Wie das jüngste Jingwen des Meisters mir zu mehr Barmherzigkeit verhalf
(Minghui.org) Am 6. Juni 2024 wurde der Artikel des Meisters „Weckruf“ auf der Minghui-Website veröffentlicht. Ich las ihn dreimal. Beim ersten Mal dachte ich, dass er an die Falun-Dafa-Praktizierenden außerhalb Chinas gerichtet sei und mit den Praktizierenden in China nichts zu tun habe. Als ich ihn das zweite Mal las, hatte ich das Gefühl, dass meine ursprüngliche Erkenntnis nicht richtig war. Als ich ihn dann noch einmal las, erkannte ich, dass er für alle Falun-Dafa-Praktizierenden auf der ganzen Welt geschrieben worden war.
Die Worte des Meisters schockierten mich. Ich praktiziere Falun Dafa seit 27 Jahren und bin somit eine langjährige Praktizierende. Und nun musste ich feststellen, dass ich in all den Jahren kaum Barmherzigkeit kultiviert hatte!
Gegenüber Nicht-Praktizierenden, zu denen ich eine gute Beziehung pflege, oder zu Fremden, die es zu erretten gilt, bin ich freundlich. Hingegen für Menschen, die ich nicht mag oder von denen ich glaube, dass sie meiner Familie geschadet haben, hege ich kein bisschen Barmherzigkeit.
Vor sechs Jahren ging die Ehe meines Sohnes in die Brüche. Ich gab dafür seiner Schwiegermutter die Schuld, da sie ihre Tochter gedrängt hatte, einen reichen Mann zu heiraten – koste es, was es wolle. Selbst wenn es bedeutete, dass ihre Tochter und das gemeinsame Kind meinen Sohn verlassen würde und keinen Unterhalt von ihm bekäme. Als wir uns dagegen sträubten, sagte sie uns den Kampf an und ging sogar zur Polizei, und meldete dort, dass ich Falun Dafa praktizieren, Falun-Dafa-Bücher und -Materialien im Haus aufbewahren und meinem Enkel die Falun-Dafa-Übungen beibringen würde. Meine Familie und ich hassten sie dafür und nahmen ihr das sehr übel.
Ein Jahr verging. Mein Enkel sagte zu seiner Mutter, dass er uns vermisse und uns besuchen wolle. Da sie sich dem Wunsch des Kindes nicht widersetzen konnte, stattete sie uns mit dem Jungen einen Besuch ab. Wir kauften ihm Kleider und Spielzeug, bereiteten ein Festmahl vor und gaben ihm 2.000 Yuan (etwa 260 Euro).
Ein Jahr später, am zweiten Tag des Mondneujahrs, besuchte sie uns ein weiteres Mal mit unserem Enkel, damit er uns seine Neujahrsgrüße überbringen konnte. Wir behandelten sie wieder äußerst gastfreundlich, hauptsächlich wegen des Jungen. Wir luden sie auch ein, bei uns zu übernachten, und schenkten unserem Enkel zum Neujahr 2.000 Yuan, wie es in China üblich war. Sie fand den Betrag jedoch zu gering und zog ein langes Gesicht.
Wir fingen an zu glauben, dass sie unseren Enkel nur wegen des Geldes zu uns brachte, und distanzierten uns von ihr.
Während der Sommerferien im letzten Jahr besuchte sie uns einmal mehr mit unserem Enkel. Er war inzwischen herangewachsen und wir freuten uns, ihn zu sehen. Wir schenkten ihm abermals Geld und lobten ihn überschwänglich, als Kompliment an die Ex-Schwiegermutter meines Sohnes, dass sie sich um den Jungen kümmerte, meinten es jedoch nicht ehrlich.
In den Winterferien tauchte sie erneut mit unserem Enkel bei uns auf, verkündete jedoch, dass sie bereits ein Taxi gerufen habe und sie wieder abreisen würden, bevor wir überhaupt mit ihm sprechen konnten. Wir konnten ihren Auftritt nicht verstehen, gaben unserem Enkel 500 Yuan und verabschiedeten uns von ihm.
