75-Jährige vor Gericht – nach drei Jahren Schikanen

(Minghui.org) Eine 75-jährige Frau aus der Stadt Suining in der Provinz Sichuan ist am 27. Juni 2024 gewaltsam zum Bezirksgericht Gaoxin gebracht worden; dort sollte sie sich wegen ihres Glaubens an Falun Dafa vor Gericht zu verantworten. Zuvor hatte die Ortspolizei Zhang Suying ständig schikaniert. Beamte blieben manchmal sogar über Nacht in ihrer Wohnung, um sie zu überwachen.

Zhangs Mann und ihr Sohn sind vor vielen Jahren gestorben. Sie lebte mehrere Jahre bei ihrer Tochter in Hongkong und kehrte vor drei Jahren nach Suining zurück, wo sie ununterbrochen schikaniert wurde.

Häufig schikaniert

Zhang wurde am 17. März 2023 am Eingang ihres Wohnkomplexes festgenommen, als sie nach Hause kam. Die Beamten der Bezirkspolizeibehörde Gaoxin brachten sie zum Verhör auf die Polizeiwache Xining. Sie sagten, sie wüssten, dass sie Materialien über Falun Dafa verteilt habe, und fragten sie, woher sie die Materialien habe. Zur gleichen Zeit durchsuchte eine andere Gruppe von Beamten Zhangs Wohnung und beschlagnahmte ihre Falun-Dafa-Bücher, ein Porträt des Begründers von Falun Dafa und drei Mediaplayer. Die 100.000 Yuan (etwa 13.00 Euro) in bar, die sie für die Renovierung der Wohnung gespart hatte, wurden ebenfalls mitgenommen.

Nach einer unbekannten Zeitspanne wurde Zhang freigelassen. Eines Tages im Juli 2023 erhielt sie einen Anruf von der Polizeiwache Baosheng und wurde aufgefordert, mit ihrem Ausweis und ihrem Mobiltelefon dorthin zu gehen. Sie ging dorthin. Die Polizei machte etwas mit ihrem Telefon und ließ sie gehen. Sie vermutete, dass die Polizei eine Überwachungs-App auf ihrem Telefon installiert hatte.

Ein Jahr später, am 13. März 2024, wurde Zhang von Beamten der Polizeiwache Xining angerufen, aber sie ging nicht ran. Am nächsten Tag, als sie gerade mit dem Kochen des Mittagessens fertig war, fielen Strom und Wasser in ihrer Wohnung aus. Da der Strom um 18:00 Uhr immer noch nicht wieder angestellt war, machte sie sich auf den Weg, um etwas zum Abendessen zu holen. Als sie das Haus verließ, sah sie einen Mann auf der Treppe gegenüber ihrem Haus sitzen. Sie drehte sich um, um wieder hineinzugehen. Aber der Mann packte sie und hielt ihre Handgelenke fest. Er rief jemanden an und vier Beamte kamen. Sie trugen sie in ein Auto und fuhren sie zur Polizeiwache des Bezirks Gaoxin.

Ein Beamter fragte Zhang, ob sie die 100.000 Yuan zurückbekommen habe, die bei ihr letztes Jahr konfisziert worden waren. Sie antwortete mit ja. Dann forderte der Beamte sie auf, ein bestimmtes Dokument zu unterschreiben, und drohte, das Geld zurückzufordern, wenn sie seiner Forderung nicht nachkäme. Sie war verängstigt und unterschrieb. Um 1:00 Uhr morgens wurde sie von der Polizei nach Hause gebracht und aufgefordert, sich am nächsten Tag beim Gericht zu melden. Sie ging nicht.

Zhang bestätigte später, dass die Polizei den Sicherheitsdienst ihrer Nachbarschaft angewiesen hatte, ihr Wasser und Strom abzustellen, weil sie sich geweigert hatte, der Polizei am 13. März 2024 die Tür zu öffnen. Die Polizei hatte auch den ganzen Tag lang Leute vor ihrem Haus postiert, die sie festnehmen sollten, wenn sie herauskam.

Zur Staatsanwaltschaft gebracht

Am 16. März 2024 um 9:30 Uhr klopfte erneut jemand an Zhangs Tür. Sie weigerte sich wieder, die Tür zu öffnen. Am nächsten Tag sah sie zwei Polizeiautos vor ihrem Wohnhaus parken. Als sie gegen 18:00 Uhr bemerkte, dass die Autos weg waren, ging sie hinaus, um etwas Müll wegzubringen, wurde jedoch erneut festgenommen und zur Staatsanwaltschaft gebracht. Sie war so verängstigt von der Polizei, dass sie sich später nicht mehr erinnern konnte, welche Staatsanwaltschaft es war, und nur sah, dass das Gebäude an einem Fluss lag. Sie erinnerte sich auch daran, dass die Polizei sie auf dem ganzen Weg zur Staatsanwaltschaft gefilmt hatte.

