Todesmeldung: Einst von Polizei angeschossen und 14 Jahre in Haft – 66-Jähriger stirbt als Pflegefall
(Minghui.org) Am 27. Januar 2024, zwei Wochen nach dem chinesischen Neujahrsfest, starb der 66-Jährige Jiang Honglu in einem Seniorenzentrum in der Stadt Mishan, Provinz Heilongjiang. Sechs Jahre zuvor, am 4. April 2018, war seine Frau Yuan Shuzhi im Alter von 60 Jahren verstorben. Die beiden Eheleute sind zwei der zahlreichen Opfer der Verfolgung ihres Glaubens an Falun Dafa durch die Kommunistische Partei Chinas (KPCh).
Das Paar und ihr Sohn waren durch das Praktizieren von Falun Dafa wieder gesund geworden. Da die Kommunistische Partei Chinas jedoch hart gegen Falun Dafa und die dem zugrunde liegenden Prinzipien Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht vorgeht, wurde die dreiköpfige Familie wiederholt verfolgt und erlitt dauerhafte körperliche und mentale Schäden. Es folgt ein Einblick in ihr jahrzehntelanges Leiden.
Die Anfänge der Verfolgung
Am 22. Juli 1999 reiste die dreiköpfige Familie nach Peking, um für ihr Recht auf Falun Dafa einzutreten. Sie wurden verhaftet und zurück nach Mishan auf eine Polizeiwache gebracht. Die Beamten Meng Qingqi und Du Yongshan verlangten von den Praktizierenden, auf Falun Dafa zu verzichten und hierzu eine Erklärung zu unterschreiben. Als sie sich weigerten, setzten die Beamten einfach ihre eigenen Namen unter die Dokumente.
Am 6. Oktober 1999 leitete Meng eine Razzia. Ein Dutzend Beamte brach in Jiangs Wohnung ein und beschlagnahmte sämtliche Falun-Dafa-Bücher, einige Abspielgeräte sowie Kassetten vom Neun-Tage-Seminar über Falun Dafa. Das Paar wurde zunächst zum Verhör auf die Polizeiwache und dann in die örtliche Haftanstalt überführt. Nach einem Monat Gewahrsam erpressten die Polizisten von den beiden Praktizierenden 12.000 Yuan (etwa 1.600 Euro), dann durften sie gehen.
Am 3. Dezember 1999 reiste Jiang erneut nach Peking, um sich für seinen Glauben einzusetzen. Polizisten führten ihn ab und brachten ihn am 18. Dezember ins Untersuchungsgefängnis Mishan, wo er von dem Beamten Du mit einem Ledergürtel ausgepeitscht wurde. Nach 13 Tagen Gewahrsam sperrten die Behörden den Praktizierenden für drei Jahre im Zwangsarbeitslager Jixi ein. Die dortigen Wärter versetzten ihm Elektroschocks und prügelten auf ihn ein. Am 25. März 2001 wurde Jiang vorzeitig freigelassen.
Ins Bein geschossen und zu 14 Jahren Haft verurteilt
Am 12. Februar 2002 war Jiang unterwegs und sprach mit anderen über Falun Dafa. Dabei stieß er auf den Polizisten Meng, der ihm ins Bein schoss. Jiang zog sich eine Fraktur seines Unterschenkels zu und stürzte. Als er am Boden lag, traten Meng und Du ihm so brutal gegen den Kopf, dass er ohnmächtig wurde und seine Augen heraustraten.
Aus Angst, dass Jiang verbluten könnte, brachten die Beamten ihn ins Krankenhaus. Sie fesselten ihn an ein Bett und befahlen dem behandelnden Arzt, seine Augäpfel wieder in Position zu bringen. Jegliche andere Behandlung wurde ihm verweigert. Auch der Familie war es nicht erlaubt, ihn nicht sehen.
Später holten Polizisten Jiang ab und trugen ihn auf der Krankenhausmatratze hinaus, um ihn in die Haftanstalt zu bringen. Um seine Verletzungen zu verbergen, bedeckten sie seinen Kopf mit der Bettdecke. Als sie aus dem Tor des Krankenhauses fuhren, fragte jemand: „Was ist mit ihm passiert?“ – „Er hat sich erkältet“, antworteten die Polizisten.
