(Minghui.org) Ich hörte zum ersten Mal im Sommer 1999 von Falun Dafa. Während einer von meiner Firma organisierten Reise sah ich mir die Nachrichten auf einer Kreuzfahrt von Dalian nach Tianjin an. Was ich sah, war die Propaganda der Kommunistischen Partei Chinas (KPCh) – ihre Verleumdungen und Lügen über Falun Dafa. Da ich Mitglied der KP war, glaubte ich damals alles, was ich sah.
Mein Mann begann 2005, Falun Dafa zu praktizieren. Als er mir vom Fa erzählte, verspürte ich tief in meinem Inneren Angst und Widerstand und lehnte seine Worte ab. Er sprach das Thema immer wieder an und drängte mich, die Vorträge des Meisters zu lesen, aber ich blieb gleichgültig. Ich beobachtete jede seiner Bewegungen, um zu sehen, ob Falun Dafa wirklich so schlimm war, wie die KP behauptete. Allmählich bemerkte ich, dass wir weniger Konflikte hatten. Er übernahm mehr Hausarbeit und betrachtete Probleme aus meiner Perspektive.
Manchmal benahm ich mich absichtlich schlecht und wartete darauf, ob sein Gesicht rot werden oder seine Augen vor Wut funkeln würden. Ich dachte: „Mal sehen, wie du ausrastest!“ Aber ich sah nur, wie er sich allmählich beruhigte, während sich Tränen in seinen Augen sammelten. Nachdem ich seine allmählichen Veränderungen bemerkte, wollte ich endlich mehr über Falun Dafa erfahren.
Erst 2008 las ich das Zhuan Falun. Als ich das Buch aufschlug, sah ich das Foto des Meisters und sein barmherziges Lächeln. Ich lernte, dass Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht die Eigenschaften des Universums sind und der einzige Maßstab, um zu beurteilen, ob jemand gut oder schlecht ist. Ich lernte, wie man ein guter Mensch ist. Da erkannte ich, dass das Zhuan Falun ein wertvolles Buch ist, das die Menschen lehrt, wie sie sich kultivieren können. Mir wurde klar, dass mein bisheriges Verständnis von Falun Dafa völlig falsch gewesen war!
Da mein Erkenntnisvermögen schlecht war und ich nicht wusste, wie man sich kultiviert, lernte ich das Fa, wenn ich Zeit hatte oder wenn ich Lust dazu hatte, aber ich verstand das Fa nicht wirklich. Ich war ständig mit Arbeit beschäftigt und betrachtete und dachte über Dinge mit meinen menschlichen Vorstellungen nach. Nur selten praktizierte ich die Übungen.
Ich wusste lediglich, dass Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht der Maßstab für die Beurteilung von Recht und Unrecht sind, aber ich wandte dies nicht strikt auf meine Worte und Taten an. Mit dieser Einstellung erhöhte sich meine Xinxing nie. Obwohl ich das Fa mehr als zehn Jahre lang las, hatte ich das Fa immer noch nicht wirklich erhalten.
Allmähliches Verständnis
Erst als ich 2020 in den Ruhestand ging, verbrachte ich mehr Zeit damit, das Fa zu lernen und die Übungen zu machen. Dennoch drang das Fa nicht in mein Herz. Oft dachte ich beim Lesen des Fa über andere Dinge nach. Dieser Zustand hielt mehr als zwei Jahre lang an. Im Jahr 2023 begann ich, Erfahrungsberichte anderer Praktizierender auf Minghui zu lesen. Zunächst fand ich es erstaunlich, dass Dafa-Praktizierende so viele Wunder erlebten. Warum erlebte ich keine?
Während eines Gesprächs mit meinem Mann sagte er: „Du musst die Schriften des Meisters öfter lesen. Wenn du die Erfahrungsberichte anderer Praktizierender liest, solltest du versuchen zu verstehen, welche Art von Anhaftungen sie bei sich selbst gefunden haben, die sie wegkultivieren oder zu beseitigen versuchen und wie sie diese loslassen. Dann vergleiche es mit deinen eigenen Erfahrungen. Nur dann kannst du dich erhöhen.“
Durch das Lesen des Zhuan Falun und der Schriften des Meisters begann ich allmählich einige der Fa-Prinzipien zu verstehen. Durch das Lesen der Artikel von Mitpraktizierenden sah ich Dinge, die ich zuvor nicht sehen konnte, und entdeckte verschiedene menschliche Anhaftungen an mir. So begann ich, mich zu kultivieren. Ich erkannte, dass Kultivierung nicht etwas ist, das man einfach durch Reden erreichen kann, und dass es auch nicht einfach darum geht, unter gewöhnlichen Menschen ein guter Mensch zu sein. Um sich wirklich zu verändern, muss man seine Xinxing kultivieren.
