Die Verbrechen des ehemaligen Parteisekretärs und Wärters des Gefängnisses Wangling Lu Xianyu bei der Verfolgung

(Minghui.org) Am 25. Jahrestag des Beginns der Unterdrückung von Falun Gong im Juli 1999 durch die Kommunistische Partei Chinas (KPCh) haben Praktizierende aus 44 Ländern kürzlich eine neue Namensliste bei ihren jeweiligen Regierungen eingereicht. Dabei handelt es sich um Personen, die sich an der Verfolgung von Falun Dafa in China beteiligt haben. Die Praktizierenden fordern die Regierungen auf, ihnen sowie ihren Angehörigen die Einreise zu verweigern und ihr Vermögen im Ausland entsprechend den gesetzlichen Bestimmungen einzufrieren.

Unter den aufgeführten Tätern befindet sich auch der ehemalige Parteisekretär und Wärter des Gefängnisses Wangling namens Lu Xianyu.

Informationen zum Täter

Vollständiger Name des Täters: Lu (Nachname) Xianyu (Vorname)Geschlecht: männlichGeburtsdatum/-jahr: April 1974Geburtsort: China

Titel oder Position

Oktober 2017–März 2024: Mitglied des Parteikomitees, Sekretär und Wärter des Gefängnisses in Wangling in der Provinz Hunan

März 2024–heute: Stellvertretender Generaldirektor der Wan'anda Group Co. Ltd. (ein Unternehmen im Besitz der Gefängnisverwaltung von Hunan zum Verkauf von Produkten, die von den Insassen hergestellt wurden); wissenschaftlicher Mitarbeiter der Gefängnisverwaltung der Provinz Hunan

Hauptverbrechen

Das Gefängnis in Wangling ist die Haupt-Einrichtung in der Provinz Hunan, in der männliche Falun-Gong-Praktizierende inhaftiert sind. Nachdem Lu Xianyu im Oktober 2017 sein Amt als Gefängnisdirektor angetreten hatte, richtete er eine „Umerziehungs-Abteilung“ ein, die sich auf die Verfolgung von Falun-Gong-Praktizierenden spezialisiert hat, um sie dazu zu bewegen, ihren Glauben aufzugeben. Hier werden eine Vielzahl von Foltermethoden angewandt wie stundenlanges Stehen, Schlafentzug und körperliche Misshandlungen wie zum Beispiel „Beinspreizen“. Einige Wärter verkündeten stolz: „Wir sind sehr erfahren darin, Falun-Gong-Praktizierende ‚umzuerziehen‘.“

Die „Umerziehungs-Abteilung“ befindet sich im 10. Stock des Hauptgebäudes; jede Zelle ist etwa zwölf Quadratmeter groß und verfügt über vier Etagenbetten für acht Personen. Dort wird jeder Praktizierende in der Zelle rund um die Uhr von drei Insassen überwacht, wobei jede Bewegung und jedes Wort aufgezeichnet werden. Die Insassen nutzen jeden Vorwand, um die Praktizierenden zu schlagen, zu beschimpfen und körperlich zu misshandeln und setzen sie zudem unter Druck, ihre „Verbrechen zu gestehen“.

Mit dem Ziel, die Praktizierenden dazu zu bringen, ihren Glauben aufzugeben, werden im „Umerziehungs-Programm“ Gehirnwäsche und körperliche Folter angewendet. Die Praktizierenden werden gezwungen, sich Propagandasendungen anzusehen und anzuhören sowie Artikel zu lesen, die Falun Gong diffamieren, und anschließend einen Gedankenbericht zu schreiben. Überall sind Slogans aufgehängt, die Falun Gong verleumden. Seit kurzem werden die Praktizierenden zudem gezwungen, vor jeder Mahlzeit Slogans zu rufen, die Falun Gong verunglimpfen, ansonsten dürfen sie nicht essen; oft müssen sie auch Lieder singen, die die Kommunistische Partei Chinas preisen.

