Beschwerdehaltung ablegen, während ich für Shen Yun arbeite
(Minghui.org) 2024 hatten wir ernsthafte Probleme, einen Veranstaltungsort für die Aufführungen von Shen Yun Performing Arts zu finden. Die Angelegenheit ist zwar noch nicht gelöst, aber ich möchte dennoch einige Gedanken darüber mitteilen, wie unsere Denkweise uns helfen kann, die Situation zu verändern.
Neid und Groll erkennen
Oft fragte ich mich: „Habe ich als Dafa-Jünger wirklich einen Zustand der Barmherzigkeit erreicht? Wenn nicht, habe ich den Menschen in meinem Alltag wenigstens Liebe und Freundlichkeit entgegengebracht?“ Gemessen am Fa wird mir klar, dass meine Kultivierung noch weit von der Ebene der Barmherzigkeit entfernt ist, die Praktizierende erreichen sollten. Praktizierende müssen Barmherzigkeit kultivieren und Beschwerden und Groll loslassen.
Der Meister sagt:
„Ein böser Mensch ist böse aufgrund des Neids.“ (Ebenen der Gesinnung, 25.09.1995, in: Essentielles für weitere Fortschritte I)
Neid und Groll sind böse und spiegeln die Unfähigkeit wider, Barmherzigkeit herauszukultivieren. Der Neid zeigt sich darin, dass wir uns ungerecht behandelt fühlen, wenn andere erfolgreich sind, während Groll oft aus persönlichen Interessen oder Konflikten resultiert und dazu führt, dass wir beunruhigt oder sogar feindselig sind.
Wenn wir Groll hegen, kann unsere Barmherzigkeit nicht zum Vorschein kommen. In diesem Zustand kann ein Praktizierender die Menschen nicht erretten. Im Gegenteil, er kann sie sogar noch weiter von der Errettung wegschieben. Wir müssen das Fa als Maßstab nehmen und uns entsprechend korrigieren, wenn wir unsere Lücken erkannt haben.
Verwirrung
Shen Yun war bereits in einem örtlichen Theater aufgetreten, aber es hatte Probleme gegeben, weil einige Mitarbeiter des Theaters die Dinge falsch gehandhabt hatten. Lokale Praktizierende erklärten der Theaterleitung die Situation. Danach kamen sie zu einem Konsens und konnten die Probleme lösen. Doch einer der Leiter hegte Groll gegen Shen Yun und wollte zukünftige Shen-Yun-Aufführungen in diesem Theater verhindern.
Einige Praktizierende waren der Ansicht, dass dieser Direktor charakterliche Mängel hat. Er schien seine Befugnisse zu überschreiten und die mit dem Theater getroffene Vereinbarung zu ignorieren. Ein paar Praktizierende schrieben Briefe an den Vorstand des Theaters und forderten seine Entlassung. Andere schlugen vor, aufrichtige Gedanken auszusenden, damit er entlassen werde. Doch stattdessen wurde er befördert und erhielt noch mehr Befugnisse.
Der Meister sagt:
„Merkt euch, dort wo Probleme auftauchen, dort ist es nötig, die Wahrheit zu erklären.“ (Erläuterung des Fa auf der Fa-Konferenz im Westen der USA zur Zeit des chinesischen Laternenfestes 2003, 15.02.2003)
Wenn dieser Direktor Probleme verursacht, sollten wir ihm dann nicht mit Barmherzigkeit begegnen und dafür sorgen, dass er die wahren Umstände über Falun Dafa versteht? Einige Praktizierende waren der Meinung, er wisse, dass Falun Dafa gut sei, würde sich Shen Yun aber trotzdem in den Weg stellen, weshalb er seine Position verlassen müsse. Wenn ich jetzt über sein Verhalten nachdenke, frage ich mich, ob die Situation den Kultivierungszustand der örtlichen Praktizierenden, mich eingeschlossen, widerspiegelte oder sein Widerstand eine Mahnung für uns war, nach innen zu schauen.
Sollte mich seine Feindseligkeit daran erinnern, über mich nachzudenken und zu prüfen, ob ich gutherzig war? Sollte mich sein Verhalten, sich über unsere Vereinbarung hinwegzusetzen, daran erinnern, mich dahingehend zu prüfen, ob ich wahrhaftig war? Als wir seinen Charakter beurteilten und aufrichtige Gedanken aussendeten, damit er das Theater verließ, war es nicht verwunderlich, dass unsere aufrichtigen Gedanken wenig positive Wirkung zeigten. Vielleicht bewirkten sie sogar das Gegenteil, obwohl wir die gute Absicht hatten, ihn daran zu hindern, Karma anzuhäufen.
In den Berichten auf Minghui.org lesen wir oft von Praktizierenden in China, deren große Barmherzigkeit und Nachsicht sogar die Gefängniswärter bewegen kann. Die Wärter, deren Herz erweicht werden konnte, wurden später in Positionen versetzt, in denen sie nicht mehr gegen Dafa sündigten. Zu diesen Veränderungen hatten natürlich die Aufrichtigkeit und Nachsicht der Praktizierenden geführt. Diese Folgen waren ganz anders als das, was wir erlebten.
