Nach 13 Jahren Haft und Folter zu weiteren drei Jahren verurteilt – wegen ihres Glaubens
(Minghui.org) Die Minghui-Website bestätigte Ende März 2024, dass eine Einwohnerin von Pingdu in der Stadt Qingdao der Provinz Shandong wegen ihres Glaubens an Falun Dafa zu drei Jahren Gefängnis und einer Geldstrafe von 10.000 Yuan (etwa 1.300 Euro) verurteilt wurde.
Liu Jie und mehrere andere Mitarbeiter der Staatssicherheit der Stadt Pingdu nahmen am 30. August 2023 die 52-jährige Li Li in ihrer Wohnung fest. Sie stand am 2. Februar 2024 in der Haftanstalt Pudong vor dem Bezirksgericht Huangdao, das sie einen Monat später verurteilte.
Undatiertes Foto von Li Li und ihrem Mann Wang Huanzhong
Frühere 13 Jahre Haft
Vor ihrer jüngsten Verurteilung hatte Li mehr als ein Jahrzehnt wegen ihres Glaubens hinter Gittern verbracht, darunter eine zweijährige Haftstrafe im Arbeitslager, zwei vier-jährige Haftstrafen und eine weitere 3,5-jährige Haftstrafe. In dieser Zeit wurde sie jedes Mal unerbittlich gefoltert, weil sie ihren Glauben nicht aufgab.
Inhaftiert, weil sie in einem Park Falun-Dafa-Übungen gemacht hatte
Am 23. Juli 1999, drei Tage nach Beginn der Verfolgung, machte Li aus Protest die Falun-Dafa-Übungen in einem Park. Beamte der Polizeiwache Liyuan nahmen sie fest und durchsuchten ihre Wohnung. Sie wurde 29 Tage lang inhaftiert und dann entlassen. Während des Gewahrsams wurde ihr der Schlaf entzogen und sie wurde gefoltert, indem sie stundenlang die sogenannte „Pferdehaltung“ einnehmen musste, während sie in einer Zelle saß.
In psychiatrischer Klinik festgehalten, weil sie für Falun Dafa appelliert hatte
Im Oktober 1999 fuhr Li nach Peking, um für Falun Dafa zu appellieren. Sie wurde verhaftet und in das Verbindungsbüro von Qingdao in Peking gebracht. Der Direktor mit Nachnamen Cui schlug sie über zwei Stunden lang, auch ins Gesicht. Zwei Tage lang war sie mit Handschellen an ein Heizungsrohr gefesselt. Dann brachten die Beamten sie zurück nach Pingdu, wo sie weitere drei Tage festgehalten wurde, bevor sie nach Hause gehen durfte.
Im November 1999 wollte Li in Peking noch einmal appellieren und wurde erneut verhaftet. Zweimal fiel sie durch die Folter in Ohnmacht. Die Polizisten legten ihr Handschellen an und ließen sie über Nacht auf dem Boden liegen. Nachdem die Beamten sie nach Pingdu zurückgebracht hatten, hielten die Behörden sie vier Monate lang in der psychiatrischen Klinik Tonghe fest.
Li erinnert sich, dass sie während ihrer Zeit in der psychiatrischen Klinik jeden Tag Injektionen bekam und unbekannte Medikamente einnehmen musste. Wenn sie sich wehrte, befahlen die Ärzte kräftig gebauten männlichen Patienten, sie auf den Boden zu drücken. Dann flößten sie ihr gewaltsam schädliche Medikamente ein. Danach fesselten sie sie in der sogenannten „gespreizten Adlerposition“ oder banden sie auf einen Stuhl, zogen ihre Haare nach hinten und flößten ihr gewaltsam Wasser ein. Damit hörten sie erst auf, als sie fast erstickte.
Als Li in den Hungerstreik trat, um gegen die Verfolgung zu protestieren, wurde sie erneut zwangsernährt. Die Ärzte führten einen dicken und harten Schlauch über die Nase in ihren Magen ein, wobei sie ihn hin und her bewegten, um ihr Leiden zu verstärken.
Durch die Medikamente nahm sie schnell an Gewicht zu, wurde schläfrig und hatte unkontrollierbaren Speichelfluss. Sie hatte keine Kontrolle mehr über ihre Gliedmaßen und war orientierungslos. Daher konnte sie nicht mehr alleine auf die Toilette gehen oder essen.
