Shandong: Strafrechtliche Verfolgung wegen der Verteilung von Falun-Dafa-Materialien

(Minghui.org) Eine 57-jährige Einwohnerin der Stadt Xintai in der Provinz Shandong wurde am 26. Februar 2024 verhaftet, weil sie vor etwa 14 Monaten Informationsmaterialien über Falun Dafa verteilt hatte. Zhu Fengling wurde in der Nacht ihrer Verhaftung gegen Kaution freigelassen und muss sich nun vor Gericht verantworten.

Festgenommen, während sie ihre Mutter nach Hause begleitete

Zhu, die im Dorf Beimazhuang in der Stadt Xintai lebt, erhielt am 26. Februar 2024 gegen 10 Uhr morgens einen Anruf von einem Dorfbeamten. Er teilte ihr mit, dass höhere Beamte kommen würden, um mit ihr zu sprechen. Sie wusste, dass die Polizei wieder hinter ihr her sein musste, weil sie Falun Dafa praktiziert, also beschloss sie, ihre Mutter, die zu dieser Zeit zu Besuch war, nach Hause zu begleiten.

Auf dem Weg zur Wohnung ihrer Mutter wurden Zhu und ihre Mutter von Zhang Xinde (Leiter des Büro 610 der Stadt Xintai), den Beamten Chen Feng und Han Jizhong von der Staatssicherheitsabteilung in Xintai und einer nicht identifizierten Frau abgefangen.

Chen und Han schnappten sich Zhus Handtasche und beschlagnahmten ein Falun-Dafa-Buch und ein Musikgerät, das sie darin hatte. Ihre Mutter flehte die Polizei an: „Bitte verhaften Sie meine Tochter nicht noch einmal! Sie alle kennen ihre beiden Kinder, eines ist behindert und das andere geht in die Mittelschule, und die brauchen sie!“

Die Polizisten ignorierten die Bitte der alten Frau und nahmen Zhu wieder mit, um ihre Wohnung zu durchsuchen. Als sie nicht fündig wurden, brachten sie sie zur Polizeistation Beishi in Xintai.

Zielscheibe bei einem Vorfall im Dezember 2022

Während des Verhörs offenbarte die Polizei, dass sie Zhu ins Visier genommen hat, weil sie am 6. Dezember 2022 verhaftet worden war. Sie wurde angezeigt, weil sie im nahegelegenen Dorf Yanmazhuang, Gemeinde Longting, Stadt Xintai, Informationsmaterialien über Falun Dafa verteilt hatte. Die Hinweisgeber waren Zhu Feng (Sekretär des Dorfes Yanmazhuang) und der Dorfbewohner Wang Ping.

Die Polizeistation in Longting übergab Zhu an die Staatssicherheitsabteilung in Xintai. Hauptmann Feng Dayong ließ sie noch in derselben Nacht gegen Kaution frei, aber er und seine Beamten belästigten sie im August 2023 zweimal.

Der Beamte Chen fragte Zhu nach ihrer letzten Verhaftung nach ihrer Meinung zu Falun Dafa. Sie sagte, die Praxis lehre einen, den Prinzipien Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht zu folgen und ein guter Mensch zu sein. Ein junger Beamter sagte, sie solle um ihrer beiden Kinder willen aufhören, Falun Dafa zu praktizieren.

Zhu antwortete, dass sie und ihr Mann, Yu Mingbao, durch Falun Dafa eine gute Gesundheit erhielten, damit sie sich um ihre Kinder kümmern konnten. Das Ehepaar begann im Januar 1999 Falun Dafa zu praktizieren, als ihr damals 10 Monate alter Sohn ständig krank war. Der Junge wurde mit einigen medizinischen Problemen geboren und der Arzt warnte, dass er nicht laufen könne. Sein Zustand besserte sich, nachdem Zhu und ihr Mann begannen, Falun Dafa zu praktizieren. Das Ehepaar erholte sich auch von seinen eigenen Krankheiten, darunter Zhus Magen- und Frauenkrankheiten und Yus Schnupfen und Nagelpilz.