Die Anhaftungen ausgraben
Bevor ich mit dem Praktizieren von Falun Dafa begann, war ich ein ehrlicher und vertrauenswürdiger Mensch und kümmerte mich nicht besonders um Geld. Eines Tages ging ich zum Beispiel zu einer Sparkasse, um Geld für meine Firma abzuheben. Die Angestellte war ziemlich unhöflich zu mir. Versehentlich gab sie hundert Yuan zu viel heraus. Ich war sehr verärgert über ihr Verhalten, wusste aber, dass ich das zusätzliche Geld nicht annehmen durfte. Daher sagte ich zu ihr: „Sie haben mir hundert Yuan zu viel gegeben.“ Sie zählte das Geld noch einmal durch und stellte fest, dass sie mir tatsächlich hundert Yuan zu viel gegeben hatte. Das Monatsgehalt betrug damals nur drei- oder vierhundert Yuan. Sie errötete und bedankte sich bei mir.
Ein anderes Mal half ich einer Freundin an der Kasse beim Verkauf von Jeans. Eine Frau kaufte eine Hose für sechzig Yuan und zog schnell einen Sechshundert-Yuan-Schein hervor, den sie mir gab. Sie bemerkte den Fehler nicht. Ich gab ihr das Geld sofort zurück. Sie war verblüfft und bedankte sich überschwänglich bei mir.
Nachdem ich mit dem Praktizieren begonnen hatte, dachte ich, materielle Gewinne wären mir noch weniger wichtig. Allerdings hatte ich einen Traum, der mir zeigte, dass das nicht der Fall war. In dem Traum kam ich zu einem großen Baum. Am Fuß des Baumes befand sich ein großes Loch, das mit glänzenden Münzen gefüllt war. Ich kroch in das Loch und hob immer mehr Münzen auf. Je mehr Münzen ich aufhob, desto glücklicher wurde ich. Aus Angst, ich würde nicht alle bekommen, streckte ich meine Arme aus und schaufelte sie mit aller Kraft auf. Im Traum konnte ich meine Habgier spüren. Nach dem Aufwachen spielten sich die lebhaften Szenen aus dem Traum vor meinen Augen ab und ich erkannte, dass ich tief in meinem Inneren eine Anhaftung an materiellen Gewinn hatte.
Ich fragte mich, wo sich das in meinem Leben zeigte. Als ich dann die Erfahrungsberichte anderer Praktizierender las, schien das, worüber sie sprachen, meine Anhaftungen widerzuspiegeln. Ich lebte sparsam und ging mit meinem Geld vernünftig um. Obwohl mein Gehalt nicht hoch war, hatte ich ein gutes Leben. Ich war mit mir selbst zufrieden. Bedeutete das nicht, dass ich selbstgerecht war? Wenn ich etwas sah, was mir gefiel, wollte ich immer mehr kaufen, manchmal mehr, als ich tragen konnte. War das nicht Gier? Während der COVID-Pandemie kaufte ich aus Angst vor Lebensmittelknappheit und steigenden Preisen mehr Reis, Nudeln, Öl und Fleisch, als ich verbrauchen konnte. Am Ende konnte ich nicht alles aufessen und die Lebensmittel wurden schließlich von Ungeziefer befallen. War das nicht eine Anhaftung an Materielles? Es ist so, dass man bei jedem Gedanken, jedem Wort und jeder Handlung nach innen schauen und sich gemäß dem Fa kultivieren muss. Nur durch wahre Kultivierung kann man seine Mängel entdecken und seine Xinxing erhöhen.
