[Fa-Konferenz Deutschschweiz 2024] Nachdem ich meine Anhaftung an die Begierde erkannt habe

(Minghui.org)

Ich grüße den verehrten Meister!Seid gegrüßt, liebe Mitpraktizierende!

In den letzten Jahren hat die Koordinatorin mich bei fast jeder Fa-Konferenz gefragt, ob ich einen Erfahrungsbericht schreiben könne. Jedes Mal habe ich zwar zugesagt, es zu versuchen, aber letztendlich ist nichts zustande gekommen, was mir sehr peinlich ist. Da ich mich nun schon fast 26 Jahre im Falun Dafa kultiviere, ist mir auch bewusst, dass das Schreiben von Erfahrungsberichten eigentlich eine Chance ist, meine eigene Kultivierung zu überprüfen; zu bestätigen, dass Falun Dafa gut ist und mit anderen Praktizierenden zu kommunizieren.

Ich habe darüber nachgedacht, warum ich es nicht geschafft habe. Als Hauptgrund habe ich erkannt, dass ich das Gefühl hatte, meine Erkenntnisse könnten für andere nicht tiefgründig genug erscheinen und möglicherweise Probleme aufdecken, die im Alltag nicht sichtbar sind. Besondere Sorgen machte ich mir darüber, dass mein Erfahrungsbericht nicht den Anforderungen entsprechen könnte. Ich weiß, dass dies im Grunde genommen der Wunsch nach Anerkennung ist, eine starke Anhaftung an die Meinung der Mitpraktizierenden.

Besonders einige Ereignisse, die in letzter Zeit passiert sind, haben mir jedoch klargemacht, dass es am wichtigsten ist, mich selbst zu kultivieren und meine Anhaftungen abzulegen. Wie andere über mich denken, ist nur Eitelkeit und der Wunsch, das Gesicht wahren zu wollen, was ein Kultivierender nicht allzu ernst nehmen sollte. Daher möchte ich von einigen meiner kürzlich erkannten Probleme und Erkenntnisse in meiner Kultivierung berichten.

Erkennen und Ablegen meiner Begierde

In letzter Zeit ist mir eine Begierde bewusst geworden, und zwar nicht nur in Bezug auf materielle Vorteile, sondern auch in Bezug auf einer geistigen Ebene, wo ich versuche, den Nutzen meiner Investitionen zu maximieren. Zum Beispiel rechne ich beim Einkauf automatisch mit, ob sich der Einkauf lohnt oder welche Optionen den größten Nutzen bringen. Manchmal habe ich sogar das Gefühl, dass ich einen Nachteil habe, wenn ich einen vernünftigen Rabatt nicht nutze. Wenn ich jedoch ein passendes Produkt zu einem relativ niedrigen Preis erstehe, fühle ich mich, als hätte ich ein Schnäppchen gemacht, was mich dann ein wenig freut.

Dies betrifft nicht nur Geld, sondern auch generelle Nutzen. Zum Beispiel, wann ich losfahren kann, um am Bahnhof die kürzeste Wartezeit zu haben, ohne den Zug zu verpassen. Natürlich führt das manchmal dazu, dass ich den Zug gerade dann verpasse.

Manchmal finde ich Ausreden für mich selbst und denke, dass es vielleicht eine Angewohnheit aus meiner Studentenzeit ist, und ich rechtfertige mich: „Ich bin nur bei mir selbst sparsam, bei anderen und bei den Projekten zur Errettung der Lebewesen bin ich großzügig und so verletze ich nicht die Interessen anderer.“ Dabei bedenke ich nicht, wie viel Zeit ich dadurch verschwende.

In letzter Zeit habe ich jedoch festgestellt, dass dieser Faktor der Begierde sehr aktiv ist. Sobald ich etwas berechnen kann, beginne ich mit verschiedenen Vergleichen. Zum Beispiel habe ich kürzlich erfahren, dass ich meinen alten Kindle-E-Book-Reader zurückgeben kann und beim Kauf eines neuen Gerätes 20 Prozent Rabatt erhalte. So habe ich schnell einen Antrag gestellt, es verpackt und verschickt. Doch bald darauf wurde mir mitgeteilt, dass die Adresse des Empfängers nicht bekannt sei, sodass es nun schon über zwei Wochen her ist, und ich immer noch nicht weiß, wo es sich befindet. In meinem Kopf beginne ich zu rechnen: „Das sind 20 Prozent von meinem neuen Kindle, das sind einige Dutzend Euro“, und schaue dabei ständig nach dem Versandstatus.