Da sie Falun Dafa immer noch nicht aufgeben wollte, stach ihr ein Arzt mit dem Nachnamen Jin Elektroakupunkturnadeln in verschiedene Akupunkturpunkte und setzte diese unter Starkstrom, so dass ihr Kopf zitterte und ihre Zähne klapperten.
Nach 123 Tagen Folter in der psychiatrischen Klinik wurde Li freigelassen und um 5.000 Yuan (etwa 650 Euro) erpresst. Aufgrund der anhaltenden Schikanen durch die Polizei war sie gezwungen, einen Monat später unterzutauchen.
Li kehrte zu einem späteren Zeitpunkt nach Peking zurück, um Berufung einzulegen. Sie wurde im Verbindungsbüro von Qingdao in Peking über eine Stunde lang geschlagen und nachdem sie nach Pingdu zurückgebracht worden war, 15 Tage lang dort festgehalten.
Zweijährige Arbeitslager-Strafe
Im Jahr 2001 wurde Li ein weiteres Mal verhaftet, weil sie die Botschaft „Falun Dafa ist gut“ verbreitet hatte. Die Polizei brachte sie zur körperlichen Untersuchung in ein Krankenhaus. Vier männliche Beamte trugen sie zum Bett, hielten ihre Arme und Beine, bedeckten ihr Gesicht, stopften ihr den Mund zu und zogen ihr die Hose aus. Zwei Ärzte führten vor den Augen der Beamten eine gynäkologische Untersuchung durch. Dann brachten die Polizisten sie auf die Polizeiwache zurück und zwangen sie, ihre Fingerabdrücke unter ihre Akte zu setzen, bevor sie sie in die Haftanstalt Pudong verlegten.
Li trat in den Hungerstreik, um gegen die Verfolgung in der Haftanstalt zu protestieren. Die Wärter legten ihr Handschellen und Fußfesseln an. Die Handschellen waren so eng, dass ihre Hände stark anschwollen und sie ihre Finger nicht mehr beugen konnte. Da sie aufgrund der Fesseln nicht in der Lage war, aufrecht zu stehen und normal zu gehen, musste sie zur Toilette kriechen, wenn sie ihre Notdurft verrichten wollte. Die Wärter lösten die Fesseln erst drei Wochen später. Außerdem schlugen und beschimpften die Insassen sie in dieser Zeit auch noch.
Später wurde Li zu zwei Jahren Haft im Zwangsarbeitslager Wangcun verurteilt, wo sie zwangsernährt und brutal geschlagen wurde. Die Wärter verabreichten ihr außerdem unbekannte Medikamente, hängten sie an den Handgelenken auf, entzogen ihr den Schlaf und zwangen sie, stundenlang bewegungslos zu sitzen oder zu stehen.
Als sie aus Protest in den Hungerstreik trat, um gegen die Verfolgung zu protestieren, führten die Wärter einen dicken Schlauch über die Nase ein und zwangsernährten sie damit. Eines Tages hatte sie eine halbe Stunde nachdem sie eine Spritze mit einem unbekannten Medikament bekommen hatte, das Gefühl, dass unzählige Ameisen durch ihre Blutgefäße kriechen. Sie fühlte sich extrem unwohl und konnte weder stehen noch sitzen bleiben. Die Wärter schoben den Schlauch wieder bis in ihren Magen, klebten ihn am Kopf fest, brachten sie zur Toilette und hängten sie an den Handgelenken auf. Als sie den Hungerstreik beendete, durfte sie 29 Tage lang nicht schlafen. Danach erlaubten ihr die Wärter viereinhalb Monate lang, nur zwei bis drei Stunden pro Nacht zu schlafen.
Wenn Li von den Wärtern und Insassen brutal geschlagen wurde, wurde sie oft ohnmächtig. Dann kniffen sie sie, zogen an ihren Wimpern und schleiften sie auf dem Boden hin und her. Zuweilen musste sie stundenlang stehen oder sitzen, und die kleinste Bewegung zog brutale Schläge nach sich. Ihre Füße schwollen durch das Stehen so an, dass sie nicht mehr in ihre Schuhe passten und sie barfuß stehen musste. Es fühlte sich an als stünde sie auf einer Messerspitze. Als sie einmal während einer Steh-Folter ohnmächtig wurde, hängte der Wärter Shi Cuihua sie fünf Tage lang an den Handgelenken in der Toilette auf.
