Fa-Bestätigung in der Haftanstalt – mit Höhen und Tiefen

(Minghui.org) Ich bin ein junger Praktizierender, der 2015 begann, Falun Dafa zu praktizieren. Die Polizei brach im Jahr 2019 in mein Haus ein und verhaftete mich, weil ich Falun Dafa praktiziere. Ich wurde in eine Haftanstalt gebracht und erst zwei Jahre später wieder freigelassen. Ich möchte von meinen Erfahrungen berichten, welche ich mit der Bestätigung von Fa in der Haftanstalt gemacht habe.

Die einzige Person, die die kommunistischen Lieder nicht singen wollte

Die Neuankömmlinge wurden in der Regel zunächst in eine Übergangszelle gebracht. Dort mussten sie die Regeln der Haftanstalt lernen, z. B. die Regeln auswendig lernen, die Lieder der Kommunistischen Partei Chinas (KPCh) singen und so weiter. Als ich mich weigerte, die Regeln auswendig zu lernen oder die Lieder der Partei zu singen, war die Atmosphäre in der Zelle plötzlich angespannt. Die anderen Häftlinge befürchteten, dass Punkte von ihrer Gefängnisbewertung abgezogen würden oder sies sogar eine kollektive Bestrafung nach sich ziehen würde. Einige versuchten, mich zu überreden, andere redeten auf mich ein, und wieder andere drohten sogar damit, mir eine Lektion zu erteilen. Ich sagte ihnen, sie sollten sich keine Sorgen machen, ich würde mit den Wärtern darüber sprechen, damit sie nicht in die Sache hineingezogen würden.

Am nächsten Tag wandte ich mich an den Wärter der Haftanstalt. Nachdem ich ihm die Angelegenheit erklärt hatte, sagte der Wärter: „Sag mir, wie soll ich das schaffen, wenn alle anderen rezitieren und singen, du aber nicht? Ich muss dich bestrafen, es sei denn, du kannst mir einen triftigen Grund nennen.“

Ich antwortete: „Die Partei verleumdet und verfolgt Falun Dafa, dabei haben viele gute Menschen ihr Leben verloren. Wenn ich die Lieder singe, die die Kommunistische Partei loben, wäre das gegen mein Gewissen. Sie können mich bestrafen, ich werde es Ihnen nicht übelnehmen. Ich möchte Sie jedoch darauf hinweisen, dass Sie als Gefängniswärter bei der Ausübung Ihrer Tätigkeit zwischen Gut und Böse, Recht und Unrecht unterscheiden sollten.“ Dann erzählte ich ihm, wie ostdeutsche Polizisten, die für die kommunistische Sowjetunion arbeiteten, Menschen töteten, die nach Westdeutschland flüchteten und später vor Gericht gestellt wurden. Ich sagte zu ihm: „Ich hoffe, Sie werden die Falun-Dafa-Praktizierenden gut behandeln, dann werden Sie dafür gesegnet werden.“

Schließlich sagte er: „Ich gebe dir einen Tag Zeit, darüber nachzudenken.“ Danach er erwähnte das Thema nie wieder.

Ein positives Umfeld für die Fa-Bestätigung schaffen

Bevor ich verhaftet wurde, habe ich Menschen, die ich nicht kannte, nur selten persönlich die wahren Umstände über Falun Dafa und die Verfolgung erklärt. Ich war immer besorgt, dass die andere Person sie nicht akzeptieren würde, und so verpasste ich viele Gelegenheiten, Menschen zu erretten. In der Haftanstalt wusste jeder, dass ich ein Falun-Dafa-Praktizierender bin. In gewisser Weise vertrat ich also die Praktizierenden und meine Handlungen konnten sich direkt auf das Image von Falun Dafa auswirken. Ich sagte mir, dass ich mich gut verhalten müsse.

Anfangs sprach ich nur mit wenigen Insassen über Falun Dafa und stellte fest, dass viele skeptisch waren. Ich fragte mich: „Die Dinge, die ich ihnen erzähle, wie die Schönheit von Falun Dafa, wie sich ein Praktizierender verhält und wie Falun Dafa verleumdet wird, sind alle wahr. Warum glauben sie mir nicht?“ Mir wurde klar, dass die Menschen nur das glauben, was sie sehen. In der heutigen Gesellschaft gibt es eine Vertrauenskrise aufgrund der niedrigen Moral. Es fällt den Menschen daher schwer, jemandem zu glauben. Mir wurde klar, dass ich es gut machen musste, um ihr Vertrauen zu gewinnen.