Ist das nicht lächerlich? Ich habe mir selbst eingeredet, dass die Verzögerung oder sogar das Scheitern des Versands mein Verlust sei. Als ich mir dieser Anhaftung bewusst wurde und sie ablegen wollte, las ich gerade die vierte Lektion im Zhuan Falun

Dort schreibt der Meister:

„Das, was wir im Verlauf des Verlierens wirklich verlieren, sind die schlechten Dinge.“ (Zhuan Falun, 2019, S. 181)

Als ich diesen Satz las, wurde mir plötzlich klar, dass wir unter der Obhut des Meisters in Wirklichkeit nur die schlechten Dinge verlieren, doch ich versuchte ständig, nichts zu verlieren. Bedeutete das nicht, dass ich in Wirklichkeit versuchte, an diesen schlechten Dingen festzuhalten? Wollte ich diese schlechten Dinge behalten? Natürlich nicht.

Jetzt beginne ich bewusst, diese Anhaftung zu zügeln, und akzeptiere, was ich früher als „Verlust“ betrachtet habe. Dank des Arrangements und der Fürsorge des Meisters muss ich meine eigenen Interessen nicht mehr beschützen. Dabei erinnere ich mich an eine Erfahrung, als ich das Fa erhielt. Damals stand ich bereits unter der Obhut des Meisters.

Mein Verständnis von „Kultivierung wie am Anfang“

Der Meister erklärt uns:

„Kultivieren wie am Anfang, Vollendung gewiss.“ (Fa-Erklärung auf der Konferenz des Großraums New York 2013, 19.05.2013)

Als ich das zum ersten Mal las, war ich etwas verwirrt. Denn als ich beschloss, Falun Dafa zu praktizieren, und die Übungen gerade gelernt hatte, reiste ich aus Festlandchina aus. In meiner Stadt war ich die einzige Praktizierende. Glücklicherweise praktizierte meine Cousine in der Schweiz auch Falun Dafa. Sie vermittelte mir den Kontakt zu den anderen Schweizer Praktizierenden. Aber lange Zeit hatte ich keine Vorstellung davon, was Kultivierung eigentlich ist, dass man das Fa lernen, die Übungen praktizieren und jeden Tag das Zhuan Falun lesen sollte. Besonders die verschiedenen Schwierigkeiten beim Erlernen der deutschen Sprache in dieser neuen Umgebung und der Druck, schnell an die Universität zu gelangen, um Geld für meine Familie zu sparen, führten dazu, dass ich die Kultivierung in den Hintergrund stellte. Ich dachte, „Kultivieren wie am Anfang“ sollte nicht den Zustand bedeuten, in dem ich wie damals bei der Kultivierung zwei Tage fische und drei Tage die Netze trockne. Später erkannte ich, dass sich dieser Anfang nicht auf den Anfang der Zeit bezog, in der ich vom Dafa wusste, sondern auf den Anfang, in dem ich die Kultivierung wirklich zu verstehen begann.

Ich erinnere mich, dass, als die Verfolgung durch die KP Chinas im Juli 1999 begann, die wenigen chinesischen Webseiten, die ich besuchen konnte, voller Verleumdungen über Falun Dafa waren. Für mich als gute Schülerin, wie ich sie damals war, wäre es normal gewesen, der allgemeinen Anweisung zu gehorchen und auf das zu hören, was meine Lehrer in der Schule gesagt und gelehrt hatten.

Aber mir war vollkommen klar, dass die Aussagen auf den Webseiten falsch waren. Ich fragte mich, was ich von Falun Dafa gelernt hatte. Ich habe die Prinzipien Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht kennengelernt. Ich fragte mich weiter: „Sind Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht nicht gut? Natürlich sind sie gut! Wenn das so ist, warum sollte ich es dann aufgeben?“ Der gesamte Denkprozess war sehr kurz, vielleicht nur ein oder zwei Minuten. Was der Meister mir gegeben hat, ist unbezahlbar; ich kann es hier nicht im Einzelnen aufzählen.

In den folgenden Jahren nahm ich an verschiedenen Veranstaltungen der Praktizierenden teil, um die Mitmenschen über Falun Dafa und über die Verfolgung in China zu informieren und meine Mitpraktizierenden in Festlandchina zu erretten. Dort gab es immer Mitpraktizierende, die mit mir kommunizierten, und es half mir sehr, das Fa besser zu verstehen. Erst bei einem mehrtägigen Fa-Lernen in der Gruppe mit anderen Dafa-Praktizierenden verstand ich endlich, dass die Kultivierung im Falun Dafa bedeutet, dem Meister zu folgen und nach Hause zurückzukehren. Bis zum Ende der Veranstaltung liefen mir die Tränen übers Gesicht, denn nun verstand ich wirklich, wie glücklich ich mich schätzen konnte, Falun Dafa praktizieren zu können. Ich sollte es wertschätzen und mich gut kultivieren.

