Nach dreimaliger Inhaftierung wird 70-Jährigem die Rente entzogen

(Minghui.org) Wegen des Praktizierens von Falun Dafa war ein 70-jähriger Mann aus der Stadt Jiamusi in der Provinz Heilongjiang im Zuge der Verfolgung durch die Kommunistische Partei Chinas (KPCh) in den vergangenen 25 Jahren dreimal inhaftiert. Guo Yuzhu verbüßte zwischen 2002 und 2005 eine dreijährige Haftstrafe im Arbeitslager und zwischen 2017 und 2018 eine 14-monatige Gefängnisstrafe. Darüber hinaus wurde Guo, der 2016 aus der städtischen Landmaschinenabteilung ausschied, 2023 seine Rente entzogen.

Guo Yuzhu in seinen jungen Jahren

In diesem Artikel berichtet Guo über die Verfolgung, die er in den vergangenen Jahren erlitt.

Kurze Zusammenfassung der frühesten Verfolgung

Ich begann 1997 mit dem Praktizieren von Falun Dafa. In weniger als sechs Monaten verschwanden mein Herzleiden, das Taubheitsgefühl in meinen Fingern und andere Beschwerden. Früher war ich ein übellauniger Mann, lernte nun aber, rücksichtsvoll und verständnisvoll zu sein. Auch das Verhältnis zu meiner Familie und meinen Kollegen hat sich deutlich verbesser.

Am 16. Oktober 1999, drei Monate nach dem Beginn der Verfolgung von Falun Dafa, fuhr ich nach Peking, um für das Recht zu appellieren, meinen Glauben auszuüben. Ich wurde verhaftet und zwei Monate lang eingesperrt. Meine Frau musste der Polizei 3.000 Yuan (etwa 390 Euro) zahlen.

Im Jahr 2001 ging ich erneut nach Peking, um dort zu appellieren, und wurde ein zweites Mal verhaftet. Im Untersuchungsgefängnis der Stadt Jiamusi trat ich in den Hungerstreik und wurde zwangsernährt. Ich wurde weitere zwei Monate eingesperrt und man erpresste 3.000 Yuan von mir.

Im April 2002 wurde ich am Arbeitsplatz verhaftet und zu drei Jahren Zwangsarbeit verurteilt. Im Zwangsarbeitslager Jiamusi trat ich in den Hungerstreik. Die Wärter zwangsernährten mich mit Salzwasser, gemischt mit kleinen Portionen Milchpulver. Außerdem musste ich jeden Tag stundenlang auf einem kleinen Hocker sitzen, ohne mich zu bewegen.

Ich litt an einer Herzerkrankung und wurde zur Notfallversorgung ins Krankenhaus gebracht. Die Wärter befahlen mir ständig, Falun Dafa aufzugeben. Weil ich an meinem Glauben festhielt, hielten sie mich tagelang auf einem Eisenstuhl fest. Mein Gesäß eiterte und meine Beine schwollen so an, dass ich nicht einmal aufstehen konnte. Außerdem hatte ich blutunterlaufene Augen und war aufgrund des Schlafmangels im Delirium.

Nach meiner Entlassung hätte mich mein Arbeitgeber beinahe entlassen, lenkte aber ein, als ich protestierte.

Wegen Strafanzeige gegen Jiang Zemin verhaftet

Im Mai 2015 gab der Oberste Volksgerichtshof bekannt, dass er alle ihm vorgelegten Fälle annehmen werde. Danach reichten Falun-Dafa-Praktizierende im ganzen Land Beschwerden und Strafanzeigen gegen Jiang Zemin ein, weil er 1999 als damaliger Chef des kommunistischen Regimes die Verfolgung angeordnet hatte.

Am 27. Oktober 2015 half ich beim Drucken der Verfolgungsberichte von 14 Praktizierenden, die einst in der Gehirnwäsche-Einrichtung Qinglongshan inhaftiert waren. Als die Polizei davon erfahren hatte, plante sie, alle Beteiligten festzunehmen.

Ich wurde am Abend des 21. Januar 2016 verhaftet, als ich eine andere Praktizierende, Chen Jing, besuchte. Später erfuhr ich, dass die Polizei sie vor der Festnahme über einen Monat lang überwacht hatte.