Jede Zelle in der Haftanstalt war wie eine kleine Gesellschaft, in der es verschiedene Rangstufen gab. Wer zum Beispiel ein gutes Verhältnis zum Zellenältesten hatte oder schon lange dort war, konnte in der Nähe der Tür sitzen und essen, während die Neuankömmlinge nur hinten in der Nähe der Toilette sitzen und essen durften. Wenn das Essen kam, wurden die Teller von der Vordertür aus hereingereicht, sodass die Häftlinge, die am nächsten am Eingang saßen, sich die Gerichte aussuchen konnten, die sie mochten. Als ich hinten saß, beschwerte ich mich nie, egal was ich am Ende bekam. Später, als ich vorne saß, wählte ich nie das Essen, das besser aussah. Einmal in der Woche gab es zum Beispiel Eier und ich wählte das kleinste und platteste von ihnen aus.

Wenn wir uns zum Duschen anstellten, war ich immer der Letzte in der Schlange. Ich konkurrierte nie mit anderen um persönliche Interessen und versuchte, anderen so gut wie möglich zu helfen. Nach und nach kamen die Insassen zu mir, wenn sie Hilfe brauchten, z. B. wenn sie nicht wussten, wie man ein chinesisches Schriftzeichen ausspricht; wenn sie nicht wussten, was sie in Rechtsdokumenten schreiben sollten, oder wenn sie auf etwas stießen, das sie mit einer sachkundigen Person besprechen wollten. Ich half allen unermüdlich und leitete sie anhand der Fa-Prinzipien an. Einige sagten, dass sie sich nach einem Gespräch mit mir besser fühlen würden. Manche nannten mich die zivilisierteste Person in der ganzen Haftanstalt, weil ich nie fluchte. Andere meinten, dass ich die beste Laune hätte. Wieder andere sagten, ich sei derjenigen, dem durch die Inhaftierung am meisten Unrecht angetan wurde.

Das Leben in der Haftanstalt war langweilig, es gab nur wenige Unterhaltungsmöglichkeiten. Wir mussten stundenlang untätig herumsitzen, was manche als unerträglich empfanden. Jemand schlug vor, ich solle ihnen eine Geschichte erzählen. So begann ich, ihnen etwas aus der traditionellen Kultur und aus der Geschichte zu erzählen. Ich mischte die wahren Umstände von Falun Dafa in die Erzählungen hinein. Alle hörten gerne zu.

Ich dachte darüber nach, wer noch nicht aus der Partei ausgetreten war, und versuchte Gelegenheiten zu finden, mit ihnen darüber zu sprechen. Da ich bei allen einen guten Eindruck hinterlassen hatte, weigerten sich nur sehr wenige, sich vom Parteiaustritt überzeugen zu lassen.

Eine Person war ein Regierungsbeamter der KP Chinas. Obwohl er Falun Dafa gut fand, glaubte er immer noch, dass nur die KP in der Lage sei, China zu regieren. Er glaubte daher, dass die Partei, egal wie schlecht sie sei, nicht ersetzt werden könne. Es gelang mir nicht, ihn davon abzubringen. Eine Zeitlang dachte ich, dass ich diese Person nicht erretten könne.

Später wurde ich durch die Lehre des Meisters aufgerüttelt:

„Wenn es unmöglich erscheint oder man glaubt, dass es nur schwer möglich ist, versuch es mal und schau, ob es tatsächlich unmöglich ist oder nicht.“ (Zhuan Falun, 2019, S. 480)

Und so nahm ich meinen Mut zusammen und sprach ihn nochmals an. Ich sagte: „Die Partei hat viele schlimme Dinge getan, niemand kann das leugnen. Angesichts des buddhistischen Prinzips der karmischen Beziehungen wird die KPCh definitiv beseitigt werden. Du hast gesagt, dass du nicht bereit bist, für sie zu sterben. Ich denke, das ist eines der wenigen Dinge, bei denen ich dir helfen kann, denn ich möchte, dass du in Sicherheit bist. Ich kann dir einen Decknamen geben, damit du aus der Partei austreten und diesen giftigen Schwur auflösen kannst. Was hältst du davon?“ Am Ende stimmte er zu.

