Anwalt massiv an Verteidigung seines Mandanten gehindert, der wegen seines Glaubens in der Haft misshandelt wird

(Minghui.org) Liu Jia wurde im Juli 2024 wegen seines Glaubens an Falun Dafa zu fünf Jahren Haft verurteilt und ins Gefängnis eingewiesen. Nun wurde dem Mann aus der Stadt Chengdu in der Provinz Sichuan der Besuch seines Berufungsanwalts verweigert.

Als Lius Frau und seine Schwester ihn kürzlich für 30 Minuten besuchen durften, waren sie untröstlich, als sie sahen, wie abgemagert er war und dass er offenbar misshandelt worden war.

Liu, 55, war am 6. Januar 2022 auf dem Weg in die nahe gelegene Stadt Pengzhou festgenommen worden. Polizisten hielten ihn 18 Tage lang in einem Hotel fest und schlugen ihn in dieser Zeit so heftig, dass sie ihm das linke Bein brachen und sich seine Gallenblase entzündete. Ihm musste die Gallenblase entfernt werden.

Liu wurde am 24. Januar 2022 in die Haftantalt der Stadt Pengzhou verlegt und am 30. Oktober 2023 vor dem Stadtgericht Pengzhou angeklagt. Er wurde zu fünf Jahren Haft verurteilt und am 5. Juli 2024 in das Gefängnis Jiazhou in der Stadt Leshan, Provinz Sichuan, eingewiesen.

Sein Berufungsanwalt stellte einen Antrag, ihn nach seiner Einweisung ins Gefängnis zu besuchen, aber der Antrag wurde mit verschiedenen Ausreden abgelehnt. Das Gefängnis forderte den Anwalt zunächst auf, eine Vertraulichkeitsvereinbarung zu unterzeichnen. Als er sich weigerte, behaupteten sie, dass das von ihm vorgelegte Vollmachtsdokument nicht ihren Anforderungen entspreche und ungültig sei. Der Anwalt überarbeitete daraufhin das Dokument mehrfach gemäß den Anweisungen des Gefängnisses. Danach genehmigte das Gefängnis das Dokument, erklärte aber, dass es noch Zeit brauche, um seinen Besuchsantrag sorgfältig zu prüfen. Der Anwalt konnte immer noch nicht mit seinem Mandanten sprechen. Laut Gesetz sollten Anwälte Besuchstermin bei ihren Mandanten ohne Auflagen erhalten.

Lius Frau und seine Schwester durften ihn Ende August 2024 endlich besuchen. Sie sahen durch die Plexiglaswand, dass der einst gesunde, 1,80 m große Mann abgemagert und ungewöhnlich braun gebrannt war. Das Telefon, das seiner Schwester gegeben wurde, funktionierte nicht und sie konnte nicht verstehen, was ihr Bruder sagte. Das Telefon seiner Frau funktionierte einwandfrei.

Liu erzählte seiner Frau, dass er immer noch „auf Bewährung“ sei (was bedeutet, dass er einer intensiven Gehirnwäsche unterzogen wurde, um ihn zu zwingen, Falun Dafa abzuschwören). Es sei ihm nicht erlaubt, sein Haushaltskonto zu nutzen, um Dinge des täglichen Bedarfs zu kaufen, berichtete er außerdem. Er müsse jeden Tag militärische Übungen unter der sengenden Sonne absolvieren (oft bei Temperaturen von bis zu 40 Grad Celsius), weshalb seine Haut so dunkel geworden sei. Er beschwerte sich auch darüber, dass er zu jeder Mahlzeit nur ein Reisbällchen, so groß wie ein Ei, zu essen bekomme.

Auf die Frage von Lius Frau, ob er die Briefe seiner Schwester erhalten habe, antwortete er, dass dies nicht der Fall sei. Das Gefängnis hatte allerdings seiner Schwester den Erhalt der Briefe bestätigt. Er fügte hinzu, das Gefängnis habe ihm weder Papier noch Stift gegeben, um Briefe nach Hause zu schreiben.

Es ist nicht das erste Mal, dass Liu wegen Falun Dafa verfolgt wird. Er hat bereits in der Vergangenheit zwei Jahre Zwangsarbeit (1. Januar 2001 - 31. Dezember 2002) und fünfeinhalb Jahre Gefängnis (13. November 2007 - 12. Mai 2013) verbüßt und musste hinter Gittern schreckliche Folter ertragen.

Frühere Berichte:

Vier Einwohner von Pengzhou zu je fünf Jahren verurteilt, weil sie Falun Dafa praktizieren (Provinz Sichuan)

Zusammenfassung der jüngsten sowie der früheren Verfolgungsfälle in der Stadt Pengzhou (Provinz Sichuan)

Gerichtsprozess gegen drei Bürger von Sichuan und die Leidensgeschichte von Liu

In einer Hotel-Haftanstalt brutal verprügelt – nun droht auch noch ein Strafverfahren