Ich verstehe nun, dass für mich „Kultivierung wie am Anfang“ bedeutet, so stark zu sein, wie ich war, als ich erkannte, dass Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht gut sind. Und dass ich so dankbar und wachsam sein sollte wie damals, als ich verstand, dass ich mich solide kultivieren muss, um die Anforderungen des Meisters zu erfüllen und mit dem Meister nach Hause zurückzukehren.

Die Kraft der Teamarbeit erkennen

Ich war immer gewohnt, die Dinge allein zu erledigen, und dachte, dass ich auf diese Weise ein größeres Erfolgserlebnis hätte. Aber in den letzten Jahren konnte ich durch meine Erfahrungen inProjekten und bei der Mitarbeit im Wäscherei-Team von Shen Yun die Kraft der Teamarbeit spüren.

Ich erinnere mich, als ich zum ersten Mal das Shen-Yun-Programm in diesem Jahr sah, hinterließ das Stück „Gelbe Blumen blühen“ einen tiefen Eindruck bei mir. Es war einfach wunderschön. Ich fühlte, dass diese Schönheit das Ergebnis der gemeinsamen Anstrengungen aller Darsteller war – ohne Teamarbeit wäre diese Perfektion nicht möglich gewesen. Durch die folgenden Erfahrungen spürte ich die Kraft der Teamarbeit noch mehr.

Zwei Tage vor der Ankunft der Shen-Yun-Künstlergruppe in Basel stellten wir fest, dass es im Waschraum des Theaters nur eine Waschmaschine gab. Da die verschwundene Waschmaschine im letzten Jahr schon einige Probleme hatte, war ich nicht allzu überrascht und informierte die Koordinatorin darüber. Als ich mitbekam, wie entsetzt die Koordinatorin war, wurde mir klar, dass das Fehlen einer Waschmaschine eine Krise für den gesamten Waschdienst darstellen würde, da die Anforderungen der Tänzer-und Tänzerinnen bezüglich der Wäschemenge nicht erfüllt werden könnten. Allerdings hatte ich zu diesem Zeitpunkt noch andere dringende Aufgaben zu erledigen, sodass ich nicht weiter darüber nachdachte.

Auf dem Heimweg erhielt ich einen Anruf von der Koordinatorin, die mich bat, eine Waschmaschine zu finden, die in zwei Tagen einsatzbereit sein sollte. Meine erste Reaktion war abzulehnen, denn erstens hatte ich noch dringende Aufgaben zu erledigen und zweitens hatte ich selbst einmal eine Waschmaschine ersetzt, was eine mühsame und unangenehme Erfahrung gewesen war.

Aber als ich hörte, dass die Koordinatorin sagte, sie hätte noch andere Aufgaben zu erledigen, dachte ich, dass es keinen Grund gab, meine Verantwortung auf andere abzuwälzen. So war ich einverstanden und begann, auf einer Website nach einer gebrauchten Waschmaschine zu suchen.

Zu Hause postete ich eine Nachricht in die Liste der Mitpraktizierenden, dass ich eine Waschmaschine suchen würde, und erhielt sofort verschiedene Rückmeldungen. Einige Praktizierende waren sehr hilfsbereit und suchten online nach geeigneten gebrauchten Waschmaschinen, und auch die Koordinatorin gab rechtzeitig Rückmeldung und teilte ihre Erfahrungen mit. Nach kurzer Zeit hatten wir verschiedene Optionen für die Anmietung und den Kauf einer gebrauchten oder sogar neuen Waschmaschine festgelegt und eine gebrauchte Waschmaschine stand als Reserve-Option im Hintergrund. Wir alle waren zuversichtlich, dass mit Hilfe des Meisters dieses Problem letztendlich gelöst werden würde.

