Trotz schlechter Gesundheit inhaftiert – Monate später zu 3,5 Jahren Haft verurteilt

(Minghui.org) Li Fens Familie wurde am 1. Juli 2024 darüber informiert, dass sie wegen ihres Glaubens an Falun Dafa zu 3,6 Jahren Haft und einer Geldstrafe von 30.000 Yuan (etwa 3.900 Euro) verurteilt wurde. Die 57-jährige Einwohnerin der Stadt Dalian, Provinz Liaoning legt nun Berufung gegen das Urteil ein.

Beamte der Polizeiwache Zuanshiwan befahlen Lis Nachbarn am 18. April 2023 gegen 19 Uhr, an ihre Tür zu klopfen. Als Li die Tür öffnete, erschienen zwei Zivilbeamte. Sobald die Beamten einen Durchsuchungsbefehl vorlegten, stürmten sieben weitere Beamte, die sich im Aufzug versteckt hatten, in Lis Wohnung.

Ein Beamter spielte Lis Mann und Tochter Überwachungsvideos vor, die angeblich zeigten, wie sie Materialien über Falun Dafa verteilte. Die Polizei sagte auch, jemand habe sie wegen Verteilen von Materialien angezeigt und Videos vorgelegt, die von seiner Gucklochkamera aufgenommen wurden. Die Polizei beschlagnahmte Lis Drucker, Computer, Falun-Dafa-Bücher und ein Porträt des Begründers von Falun Dafa. Sie durchsuchten auch ihren Kleiderschrank und fanden die Kleidung, die sie beim Verteilen der Materialien getragen hatte, um sie als Beweismittel gegen Li zu verwenden.

Die Polizei hielt Li zwei Tage lang auf der Polizeiwache Zuanshiwan fest und brachte sie dann für 15 Tage in Administrativhaft in das zweite Untersuchungsgefängnis der Stadt Dalian.

Wang, der stellvertretende Leiter der Polizeiwache Zuanshiwan, rief Li am 15. November 2023 an und forderte sie auf, in sein Büro zu kommen, um ihren Ausweis und andere beschlagnahmte Gegenstände abzuholen. Wang sagte, sie müsse die Gegenstände selbst abholen und die Papiere unterschreiben; und wenn sie nicht käme, würden sie ihre Wohnung erneut durchsuchen.

In Begleitung ihres Mannes und ihrer Tochter ging Li zur Polizeiwache. Die Polizei brachte sie hinein, während ihr Mann und ihre Tochter in der Lobby warteten. Etwa 20 Minuten später kamen zwei Beamte mit Li heraus und sagten, sie würden sie der Polizeibehörde des Bezirks Ganjingzi übergeben und ein Strafverfahren gegen sie einleiten.

Während der erforderlichen körperlichen Untersuchung wurde bei Li ein extrem hoher Blutdruck (220/100 mmHg) und andere gesundheitliche Probleme festgestellt. Die Polizei zwang das Untersuchungsgefängnis der Stadt Dalian dennoch, sie aufzunehmen. Die Wärter behielten sie im Krankenzimmer und wiesen ihr keine normale Zelle zu.

Virtuelle Anhörung

Das Bezirksgericht Ganjingzi hielt am 25. April 2024 eine virtuelle Anhörung zu Lis Fall ab. Sie nahm an der Anhörung im Untersuchungsgefängnis teil. Die Anhörung sollte um 9:30 Uhr beginnen, aber der Vorsitzende Richter Gao Yang begann sie erst um 11:45 Uhr und unterbrach die Sitzung gleich nach nur zehn Minuten. Staatsanwalt Tang Ming von der Staatsanwaltschaft des Bezirks Ganjingzi war auch bei der Anhörung zugegen.

Lis Familie wurde am 1. Juli über das Urteil informiert, aber nicht darüber, wann genau Richter Gao das Urteil verkündet hatte. Die Familie half Li bald, Berufung einzulegen. Zum Zeitpunkt des Schreibens dieses Artikels ist nicht klar, ob Li bereits im Gefängnis ist.