(Minghui.org) In den über 20 Jahren meiner Kultivierung habe ich oft den Weg verloren und immer wieder Fehler gemacht, doch der Meister hat mich nie aufgegeben. Hier möchte ich einige meiner Kultivierungserfahrungen und Erkenntnisse mit euch teilen. Sollte etwas nicht mit dem Fa übereinstimmen, hoffe ich, dass die Mitpraktizierenden mich barmherzig korrigieren.
Ich bin ein professioneller Maler und denke oft, Kultivierung sei eine Frage der Wahl. In wichtigen Fragen geht es darum, ob man sich dem Göttlichen oder dem Menschlichen zuwendet. Als ich das Malen lernte, traf ich manchmal die richtigen Entscheidungen, manchmal aber auch die falschen. Wenn eine Entscheidung mit dem Fa übereinstimmte, wusste ich oft fast sofort, dass ich den richtigen Weg gewählt hatte. Wenn ich jedoch den falschen Weg wählte, erkannte ich es ausnahmslos erst im Nachhinein.
Während der Oberstufe war ich in meiner Kultivierung nicht besonders fleißig. Ich wusste einfach, dass Dafa gut ist und dass ich dem vom Meister arrangierten Weg folgen sollte. Aber wie sollte ich vorgehen? Damals hatte ich noch kein klares Verständnis. Mein Hauptaugenmerk lag nicht auf der Malerei. Vielmehr beschäftigte ich mich mit allen möglichen modernen und verzerrten Kunstrichtungen. Irgendwann interessierte ich mich besonders für Straßengraffiti und begann, mich dafür zu begeistern. Doch als ich mich näher mit den Hintergründen dieser Aktivität befasste, die sich als nicht gerade positiv erwies, wurde ich wachsam.
Ich hatte damals die „Vorträge über Musik und Kunst“ des Meisters gelesen und wusste, dass alles Gute mit „Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht“ übereinstimmen musste. Diese Kunstform spiegelte jedoch keines dieser Prinzipien wider. Als mir das klar wurde, beschloss ich sofort, mich nicht mehr weiter damit zu beschäftigen.
Durch das Fa-Lernen verwarf ich nach und nach viele Formen des künstlerischen Ausdrucks, die mir gefallen hatten, und beschloss, die Ölmalerei von Grund auf zu erlernen. Meine Denkweise war relativ einfach: Ich dachte, die Geschichte der Ölmalerei reiche weit zurück und im Westen habe sie eine brillante Tradition, daher müsse der Meister diesen Weg gutheißen.
Diesmal traf ich die richtige Wahl
Aber wie sollte ich es lernen und von wem? In meinem damaligen Umfeld kannten die Lehrer, die in der Lage gewesen wären, mich zu unterrichten, nur moderne Dinge. Ich war ziemlich verzweifelt. Um meine Arbeit orthodoxer und traditioneller zu gestalten, häufte ich starke Eigensinne an, die mich blind machten und mich dazu brachten, ständig nach Äußerlichkeiten zu streben. Ich besuchte berühmte Maler und schloss Freundschaften in akademischen Kreisen in der Hoffnung, mehr von ihnen lernen zu können. Obwohl ich lange Umwege nahm, hatte ich dennoch das Gefühl, Fortschritte zu machen. Manchmal wurde ich selbstgefällig, ein anderes Mal war ich neidisch auf die Leistungen anderer. In diesem Zustand steckte ich fest.
Dann entdeckte ich zufällig, dass das, was ich in der Anfangsphase gemalt hatte, als mich niemand unterrichten konnte, hundertmal besser war als das, was ich jetzt malte. Da erst wurde mir klar, dass ich vom rechten Weg abgekommen war.
Ich erkannte, dass ich ursprünglich unschuldig und schön gewesen war, so dass meine Zeichnungen von Natur aus rein waren. Und das kam daher, weil ich ein Dafa-Jünger war und Dafa-Jünger sich Dafa anpassen, dem Besten im ganzen Universum! Die meisten Dinge, denen ich gefolgt, und die Fähigkeiten, die ich erlernt hatte, waren in korrupten Kontexten entstanden. Viel zu viel hatte ich davon aufgenommen. Wenn ich nicht erkannte, was ich gelernt hatte, wäre es, als würde ich von einer Schicht Erde nach der anderen bedeckt werden. Malen ist wie Kultivierung: Ich darf nicht nach außen streben, sondern muss nach innen schauen.