Ich beruhigte mich ein wenig und ging zurück, um meine dringenden Aufgaben zu erledigen. Am nächsten Tag zeigten die Rückmeldungen aller Beteiligten, dass die einzige Möglichkeit darin bestand, die gebrauchte Waschmaschine zu kaufen, die wir als Ausweichlösung vorgesehen hatten. Die Abwicklung danach verlief äußerst reibungslos, da wir später herausfanden, dass ein Praktizierender den Verkäufer kannte und die Qualitätsprobleme, um die ich mir Sorgen gemacht hatte, nicht mehr relevant waren. Am Nachmittag der ersten Shen-Yun-Aufführung wurde die zusätzliche Waschmaschine erfolgreich in Betrieb genommen. Meine dringenden Aufgaben wurden ebenfalls sehr gut erledigt und ich erhielt positives Feedback. Durch all dies konnte ich das sorgfältige Arrangement und die Ermutigung durch den Meister spüren.

Wenn ich auf den gesamten Prozess zurückblicke, habe ich eigentlich nicht viel getan – ich habe nur Informationen recherchiert und weitergegeben. Doch ohne das Arrangement des Meisters und die Zusammenarbeit der Praktizierenden hätte ich wahrscheinlich nichts erreicht.

Tatsächlich ist es der Teamarbeit zu verdanken, dass ich die Verantwortung für die Waschgruppe übernehmen und die Aufgaben erfolgreich erledigen konnte. Jede aus dem Wäsche-Team hat ihre Aufgaben erfüllt und sehr gut zusammengearbeitet. Währenddessen entdeckte ich, dass ich an meiner eigenen Hartnäckigkeit und Ungeduld gegenüber anderen festhielt. Diese Tage haben mir sehr geholfen, die Geduld der anderen Mitglieder des Wäsche-Teams zu schätzen.

Vertrauen in die Mitpraktizierenden

In letzter Zeit haben mich zwei Erfahrungen in Projekten der Dafa-Praktizierenden dazu veranlasst zu denken, dass die Mitpraktizierenden mir nicht genug Vertrauen entgegenbringen würden. Früher hatte ich es aber auch tatsächlich nicht gut genug gemacht, sodass ich mich nicht rechtfertigen, geschweige denn etwas verlangen konnte. Doch im Stillen fragte ich mich: „Warum kann man mir nicht mehr Vertrauen und mehr positive Unterstützung entgegenbringen? Das Endergebnis wird doch sowieso vom Meister arrangiert, nicht wahr?“

Dann begann ich darüber nachzudenken: „Habe ich auch genug Vertrauen in andere Mitpraktizierende? Wenn andere möglicherweise auf ein Hindernis stoßen oder meinen Erwartungen nicht entsprechen, habe ich dann immer noch Vertrauen in sie? Habe ich sie jemals positiv unterstützt oder stillschweigend ergänzt? Wichtig ist, ob ich fest daran glaube, dass das Arrangement des Meisters das Beste ist. Solange wir keine starken Anhaftungen haben und gemäß den Anforderungen des Meisters handeln, wird das Ergebnis gut sein.“

Ich merke, dass ich das nicht geschafft habe. Vielleicht habe ich es nicht deutlich genug ausgedrückt, aber ich habe auch nicht wirklich aus der Sicht des anderen gedacht, ihn verstanden, positiv unterstützt und stillschweigend ergänzt. Wenn der Druck groß war, verlor ich sogar die Beherrschung und ließ meinen Emotionen freien Lauf, was ein Zeichen der dämonischen Natur ist. Obwohl ich mich danach immer sehr schlecht fühlte und obwohl mir meine Mitpraktizierenden leidtaten, hatte ich mich in dem Moment einfach nicht unter Kontrolle.

Ich entschuldige mich aufrichtig bei den betroffenen Mitpraktizierenden und hoffe, dass ich es besser machen kann, um sie nicht erneut enttäuschen zu müssen. Gleichzeitig werde ich mich daran erinnern, die Mitpraktizierenden zu unterstützen, die Hilfe benötigen, damit unsere Teamarbeit auf eine neue Stufe gehoben werden kann.

In den 26 Jahren, in denen ich mich im Falun Dafa kultiviere, sind die Vorteile und die Barmherzigkeit des Meisters, die ich erhalten habe, mit Worten nicht zu beschreiben. Das Obige sind nur einige Probleme und Erkenntnisse, die ich kürzlich bei mir entdeckt habe. Ich schreibe sie auf, um meine Unzulänglichkeiten offenzulegen, und hoffe, dass ich von euch Rückmeldungen erhalten kann. Ich hoffe, dass ich „Kultivieren wie am Anfang“ erreichen kann, verschiedene Anhaftungen wie den Wunsch nach Bequemlichkeit und Angst ablegen kann, die drei Dinge gut mache und gemeinsam mit euch allen in der Kultivierung vorankommen kann.

Danke, verehrter Meister!Danke, liebe Mitpraktizierende!

Rubrik: Fa-Konferenzen