Darüber hinaus ließen die Wärter Li oft hungern, erlaubten ihr nicht zu duschen und verweigerten ihr den Toilettengang, so dass sie gezwungen war, ihre Notdurft in dem Waschbecken zu verrichten, in dem sie ihr Gesicht wusch.
Um die Umerziehungsrate (Prozentsatz der Praktizierenden, die unter Zwang ihren Glauben aufgeben) zu erreichen, schrieben die Wärter in ihrem Namen eine Erklärung, in der sie Falun Dafa aufgab. Vier von ihnen drückten sie auf den Boden, einer setzte sich auf ihren Nacken, einer auf den Rücken, einer auf ihre Beine und ein weiterer führte ihre Hand beim Unterschreiben der Erklärung. Um zu protestieren konnte sie nur noch den Kopf auf den Boden schlagen.
Wegen des Aufhängens von Falun-Dafa-Postern zu vier Jahren Haft verurteilt
Am Abend des 21. Januar 2004, dem Vorabend des chinesischen Neujahrsfestes, wurde Li verhaftet, als sie Informationen über Falun Dafa verbreitete. Sie wurde von einem Beamten auf der Polizeiwache Tonghe geschlagen und über Nacht an einen Metallstuhl gekettet, wobei ihre Hände hinter der Stuhllehne gefesselt waren und man ihr in einem Raum ohne Heizung auch noch ihre Daunenjacke ausgezogen hatte.
Nachdem Li wieder in die Haftanstalt Pudong gebracht worden war, trat sie wieder in den Hungerstreik und wurde erneut zwangsernährt. Nach jeder Zwangsernährung erbrach sie Blut. Die Wärter ketteten zudem ihre Hände und Füße zusammen und stifteten die Insassen an, sie zu beschimpfen.
Später wurde Li zu vier Jahren Haft im Frauengefängnis der Provinz Shandong verurteilt. Weil sie sich weigerte, Falun Dafa aufzugeben, verboten ihr die Wärter, die Toilette zu benutzen und steckten sie in Isolationshaft. Manchmal gaben sie ihr nichts zu essen oder mischten ihr giftige Medikamente in die Speisen. Dadurch reagierte sie allgemein deutlich verlangsamt und wurde mehrmals ohnmächtig. Sie entwickelte auch eine unaussprechliche Angst, die auch lange nach ihrer Entlassung noch anhielt.
Noch eine Verhaftung
Am 13. Januar 2012 wurde Li auf einem Volksfest festgenommen. Wieder wurde sie geschlagen und verhört. Die Polizisten brachten sie noch in der Nacht zur körperlichen Untersuchung ins Krankenhaus für chinesische Medizin Pingdu und schlugen sie erneut. Danach überführten sie sie in das Gefängnis in Pingdu. Als sie am 16. Januar 2012 freigelassen wurde, erpressten die Beamten 1.200 Yuan (etwa 160 Euro) von Lis Angehörigen.
Zweite Haftstrafe von vier Jahren
Sechs Monate später, am 24. Juli 2012, wurde Li erneut verhaftet, weil sie die Bevölkerung aufgeklärt und aufgerufen hatte, an der Anhörung des Praktizierenden Wang Guangwei teilzunehmen, bei der sein Anwalt auf nicht schuldig plädierte. Sie wurde zuerst auf der Polizeiwache in der Taishan-Straße verhört, dann 20 Tage lang in der Gehirnwäscheeinrichtung Qingdao festgehalten und danach in die Haftanstalt Pudong gebracht.
Als Li sich weigerte, die Gefängnisuniform zu tragen, befahl der Direktor der Haftanstalt Zhuang Lijuan einer Insassin, Socken in Lis Mund zu stopfen. Die Wärter schlugen sie auch, legten ihr Handschellen und Fußfesseln an und entfernten die Handschellen auch nicht, wenn sie auf die Toilette musste.
Kurz darauf wurde Li zu einer zweiten vierjährigen Haftstrafe im Frauengefängnis der Provinz Shandong verurteilt, wo sie erneut brutal gefoltert wurde.
