83-Jährige wegen ihres Glaubens an Falun Dafa vor Gericht
(Minghui.org) Eine 83-jährige Bewohnerin der Stadt Nanchang in der Provinz Jiangxi soll wegen ihres Glaubens an Falun Dafa vor Gericht gestellt werden.
Der Leidensweg von Wang Fengying geht auf einen Vorfall zurück, der sich am 14. Juni 2023 gegen 16 Uhr ereignete. Als sie und die rund 63-jährige Hong Guifang in der Öffentlichkeit über Falun Dafa sprachen, wurden sie von mehreren Vertriebsmitarbeitern, die an einem nahe gelegenen Neubauprojekt arbeiteten, belauscht. Sie umringten die beiden Frauen, während einer von ihnen, ein junger Mann, Wang so fest am Kragen packte, dass sie kaum noch atmen konnte. Obwohl umstehende Passanten die Vertriebsmitarbeiter beschimpften, rief der junge Mann trotzdem die Polizei.
Wang und Hong wurden in einem Polizeiwagen zur Xincheng-Polizeistation im Bezirk Nanchang, der der Verwaltung der Stadt Nanchang untersteht, gebracht. Dort wurden sie fast die ganze Nacht verhört und am nächsten Morgen zur Untersuchung in das Krankenhaus der Stadt Liantang gebracht. Da der systolische Blutdruck von Wang über 200 mmHg (der Normalwert liegt bei 120 oder weniger) betrug, wurde sie am Nachmittag freigelassen. Vor ihrer Rückkehr in ihre Wohnung, führte die Polizei dort eine Razzia durch und beschlagnahmten ein Zhuan Falun, das Hauptwerk von Falun Dafa, und rissen die dekorativen Anhänger an ihrer Wohnungstür ab.
Am 30. Juni 2023 wurde Hong gegen Kaution freigelassen, nachdem man sie 15 Tage in der Haftanstalt Guashan festgehalten hatte. Der Status ihres Falles ist nicht bekannt.
Anfang Dezember 2024 erschienen drei Personen einer unbekannten Behörde vor Wangs Tür und teilten ihr mit, dass Staatsanwalt Song Hongyang der Staatsanwaltschaft des Bezirks Xihu in Nanchang Anklage gegen sie erhoben habe. Sie versuchten abermals, sie in Gewahrsam zu nehmen, um auf den Prozess zu warten, aber da sich Wang vehement wehrte, zogen sie wieder ab.
Bald darauf holte Wang eine Kopie der Anklageschrift beim Bezirksgericht Xihu ab. Sie versuchte mehrmals, Staatsanwalt Song persönlich zu sprechen, was ihr jedoch verwehrt wurde. Daraufhin reichte sie bei seinem Assistenten einen Antrag ein, in dem sie Song aufforderte, ihre Anklage fallen zu lassen. Sie argumentierte, dass kein Gesetz in China Falun Dafa kriminalisiere oder als Sekte bezeichne und in der Anklageschrift nicht angegeben sei, gegen welches Gesetz sie angeblich verstoßen und welchen Menschen sie Schaden zugefügt habe.
Daraufhin setzte Song ein Treffen mit Wang an. Er wies sie an, sich stattdessen mit Hauptmann Yang der Staatssicherheitsabteilung des Bezirks Nanchang in Verbindung zu setzen, da Yang die Anklage angeordnet hatte. Wang warf ein, dass Song dennoch für die Anklageerhebung verantwortlich sei, da er die Anklageschrift unterzeichnet habe. Sie forderte ihn nachdrücklich auf, den Fall an Yang zurückzugeben.
Ein paar Tage später rief eine Frau bei Frau Wang an und stellte sich als eine vom Gericht bestellte Anwältin vor. Wang lehnte es ab, sie in Anspruch zu nehmen, suchte aber trotzdem ihr Büro auf, um die fehlende Rechtsgrundlage für ihre Anklage darzulegen.
Richterin Liu Yufang des Bezirksgerichts Xihu rief Wangs Tochter an und teilte ihr mit, dass ein Gerichtstermin für einen Donnerstag angesetzt worden sei (genaues Datum nicht bekannt). Am nächsten Tag tauchten drei Personen vor Wangs Wohnung auf und riefen Richter Liu an, die bestätigten, dass Wang zum festgesetzten Termin vor Gericht erscheinen müsse. Die drei Personen fotografierten Wangs schriftlichen Antrag, die Anklage fallen zu lassen, den sie zuvor bei Staatsanwalt Song eingereicht hatte.
Mitte Dezember 2024 übergab Wang zwei Briefe an den Chefankläger und die Berufungsabteilung der Staatsanwaltschaft des Bezirks Xihu. Die Empfangsdame öffnete beide Briefe, stellte fest, dass sie identisch waren, und nahm lediglich das an den Oberstaatsanwalt gerichtete Schreiben entgegen.
Außerdem reichte Wang drei Dokumente an das Bezirksgericht Xihu ein. Im ersten beantragte sie eine offene Anhörung; im zweiten beantragte sie eine Verschiebung ihres Gerichtstermins, da Staatsanwalt Song sie nie über die Anklage informiert hatte, bevor er den Fall an das Gericht weitergeleitet hatte. Außerdem warte sie immer noch auf eine Antwort auf ihren Antrag, die Anklageschrift fallen zu lassen; im dritten beantragte sie, Richterin Liu von der Verhandlung auszuschließen, da sie einen Gerichtstermin angesetzt hatte, obwohl es keine rechtliche Grundlage für die Anklageerhebung gegen Wang gab.
Stunden, nachdem Wang die Anträge eingereicht hatte, rief Richterin Liu sie an und teilte ihr mit, dass sie sich „nächsten Donnerstag“ mit ihr unterhalten wolle (auch hier ist das genaue Datum nicht bekannt). Nicht lange danach erhielt Wang einen weiteren Anruf von einem Gerichtsmitarbeiter, der sie an denselben Gerichtstermin erinnerte. Es ist nicht bekannt, ob sie eine Antwort auf ihre drei Anfragen erhalten hat.
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