In der Haftanstalt wurde Jiang mehrfach von Meng und Du verhört. Sie peitschten ihn mit einem Ledergürtel aus und flößten ihm Senföl durch die Nase ein. Es dauerte neun Monate, bis Jiang sich erholt hatte und sich wieder allein versorgen konnte.
Am 23. Oktober 2002 verurteilte das Gericht Mishan den Praktizierenden zu 14 Jahren Haft.
Fast zu Tode gefoltert
Die Wärter im Gefängnis Mudanjiang hielten Jiang für zwei Wochen in Isolationshaft, weil er Falun Dafa nicht aufgeben wollte. Als Jiang aus der Einzelzelle freigelassen wurde, hatte er Gleichgewichtsstörungen beim Gehen.
Am 6. Juni 2008 konnte Jiang aufgrund weiterer Misshandlungen nicht mehr sprechen. Im Oktober 2009 läutete das Gefängnis eine neue Runde der Verfolgung ein. Jede Abteilung sollte mindestens 75 Prozent der inhaftierten Praktizierenden „umerziehen“. Die Gefangenen ließen Jiang nicht schlafen, trotzdem hielt er unerschütterlich an seinem Glauben fest.
Am 1. Mai 2010 stellte er einen Antrag auf Haftverschonung und wurde schließlich am 10. August 2010 freigelassen.
Im September 2013 nahm ein Beamter der örtlichen Justizbehörde Kontakt zu Jiang auf und forderte ihn auf, sich einer ärztlichen Untersuchung zu unterziehen. Man drohte ihm mit Gefängnis, falls er nach drei Aufforderungen immer noch nicht beim Arzt war. Im selben Monat versuchte der Dorfvorsteher, auch Jiangs Frau zu zwingen, eine Garantieerklärung zum Verzicht auf Falun Dafa zu unterschreiben. Sie weigerte sich.
Am 23. September 2015 wurde Jiang abermals festgenommen. Beamte überführten ihn am 13. Oktober ein weiteres Mal ins Gefängnis Mudanjiang. Nach Ablauf seiner Haftstrafe kam er am 11. Februar 2016 frei.
Der psychische Druck durch die Verfolgung machte Jiangs Frau schwer zu schaffen. Sie erkrankte an Diabetes. Ihre Beine schwollen stark an, was schließlich zur Amputation beider Beine führte. Nach der Operation verschlechterte sich ihr Zustand weiter. Sie starb am 4. April 2018, kurz nach ihrem 60. Geburtstag.
Vor dem 20. Parteitag 2022 erneut ins Visier genommen
Wochen vor dem 20. Parteitag der Kommunistischen Partei Chinas, der vom 16. bis 22. Oktober 2022 stattfand, schikanierten die Behörden lokale Falun-Dafa-Praktizierende, die auf ihrer schwarzen Liste standen. Die Beamten wollten verhindern, dass die Praktizierenden andere in diesen politisch sensiblen Tagen über die Verfolgung von Falun Dafa informierten.
Jiang und auch seine verstorbene Frau standen beide auf der Liste, denn die Polizei hatte nichts von ihrem Tod im Jahr 2018 erfahren. Als die Beamten Yuan nicht ausfindig machen konnten, riefen sie bei Verwandten an und erfuhren, dass sie schon tot war.
Die Polizisten fragten die Familie auch, wo Jiang sei, damit sie ihn fotografieren könnten. Die Angehörigen berichteten, dass Jiang invalide und an beiden Beinen gelähmt sei; er wohne in einem Altersheim und könne nicht mehr zusammenhängend sprechen. Zudem leide er unter Gedächtnisverlust und Prostatabeschwerden.
Jiang erholte sich nie wieder und starb im Januar 2024.
Der 39-jährige Sohn des Paares wurde durch die Verfolgung seiner Eltern im Laufe der Jahre traumatisiert. Er zog sich zurück und blieb die meiste Zeit in seinem Zimmer.
Früherer Bericht:
Verurteilt, gefoltert, gelähmt - Die Leidensgeschichte eines Familienvaters
Angestellter wiederholt verhaftet und gefoltert
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