Den Praktizierenden wird jegliche persönliche Freiheit entzogen, und sie müssen für alles, was sie tun, eine Erlaubnis einholen. Oft verbieten ihnen die Insassen, auf die Toilette zu gehen, sodass sie sich in ihre Hose erleichtern müssen. Außerdem wird den Praktizierenden der Schlaf entzogen, und es ist ihnen nicht einmal erlaubt, frei zu denken. Oftmals werden sie dazu gezwungen, ihre Gedanken preiszugeben. Wenn sie daran festhalten, dass Falun Gong gut ist, werden sie kontinuierlich gefoltert.

Aus Protest gegen die Verfolgung traten einige Praktizierende in einen Hungerstreik. Daraufhin warteten die Wärter einfach ein paar Tage ab und brachten die Praktizierenden dann ins Krankenhaus, wo ihnen eine toxische Injektion verabreicht wurde. Herr Tan Meilin trat 23 Tage lang in den Hungerstreik und erhielt mehrere Injektionen.

Das „Beinspreizen“ ist eine der brutalsten Foltermethoden, wobei die Beine des Opfers in einer geraden Linie auseinandergezogen werden. Das ist äußerst schmerzhaft, und führt oft zu Bänderrissen und einer dauerhaften Behinderung. Die unerträglichen Schmerzen lassen den Betroffenen vor Qualen aufschreien. Die Wärter bezeichnen diese Methode auch als „ein Schwein töten“. Der 30-jährige Hu Wenkui aus der Stadt Changdei wurde nach dieser Foltermethode inkontinent und entwickelte schließlich eine Psychose.

Das „Beinspreizen“ ist zu einer bevorzugten Taktik geworden, da es keine Spuren hinterlässt und den Praktizierenden in Angst und Schrecken versetzt. Das Gefängnis hat die Technik weiter verfeinert, indem es sie individuell an das jeweilige Opfer anpasst. Manche Menschen litten unter Schmerzen, lange bevor ihre Beine vollends auseinandergezogen waren. Bei anderen, die zunächst keinen Schmerz verspürten, zwangen die Wärter die Beine in eine gerade Linie und zogen sie dann nach oben, bis die Praktizierenden vor Schmerz aufschrien. An einem sehr schmerzhaften Punkt hielten die Wärter inne und erhöhten dann langsam den Druck.

Das Gefängnis in Wangling ist nicht nur eine Folterkammer, sondern auch eine unterirdische Fabrik. Während der COVID-19-Pandemie wurden die Insassen zur Herstellung von Gesichtsmasken, persönlichen Schutzausrüstungen sowie OP-Kleidung für den Export ins Ausland gezwungen. Die Verpackungen einiger dieser Artikel waren komplett auf Englisch bedruckt. Wenn Häftlinge die ihnen zugewiesene Quote für den Tag nicht erfüllten, wurden sie nachts mit Elektroschocks oder körperlichen Misshandlungen traktiert. Die Wärter nannten diese Misshandlungen „nächtliche Erziehung“.

1. Ausgewählte Todesfälle

Fall 1: Einem schwer kranken Mann wird Freilassung zur medizinischen Behandlung verweigert – wenige Monate nach seiner Inhaftierung ist er tot

Wang Yuelai aus der Stadt Yueyang, Provinz Hunan, befand sich nach drei Monaten im Gefängnis Wangling in einem kritischen Zustand. Die wiederholten Bitten seiner Angehörigen auf Freilassung zur medizinischen Behandlung wurden von den Beamten abgewiesen, und sie befahlen den Wärtern und Insassen, Wang rund um die Uhr zu überwachen. Sein Zustand verschlechterte sich weiterhin, bis die Ärzte ihm zum dritten Mal einen kritischen Zustand bescheinigten. Er verstarb am 31. August 2018 im Gefängnis im Alter von 56 Jahren.