Auf Kaution freigelassen

Nach dem Verhör fuhren die Beamten Chen und Han Zhu zur ärztlichen Untersuchung in das Krankenhaus in Xintai. Dort stellten die Ärzte fest, dass sie hohen Blutdruck hatte. Dennoch brachten die beiden Beamten sie in die Haftanstalt der Stadt Tai'an. Auf ihre Frage, warum sie nicht das Gefängnis Beishi in Xintai käme, antworteten sie, dass dort nach der KPCh-Pandemie keine weiblichen Häftlinge mehr aufgenommen würden.

Der Hausarzt des Untersuchungsgefängnisses in Tai'an prüfte Zhus Untersuchungsergebnisse und war schockiert über ihre hohen Blutdruckwerte. Daraufhin bat er darum, mit Chen allein in einem anderen Raum zu sprechen.

Während Zhu auf die Rückkehr von Chen wartete, forderte sie Han auf, mit der Verfolgung von Falun-Dafa-Praktizierenden aufzuhören. Er sagte kein einziges Wort.

Nach einem langen Gespräch mit dem Arzt der Haftanstalt kam Chen zurück und sagte, sie würden Zhu zur Polizeistation Beishi zurückbringen. Auf der Rückfahrt diskutierten Chen und Han miteinander und beschlossen, Zhu eine Geldstrafe von 5.000 Yuan (etwa 710 Euro) aufzuerlegen, da die Haftanstalt sich weigerte, sie aufzunehmen. Sie riefen ihren Mann, Yu, an und befahlen ihm, sich auf dem Polizeirevier von Beishi zu melden.

Das Ehepaar wurde gezwungen, den Kautionsbescheid für Zhu zu unterschreiben und Fingerabdrücke zu geben. Sie sagten, sie hätten kein Geld, um die Kaution von 5.000 Yuan zu bezahlen. Chen und Han verlangten dann, dass das Ehepaar die Gebühr für Zhus ärztliche Untersuchung in Höhe von 540 Yuan (etwa 75 Euro) bezahlt. Yu sagte, er habe vergessen, Bargeld mitzubringen, da er sich beeilt habe, sich auf der Polizeistation zu melden. Chen und Han ließen das Paar gehen, forderten es jedoch auf, die 540 Yuan am nächsten Tag zu zahlen. Es ist unklar, ob das Paar das Geld bezahlt hat.

Es war bereits dunkel, als Zhu und ihr Mann am 26. Februar 2024 nach Hause kamen. Eine unbekannte Nummer (+86-538-7103065) rief danach einige Male auf Yus Handy an. Er ging nicht ran und erfuhr später, dass es sich um die Büronummer von Hauptmann Feng von der Staatssicherheitsabteilung in Xintai handelte.

Jetzt strafrechtlich verfolgt

Am 14. März 2024 tauchten zwei Beamte der Polizeistation Beishi bei Zhu auf und fragten sie, ob sie wisse, dass ihr Fall der Staatsanwaltschaft der Stadt Feicheng vorgelegt wurde. Diese sei für die Bearbeitung von Falun-Dafa-Fällen in der Region zuständig. Sie antwortete, niemand habe ihr davon erzählt. Die Beamten forderten sie auf, einige Papiere zu unterschreiben, was sie ablehnte. Daraufhin gingen sie.

Dies ist nicht das erste Mal, dass Zhu und ihr Ehemann wegen Falun Dafa ins Visier genommen wurden. Am 21. Oktober 2020 lieh sich Zhang, der Leiter des Büros 610, eine Leiter aus, um über den Zaun in den Hof des Ehepaars zu gelangen. Er brach in ihr Haus ein, als niemand in der Nähe war. Jemand nahm die Leiter mit und Zhang kaufte schließlich eine neue Leiter, die er dem Verleiher zurückgab. Der Verleiher sagte später zu Zhu, dass er Zhang niemals seine Leiter geliehen hätte, wenn er gewusst hätte, dass in ihr Haus eingebrochen werden würde. Der Eigentümer der Leiter beschwerte sich außerdem, dass die Ersatzleiter, die Zhang ihm gab, von schlechter Qualität war. Einzelheiten zu diesem Vorfall und anderen früheren Verfolgungsfällen sind in dem folgenden Bericht zu finden.

Früherer Bericht:

Innerhalb von zwei Tagen fünf Verhaftungen und sechs Schikanen (Xintai, Provinz Shandong)