Über all die Jahre hinweg kam die Ex-Schwiegermutter meines Sohnes mit unserem Enkel regelmäßig zu Besuch. Ihm zuliebe verhielten wir uns ihr gegenüber stets freundlich und schenkten ihm jedes Mal Geld und andere Dinge. In Wahrheit kam meine Freundlichkeit nicht von Herzen, ganz im Gegenteil – mein Groll ihr gegenüber wuchs stetig.
Erkenntnis, dass ich meinen Groll beseitigen muss
Aus dem Fa des Meisters wissen wir, dass das Leben eines Menschen von Gottheiten arrangiert worden ist und sich im Laufe der Zeit einem Drehbuch gleich abspielt. Wir haben keine Kontrolle über unser Schicksal, geschweige denn über das eines anderen Menschen. Ich gab der Ex-Schwiegermutter meines Sohnes die Schuld daran, dass seine Ehe zerbrochen war. Aber war das wirklich der Fall? Sie war lediglich ein gewöhnlicher Mensch und konnte unmöglich das Schicksal eines anderen Menschen ändern. Wenn ich weiterhin so dachte, entsprach dies dann nicht einer abweichenden Denkweise, die den Grundsätzen des Fa zuwiderlief?
Dennoch gelang es mir nicht, meine Wut und meinen Groll ihr gegenüber loszulassen, obwohl mir bewusst war, dass ich Unrecht hatte. Ich schämte mich, dass ich die Lehre des Meisters über die Barmherzigkeit nicht befolgt und meine Xinxing nicht kultiviert hatte.
Was war zu tun, um des heiligen Titels „Dafa-Jünger“ würdig zu sein? Es galt, der Lehre des Meisters zu folgen – diesem Leuchtfeuer, das uns auf dem Weg zur Gottheit führt und die Grundlage für den Eintritt in den neuen Kosmos ist. Alle wahren Falun-Dafa-Praktizierenden müssen sich nach dem Fa des Meisters richten.
Ob man sich kultivieren will und sich aufrichtig kultiviert, hängt von einem selbst ab. Ich habe erkannt, dass die Art und Weise, wie ich mich kultivierte, keine wahre Kultivierung war, obwohl ich die vom Meister gelehrten Fa-Prinzipien genau kenne. Wahre Kultivierung bedeutet, dass man sich jeden Tag an diesen Fa-Prinzipien orientiert.
Ich hatte das Gefühl, dass ich mich in all den Jahren nicht wirklich kultiviert hatte und ich der barmherzigen Erlösung des Meisters und der Erwartung der Lebewesen, errettet zu werden, nicht würdig war. Ich war nicht einmal würdig, den heiligen Titel „Dafa-Jünger“ zu tragen!
Als Dafa-Praktizierende haben wir eine Schicksalsverbindung zu allen Menschen, die uns im Leben begegnen, und wir müssen sie erretten. War die ehemalige Schwiegermutter meines Sohnes nicht auch ein mit Dafa verbundenes Wesen, das es verdient hatte, gerettet zu werden? Sollte ich sie nicht mit Barmherzigkeit und liebevoller Güte betrachten? Sie kümmerte sich gut um unseren Enkel und hat für ihre Zeit und Mühe Anerkennung verdient. Sie brachte unseren Enkel zu uns, damit seine Verbindung zu uns, seinen Großeltern, nicht abbrach. Außerdem bereiteten uns ihre Besuche so viel Freude und glückliche Momente. Auch wenn sie ein gewöhnlicher Mensch war, tat sie etwas Gutes für uns alle. Ich war eine Dafa-Praktizierende, wie konnte ich ihr gegenüber da nicht freundlich sein?
Nachdem diese Unzulänglichkeiten zu Tage getreten waren, sagte ich im Stillen zum Meister: „Es ist höchste Zeit, dass ich mich aufrichtig kultiviere. Ich werde entschlossen, Ihrer Lehre folgen!“
Wahre Barmherzigkeit und echte Freundlichkeit
Am 22. Juli dieses Jahres rief mich die Ex-Schwiegermutter meines Sohnes an und kündigte ihren Besuch mit unserem Enkel am nächsten Tag an. Ich besorgte eine Menge Leckereien für sie. Als sie ankamen, empfing ich sie herzlich.
