Solide Kultivierung zeigt sich bei jeder Kleinigkeit im Alltag

(Minghui.de) Im Jahr 1994 hatte ich das Glück, den Meister persönlich zu hören, wie er das Fa erklärte. Daraufhin begann ich, das Fa zu lernen und die Übungen zu praktizieren. Aber es war ein langer Weg, zu einem vernunftorientierten Verständnis des Dafa zu gelangen. Jedoch konnte ich es nicht schaffen, die Zeit voll zu nutzen, um mich solide zu kultivieren. Deswegen fühlte ich mich der barmherzigen Errettung des Meisters unwürdig. Meine Kultivierung ist ein Prozess, in dem ich meine Anhaftungen und schlechten Substanzen Schicht um Schicht abschüttele.

Obwohl ich mich immer für einen guten Mensch hielt und dachte, dass ich nicht so viele menschliche Anhaftungen hätte, wurde mir doch im Laufe des Fa-Lernens und der Kultivierung klar, dass ich Anhaftungen und eine Denkweise hatte, die mit der Parteikultur zu tun hatte und nur schwer zu bemerken war. Es gab also noch viele schlechte Dinge, die ich wegkultivieren musste. Denn eine Person, die von klein auf von der Parteikultur vergiftet wurde und unter ihrem Einfluss aufgewachsen ist, wird mit dieser Ideologie infiltriert, ohne es überhaupt zu merken.

Durch das häufige Durchlesen des Zhuan Falun und der zahlreichen Fa-Erklärungen des verehrten Meisters sowie der Erfahrungsberichte von Mitpraktizierenden gewann ich allmählich neue Erkenntnisse. Der Meister hat mir viele Fa-Grundsätze verständlich gemacht. Jetzt habe ich gelernt, mich bei jeder Kleinigkeit des Alltags nach dem Fa zu richten und nach meinen Anhaftungen zu suchen. Sobald ich auf Probleme stoße, schaue ich zuerst nach innen, finde die Ursache der Probleme heraus und erkenne, welche Gedanken nicht im Fa sind. Manchmal finde ich sie nicht, aber dann bemühe ich mich zu erkennen, was der Meister mir sagen will. Ich habe verstanden, was solide Kultivierung heißt: bei jeder Gelegenheit, der ich begegne, nach innen zu schauen sowie meine Eigensinne, menschlichen Gedanken und Gefühle wegzukultivieren.

Hier schreibe ich meine jüngsten Kultivierungserfahrungen auf, um sie mit euch zu teilen.

Angehörige belehren 

Die täglichen Aufgaben zu Hause machen mir zu schaffen. Als unsere Tochter noch klein war, kümmerte ich mich um ihr Lernen und Leben, plante ihre Zukunft und gab ihr Orientierung. Dadurch hatte ich das Gefühl, dass ich es gut machte. Ich kümmerte mich auch um alles Weitere innerhalb der Familie, auch um meine Eltern, und war glücklich damit – wie eine kleine fleißige Biene. Und so wog ich mich in Selbstzufriedenheit. Ich hielt mich für eine respektvolle Tochter, eine liebevolle Mutter und tüchtige Ehefrau. Außerdem war ich ihnen allen gegenüber finanziell großzügig. Ich setzte mich auch gerne gegen Unrecht ein. So empfand mich als aufrichtig.

Seitdem ich das Fa lernte und mich kultivierte, stellte ich jedoch fest, dass die harte Arbeit, die ich geleistet hatte, nach den Fa-Grundsätzen eigentlich keine große Bedeutung hatte. Unsere Tochter ist schon groß und hat ihr eigenes Leben. Obwohl sie sich nicht beklagt, wurden meine Worte und meine in ihren Augen überflüssige Fürsorge ihr anscheinend bereits zur Last und stören ihre Persönlichkeitsentwicklung, so dass sie nicht selbständig denken und handeln kann. Oft zwinge ich mein Gegenüber, meine Meinung zu akzeptieren, indem ich sie wiederhole. Oder ich sage zu meinem Mann: „Du sollst es so und so machen, alles andere ist sinnlos und nicht gut.“ Dabei dachte ich bisher auch noch, dass ich es gut mit ihnen allen meinte. Wir waren doch alle eine Familie! Oft drückte mein Mann seine Ungeduld aus, indem er meinte: „Kümmere dich um deine eigenen Sachen!“ Inn solchen Momenten fand ich, dass er ein schlechtes Erleuchtungsvermögen hatte.

Das zeigte, dass ich die Gefühle anderer im Grunde nicht respektierte. Jeder hat seinen eigenen Lebensplan. Auch wenn ich das Gefühl habe, dass ich im Fa bin, so haben andere doch ihren eigenen Erkennungsprozess. Wenn wir uns alle mitten in der Kultivierung befänden, wie könnten dann all unsere Erkenntnisse richtig sein? Ich wünschte mir immer, dass andere mit meiner Meinungen einverstanden waren, und belehrte sie. Dabei prahlte ich, als ob meine Erkenntnisse einer näheren Ebene entsprächen. Künftig muss ich unbedingt darauf achten, diesen Hang zum Prahlen, zu Überschwang und meinen Wunsch, andere zu steuern, wegzukultivieren. Die Fa-Grundsätze des Meisters zeigen mir meine schwer zu erkennenden menschlichen Gesinnungen.