Wang wurde am 24. Januar 2018 verhaftet, als er mit anderen Praktizierenden Falun-Gong-Bücher las. Das Stadtgericht Yueyang verurteilte ihn am 10. April zu drei Jahren Haft und einer Geldstrafe von 5.000 Yuan. Am 14. Mai wurde er in das Gefängnis der Stadt Jin in der Provinz Hunan gebracht und einen Monat später in das Gefängnis in Wangling verlegt, wo er verstarb.

Fall 2: 70-jähriger Mann aus Hunan stirbt ein Jahr nach seiner Freilassung aus dem Gefängnis

Als Tan Huidong 2019 nach vier Jahren Haft wegen des Praktizierens von Falun Gong freigelassen wurde, war der Bewohner des Kreises Li in der Provinz Hunan inkontinent und konnte weder stehen, sitzen noch sprechen. Einige Wochen später stellten seine Angehörigen fest, dass seine Zunge verkümmert war. Außerdem entdeckten sie Nadelstiche an seinem Hinterkopf. Obwohl Tan nicht in der Lage war, ihnen zu sagen, was man mit ihm im Gefängnis gemacht hatte, vermuteten seine Familienangehörigen, dass ihm giftige Substanzen injiziert worden waren. Er starb ein Jahr später, Anfang Oktober 2020. Er war 76 Jahre alt.

Tan wurde im Jahr 2013 verhaftet, nachdem ihn ein Polizeichef beim Verteilen von Informationsmaterialien über Falun Gong erwischt hatte. Später wurde Tan zu 3,5 Jahren Haft verurteilt, aufgrund seines Gesundheitszustandes jedoch erst im Jahr 2016 in das Gefängnis in Wangling verlegt.

Da sich Tan weigerte, seinen Glauben aufzugeben, zwang man ihn, 16 Stunden am Tag regungslos zu sitzen oder zu stehen. Die Wärter schlugen und beschimpften ihn oft. Außerdem wurde er in Isolationshaft und in einer nach Westen ausgerichteten Zelle mit direkter Sonneneinstrahlung und ohne Klimaanlage gesperrt. Er entwickelte aufgrund der Folter schwere gesundheitliche Probleme, trotzdem verlängerten die Beamten seine Haftzeit um sechs Monate.

Fall 3: Mann aus Hunan während seiner acht-jährigen Haftstrafe verstorben

Liu Chaoyang aus der Stadt Changde in der Provinz Hunan wurde am 12. Mai 2015 verhaftet und im Juni 2018 zu acht Jahren Haft verurteilt. Er wurde am 23. Oktober 2018 in die 10. Abteilung des Wangling-Gefängnisses in der Stadt Zhuzhou in derselben Provinz überstellt, wo er im März 2021 verstarb.

Nach Angaben von anderen Praktizierenden aus demselben Gefängnis verwandelte sich die 10. Abteilung im Laufe der Jahre in ein „Konzentrationslager“, wo standhafte Praktizierende gefoltert werden. In der Regel foltern die Wärter die Praktizierenden nicht persönlich, sondern stiften die Insassen mit Haftverkürzungen und anderen Anreizen dazu an. Den Insassen wird beim Foltern der Praktizierenden freie Hand gelassen und es gibt keinerlei Konsequenzen. Außerdem werden die Praktizierenden zur Teilnahme an Gehirnwäsche-Sitzungen gezwungen, in denen ihnen befohlen wird, Falun Gong und dessen Begründer zu verfluchen und Lieder zur Verherrlichung des kommunistischen Regimes zu singen.

Die Wärter und Häftlinge tauschten sich während regelmäßig organisierter Treffen über ihre Erfahrungen mit der Verfolgung von Praktizierenden aus und entwickelten weitere Strategien, um sie dazu zu bringen, Falun Gong aufzugeben. Je nach Hintergrund, Familiensituation und anderen Faktoren wendeten sie dabei unterschiedliche Taktiken an. Während sie die Praktizierenden misshandelten, behaupteten einige Häftlinge, sie hätten keine andere Wahl gehabt, als die Befehle der Wärter zu befolgen. Einige Wärter entzogen sich dann der Verantwortung, indem sie behaupteten, sie hätten den Praktizierenden nie ein Haar gekrümmt.