Die Beamten Wu Bin und Li Qiang zerrten mich an meiner Kleidung in die Wohnung von Chen. Sie drückten mein Gesicht gegen das Sofa, bis ich fast erstickte. Dann zogen sie mir die Schuhe aus und fesselten meine Hände mit dem Gürtel auf dem Rücken. Ich protestierte, dass weder Chen noch ich etwas Illegales getan hätten. Der Beamte Wu ging zum Bücherregal, warf Chens Falun-Dafa-Bücher auf den Boden und rief: „Das heißt wohl nicht gegen das Gesetz verstoßen?“

Wu rief später Zhang Weiming an, den Leiter der Staatssicherheit des Bezirks Jiao, der mich zur Polizeistation Changhong brachte und verhörte, während er mich auf einem Eisenstuhl festhielt.

Als ich mich weigerte, Falun Dafa aufzugeben, versuchte Li Zhongyi, der Direktor der Staatssicherheitsabteilung der Stadt Jiamusi, mich zu überreden, indem er vorgab, nett zu mir zu sein. Er sagte Dinge wie: Wenn ich meinen Glauben nicht aufgeben würde, würde ich meinen Job verlieren und meine Familie würde mit hineingezogen. Ich antwortete ihm, dass ich durch das Praktizieren von Falun Dafa gegen kein Gesetz verstoßen habe und forderte sie auf, sich nicht an der Verfolgung zu beteiligen. Er weigerte sich, zuzuhören.

Der Leiter der Polizeistation Changhong schrie mich an und meinte, dass ich durch das Praktizieren von Falun Dafa den Verstand verloren hätte und dass ich als Regierungsangestellter entlassen werden sollte.

Nachdem sie mich mehrere Stunden lang verhört hatten, gingen die Beamten gegen Mitternacht weg. Einer blieb zurück, um mich zu beobachten. Ich wurde über Nacht mit Handschellen an den Eisenstuhl gefesselt und durfte weder Wasser trinken noch die Toilette benutzen.

Am nächsten Morgen kam der Beamte Wu zurück und brachte mich in einen anderen Raum. Er hob vor vielen anderen meine Handschellen hoch, um mich zu demütigen. Die Handschellen schnitten mir ins Fleisch und taten wirklich weh. Nach einer körperlichen Untersuchung wurde ich am Nachmittag in das Gefängnis der Stadt Jiamusi gebracht.

Als ich an diesem Abend nicht nach Hause kam, machte sich meine Familie große Sorgen und ging zur Polizeistation Changhong, um nach mir zu suchen. Die Polizisten logen sie an und sagten, sie wüssten nicht, wo ich sei, obwohl ich genau dort war und zwar gefesselt auf dem Eisenstuhl.

Als meine Familie nach Hause zurückkehrte, konnte sie nicht hinein. Es stellte sich heraus, dass die Polizei sich mit dem von mir beschlagnahmten Schlüssel Zutritt verschafft und die Tür von innen abgeschlossen hatte, während sie die Wohnung durchsuchte. Mein Computer, meine Festplatte, mein Handy und das Porträt des Begründers von Falun Dafa wurden beschlagnahmt. Als sie meine Familie an der Tür hörten, öffneten sie sie und umringten meine Frau, meinen Neffen und seine Frau.

Meine Frau hatte schreckliche Angst und ihr Gesicht wurde ganz blass. Die Polizei beschuldigte mich, meiner Familie Ärger zu bereiten und schlug meiner Frau sogar vor, sich von mir scheiden zu lassen. Mein Neffe und seine Frau hatten große Angst. Seine Frau kam später zur Besinnung und beschuldigte die Polizei des Hausfriedensbruchs. Erst dann milderte die Polizei ihre Haltung etwas.

Mein Neffe und seine Frau wurden zur Polizeistation Changhong gebracht und durchsucht. Die Polizei überprüfte auch ihre Mobiltelefone auf Inhalte von Falun Dafa. Obwohl sie freigelassen wurden, nachdem die Polizei herausgefunden hatte, dass sie nicht Falun Dafa praktizierten, wurden sie auf dem Heimweg beschattet.

Die Polizei zwingt meine Familie, mich zu „bearbeiten“

Während ich im Gefängnis festgehalten wurde, verhörte mich Yang Bo, der Direktor der Staatssicherheit der Provinz Heilongjiang. Er verleumdete Falun Dafa und erzählte mir, dass ein Praktizierender, der Falun Dafa nicht aufgeben würde, im Gefängnis zu Tode geprügelt würde.

