Zwei Festnahmen im Abstand von mehreren Wochen

(Minghui.org) Yuan Jianying, 55, aus der Stadt Suzhou in der Provinz Jiangsu, wurde zweimal zu insgesamt 2,5 Jahren Gefängnis verurteilt, weil sie weiterhin Falun Dafa praktiziert. Ihre zweite Haftstrafe hat sie vor Kurzem, am 2. März 2024, beendet.

Yuan schreibt Falun Dafa zu, dass sie ihre gesundheitlichen Leiden überwinden konnte. Früher litt sie unter einer überaktiven Blase, Verstopfung und gynäkologischen Erkrankungen. Ihr Mann war spielsüchtig und schlug sie oft. Sie reichte zweimal die Scheidung ein, die ihr jedoch aus verschiedenen Gründen verweigert wurde. Ihr Schicksal änderte sich, als sie 2011 mit dem Praktizieren von Falun Dafa begann. Ihre Symptome verschwanden und sie wurde verständnisvoller und toleranter gegenüber ihrem Mann, der sie wiederum besser behandelte. Endlich konnten sie eine harmonische Ehe führen.

Yuan wurde auch fröhlich und aufgeschlossen. Sie kümmerte sich gut um ihre Schwiegereltern und zögerte nie, Bedürftigen zu helfen. Sie war eine gewissenhafte Arbeiterin und ihre Kollegen respektierten sie.

Aufgrund ihrer positiven Erfahrungen mit Falun Dafa fühlte sich Yuan verpflichtet, die Menschen wissen zu lassen, dass Falun Dafa nichts mit der Hasspropaganda des kommunistischen Regimes zu tun hatte. Deswegen wurde sie wiederholt verhaftet.

2015: Zwei Festnahmen im Abstand von mehreren Wochen

Yuan wurde am 23. September 2015 zu Hause verhaftet, weil sie Anfang jenes Jahres eine Strafanzeige gegen den ehemaligen Staatschef Jiang Zemin eingereicht hatte, weil dieser die Verfolgung von Falun Dafa angeordnet hatte. Sie wurde zur Polizeiwache Xukou gebracht und aufgefordert, Garantieerklärungen zu unterschreiben, mit denen sie ihren Glauben aufgibt. Sie weigerte sich, dem nachzukommen, und wurde Stunden später freigelassen.

Einige Wochen später, am 13. Oktober, wurde sie von denselben Beamten der Polizeiwache Xukou erneut verhaftet. Lokale Regierungsbeamte kamen, um sie zu verhören, und forderten sie erneut auf, Garantieerklärungen zu unterschreiben, mit denen sie ihren Glauben aufgibt. Wieder weigerte sie sich und wurde später freigelassen.

2016: Eine Woche inhaftiert

Yuan wurde am 26. Januar 2016 wieder verhaftet, nachdem jemand sie wegen der Verteilung von Informationsmaterialien über Falun Dafa angezeigt hatte. Sie wurde in das vierte Untersuchungsgefängnis der Stadt Suzhou gebracht. Bei der erforderlichen körperlichen Untersuchung wurde hoher Blutdruck festgestellt und so brachte man sie zur Untersuchung ins Krankenhaus. Das Krankenhaus bestätigte ihre hohe Blutdruckdiagnose und stellte auch Probleme mit ihrem Herzen und ihren Nieren fest. Sie warnten, dass ihr Zustand kritisch werden könnte. Das Untersuchungsgefängnis ließ sie eine Woche später frei.

2017: Nach Verhaftung zu 1,5 Jahren Haft verurteilt

Yuan verteilte am 14. Juni 2017 Informationsmaterialien über Falun Dafa, als sie auf dem Weg zu ihrer im Krankenhaus liegenden Mutter war. Ein Zivilpolizist entdeckte sie und rief Beamte der Polizeiwache Mudu, um sie festnehmen zu lassen. Ein Beamter zerkratzte ihr Gesicht so stark, dass ihre Nase und ihr Mund bluteten. Die anderen Beamten behandelten sie ebenfalls brutal, als sie versuchten, sie zu überwältigen, und fügten ihr Blutergüsse an Armen und Körper zu.

Als Yuan sich weigerte, die Verhörprotokolle auf der Polizeiwache zu unterschreiben, schlugen einige Polizisten sie erneut, woraufhin ihre Hände blau anliefen.

Die Staatsanwaltschaft des Bezirks Wuzhong nahm Yuan am 29. Juni 2017 offiziell fest. Am 4. Februar 2018 wurde sie zu sieben Tagen Verwaltungshaft verurteilt und noch am selben Tag in das vierte Untersuchungsgefängnis der Stadt Suzhou verlegt. Ihr systolischer Blutdruck stieg auf bis zu 230 mmHg, und im Januar 2018 wurde sie einmal ohnmächtig.