Als ich weiter malte und mich weiter kultivierte, tauchten im Rückblick andere Szenen in meiner Erinnerung auf: Ich erkannte, dass das, was meine Mentoren (alles gewöhnliche Menschen) zu mir gesagt hatten, in Wirklichkeit vom Meister arrangiert worden war. Obwohl jeder von ihnen eine unklare Seite hatte, waren ihre Vorschläge die aufrichtigsten Vorschläge und sie waren im Einklang mit der traditionellen Seite der Malerei. Diese scheinbar abweichenden Lehren waren zu einem orthodoxen Weg für mich zusammengefügt worden. Es stellte sich heraus, dass der Meister bereits Vorkehrungen für mich getroffen hatte. Ich hatte mich für außergewöhnlich gehalten und überall nach Wissen gesucht, aber nichts gefunden. Als mir das klar wurde, strebte ich nicht mehr nach Wissen, denn was ich lernen musste, ergab sich ganz von selbst aus dem Fa heraus.
Nun konzentrierte ich mich auf die Malerei und hörte auf, im Außen zu schauen. Nun konnte ich plötzlich viele Antworten finden, die dem Wesen der Malerei nahekamen. Von allen Seiten kamen immer mehr hochmoderne Forschungsergebnisse zu mir, in denen ich oft Hinweise auf Probleme fand, die mich gerade beschäftigten. Kultivierung ist einfach wunderbar.
Ein richtiges Kunstwerk schaffen
Beeinflusst von den Gemälden in offiziellen Ausstellungen in China und meinen Erfahrungen im wissenschaftlichen Bereich hatte ich Angst davor, eigene Bilder zu malen. Ich konnte zwar kleine Bilder malen, aber hatte keine Ahnung, wie man ein bedeutendes Kunstwerk schafft. Mein Verständnis von Kunstschaffen war, Informationen zu sammeln, genügend Fotos zu haben und ausreichend kleine Entwürfe anzufertigen. Dabei dachte ich, das Wichtigste sei das Foto, denn ohne Foto würden die erlernten Techniken gewissermaßen nicht funktionieren.
Mitpraktizierende gaben mir Ratschläge. Da es in China schwierig ist, Inhalte zu zeichnen, die die Verfolgung direkt zum Ausdruck bringen, schlugen sie mir vor, schöne Szenen aus meiner Kultivierung zu malen. Einmal sah ich mit meinem Himmelsauge ganz klar das Bild einer Gottheit. Es ist mir immer noch lebendig vor Augen. Aber eine zu große Vorstellung von realistischer Malerei behinderte mich wie ein Berg. Ich zögerte, mit dem Malen zu beginnen, und ließ diese Chance vorübergehen.
Auf den Gemälden von Raffael und den Meistern der Renaissance, die ich mir ansah, hatten sie Gottheiten und Menschen gemalt, ohne Fotos dafür zu benutzen. Hatten sie nicht trotzdem brillante Kunst erschaffen? Worauf hatten sie sich gestützt? Ich kämpfte gegen diese Vorstellungen an, übersah aber, dass diese Künstler aufgrund ihres aufrichtigen Glaubens an Gott die Kraft hatten, ihre wunderschöne Kunst zu erschaffen. Gab es etwa vor der Erfindung der Kamera keine großen Meister der Malerei? Das Fehlen von Fotos und Referenzmaterialien war nicht der Grund, warum ich keine Kunstwerke schaffen konnte. Was war der Grund für meine Hemmnisse beim Malen? Da entdeckte einen verborgenen Eigensinn auf Ansehen; eine Art Sorge darüber, was andere von mir denken würden, wenn sich meine Bilder von den der anderen um mich herum unterscheiden würden. Nachdem ich diesen Eigensinn entdeckt hatte, beschloss ich, eine Komposition zu schaffen, ungeachtet dessen, ob ich Erfolg haben würde oder nicht.
