Wie ich meine Anhaftung losließ, nicht kritisiert werden zu wollen

(Minghui.org) Hier schreibe ich von meinen jüngsten Erfahrungen, wie ich die Anhaftung abgelegt habe, nicht gerne kritisiert zu werden. Darüber möchte ich dem Meister berichten und mich mit meinen Mitpraktizierenden austauschen. Wenn etwas nicht dem Fa entspricht, bitte ich um Korrektur.

Als ich eines Tages Reisbrei kochte, kochte er über, weil ich den Deckel nicht richtig zugemacht hatte. Ich hatte Angst, dass mein Mann mich kritisieren würde, und so wischte ich die Außenseite des Reiskochers sauber, goss Wasser hinein und versteckte ihn. Unerwarteterweise entdeckte mein Mann es dennoch und beschimpfte mich. Im Stillen sagte ich mir selber: Das ist eine gute Sache. Derjenige, der mich wirklich tadelt, ist nicht mein Mann!

Der verehrte Meister lehrt uns:

„Das, was du als Praktizierender zuerst erreichen sollst, ist, nicht zurückzuschlagen, wenn du geschlagen wirst, und nicht zurück zu schimpfen, wenn du beschimpft wirst. Du musst Nachsicht üben.“ (Zhuan Falun, 2019, S. 471)

Hatte mir mein Mann nicht nur ein paar Worte gesagt? Und ich hatte nichts darauf erwidert. Aber er kritisierte mich immer heftiger und suchte gezielt nach Worten, was unerträglich war, und am Ende schimpfte er sogar noch mit mir. Innerlich sagte ich mir: „Übe Nachsicht, halte aus!“ Aber mein Herz begann zu pochen. Ich sagte mir: „Das ist doch nur eine Kleinigkeit. Lohnt es sich, über „des Kaisers Bart“ zu streiten? Obwohl ich nichts sagte, war ich doch ein wenig verärgert und ignorierte ihn einfach. Zugleich kam meine Anhaftung hoch, Gutes hören zu wollen, aber bloß keine Kritik. In diesem Moment erkannte ich das jedoch nicht.

Der Meister sah, dass ich ins Menschliche abglitt, ohne es zu merken. Am nächsten Tag ging es so weiter: Als ich meinen Mann zu seiner Heimatstadt fuhr, wo er etwas erledigen wollte, gab er mir ständig Anweisungen, so und so zu fahren, was mich verärgerte. Als wir auf die Autobahn kamen, dirigierte er mich wieder und befahl mir, die Spur nicht zu wechseln. Nach einer Weile sagte er, dass das Auto vor uns zu langsam fahre und ich die Spur doch wechseln solle.

Ich ermahnte mich, es zu ertragen und Nachsicht zu üben – ich sollte ihm seine Einmischung nicht übelnehmen. So hielt ich aus und fuhr einfach weiter. Als vor mir ein Auto sehr langsam fuhr, folgte ich ihm und fuhr auch langsamer. Ganz genervt schnauzte mein Mann mich an: „Sag mal, schläfst du?!“ Sofort fühlte ich mich betroffen. Als ich gerade wütend werden wollte, erinnerte ich mich daran, dass ich doch eine Kultivierende war und Nachsicht üben sollte. So unterdrückte ich meine Wut und dachte: „Künftig werde ich dich nicht mehr fahren!“

Ich wusste nicht, wie ich nach innen schauen sollte, stattdessen dachte ich menschlich und wollte Konflikte vermeiden. Als wir nach Hause kamen, wollte mein Mann mir zeigen, wie ich rückwärtsfahren sollte. Anstatt es mir beizubringen, brüllte er mich an. Ein Nachbar sah uns und schlug meinem Mann vor: „Fahr' doch selber und schrei' sie nicht an!“ Ich parkte das Auto, stieg aus und sah, dass das Gesicht meines Mannes vor lauter Wut rot angelaufen war.

Alles, was einem Kultivierenden begegnet, ist kein Zufall. Mein Mann schrie mich an, als hätte er den Verstand verloren. Was für eine Anhaftung sollte ich dabei loslassen? Ich musste wirklich in mich gehen. Schließlich erinnerte ich mich an das, was in den zwei Tagen zuvor passiert war: Am ersten Tag hatte ich mich davor gefürchtet, dass mein Mann mich beschuldigen würde. Obwohl ich etwas falsch gemacht hatte, wollte ich nicht dafür kritisiert werden. Anfangs konnte ich mich noch zurückhalten, aber am Ende ärgerte ich mich doch. Sich zu ärgern, war das nicht die Anhaftung eines gewöhnlichen Menschen? Am nächsten Tag hatte mein Mann mich zuerst auf meine Unzugänglichkeit hingewiesen, dann beschuldigt und mich am Ende wie verrückt angeschrien. Es stellte sich heraus, dass der Meister das Geschrei meines Mannes nutzte, um mir klarzumachen: Meine Anhaftung, dass ich nicht kritisiert werden wollte, war bereits so groß geworden, dass sie mich steuerte. Durch diese Angst vor Kritik irrte ich unter Menschen umher, ohne in der Lage zu sein, aus den menschlichen Anschauungen herauszutreten und in Richtung einer Gottheit zu gehen.

Sofort gestand ich dem Meister meinen Fehler und bat ihn, mir zu helfen, diese Anhaftung abzulegen. Das Geschrei meines Mannes hatte mir zwar geholfen, mich zu kultivieren und mich zu erhöhen. Allerdings dankte ich meinem Mann nicht, sondern hegte ihm gegenüber noch Groll. Als ich das erkannte, gab ich meinen Fehler zu und entschuldigte mich bei ihm. Der Meister sah, dass ich mich wirklich gut kultivieren wollte, und half mir, meine Anhaftung, nicht kritisiert werden zu wollen, loszuwerden. Von ganzem Herzen dankte ich dem großartigen Meister für sein geniales Arrangement, das es mir ermöglicht hatte, diese Anhaftung zu erkennen.

Schließlich hatte ich einen klaren Traum: Ein böser Mann folterte einen aufrichtigen Menschen. Der Böse zwang ihn, seinen Finger ins Feuer zu legen und ihn einfach verbrennen zu lassen. Ich stand auf und sagte zu dem Bösen: „Tu das nicht!“ Daraufhin kam er auf mich zu und schlug mich. Ich wich aus, rannte weg und schrie laut: „Meister, bitte retten Sie mich!“ Dann blieb ich stehen. Mit dem aufrichtigen Mann zusammen versuchte ich, den Bösen zu überzeugen, dem Guten zu folgen. Ich sagte zu ihm: „Ihre ursprüngliche Natur ist gut. Sie sollten das Böse aufgeben und dem Guten folgen.“ Leider hörte er mir überhaupt nicht zu, sondern warf stattdessen mit irgendetwas nach mir. Er nahm auch eine sehr scharfe Schere (so eine, wie die Ärzte sie bei Operationen verwenden) und stach mir damit direkt ins Herz. Es war allerdings so, als ob ich eine Rüstung tragen würde, so konnte er mich überhaupt nicht verletzen. Mir war klar, dass der Meister mich beschützte. Nach einer Weile umringten viele Menschen den Bösen und schlugen ihn zu Tode.

Die bösen alten Mächte hatten auf meine Anhaftung gezielt, keine Kritik hören zu wollen, und versucht, mich zu töten. Aber der Meister beschützte mich und half mir, das Böse zu vernichten. Ich bin unserem großartigen Meister für seine ständige Fürsorge und barmherzige Errettung für immer und ewig dankbar!