Die Wärter befahlen ihr, einige unbekannte Medikamente einzunehmen. Als sie sich weigerte, brachten sie sie ins Krankenhaus, wo ihr die Medikamente zwangsweise verabreicht wurden.

Als einer ihrer Anwälte bei einem Besuch von ihrem Zustand erfuhr, reichte er sofort einen Antrag auf Freilassung auf Kaution bei Richter Wu Wanjin vom Bezirksgericht Wuzhong ein. Er rief auch Yuans Familie an und informierte sie über die Situation. Ihre Angehörigen gingen mehrmals zur Staatsanwaltschaft und zum Gericht, um Yuans Freilassung zu fordern. Staatsanwalt Luo Na sagte, der Fall liege nicht mehr bei ihnen und gehe sie nichts an. Richter Wu behauptete, Yuan habe keinen Anspruch auf Freilassung auf Kaution.

Obwohl das Bezirksgericht Wuzhong Yuans Familie lange vor ihrem Gerichtstermin am 20. April 2018 benachrichtigte, wartete es absichtlich bis drei Tage vorher, um ihre beiden Anwälte über den bevorstehenden Prozess zu informieren. Das Gericht tat dies, um zu verhindern, dass die Anwälte ihre Mandantin trafen und ihre Verteidigungserklärungen auf nicht schuldig vorbereiteten. Es ist jedoch unklar, warum Yuans Familie den Anwälten den Gerichtstermin nicht mitteilte.

Das Gericht erlaubte zunächst fünf Familienmitgliedern, an der Anhörung teilzunehmen, reduzierte dies jedoch später auf nur drei Personen.

Am Tag der Verhandlung, dem 20. April 2018, führte Zhang Zhenhua, stellvertretender Leiter des Büro 610 des Bezirks Wuzhong, mehr als 40 schwarz gekleidete Bereitschaftspolizisten an, die während der fast fünfstündigen Sitzung (von etwa 12:30 bis 17:20 Uhr) vor dem Gerichtsgebäude patroullierten.

Außerdem umstellten Polizisten in Zivil das Gerichtsgebäude. Einer von ihnen, der rot gekleidet war, machte Fotos von örtlichen Falun-Dafa-Praktizierenden, die erschienen waren, um Yuan zu unterstützen. Ein anderer Mann filmte sie. Später übernahm eine andere Person die Videoaufnahme. Zhang schikanierte jene Praktizierenden, die er zuvor verfolgt hatte, und drohte, sie in ein paar Tagen zu Hause zu „besuchen“.

Vor dem Gerichtsgebäude fuhren Autos mit unbekannten Nummernschildern hin und her, darunter ein schwarzer Audi. Der Beifahrer des Audi zückte sein Handy, um die Praktizierenden zu fotografieren.

Richter Wu verurteilte Yuan am Ende der Anhörung zu eineinhalb Jahren Haft. Als ihre Unterstützer, die Praktizierenden, das Gebäude verließen, folgten Polizisten ihnen ein kurzes Stück.

Yuan wurde im September 2018 in die sechste Abteilung des Gefängnisses Nantong eingeliefert. Die Wärter befahlen den Häftlingen, sie jeden Tag bis etwa Mitternacht zu schlagen und zu kneifen. Sie verabreichten ihr auch zwangsweise unbekannte Medikamente. Sie bedeckten ihr die Augen und drehten ihr die linke Hand auf den Rücken, bevor sie ihre rechte Hand packten, um sie zum Schreiben zu zwingen. Dann behaupteten sie, sie habe Erklärungen unterschrieben, mit denen sie Falun Dafa abschwören würde.

Yuan wurde am 13. Dezember 2018 freigelassen. Im September 2021 brachen einige Zivilbeamte in ihre Wohnung ein und brachten sie zur Polizeiwache Xukou. Dort verhörten Beamte sie sechs Stunden lang, bevor sie die Praktizierende freiließen.

2023: Zu einem Jahr verurteilt

Yuan ging am 3. März 2023 einkaufen und bezahlte mit Banknoten, auf denen Falun-Dafa-Botschaften standen. Der Besitzer des Bekleidungsgeschäfts meldete sie bei der Polizei, die sie festnahm. Sie wurde in das vierte Untersuchungsgefängnis der Stadt Suzhou gebracht. Während ihrer Haft bekam sie hohen Blutdruck und Herzprobleme.

Das Bezirksgericht Wujiang verurteilte sie am 2. März 2024 zu einem Jahr Haft. Das Urteil wurde vom Vorsitzenden Richter Zhao Chengcheng, den Richtern Zhang Yulin und Wu Genlin, dem Sachbearbeiter Wang Wenzhou und dem Staatsanwalt Huang Xiufeng unterzeichnet. Yuan wurde am selben Tag freigelassen, nachdem sie bereits ein Jahr im Untersuchungsgefängnis verbracht hatte.