Eigentlich sind das alles Erkenntnisse auf meiner Ebene. Allerdings kann ich „das wahre Antlitz“, also die tatsächliche Situationen hinter den Dingen, nicht sehen. Ich tendiere immer dazu, mich in das Leben anderer einzumischen. Aber jeder hat doch sein eigenes Schicksal. Ist das nicht ein Gedanke der Parteikultur? Einheitliche Ansichten und einheitliches Verständnis ... Warum sollten andere auf mich hören?

Mit eigenen Anschauungen andere beurteilen

Einmal zeigte meine Tochter auf die Vorderfront eines Autos und fragte mich: „Mum, findest du dieses Auto schön?“ Ohne darüber nachzudenken, antwortete ich: „Nein, nicht schön.“ Ich verzog mein Gesicht zur Grimasse und fügte noch hinzu: „Was für ein Ding ist das denn?!“ Meine Tochter lachte: „Komm und schau dir unser Auto an!“ Es stellte sich heraus, dass es dasselbe Modell war. Es war das Auto ihres Freundes und er stand daneben! Zum Glück lächelte er nur und gab keinen Kommentar von sich. Danach schaute ich nach innen. Mit diesem einen Satz war meine Anhaftung zum Vorschein gekommen. Beurteilte ich andere nicht mit meinen eigenen Anschauungen? Zum Glück war der junge Mann mir nicht böse. Hatte der Meister mir nicht gerade durch die Worte meiner Tochter meine Anhaftung aufgezeigt? Außerdem hatte ich meinen Mund nicht kultiviert.

Ein anderes Mal sah ich einen englischen Werbespot und las ihn meinen Kindern vor. Sie lachten mich aus und meinten, dass ich die Worte falsch aussprechen würde. Ich sah das anders und fand, dass sie Unrecht hatten. Und so las ich den Werbespot noch einmal vor in dem Gefühl, dass ich doch Recht hatte. „Ich habe es doch richtig ausgesprochen. Wenn ihr mir nicht glaubt, dann schaut doch mal nach!“, musste ich noch hinzufügen. Daraufhin schaute der Freund meiner Tochter in seinem Handy nach und bestätigte, dass ich falsch lag. Als ich noch einmal genau hinsah, merkte ich, dass ich einen Buchstaben falsch gelesen hatte. Ich gab meinen Fehler zu mit dem Kommentar, dass man eben nicht immer glauben müsse, was man sehe. Versuchte ich dabei nicht, mich selbst noch einmal zu bestätigen?

Von klein auf war ich introvertiert gewesen und nicht besonders mutig, sondern ein richtig braves Mädchen. So gewöhnte ich mir an, unsicher zu sein, egal was auch immer ich tat. Bei der Arbeit erledigte ich die Dinge nur routinemäßig und probierte nie etwas Neues aus. Bevor ich angefangen hatte, mich im Falun Dafa zu kultivieren, war es noch in Ordnung gewesen, fleißig zu sein. Aber als ich später auf Konflikte stieß, überlegte ich immer hin und her und wog mein Interesse gegen das Risiko ab. Je mehr ich an mein Interesse dachte, desto feiger wurde ich und traute mir allmählich nicht mehr viel von dem zu, was ich eigentlich tun wollte.

In der letzten Zeit tauchten viele Dinge auf, bei denen ich mich entscheiden musste. Ich gehe von den Fa-Grundsätzen aus und überlege mir, ob diese Dinge mich dabei beeinträchtigen, die drei Dinge zu schaffen. Wir sind auf diese Welt gekommen, um uns gut zu kultivieren und dem Meister bei der Fa-Berichtigung zu helfen. Alle anderen Dingen sind sekundär. Wenn mich etwas bei der Fa-Bestätigung stört, ist es dann nicht mehr richtig! Auf diese Weise kann ich in Konfliktsituationen zunehmend mehr Klarheit gewinnen und erkennen, was ich tun soll.

Der Meister sagt:

„Du bist immer barmherzig und gut zu allen; ganz gleich was du tust, du denkst immer an andere. Jedes Mal wenn du auf ein Problem stößt, denkst du zuerst, ob es andere ertragen können oder nicht und ob es anderen schadet; dann wird es keine Probleme mehr geben. Deshalb sollst du dich beim Praktizieren mit hohem Maßstab, mit einem noch höheren Maßstab messen.“ (Zhuan Falun, 2019, S. 201)

Wenn ich auf der Grundlage des Fa über mich nachdenke, erkenne ich, dass ich immer noch viele Anhaftungen habe. Zum Beispiel weise ich anderen die Schuld zu, mag andere nicht, bin empört über sie, mache mich von anderen abhängig, bin faul, ängstlich und strebe nach persönlichen Interessen.

Seitdem ich diese menschlichen Gesinnungen erkannt habe, bin ich achtsam und ermahne mich, sie loszulassen. Ich bin jetzt ruhig und kann friedlich, offen und aufrichtig mit meinen Mitmenschen und mit Situationen umgehen. Ich streite nicht mehr mit anderen wegen Verlust und Gewinn. Auch wenn ich mehr hergebe, macht mir das nichts mehr aus. Jetzt läuft alles reibungslos und meine Angehörigen und ich kommen besser miteinander aus.

Auf meinem Kultivierungsweg habe ich viele Erkenntnisse gewonnen. Und doch gibt es noch viele menschliche Gesinnungen, die ich noch beseitigen muss. Der Meister hilft mir dabei und zeigt mir, wo ich mich erhöhen muss. Ich danke dem Meister für seine Barmherzigkeit und Errettung!

Weil meine Ebene begrenzt ist, bitte ich meine Mitpraktizierenden, mich darauf hinzuweisen, wenn etwas nicht dem Fa entspricht.