Unser Enkel ist gewachsen und mittlerweile größer als ich. Als mein Sohn, der außerhalb der Stadt arbeitet, einen Videochat mit seinem Sohn abhielt, fragte ich ihn: „Deine ehemalige Schwiegermutter hat sich sehr gut um deinen Sohn gekümmert. Möchtest du ein paar Worte an sie richten?“ Mein Sohn bejahte und nannte sie „Mama“, während er sich mit ihr unterhielt. Sie freute sich und ermutigte ihn, hart für die Familie zu arbeiten. Alle waren glücklich.
Dann sagte ich zu ihr: „Wir sind dir und deiner Tochter für eure liebevolle Fürsorge für unseren Enkel überaus dankbar. Ihr habt hart gearbeitet, besonders du. In all den Jahren haben wir nichts dazu beigetragen, trotzdem bringst du unseren Enkel immer noch zu uns, damit er seine Großeltern sehen kann. Ich schätze eure Freundlichkeit sehr und bin froh, dass unser Enkel eine so nette Oma wie dich hat.“ Sie hörte mir mit einem breiten Lächeln zu.
Nachdem wir ein Foto mit unserem Enkel gemacht hatten, schlug ich vor: „Lass uns ein Foto mit uns allen machen.“ Ich bemerkte, dass sie peinlich berührt war und fügte hinzu: „Der Junge ist mein Enkel und auch dein Enkel und wir beide sind immer noch Schwestern.“ Erfreut über meine Worte machten wir ein schönes Gruppenfoto. Sie sah noch glücklicher aus als ich. Als wir uns verabschiedeten, lud sie mich ein, sie zu besuchen.
Als meine Tochter meine Veränderungen sah, änderte auch sie ihre negative Einstellung gegenüber der ehemaligen Schwiegermutter ihres Bruders und äußerte: „Meine Großtante (gemeint ist die ehemalige Schwiegermutter) hat sehr viel hergegeben und sich gut um meinen Neffen gekümmert. Wir sollten ihr dankbar sein und sie gut behandeln. Die Ehe meines jüngeren Bruders hatte sein Gutes, aber da diese Beziehung Vergangenheit ist, sollten wir es auf sich beruhen lassen und keinen Groll gegen seine Ex-Frau oder ihre Mutter hegen.“
Nach der Abreise der Ex-Schwiegermutter meines Sohnes waren all meine ärgerlichen Gedanken von früher verflogen und ich fühlte mich sehr gelassen. Ich hatte das Gefühl, dass ich endlich angefangen hatte, mich wahrhaftig zu kultivieren und mich anhand der Grundsätze des Fa zu verhalten und ließ meine menschlichen Anschauungen und Anhaftungen los. Das war ein wunderbares Gefühl! Danke Meister, für Ihre barmherzige Führung und Errettung!
Als ich am nächsten Morgen die Übungen praktizierte, war ich ruhig und fühlte mich sehr wohl, als säße ich in einer Eierschale, so wie es der Meister im Zhuan Falun beschreibt. Dieses Gefühl hatte ich vorher noch nie erlebt.
Durch diese Begebenheit habe ich erkannt, dass das Loslassen meiner unreinen Gedanken freundlichen Gedanken Platz machten und nur gütige Gedanken und Liebe wahre Barmherzigkeit erzeugen können. Um gütige Gedanken zu haben, müssen wir zuerst unsere menschlichen Anschauungen und Anhaftungen ablegen. Erst dann können wir einen Zustand der Ruhe und Leere erreichen und unser Inneres mit Barmherzigkeit erfüllen.
Jetzt habe ich ein tieferes Verständnis für dieses Gedicht des Meisters:
„Leeres Herz, barmherzige Gedanken entspringen“ (Im heiligen Gefilde, in: Hong Yin III)
Das Gedicht des Meisters überbrückte die scheinbar unüberwindliche Kluft zwischen mir und der ehemaligen Schwiegermutter meines Sohnes. Mit der Barmherzigkeit, die der Meister mir gab, gelang es mir, einen Feind in einen Freund zu verwandeln und in der Kultivierung einen Schritt nach vorn zu machen.
Danke, Meister, für Ihre barmherzige Führung und Errettung!
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