Ähnliche Erfahrungen machten Praktizierende, die die Menschen in China anriefen, um sie dazu zu bewegen, aus der Kommunistischen Partei Chinas (KPCh) auszutreten. Wenn eine Person nach Geld fragte, bevor sie aus der KP Chinas austrat, überprüfte der Anrufer sofort seine Anhaftung an Reichtum. Wenn jemand sagte, dass er nur austreten würde, wenn der Anrufer ihm helfe, einen Ehepartner zu finden, überprüfte sich der Anrufer hinsichtlich der Anhaftung an Begierde. Wenn die angerufene Person die KPCh in Schutz nahm und entsprechend argumentierte, suchte der Praktizierende nach seiner eigenen kämpferischen Haltung.
Wenn wir auf die Menschen herabschauen und die Gelegenheit nicht nutzen, nach eigenen Anhaftungen zu suchen, dann haben wir nicht die Kultivierungsenergie und Kraft, um die Menschen zu erretten. Kultivieren wir uns aber tatsächlich und erhöhen wir unsere Ebene, wenn wir mit dem Theaterdirektor zu tun haben, dann haben die alten Mächte keinen Vorwand mehr, uns zu prüfen, und schicken den Direktor womöglich fort.
Sollte der Direktor von unserer Beschwerde bei seinen Vorgesetzten erfahren und tatsächlich seinen Job verlieren, würde er uns gegenüber noch feindseliger sein. Er ist ein Lebewesen, das der Meister erretten möchte. Deshalb dürfen wir ihn nicht wegstoßen.
Der Meister sagt:
„Eigentlich habe ich einen Gedanken, ich habe euch längst gesagt, was einen Dafa-Jünger, einen kultivierenden Menschen angeht, so habe ich gesagt, dass ein Kultivierender keine Feinde hat. Ihr habt nur die Aufgabe, Menschen zu erretten, ihr habt nicht die Aufgabe, menschliche Methoden und menschliche Grundsätze anzuwenden, um Menschen zu bestrafen und über sie zu urteilen. Das ist doch ein wesentlicher Punkt.“ (Fa-Erklärung in Chicago-City, 26.06.2005)
Wachsam sein
Im vergangenen Juli wurde ich gebeten, bei diesem Theaterproblem zu helfen und den Direktor zu kontaktieren. Nach vielen erfolglosen Versuchen, ihn per E-Mail und Voicemail zu erreichen, überprüfte ich meine Einstellung. Mir wurde klar, dass ich immer noch einen negativen Eindruck von ihm hatte und mir die Barmherzigkeit fehlte, die nötig war, um seine Hindernisse zu durchbrechen. Ohne echte Barmherzigkeit konnten meine Bemühungen seine klare Seite nur schwer erreichen.
Später schlugen einige Praktizierende vor, einen Brief an den Bürgermeister zu schreiben, um Druck auf das Theater auszuüben. Ich war der Meinung, dass es nicht viel bringen würde, wenn wir dies aus einer Beschwerde heraus und nicht aus Barmherzigkeit taten. Wir schickten den Brief schließlich doch ab, und das Büro des Bürgermeisters leitete ihn an den Interimsgeschäftsführer des Theaters weiter, der sich bereit erklärte, sich mit uns zu treffen. Wir erklärten ihm und seiner Assistentin die wahren Umstände, konnten aber die Schwierigkeiten nach wie vor nicht ausräumen und das Theater somit nicht für Shen Yun sichern. Dies ermahnte uns, uns aufrichtig zu kultivieren, besonders hinsichtlich der Rolle des Direktors in dieser Angelegenheit.
Die Beziehung zwischen Praktizierenden und gewöhnlichen Menschen ist eine Beziehung des Rettens und Gerettetwerdens. Wenn wir uns über die gewöhnlichen Menschen beschweren, begeben wir uns auf ihre Ebene hinab.
Der Meister sagt:
„Qi und Qi können nicht aufeinander wirken.“ (Zhuan Falun, 2019, S. 360)
So können wir die Menschen nicht erretten. Praktizierende müssen Groll loslassen. Er steht im Widerspruch zu Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht und macht es unmöglich, die Vollendung zu erreichen.
Wir sind von Dafa erschaffen, wir leben für andere und tragen die Verantwortung, den Menschen barmherzig die wahren Umstände zu erklären und ihnen zu helfen, gerettet zu werden. Wir dürfen nicht auf die Menschen herabschauen oder Groll gegen sie hegen. Gewöhnliche Menschen sind oft schwach und lassen sich leicht von negativen Faktoren aus anderen Räumen beeinflussen. Wir können das Gute nur fördern, aber nicht erzwingen. Wir müssen barmherzig sein, unser Herz reinigen und so den Zustand eines wahren barmherzigen Dafa-Praktizierenden erreichen.
Bitte weist mich auf alles hin, was nicht dem Fa entspricht.
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