Fall 4: 81-jähriger Mann stirbt ein Jahr nach Verbüßung der dritten Haftstrafe

Liao Songlin hatte nach seiner Freilassung am 13. Juli 2021, nach Verbüßung einer dreijährigen Haftstrafe nur wegen des Praktizierens von Falun Gong, mit einem schlechten Gesundheitszustand zu kämpfen. Der 81-jährige Mann aus der Stadt Chenzhou der Provinz Hunan verstarb am 14. Oktober 2022. Selbst nach seinem Tod hörten die Belästigungen seitens der örtlichen Gemeindearbeiter nicht auf, die sein Grab kontrollierten, um sicherzugehen, dass er auch tatsächlich verstorben war.

Liao, ein pensionierter Veteran des Militärischen Aufnahmezentrums, war am 19. Juli 2018 in seiner Wohnung festgenommen worden. Nach nur wenigen Tagen Gewahrsam in der örtlichen Haftanstalt wurden bei dem damals 77-jährigen Mann Bluthochdruck, eine Herzerkrankung, ein leichter Schlaganfall und Tuberkulose diagnostiziert. Anstatt ihn freizulassen, schickten die Beamten ihn in ein Militärkrankenhaus. Seine Frau forderte seine Freilassung, jedoch ohne Erfolg.

Das Bezirksgericht Beihu verhandelte Liaos Fall am 27. September im Krankenhaus. Er war mit Handschellen und Fußfesseln gefesselt und durfte sich nicht selbst verteidigen. Der Richter verurteilte ihn am 22. Oktober 2018 zu drei Jahren Haft. Seine Rente wurde während seiner Haftzeit ausgesetzt.

2. Ausgewählte Folter-Fälle

Yang Jun, Mitte 40, stammt aus der Stadt Changsha und hat einen Abschluss der Universität Hunan. Er wurde am 25. September 2020 in die 10. Station eingewiesen, wo ihn drei junge, große und kräftige Häftlinge überwachten und folterten. Sie zwangen ihn, über eine lange Zeit hinweg absolut still zu stehen (oder zu sitzen), verboten ihm, die Toilette aufzusuchen, und verprügelten ihn aufs Heftigste. Zwei Monate vor Ablauf seiner Haftzeit verschärften die Wärter die Folterungen.

Zang Keren, 74, aus dem Kreis Mayang, wurde von Wärter Wang Puchen gefoltert. Wang schüttete ihm im Winter eiskaltes Wasser über den Kopf. Ein anderer Wärter namens Wang Qiang schlug Zang ins Gesicht. Die Wärter ließen ihn auch nicht auf die Toilette gehen, zwangen ihn, sich auf den Boden zu knien, und schlugen ihm mit Pantoffeln ins Gesicht.

Xu Yunyan wurde am 8. August 2019 massiv gefoltert, nur weil er gerufen hatte: „Falun Dafa ist gut!“ Er wurde in einen ein Quadratmeter großen Drahtkäfig gesperrt und aufgefordert, die Hände auf die Knie zu legen und regungslos auf einem aufgeblasenen Ball zu sitzen. Ansonsten drohte ihm die „Beinspreiz-Folter“.

Zu den Mahlzeiten sowie in der Nacht sperrte man ihn in einen vier Quadratmeter großen Raum mit einem Betontisch und einem großen Urinal. Er bekam pro Tag lediglich eine halbe Schüssel Reis und eine Tasse Wasser. Trotz der Sommerhitze durfte er seine Kleidung nicht wechseln, so dass sie einen starken Geruch verströmte. Die Wärter, die an seiner Zelle vorbeikamen, hielten jedes Mal den Atem an.