In der Haftanstalt war ein ständiges Kommen und Gehen. Ich hatte es nicht eilig, den Leuten, die gerade gekommen waren, die wahren Umstände zu erklären. Jeden Tag machte ich einfach die Falun-Dafa-Übungen. Die Neuankömmlinge staunten ziemlich. Aufgrund der guten Voraussetzungen, die ich im Gefängnis geschaffen hatte, erzählten die anderen den Neuankömmlingen von mir. Als ich sie dann nach und nach kennenlernte und sicher wusste, dass sie gut von mir dachten, fand ich eine Gelegenheit, ihnen die wahren Hintergründe über Falun Dafa zu erläutern und sie zu bitten, aus der Partei auszutreten. In der Regel ging das reibungslos.

Auch hier in der Haftanstalt konnte ich die barmherzigen Arrangements des Meisters deutlich spüren. Zum Beispiel wurde ich jedes Mal, wenn die meisten Insassen meiner Zelle aus den KPCh-Organisationen ausgetreten waren, in eine neue Zelle verlegt, wo ich von vorne anfangen musste. Viele Häftlinge waren begeistert, nachdem sie die wahren Umstände erfahren hatten. Einige riefen aus: „Falun Dafa ist gut!“ Andere sagten mir: „Wenn die Partei fällt, werden die Falun-Dafa-Praktizierenden an die Macht kommen und das wird großartig sein.“ Dann erklärte ich ihnen, dass Praktizierende nicht an der politischen Macht interessiert seien. Einige baten mich um Kontaktinformationen und sagten, wenn sie aus dem Gefängnis kämen, würden sie mich suchen, um Falun Dafa zu lernen. Einmal, während des chinesischen Neujahrsfestes, spielten alle Karten – ich saß am Rand und lernte das Fa auswendig. Plötzlich kam ein älterer Mann zu mir, ergriff meine Hand und hatte Tränen in den Augen. Ich fragte ihn, ob er Heimweh habe. Er schüttelte den Kopf und sagte: „Ich habe so viel von dir gelernt ...“

Auch den Wärtern konnte ich die wahren Begebenheiten über Falun Dafa und über die Verfolgung vermitteln. Einmal kam ein Wärter, um eine Routinekontrolle durchzuführen. Er sagte, er wolle speziell über mich sprechen. Er lobte mich dafür, dass ich höflich, freundlich und ruhig sei.

Briefe schreiben, um das Fa zu bestätigen

Im Gefängnis konnten wir Papier und Kugelschreiber kaufen. Angesichts der Tatsache, dass unsere Briefe kontrolliert wurden, war mir klar, dass ich das Fa bestätigen konnte, indem ich Briefe über die wahren Begebenheiten schrieb. Jedes Mal, wenn ich einen Brief an meine Familie schrieb, dachte ich darüber nach, was die Wärter denken würden, wenn sie meinen Brief lesen würden. Wenn ich also einen Brief schrieb, wollte ich ihnen zur Hälfte die Tatsachen über Falun Dafa mitteilen und sie wissen lassen, was für gütige Menschen die Falun-Dafa-Praktizierenden sind.

Manchmal wurden wir auch gebeten, über unsere Erfahrungen zu schreiben, was auch eine gute Gelegenheit war, den Wärtern die Tatsachen über Falun Dafa zu verdeutlichen. Die Wirkung war sehr gut.

Eine Zeit lang erhielt ich keine Antwort von meiner Familie. Ich vermutete, dass die Briefe zurückgehalten wurden. Deshalb schrieb ich einen Bericht an die Staatsanwaltschaft und bat um die Eröffnung eines Ermittlungsverfahrens. Ein Wärter der Haftanstalt kam schnell zu mir und sagte, dass meine Briefe nicht zurückgehalten würden. Später befürchtete die Gefängnisleitung, dass ich sie in eine schwierige Lage bringen würde, und gaben mir die Sondererlaubnis, Briefe an meine Frau zu schreiben, die ebenfalls Falun Dafa praktiziert und in der gleichen Haftanstalt wie ich eingesperrt war.