Sie erinnert sich, dass die Wärter, um sie zu zwingen, Falun Dafa aufzugeben, ihr nicht erlaubten, Dinge des täglichen Bedarfs zu kaufen, vor allem kein Toilettenpapier. Sie konnte nur eine Socke benutzen, um sich nach dem Toilettengang abzuwischen. Dann wusch sie die Socke und bewahrte sie in einem Beutel auf, um sie beim nächsten Mal wieder zu verwenden. 131 Tage lang schlugen die Wärter sie jeden Tag in einem Duschraum ohne Überwachungskamera. Sie traten auf sie ein, schlugen mit einem Schuh auf ihren Kopf und Mund und zogen ihre Arme hinter dem Rücken nach oben. Die Schmerzen waren unerträglich.
Als Lis Mund von den Schlägen anschwoll, knebelte eine Insassin sie mit dem Handtuch, mit dem sie ihre Füße gereinigt hatte. Einmal stopften sie ihr sogar die Nase zu, so dass sie fast erstickte. Als die Insassen von den Schlägen müde wurden, fesselten sie ihre Hände auf dem Rücken.
Folter-Nachstellung: einen Knebel in den Mund stopfen
Einmal hielten mehrere Insassen Li auf dem Boden fest, drückten ihre Beine durch und stellten sich dann auf die Beine. Dann öffneten sie ihr linkes Auge, verletzten es mit den Haaren und versuchten, ihr das Auge auszustechen. Danach tränte das Auge extrem und sie konnte es lange Zeit nicht öffnen.
Während der Mahlzeiten stellten sie ihr Essen auf den Boden und traten dagegen. Sie durfte nicht essen, bis die Insassen ihre Mahlzeiten beendet hatten. Sie mischten ihr auch giftige Medikamente ins Essen. Um die giftigen Substanzen nicht zu sich nehmen zu müssen, aß sie nur sehr wenig. Und um das Trinken giftigen Wassers zu vermeiden, war sie gezwungen, Wasser aus dem Toilettentank zu trinken. Die meiste Zeit ihrer Haft verbrachte sie in Einzelhaft.
Im August 2016 wurde sie nach vier höllischen Jahren entlassen.
Dritte Freiheitsstrafe von 3,5 Jahren
Nur sechs Monate nach ihrer Freilassung wurde Li am 31. Januar 2017 von Beamten der Polizeiwache Taishan-Straße erneut verhaftet. Da es noch während der chinesischen Neujahrsfeiertage war, ließ die Polizei sie am Abend frei.
Am 11. April 2017 drangen der Beamte Xu Zengquan und andere Mitarbeiter der Polizeiwache Taishan-Straße in Lis Wohnung ein und durchsuchten die Wohnung. Dann brachte er sie in die Haftanstalt Pudong, wo Xu sie an den Haaren packte, auf den Boden drückte und ihr gewaltsam Blut abnahm.
Li wurde am 11. Oktober 2017 vom Stadtgericht Pingdu zu dreieinhalb Jahren Haft verurteilt, am 11. November 2017 in das Frauengefängnis der Provinz Shandong verlegt und am 10. Oktober 2020 entlassen.
Während dieser Haftzeit wurde Li erneut brutal gefoltert. Unter anderem wurden ihr jeden Tag Schuhbürsten und Lappen in den Mund gestopft, wodurch ihr ganzer Mund eiterte und blutete. Daneben wurde sie mit einer Klobürste im Intimbereich malträtiert und man zwang sie, Beinspagat zu machen. Schließlich setzte man sie auch noch Temperaturen unter dem Gefrierpunkt aus. Einzelheiten über die Folter während dieser Haftstrafe sind im ersten der nachfolgenden Berichte zu finden.
Frühere Berichte:
Having Been Incarcerated for 10 Years, Shandong Woman Tortured During Another 3.5-year Prison Term
After Ten Years of Detention, Shandong Woman Detained Again
Frau aus Shandong verteidigt sich: „Falun Gong lehrte mich, ein guter Mensch zu sein“
Provinz Shandong: Zwei Praktizierende rechtswidrig verurteilt
Erst nach unermüdlichem Engagement des Anwalts nimmt Polizei Antrag auf Haftaussetzung an
Li Lis Einladung zu einem Gerichtsverfahren brachte ihr 4 Jahre Gefängnis ein (Fotos)
***
Copyright © 2024 Minghui.org. Alle Rechte vorbehalten.