Und so begann ich, meine Fantasie fließen zu lassen, und fertigte zahlreiche kleine Skizzen an. Das ging viel schneller als erwartet, war aber so anstrengend, dass ich danach völlig erschöpft war. Dann wählte ich eine der Skizzen aus und begann, die Farben zu entwerfen. Mithilfe einiger Softwaretools übertrug ich die gezeichnete Farbskizze auf den Computer, um die Farben abzustufen. Später begann ich, die Porträts der Hauptfiguren zu zeichnen und ihren jeweiligen Ausdruck zu entwerfen. Ich fertigte von jeder Figur eine vollständige Skizze an und verwandelte sie in farbige Porträts. Dieser Prozess dauerte etwa zwei Wochen. Schließlich finalisierte ich einige Details. Wo ich mir unsicher war, machte ich mit meinem Handy ein paar Fotos als Referenz. Dieser ganze wundervolle Prozess dauerte einen Monat. Währenddessen schuf ich jeden Tag etwas Neues und spürte, wie die Figuren beim Arbeiten zum Leben erwachten. Vielleicht war es ein selbstgefälliges Gefühl, aber die Verfeinerung und Entwicklung der Skizze gab mir enorme Entschlossenheit und Kraft.
Dann begann ich, den Rahmen und die Größe der Leinwand anzupassen. Die anfängliche Arbeit ging schnell, aber es traten viele Probleme auf, mit denen ich nicht gerechnet hatte: Durch die Vergrößerung ließen die Linien, die auf dem kleinen Entwurf ursprünglich sehr eng ausgesehen hatten, in der Mitte viel Platz. Außerdem gab es ungünstige Anordnungen. Dieser Veränderungsprozess war furchtbar. Ich bedauerte, diese Probleme nicht bei jeder Änderung im Voraus berücksichtigt zu haben. Alles war eine Lektion, die ich zu lernen hatte.
Wenn ich beim Malen konzentriert und sehr engagiert war, stellte ich fest, dass ich keine kleine Skizze daneben legen musste, sondern einfach weitermalen konnte. Manchmal dauerte das sehr lange. Ich nahm einfach den Pinsel und malte ohne eine Vorlage, ganz natürlich, als stünden die Figuren direkt vor meinen Augen.
Es gab aber auch viele Momente, in denen ich nicht in einer guten Verfassung war. Dann dachte ich, es liege daran, dass ich mit meiner Kultivierung nicht Schritt gehalten hatte. Wenn ich nicht mit dem Malen beginnen konnte, lernte ich das Fa, so viel es ging. Insgesamt verlief dieser fünfmonatige Schaffensprozess wirklich reibungslos.
In Wirklich war mein Gehirn beim Malen jedoch nicht ganz so rein. Alle möglichen Gedanken drängten sich in meinen Kopf. Aber auch das war ein Kultivierungsprozess. Manchmal lobten mich Stimmen. Wenn der Wunsch nach Ansehen aufkam, lehnte ich diesen Wunsch ab. So wurde mein Herz immer reiner.
Als das Bild fast fertig war, verspürte ich den Drang zu weinen. Dieses Gefühl war erfreulich, aber nicht für mich selbst. Ich hatte während dieses Prozesses den barmherzigen Schutz des Meisters. gespürt. Der Meister hatte mich nicht aufgegeben, obwohl ich selbst unzählige Male aufgeben wollte. Ich spürte auch, dass alles, was ich jetzt tat, für die Menschen um mich herum war, für alle Lebewesen außer für mich. Die Welt vor mir weitete sich. Die Berge, die ich früher nicht hatte überwinden können, erschienen mir nun wie sanfte Hügel.
Ich durchbrach meine Anschauungen durch die Kultivierung und schaffte etwas, was ich für unmöglich gehalten hatte. Wieder einmal bin ich dem Meister für seinen barmherzigen Schutz dankbar. Ich werde in Zukunft ganz sicher seiner Lehre auf dem Weg der Kultivierung folgen.
Heshi!
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