht wahr? Im Gegenteil, wir werden dem Meister für seine Gnade und für dieses Boot dankbar sein.

Ich denke, wenn wir auf Schwierigkeiten stoßen, sie nicht gleich überwinden können und Groll verspüren, sollten wir zumindest dem Meister dankbar sein. In der Tat erfüllen wir mithilfe der Dafa-Projekte unsere Mission. Ich dachte, wie viele Menschen könnte ich erretten, wenn ich meine eigene Kraft nutzen würde, um die wahren Begebenheiten online zu erklären? Aber durch die Medien erreichen wir täglich Millionen von Menschen! Denn die Medien verstärken unseren Einsatz um das Tausend- oder Zehntausendfache oder noch mehr. Es geht also nicht darum, dass ich etwas für den Meister und das Projekt hergebe, sondern es sind eindeutig der Meister und die Dafa-Projekte, die mir helfen!

Später fiel mir etwas anderes ein. Vor einigen Jahren erzählte mir ein Koordinator eines Projektteams, dass jemand in seinem Team immer zu spät kam, was sich negativ auf die Arbeit der anderen auswirkte. Der Koordinator bat ihn, pünktlich zur Arbeit zu kommen, aber die Person sagte: „So bin ich eben. Bei euch mangelt es sowieso an Leuten, deshalb traust du dich nicht, mich zu feuern.“ Ich war richtig empört, als ich das hörte und sagte: „Warum behältst du so einen? Lass ihn doch gehen!“ Darauf antwortete der Koordinator: „Er hat recht, ich traue mich wirklich nicht, ihn zu entlassen, weil es uns an Leuten mangelt.“ Als ich das hörte, hatte ich das Gefühl, dass es für Dafa-Jünger schwierig ist, Dinge zu tun. Nicht nur wegen der Störungen durch die Kommunistische Partei Chinas und der alten Mächte, sondern aufgrund mangelnder Kooperationsbereitschaft unserer eigenen Leute. Diese Person verhielt sich wirklich nicht gerade wie ein Kultivierender.

Nach diesem Gespräch mit dem Koordinator dachte ich nicht weiter darüber nach. Wenn ich jetzt darüber nachdenke, habe ich doch dasselbe Problem wie er, nämlich, dass wir beide die Projektarbeit für die Angelegenheit anderer betrachten. Nur ich mache das gewissenhafter als er, aber im Wesentlichen ist es dasselbe.

Wenn wir das Gefühl haben, dass wir anderen bei etwas helfen, ist es in Ordnung, wenn wir in einem guten Zustand sind. Aber wenn wir uns in einem schlechten Zustand befinden, werden wir es nicht ernst nehmen, sondern uns unverantwortlich verhalten und alle möglichen Berechnungen anstellen. Wir werden denken: „Ich bin dabei, dir zu helfen. Sei doch froh, wenn ich etwas für dich tue, aber du verlangst noch so viel von mir. Ohne mich würdest du für so wenig Geld niemanden finden, der das für dich tut!“

Aber wer hilft eigentlich wem? Wenn wir daran denken könnten, dass es unser Gelübde ist, das wir erfüllen wollen, und dass wir das eigentlich für uns selbst tun, dann würden wir eine andere Haltung an den Tag legen. Wir würden eher in der Lage sein, Verantwortung zu übernehmen und unser Bestes zu geben. Auch wenn unser Zustand manchmal schlecht ist oder wir nachlässig sind, würden wir uns weniger aufregen und beklagen. Auch wenn wir eine Aufgabe nicht übernehmen wollen, würden wir sie nicht ohne Bedenken leichthin aufgeben. Denn wir haben unser Gelübde aus eigener Initiative unterschrieben. Was wir vorhaben, können wir nicht auf andere abschieben und es gibt außerdem eine vorgegebene Menge, die wir schaffen müssen.

Oberflächlich betrachtet sieht es so aus, als würde jemand anderer die unvollendete Arbeit erledigen. Aber die tatsächliche Menge, die wir selber erledigen müssen, wird nicht weniger, und da kann niemand helfen. Es wird sich nur immer mehr ansammeln. Später müssen wir doppelt so hart arbeiten, um das Versäumte nachzuholen. Wenn wir die Arbeit anderer beeinträchtigt haben, müssen wir nicht nur das Eigene nachholen, sondern wir schulden anderen auch etwas. Schaffen wir uns dabei nicht selber Probleme? Es ist besser, dass wir wie gewohnt unser Bestes geben. Aber das ist natürlich leicht zu sagen, im Alltag können wir vielleicht nicht immer daran denken. Aber wenn wir uns dessen bewusst sind und uns selbst manchmal daran erinnern, ist es auch gut.

Der Meister sagt:

„Wenn wir früher irgendetwas taten, dachten wir: Wie lerne ich das Fa besser, wie mache ich die Arbeit für Dafa, wie kann ich mich erhöhen und wie kann ich es besser machen. Wir hatten immer das Gefühl, daß wir Dafa lernen und nicht, daß wir ein Element des Dafa sind. Nachdem ihr dieses Jahr durchlebt habt, stelle ich fest, daß ihr vollständig verändert seid; ihr habt die früheren Gedanken nicht mehr. Egal, was ihr für Dafa tut, und egal, was ihr macht, ihr habt euch in den Dafa gestellt. Ihr habt nicht mehr die früheren Gedanken, nämlich: Was möchte ich für Dafa tun oder wie möchte ich mich erhöhen. Ganz gleich, was ihr getan habt, ihr dachtet nicht daran, daß etwas für Dafa zu tun wäre und wie es für Dafa zu tun wäre, bzw. wie ihr es besser für dieses Fa tun solltet. Ihr stellt euch in den Dafa, so bist du wie ein Teilchen des Dafa, egal was du tust, du tust es so, wie man es eben tun soll. Obwohl du dir darüber noch nicht so richtig bewusst bist oder du es nicht so deutlich mit Worten ausdrücken kannst, in Wirklichkeit verhaltet ihr euch schon so. Das ist die größte Veränderung, die ich an euch gesehen habe und die nach diesem einen Jahr bei euch eingetreten ist. Das heißt, ihr befindet euch schon ganz im Fa.“ (Erklärung des Fa durch Meister Li Hongzhi bei der Great-Lakes-Konferenz in Nordamerika, 9.12.2000)

Als ich damals diesen Abschnitt las, war mir immer etwas unklar und ich habe ihn nicht ganz verstanden. Erst jetzt wird mir klar, dass es ein großer Unterschied ist, ob man denkt, etwas für Dafa zu tun oder ob man sich selber als Dafa-Teilchen sieht.

Das Obige sind einige meiner jüngsten Verständnisse. Wenn ich falsch liegen sollte, bitte ich meine Mitpraktizierenden um Korrektur.