Arzt im Jahr 2002 binnen weniger Stunden verstorben – Protokoll der Notrufzentrale entlarvt brutale Polizeigewalt

(Minghui.org) In der Nacht des 11. März 2002 wurde Liu Haibo, ein Praktizierender und Arzt des Bezirkskrankenhauses Lyuyuan in der Stadt Changchun in der Provinz Jilin, wegen seines Glaubens an Falun Dafa zuhause festgenommen.

Die Beamten brachten den 34-Jährigen zur Polizeiwache des Bezirks Kuancheng, wo er stundenlang mit 12 Elektroschlagstöcken gleichzeitig brutal gefoltert wurde. Ein Polizist führte ihm sogar einen Elektroschlagstock in den Anus ein und setzte ihn unter Strom.

Erst als die Polizisten gegen kurz nach 1:00 Uhr am 12. März 2002 feststellte, dass das Herz des Praktizierenden nicht mehr schlägt, ließen sie von ihm ab. Um 2:26 Uhr verständigten sie die Notrufnummer 120, um zu zeigen, dass sie „versucht hatten, ihn wiederzubeleben“ und damit die Tat zu vertuschen.

Nach Angaben eines Mitarbeiters der Notrufzentrale Changchun stellten die Rettungssanitäter nach ihrem Eintreffen fest, dass Liu bereits tot war. Er war mit blauen Flecken übersät und wies zahlreiche Hämatome auf. Später ließ die Polizei den Leichnam verbrennen, ohne die Familie des Verstorbenen zu informieren. Es dauerte mehr als ein Jahr, bis seine Angehörigen von einem Insider erfuhren, dass Liu binnen weniger Stunden nach seiner Festnahme qualvoll gestorben war.

Der Mitarbeiter der Notrufzentrale war zufällig ein Freund von Liu. Er sicherte das Protokoll vom 12. März 2002 und riskierte damit eine Festnahme. Später gelang es ihm, dem Verwandten von Liu eine Kopie des Protokolls zu übergeben (s. Bild unten). Nicht alles ist deutlich lesbar. Die fünfte mit dem Häkchen markierte Zeile enthält die Informationen zu Liu.

Protokoll des Notfallzentrums Changchun vom 12. März 2002

Das Protokoll enthielt die folgenden Angaben:

Anrufzeit: 2:26 Uhr am 12. März 2002Name des Anrufers: Liu Haibo [Anm.d.Red.: Die Polizei hätte hier ihren Namen des Anrufers eintragen sollen, hat aber den Namen von Liu aufgeführt, obwohl dieser bereits verstorben war]Telefonnummer des Anrufers: [86+11-] 2198336 [oder 2798336, aus dem Durchschlagsprotokoll nicht eindeutig erkennbar]Notfalladresse: Polizeibehörde des Bezirks KuangchengArt des Notfalls: unbekanntEMT-Rückkehrzeit: 3:30 Uhr morgensErhobene Gebühr: 300 [Yuan]Fall-ID: 29173Bestimmungsort des Patienten: ambulant [wenn ein Patient in ein Krankenhaus eingeliefert wird, wird hier der Name des Krankenhauses eingetragen; wird ein Patient nicht ins Krankenhaus eingeliefert, wird hier „ambulant“ notiert. Liu kam nie ins Krankenhaus, da die Polizei den Krankenwagen erst nach seinem Tod angefordert hatte]Disponent: 屈志伟 (Qu Zhiwei)Name des Notarztes: 闫丽影 (Yan Liying)Name der Notfall-Schwester: 迟荣华 (Chi Ronghua)Name des Notfall-Fahrers: 滕永海 (Teng Yonghai)Siegel der Person, die den Fall überprüft hat: 王丽秋 (Wang Liqiu)

18 Praktizierende bei Razzia festgenommen

Liu war einer der Tausenden Falun-Dafa-Praktizierenden, die im März 2002 verhaftet worden waren. Dem lag folgender Sachverhalt zugrunde: Am 5. März 2002 unterbrachen 18 Falun-Dafa-Praktizierenden in Changchun gegen 20 Uhr das staatliche Kabelfernsehen und strahlten auf acht Kanälen gleichzeitig für 45 Minuten die Sendungen „Selbstverbrennung oder Schwindel?“ und „Falun Dafa breitet sich weltweit“ aus.

Die ganze Stadt Changchun war fassungslos. Durch die Sendungen erfuhren zahlreiche Menschen von den wahren Hintergründen von Falun Dafa. Einige dachten danach, dass das bestehende Verbot von Falun Dafa aufgehoben worden sei.

Jiang Zemin, der ehemalige chinesische Staatschef, gab daraufhin den geheimen Befehl, „alle Falun-Gong-Praktizierenden zu töten“. Innerhalb weniger Tage wurden über 5.000 Praktizierende in der Region Changchun festgenommen und sieben davon zu Tode geprügelt. Einer von ihnen war Liu Haibo.

Liu Haibo

Liu Haibo bei der Teilnahme einer Kunstausstellung im Nanling-Stadion im Mai 1997 anlässlich des fünften Jahrestages der öffentlichen Verbreitung von Falun Dafa

Frühere Berichte:

Augenzeugenbericht eines ehemaligen Polizeibeamten: Die letzten zwei Tage des Arztes Liu Haibo

Nach einem Vierteljahrhundert Verfolgung: Mehr als 5.000 bestätigte Todesfälle von Falun-Dafa-Praktizierenden

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