Die Verhöre wurden fortgesetzt, nachdem ich zwei Wochen später in das Untersuchungsgefängnis der Stadt Jiamusi verlegt worden war. Weil ich an meinem Glauben festhielt, übte die Polizei Druck auf meine Tochter aus, „mich zu bearbeiten“. Sie musste über 1.000 Kilometer von Dalian nach Jiamusi reisen. Ihr Sohn war erst acht Monate alt, also reiste ihre ganze Familie mit und sie brachte das Baby sogar mit in die Haftanstalt. An diesem Abend wurde das Baby krank und die ganze Familie geriet in Panik.

Von der Polizei getäuscht

Als sie sahen, dass sie mich nach dem Besuch meiner Tochter nicht dazu bringen konnten, mich ihnen zu unterwerfen, änderten Yang Bo und Li Zhongyi von der Staatssicherheit ihre Taktik. Sie behaupteten, dass Chen, vor deren Haus ich verhaftet wurde, und Sun Yanhuan, die ich kannte, meine Aktivitäten im Zusammenhang mit Falun Dafa gestanden hätten. Ich glaubte der Polizei und erzählte ihnen, wie wir anderen Praktizierenden bei der Vorbereitung ihrer Strafanzeigen gegen Jiang geholfen hatten. Der Angestellte Yu Haiyang von der Staatssicherheitsabteilung des Bezirks Jiao zeichnete auf, was ich sagte.

Yang und Li zeigten mir einen Videoclip von mir beim Fahren und ließen mich die anderen Praktizierenden im Auto identifizieren. Ich bestätigte einen Praktizierenden, von dem die Polizei bereits wusste. Da ich keine anderen Praktizierenden belasten wollte, die möglicherweise noch nicht auf dem Radar der Polizei waren, erwähnte ich Zhang Liyan aus der Stadt Shuangyashan, weil ich mich daran erinnerte, gelesen zu haben, dass sie ins Gefängnis überstellt worden war. Tatsache war, dass sie und ich noch nie zusammen im selben Auto gesessen hatten. Ich konnte nur hoffen, dass meine falsche Aussage ihr kein zusätzliches Leid bereitete.

Yang und Li drängten mich auch, den Anwalt zu entlassen, den meine Familie für mich engagiert hatte. Sie versprachen, mich gegen Kaution freizulassen und dass ich meinen Job behalten könne, wenn ich mich daran hielte. Sie sagten, der Anwalt würde ohnehin keine Hilfe sein und den Richter vielleicht sogar davon überzeugen, mir eine härtere Strafe zu verhängen, ganz zu schweigen von den Anwaltskosten, die meine Familie ihm zahlen müsste.

Yang fügte hinzu, dass er sich bereits mit dem Sekretär des Komitees für Politik und Recht, der Polizei, dem Staatsanwalt und dem Richter getroffen habe, um meinen Fall zu besprechen, und dass er derjenige sei, der über den Ausgang entscheiden werde. Wenn ich eine Erklärung zum Verzicht auf Falun Dafa unterzeichnen würde, könnte ich das Untersuchungsgefängnis möglicherweise als freier Mann verlassen. Ich glaubte ihnen und entließ den Anwalt. Ich wurde zur Polizeibehörde des Bezirks Jiao gebracht und unterschrieb die Erklärung, meinen Glauben aufzugeben. Meine Frau zahlte der Polizei eine Kaution in Höhe von 10.000 Yuan (etwa 1.300 Euro) und ich wurde freigelassen.

Als ich nach Hause zurückkehrte, wurde mir klar, dass ich einen schwerwiegenden Fehler begangen hatte. Als Yang und Li mich dazu bewegen wollten, Chen zu einem Geständnis zu überreden oder eine erfundene Zeugenaussage gegen sie zu unterschreiben, weigerte ich mich entschieden. Ich verurteilte sie auch dafür, dass sie sie an ihren Handgelenken aufgehängt und gefoltert hatten. Yang und Li bestritten zunächst, von der Folter Kenntnis gehabt zu haben, obwohl sie dabei waren, als Chen gefoltert wurde. Als ich sie später danach fragte, bestritten sie erneut, dass Chen jemals gefoltert worden sei. Die Polizei fabrizierte weitere Zeugenaussagen gegen sie. Ich hörte auch, dass die Hälfte der 8.000 Yuan Bargeld, die sie zu Hause hatte, nach der Razzia der Polizei verschwunden war.

Chen wurde später zu fünf Jahren Haft im Frauengefängnis der Provinz Heilongjiang verurteilt, genau die Zeitspanne, mit der ihr die Polizei bei ihrer Festnahme gedroht hatte.