Am 12. April kamen mehrere Beamte in zwei Polizeiwagen. Da Zhang die Tür nicht öffnete, beauftragten sie einen Schlosser einzubrechen, damit sie sie festnehmen konnten. Als die Polizisten einen Computer sahen, versuchten sie herauszufinden, ob er Informationen über Falun Dafa enthielt, ließen aber davon ab, als Zhang sagte, es handele sich um einen kaputten Computer, der ihrer Enkelin gehörte.

Die Polizisten brachten Zhang zur gleichen Staatsanwaltschaft zurück, wo Zhang ihre Falldokumente unterschreiben sollte. Als sie sie gegen 16:00 Uhr zurückbrachten, hielten sie ihre Arme auf dem Rücken fest und ließen sie am Eingang ihres Wohnhauses warten. Erst nachdem die Polizisten ein neues digitales Schloss an ihrer Tür installiert hatten, durfte sie in ihre Wohnung gehen.

Ein paar Tage später gaben drei Gemeindearbeiter und zwei Polizisten das Passwort ein und betraten ihre Wohnung, ohne anzuklopfen. Sie beschuldigten sie, das Gesetz gebrochen zu haben, indem sie Falun-Dafa-Bücher las, und zwangen sie, weitere Dokumente zu unterschreiben.

Vor Gericht gebracht

Eines Tages, Mitte Mai 2024, gegen 19:00 Uhr, standen zwei Männer vor Zhangs Wohnhaus herum und folgten ihr nach Hause, als sie von draußen zurückkam. Sie schnappten ihr die Handtasche weg und betraten ihre Wohnung mit ihrem Schlüssel. Als sie sie aufforderte zu gehen, sagten sie, sie seien vom Bezirksgericht Chuanshan geschickt worden, um sie zu beobachten.

Die beiden Männer schliefen die Nacht auf ihrem Sofa und brachten sie am nächsten Morgen vor Gericht. Sie weigerte sich, ihr Falldokument zu unterschreiben und wurde gegen 11:00 Uhr zum Nachbarschaftskomitee von Liangshuijing gebracht. Die dortigen Mitarbeiter riefen die Frau ihres verstorbenen Sohnes herbei, sie sollte das Falldokument unterschreiben.

Frau Zhang erhielt am 13. Mai eine Vorladung vom Bezirksgericht Chuanshan, in der sie aufgefordert wurde, am 27. Mai um 14:30 Uhr vor Gericht zu erscheinen. Die Vorladung wurde von den Richtern Wang Shasha und Yang Qiaoshun unterzeichnet.

Es ist nicht klar, ob Zhang wie angeordnet am 27. Mai vor Gericht erschien. Am 18. Juni erhielt sie jedoch von der Staatsanwaltschaft Chuanshan eine Mitteilung, dass diese ihren Fall an die Staatsanwaltschaft Gaoxin übergeben würde. Staatsanwalt Huang Hailin unterzeichnete das Dokument.

Gerichtsverhandlung

Am 26. Juni kamen um 19:00 Uhr wieder zwei Männer zu Zhang nach Hause und verbrachten die Nacht dort. Am nächsten Tag brachten sie Zhang nach dem Mittagessen zu einer für 16:00 Uhr angesetzten Anhörung zum Bezirksgericht Gaoxin. Da Zhang etwas schwerhörig ist, hörte sie nicht, was der Richter oder der Staatsanwalt sagten.

Gegen Ende der Anhörung kam jemand zu Zhang und fragte sie, ob sie etwas zu sagen habe. Sie sagte, sie habe kein Gesetz verletzt, indem sie Falun Dafa praktiziere und den Prinzipien Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht folge. Sie fügte hinzu, dass es die Polizei gewesen sei, die gegen das Gesetz verstoßen habe, indem sie ihre Wohnung durchsuchte, sie schikanierte, ihr Schloss aufbrach und ihr Wasser und Strom abstellte. Bevor sie fertig war, unterbrach diese Person sie und verbot ihr, weiter zu sprechen. Nach der Anhörung wurde sie nach Hause zurückgebracht.

Ein paar Tage später rief ein Mitarbeiter der Justizbehörde Suining Zhang an und sagte, sie würden am Nachmittag kommen, um ihren Fall zu untersuchen. Gegen 14:50 Uhr kamen sechs Personen, darunter Beamte der Justiz, der Polizeiwache Baosheng und des Nachbarschaftskomitees.

Der Mitarbeiter der Justizbehörde sagte, sie wollten sie in einer Einrichtung außerhalb der Stadt festhalten und fragte nach ihrem Gesundheitszustand. Zhang antwortete, sie leide unter Schwindel und sie habe sich bei einem Sturz die Beine und Arme verletzt. Dann sagte der Justizangestellte, sie könnten erwägen, sie zu Hause zu lassen, aber sie müsse sich jeden Monat bei der Polizeiwache Baosheng melden. Sie sagte, sie würde das nicht tun. Die Beamten gingen, ohne etwas zu sagen. Es ist nicht klar, ob Zhang zum Zeitpunkt des Schreibens dieses Artikels ihr Urteil erhalten hat.