Auf diese Weise wurden die Briefe zu Boten zwischen meiner Frau und mir. Wir ermutigten uns gegenseitig in unseren Briefen. Da unsere Briefe in der Regel zuerst zum Zellenältesten gingen und öffentlich vorgelesen wurden, nutzten wir dies als Gelegenheit, um noch mehr Menschen über die wahren Umstände aufzuklären und ihnen Falun Dafa näherzubringen. Meine Frau sagte, dass viele Insassen in ihrer Zelle unsere Briefe sehr gerne hören und ihre Bewunderung ausdrücken würden. Als manche von einer Zelle in die andere verlegt wurden, verbreiteten sich die Informationen aus unseren Briefen in der gesamten Haftanstalt. Fast jeder wusste, dass ein Paar, das Falun Dafa praktiziert, dort inhaftiert war, und dass sie gute Menschen waren, die verfolgt wurden.

Der Meister ist immer an unserer Seite

Für die Falun-Dafa-Praktizierenden waren die harten Lebensbedingungen und der Mangel an materiellen Ressourcen nicht allzu schwer zu ertragen. Die größte Härte ist, dass man das Fa des Meisters nicht lernen kann. Oft träumte ich nachts, dass ich nach Dafa-Büchern suchte; manchmal fand ich sie, aber als ich sie aufschlug, waren es gefälschte Bücher. Ich bedauerte wirklich, dass ich früher nicht mehr Schriften des Meisters auswendig gelernt hatte.

Der Meister war so barmherzig und arrangierte drei „Gelegenheiten“, die mir halfen, fast 50.000 Zeichen des Zhuan Falun zu erhalten, die von anderen Praktizierenden handgeschrieben worden waren. Ich war darüber so glücklich und lernte es Tag und Nacht auswendig. Mein Herz war mit Freude erfüllt, denn ich hatte das Gefühl, dass die Zeit nicht verschwendet war. Manchmal, wenn ich im Halbschlaf war, fühlte ich mich, als würde ich in der Luft schweben. Ich dachte an meine Frau, denn auch sie brauchte Dafa-Bücher. So versuchte ich, dass Fa in den Inhalt der Briefe, die ich ihr schrieb, aufzunehmen.

Zweimal wusste ich, dass die Briefe zurückgehalten wurden und sie sie nicht erhalten hatte – das beunruhigte mich. Später ließ mich meine Frau wissen, dass ich mir keine Sorgen machen solle, denn der Meister habe dafür gesorgt, dass eine Praktizierende in ihre Zelle kam, die das Hauptwerk von Falun Dafa, das Zhuan Falun, auswendig rezitieren könne. Mein erster Gedanke war: „Der Meister ist so großartig! Das Arrangement des Meisters ist so wundervoll!“

Während der zwei Jahre in der Haftanstalt gab es viele scheinbar zufällige Ereignisse, doch ich wusste, dass sie alle vom Meister in seiner großen Barmherzigkeit arrangiert worden waren. Alle Vorkommnisse waren miteinander verbunden – die Genialität war unbeschreiblich. Als ich das letzte Mal verlegt wurde, begegnete ich keinem anderen Praktizierenden und so wusste ich, dass ich bald von dort weggehen würde. Etwa zwei Monate später wurden meine Frau und ich zur gleichen Zeit aus der Haftanstalt entlassen. Bevor ich ging, veranstalteten die Insassen in meiner Zelle eine Abschiedsfeier für mich. Sie alle bedankten sich bei mir. Ich sagte: „Wenn ihr etwas Gutes in mir seht, denkt bitte daran, dass ich erst ein besserer Mensch geworden bin, nachdem ich angefangen habe, Falun Dafa zu praktizieren. Ich hoffe, ihr denkt immer daran: ‚Falun Dafa ist gut; Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht sind gut.“‘

Während meiner zwei Jahre in der Haftanstalt gab es viele Höhen und Tiefen. Ich weiß im tiefsten Inneren, dass ich es ohne den Segen und die Fürsorge des Meisters nicht geschafft hätte. Ich bin so dankbar für die Barmherzigkeit des Meisters und dafür, dass er mich all diese Jahre beschützt hat. Ich danke auch den anderen Praktizierenden für ihre selbstlose Hilfe.