Erneut verhaftet

Da mich die Polizei immer noch ab und zu am Telefon belästigte, verließen meine Frau und ich die Stadt und zogen zu unserer Tochter. Zhang Weiming, der Direktor der Staatssicherheit des Bezirks Jiao, versuchte mich zur Rückkehr nach Hause zu bewegen und behauptete, ich müsse Papiere unterschreiben, um meinen Fall abzuschließen. Ich war fest entschlossen, ihren Befehlen nie wieder Folge zu leisten, weshalb ich weiterhin meinem zu Hause fernblieb.

Aus Sorge um mich gab meine Frau Li Zhongyi, dem Direktor der Staatssicherheitsabteilung der Stadt Jiamusi, 2.000 Yuan in der Hoffnung, dass er mit der Verfolgung aufhören würde. Obwohl Li damals versprach, dass sie mich nicht auf die Online-Fahndungsliste setzen würden, tat er es trotzdem bald darauf. Als meine Frau ihn danach fragte, sagte Li: „Du hättest dich nicht darauf einlassen sollen.“

Im Juni 2017 schlug ich versehentlich das Fenster eines Nachbarn im Haus meines Verwandten ein und wurde der Polizei gemeldet. Sie fanden schnell heraus, dass ich auf der Fahndungsliste stand und verhafteten mich.

Im Untersuchungsgefängnis der Stadt Jiamusi teilte ich mir eine Zelle mit über 20 Insassen. Die zerlumpten Bettdecken rochen schlecht und das Essen war schrecklich, oft vermischt mit Sand und Dreck. Ich musste viel Geld ausgeben, um besseres Essen zu kaufen. Ich wurde gefoltert und sie nahmen mit gegen meinen Willen Blut ab. Ein Wärter, Wang Gang, sagte einmal, dass jeder, der Falun Dafa praktiziere, psychisch krank sei und „umerzogen“ werden sollte.

Vor Gericht gestellt und verurteilt

Mein Fall wurde in der Haftanstalt verhandelt und ich wurde wegen „Untergrabung der Strafverfolgung durch eine Sektenorganisation“ angeklagt, dem Standardvorwand, der zur Kriminalisierung von Falun-Dafa-Praktizierenden in China verwendet wird. Ich brachte vor, dass es Jiang Zemin war, der gegen das Gesetz verstoßen hat, indem er gute Menschen verfolgt und Chinas Moral zerstört hat, außerdem Land an Russland verschenkt und das Land mittels Korruption regiert hat.

Später wurde ich zu 14 Monaten Haft und einer Geldstrafe von 2.000 Yuan verurteilt. Die 10.000 Yuan Kaution, die meine Frau bei der Polizei bezahlt hatte, wurde nie zurückgezahlt.

Nach über einem Jahr unter schlechten Bedingungen und da ich die Falun-Dafa-Übungen nicht praktizieren durfte, verschlechterte sich mein Gesundheitszustand erheblich. Als ich am 11. Mai 2018 aus der Haftanstalt entlassen wurde, hatte ich sogar Schwierigkeiten, die Treppe hoch und runter zu gehen.

Wegen der Verfolgung lebte meine Frau all die Jahre in Angst. Ihr Herz pocht, wenn das Telefon klingelt oder jemand an die Tür klopft. Sie hat auch Panikattacken, wenn ich zu spät nach Hause komme.

Rentenzahlung eingestellt

Am 1. Juni 2023, fünf Jahre nach meiner Freilassung, gab das Kontrollgremium des Bezirks Jiao bekannt, dass meine Rente widerrufen würde. Sie verwiesen auf die „Vorläufigen Bestimmungen zur Bestrafung von Mitarbeitern öffentlicher Einrichtungen“, die am 1. September 2012 vom Ministerium für Personal und soziale Sicherheit und dem Kontrollministerium herausgegeben wurden. In dem Dokument heißt es, dass Rentner, die eine Zeit im Gefängnis verbringen, keinen Anspruch auf Altersleistungen haben. Aber dieses Dokument war zu dem Zeitpunkt, als mir meine Rente entzogen wurde, abgelaufen, und im chinesischen Arbeitsrecht gibt es keine solche Bestimmung.

In China gibt es kein Gesetz, das besagt, dass das Praktizieren von Falun Dafa ein Verbrechen ist, daher hätte ich überhaupt nicht wegen meines Glaubens verurteilt werden dürfen. Ich fordere die Behörden auf, die Verfolgung von Falun Dafa beenden und meine Rente wiederherzustellen.