Vergebliches Flehen eines Fünfjährigen: „Bitte verhaftet Papa nicht!“

(Minghui.org) Ein fünfjähriger Junge aus der Stadt Chaoyang, Provinz Liaoning, hatte große Angst, als sein Vater auf dem Weg zum Kindergarten plötzlich von mehreren Polizisten in Zivil umringt wurde. Das war am Morgen des 11. Mai 2024.

Der Junge weinte vor Angst und kniete vor den Polizisten nieder: „Bitte, verhaftet mein Papa nicht!“

Dennoch legten die Polizisten Tian Pengfei Handschellen an und folgten ihm, als er seinen Sohn mit dem Fahrrad zum Kindergarten brachte. Der Vorfall versetzte die anwesenden Eltern und Lehrer in Aufruhr und Schrecken. Der kleine Junge erzählte allen, dass die Polizei seinen Vater verhaftet habe. Er wusste nicht, dass sein Großvater väterlicherseits sowie seine Mutter und ihr Bruder am selben Tag ebenfalls festgenommen worden waren. Sie wurden am späten Abend gegen Kaution freigelassen, aber sein Vater befindet sich weiterhin in Haft.

Keiner der Angehörigen von Tians Familie hat gegen ein Gesetz verstoßen. Sie wurden ins Visier genommen, weil seine Eltern Falun Dafa praktizieren. Obwohl Tian, seine Frau und sein Schwager selbst keine Falun-Dafa-Praktizierenden sind, wurden sie angeklagt, weil sie Falun Dafa unterstützen.

Tian stand im Dezember 2024 vor Gericht und ist derzeit in der Bezirkshaftanstalt Chaoyang inhaftiert. Seine Mutter ist mittlerweile untergetaucht, um einer strafrechtlichen Verfolgung zu entgehen.

Die jüngste Verfolgung geht auf eine Episode im Jahr 2021 zurück

Tian und seine Frau Sun Limin betrieben eine Computerwerkstatt und wohnten zusammen mit seinen Eltern, die sich um ihre beiden kleinen Söhne im Alter von 7 und 5 Jahren kümmerten.

Am 19. Januar 2021 brach eine Gruppe Beamter, unter denen sich Wu Dali befand, in Tians Wohnung ein und beschlagnahmte seinen Computer, seinen Drucker und über 40.000 Yuan (etwa 5.300 EUR) Bargeld. Die Polizisten blieb die ganze Nacht lang in der Wohnung, bevor sie ihn, seine Frau und seine Mutter zur Xiangyang-Polizeistation im Bezirk Shuangta brachten. Später wurden sie gegen Kaution freigelassen, jedoch ständig von der Polizei schikaniert.

Der Beamte Wu befahl Tian, sich täglich bei ihm zu melden und von Zeit zu Zeit Fotos von ihm, seiner Frau und seinen Eltern in ihrer Wohnung zu übermitteln (um sicherzustellen, dass sie nicht auf die Straße gingen, um auf die Verfolgung aufmerksam zu machen). Außerdem forderten sie ihn und seine Frau auf, Erklärungen zu unterschreiben, in denen sie Falun Dafa anprangerten, was jedoch beide entschieden ablehnten. Tians Frau wurde am 18. Januar 2022 festgenommen und fünf Tage lang inhaftiert. Wu beabsichtigte, sie in eine Haftanstalt zu bringen, die sie jedoch aufgrund ihres schlechten Gesundheitszustands nicht aufnahm.

Die Polizei leitete den Fall von Tians Mutter, Sun Xiaomei, am 20. Januar 2022, als ihre einjährige Kaution auslief, an die Staatsanwaltschaft des Bezirks Longcheng weiter. Am nächsten Tag wurde sie von der Staatsanwaltschaft verhört. Sie weigerte sich, sich für das Ausüben von Falun Dafa schuldig zu bekennen. Rund drei Wochen später erhielt Tian einen Anruf, in dem man ihm mitteilte, dass seiner Mutter drei Jahren Haft und eine Geldstrafe von 2.000 Yuan drohte, sollte sie ihre Schuld nicht eingestehen. Noch am selben Tag wurde ihr Fall dem Bezirksgericht Longcheng vorgelegt.

Um einer strafrechtlichen Verfolgung zu entgehen, tauchte Sun unter. Als es ihr im Jahr 2024 gelang, ihre beiden Enkel zu sehen, erkannte der fünfjährige Junge sie nicht mehr. Sein siebenjähriger Bruder erinnerte sich noch an sie, hielt ihre Hand und sagte: „Oma, lass uns nach Hause gehen und uns im oberen Stock verstecken. Dort gibt es keine Polizei.“ Suns Herz brach, als sie diese Worte hörte.

Einzelheiten der jüngsten Verfolgung

Einige Tage vor seiner jüngsten Verhaftung erhielt Tian einen Anruf des Beamten Wu, der damit drohte, seine Mutter auf die Fahndungsliste zu setzen, wenn er keine aktuellen Fotos von ihr übermittle. Ihm blieb nichts anderes übrig, als zu ihrer Mietwohnung zu gehen und um Fotos zu bitten. Die Polizei beschattete ihn und entdeckte so die Unterkunft seiner Mutter.

Nachdem Tian am 11. Mai 2024 seinen jüngeren Sohn im Kindergarten abgesetzt hatte, wurde er direkt auf die Polizeistation von Qianjin gebracht. Am selben Tag wollte die Polizei auch seine Mutter verhaften. Sie war jedoch nicht zu Hause, und es wurde eine Razzia in ihrer Mietwohnung durchgeführt.

Tian stand im Dezember 2024 vor dem Bezirksgericht Shuangta. Der Status seines Vaters, seiner Frau und seines Schwagers, die gegen Kaution freigelassen wurden, ist nicht bekannt.

Staatsanwalt Bai Yanli äußerte, Tian habe laut Jiang Zonglin, einem der an der Verhaftung beteiligten Beamten, zahlreiche Falun-Dafa-bezogene Gegenstände besessen. Die Aussage, dass diese Gegenstände nicht ihm, sondern anderen verhafteten Praktizierenden gehörten, wies er zurück. Sein Anwalt warf ein, dass Tian mit dem Betrieb einer Computer-Reparaturwerkstatt gegen kein Gesetz verstoßen habe.

Bai rief sogleich die Polizeibehörde von Qianjin an, die ihr kurz darauf Fotos von zusätzlichen Beweisen für die Anklage per E-Mail übermittelte. Tians Anwalt wies darauf hin, dass ein solches Vorgehen einen eklatanten Verstoß gegen das Gesetz darstelle. Danach müssen alle zusätzlichen Ermittlungen und Beweise innerhalb eines Monats, nachdem die Polizei einen Fall an die Staatsanwaltschaft übergeben hat, vorgelegt werden.

Die Fotos zeigten angeblich die Durchsuchung von Tuans Wohnung. Sie waren auf den 27. Mai 2024 datiert, während seine Wohnung am 11. Mai durchsucht worden war. Richter Geng Hongyan und Staatsanwalt Bai hatten hinsichtlich der Diskrepanz des Datums keine Antwort. Als der Anwalt argumentierte, dass die Fotos für den Prozess unzulässig seien, schwiegen sie.

Tian wurde nach dem Prozess in der Haftanstalt Chaoyang festgehalten. Nach der Schließung der Computerwerkstatt und der Beschlagnahmung von ihren mehr als 40.000 Yuan an Ersparnissen (von denen die Polizei lediglich 5.000 Yuan zurückgab), kämpft seine Frau ums Überleben ihrer Familie.