(Minghui.org) Manche Menschen sind für ihr aufrichtiges Verhalten und ihre guten Taten bekannt, streben aber unbewusst nach Belohnung oder Lob. Andere tun im Stillen Gutes, was nur diejenigen erfahren, die davon profitieren. Letztere Gruppe soll über Yin De (verborgene Tugend) verfügen, einen seltenen Schatz, der in der traditionellen chinesischen Kultur hochgeschätzt wurde.

Yin De ist wertvoll, weil es die wahre Natur eines Menschen offenbart und zu einer besseren Gesellschaft führt. Obwohl der Mensch, der im Stillen gute Taten vollbringt, weder Belohnung noch Ruhm sucht, wird seine Güte vom Göttlichen mit Gesundheit, Wohlstand oder Schutz belohnt.

Eine Lektion aus der Geschichte

Ein Beispiel dafür ist eine Geschichte aus der Qing-Dynastie in China. Ein Mann, der in Zouping (heute Provinz Shandong) lebte, war großzügig und half oft anderen. Etwa zehn Li (fünf Kilometer) von seinem Dorf entfernt stand ein großer, alter Weidenbaum in der Nähe der Straße, der den Passanten Schatten spendete.

Als Su an einem heißen Sommertag auf dem Weg nach Hause war, machte er im Schatten des Baumes eine Pause. Kurz darauf kam ein blinder Mann und setzte sich ebenfalls dorthin. „Dieser Baum ist schön und hilft vielen Menschen, die hier vorbeikommen“, murmelte der Blinde vor sich hin. „Da ich die Zukunft vorhersagen kann, werde ich einen Blick auf sein Schicksal werfen.“ Dann seufzte der Mann und schüttelte den Kopf. „Wie schade, dieser Baum wird bald sterben. Das ist wirklich schade!“, murmelte er. Nachdem er sich noch etwas ausgeruht hatte, stand er auf und ging langsam weiter.

Su nahm die Worte des blinden Mannes nicht ernst. Bald darauf kamen mehrere Leute mit Äxten und Sägen: „Wir werden jetzt diesen Baum fällen“, sagte einer von ihnen zu Su. „Warum?“, fragte Su. „Wo können Leute wie ich ohne den Baum einen schattigen Platz finden?“ Die Holzfäller erklärten ihm, sie hätten keine Wahl, da der Besitzer des Baumes ihn verkauft habe. „Wie wäre es, wenn ich Ihnen das Geld für den Baum zuzüglich eines Aufschlags gebe, damit dieser Baum erhalten bleibt und weiterhin für die Menschen da sein kann?“, fragte Su.

Die Leute waren einverstanden und gingen nach Abwicklung der Zahlung weg.

Da erinnerte sich Su an die Prophezeiung des blinden Mannes, wurde neugierig und eilte ihm hinterher. „Herr, ich habe gestern gehört, wie Sie dem Baum die Zukunft vorausgesagt haben. Glauben Sie, dass sich das ändern lässt?“, fragte er ihn. Der blinde Mann antwortete: „Jemand wird den Baum kaufen. Aber so einen Menschen wie ihn findet man nur selten.“

Da erzählte Su ihm, dass er derjenige gewesen sei, der den Baum gekauft habe. Dann bat er den blinden Mann, ihm seine Zukunft vorauszusagen. „Es gibt keinen Grund, über Ihre Zukunft zu sprechen, da Sie heute ein seltenes Unglück erleben werden“, antwortete der Blinde. „Allerdings könnte Ihnen Ihre verborgene Tugend helfen, weil sie den Baum gerettet haben. Aber denken Sie daran: Nur wenn Sie nachsichtig sind und etwas ertragen können, was normalerweise niemand ertragen kann, können Sie dieses Unglück abwenden.“

Als Su von dem Unglück hörte, eilte er sofort nach Hause, wo er seine Frau neben einem jungen Mann schlafen sah. Wütend griff Su nach einem Messer, um die beiden zu töten. Da erinnerte er sich an die Worte des blinden Mannes und sofort verflog seine Wut. Er rüttelte seine Frau wach und fragte: „Hey, mit wem schläfst du da?“ Sie antwortete: „Was glaubst du denn, wer in diesem Bett schläft?“ – „Nur unsere Tochter oder ich“, erwiderte Su. „Du weißt doch die Antwort, warum fragst du mich dann?“ Da sah Su genauer hin. Ja, es war ihre Tochter. Su war erleichtert, lächelte und hakte nach: „Was ist passiert?“ – „Heute ist mein Geburtstag. Da ich keinen Sohn habe, hatte unsere Tochter die Idee, sich als Junge zu verkleiden, um mir eine Freude zu bereiten“, so seine Frau.

Su verstand, was passiert war. Seine Güte hatte nicht nur den Baum gerettet, sondern auch seine Familie. Ohne die Warnung des blinden Mannes hätte er seine Frau und seine Tochter getötet.

Nur was im Herzen ist, ist wahr

Ich wollte diese Geschichte erzählen, denn manche Menschen tun Gutes, um gelobt oder belohnt zu werden, während andere wie Su Gutes tun, weil sie einfach gütig sind und andere beherzigen. Obwohl beide Menschen gute Taten vollbringen mögen, ist der Unterschied für die Gottheiten wie Tag und Nacht. Und dieser Unterschied spiegelt sich auch in ihrem Schicksal wider.

Nach jahrzehntelanger systematischer Gehirnwäsche durch die Kommunistische Partei Chinas (KPCh) glauben viele Chinesen nicht mehr an das Göttliche. Um ihre Ziele zu erreichen, handeln sie möglicherweise gegen ihr Gewissen und fügen anderen absichtlich Schaden zu. Sie wissen nicht, dass sie für ihre guten und schlechten Taten zur Verantwortung gezogen werden.

Dasselbe Prinzip gilt für spirituelle Praktiken. Viele Falun-Dafa-Praktizierende sind aufrichtig und bescheiden. Sie äußern sich selten zu irgendetwas und begegnen Herausforderungen auf der Grundlage von Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht. Sie schauen nach innen, kultivieren und erhöhen sich.

Aber es gibt auch welche, die die Neigung haben, anzugeben und nach Ruhm und persönlichem Gewinn streben. Die erste Gruppe von Praktizierenden sind Falun Dafa dankbar für die Möglichkeit, sich kultivieren zu können, während die zweite Gruppe Groll entwickelt und sich beschwert. Oberflächlich betrachtet sind sie alle Praktizierende, aber von der Ebene der Kultivierung her betrachtet gibt es zwischen ihnen einen himmelweiten Unterschied.

Minghui veröffentlichte 2003 den Artikel Goldener Buddha, zu dem Meister Li, der Begründer von Falun Dafa, einen Kommentar abgab. Dieser Artikel erinnert mich oft daran, über meine Kultivierung nachzudenken: Habe ich irgendwelche Motive und verborgenen Absichten, wenn ich etwas tue? Bin ich ein wahrer Falun-Dafa-Praktizierender?