Der Meister sagt:
„Kultivierung ist kein Kinderspiel, auch keine Fertigkeit unter den gewöhnlichen Menschen; sie ist eine sehr ernsthafte Angelegenheit. Ob du dich kultivieren willst und ob du dich kultivieren kannst, hängt voll und ganz davon ab, wie du deine Xinxing erhöhst.“ (Zhuan Falun, 2019, S. 103)
Groll aufdecken und Anhaftungen beseitigen
Meine Schwiegermutter ist vor 16 Jahren verstorben. Nach ihrem Tod haben wir drei Geschwister und unsere Familien uns einige Jahre lang abwechselnd um meinen Schwiegervater gekümmert. Mein Mann ist der Jüngste, mein Schwiegervater wohnte die meiste Zeit bei uns. Wir halten uns an den Maßstab von Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht und denken immer aus seiner Perspektive über die Dinge nach. Wir taten unser Bestes, um uns um ihn zu kümmern, solange er bei uns wohnte.
Nach der Pandemie 2022 weigerten sich meine Schwägerin und mein Schwager, sich um ihn zu kümmern. Sie wollten eine Wohnung für ihn mieten und eine Pflegekraft für ihn einstellen, damit er alleine leben konnte. Sie fanden ihn zu egoistisch, stur und unvernünftig, um weiter mit ihm zusammenzuleben. Da sagten mein Mann und ich sagten zu ihm: „Dann bleib einfach bei uns, hier bist du zu Hause.“
Es machte mir nichts aus, mich um ihn zu kümmern. Ich versuchte, auf seine Gefühle Rücksicht zu nehmen; gab ihm das beste Essen und kümmerte mich gut um ihn. Der alte Mann benahm sich oft seltsam, aber ich konnte damit gelassen umgehen. Wir lebten harmonisch zusammen.
Eines Tages nach dem Mittherbstfest 2024 schickte mein Schwiegervater aus unerklärlichen Gründen eine Nachricht in der WeChat-Gruppe „Familie“: „Kinder, ich bin alt. Ich möchte nicht mehr umziehen, ich möchte an einem Ort bleiben. Wer von euch kann mich aufnehmen?“ Mein Mann und ich waren verwirrt. Das Wort „mich aufnehmen“ verwirrte uns und meine menschliche Anhaftung wurde geweckt. Hatten wir uns denn nicht gut um ihn gekümmert? Wenn er unzufrieden war, warum sagte er uns das nicht?
Mein Schwiegervater hatte alles, was er brauchte, in unserem Haus. Er musste nichts tun. Ich kochte Wasser, damit er seine Füße baden konnte. Wir schalteten den Fernseher auf den Sender ein, den er mochte, während mein Mann und ich in ein anderes Zimmer gingen, um dort das Fa zu lernen und die Übungen zu praktizieren. Wir schalteten den Fernseher aus, wenn er schlafen ging. Es gab nur drei Dinge, die er selbst tat: essen, schlafen und auf die Toilette gehen. Da wir Praktizierende sind, dachten wir nicht viel darüber nach; wir kümmerten uns einfach gut um ihn.
Ich fragte mich, warum mein Schwiegervater eine solche Nachricht schickte. Was war los? Mein Herz begann zu pochen. Tagelang fühlte ich mich, als wäre mein Magen aufgebläht und ich wollte nicht mit ihm sprechen. Schon sein Anblick irritierte mich. Vergangene Ereignisse, die mich verwirrt hatten, spielten sich immer wieder in meinem Kopf ab. Ich wusste, dass meine Xinxing nicht mehr dem Maßstab einer Kultivierenden entsprach, doch ich fühlte mich einfach so ungerecht behandelt. Ich wollte mich abreagieren, mit meinem Schwiegervater streiten und die Angelegenheit klären.
Wut, Eifersucht und Kampfgeist waren in mir entflammt. Ich war wütend, dass mein Schwiegervater ungerecht war und sich nur um sich selbst kümmerte. Ich war wütend auf meine Schwägerin und meinen Schwager, weil sie nicht respektvoll waren. Sie kümmerten sich nicht um ihre Eltern, sondern kamen stattdessen mit einer langen Liste von Ausreden. Ich dachte: „Ich habe mich keinen einzigen Tag um meinen eigenen Vater gekümmert, der im gleichen Alter wie mein Schwiegervater ist.“ Je mehr ich darüber nachdachte, desto wütender wurde ich.
Ein paar Tage später las ich im Zhuan Falun das Unterkapitel „Warum wächst die Kultivierungsenergie trotz Praktizierens nicht?“ Dort stieß ich auf die folgende Passage und errötete:
„Was ist Xinxing? Xinxing beinhaltet Tugend (Tugend ist eine materielle Substanz), Nachsicht, Erkennen und Loslassen; das Loslassen aller Begierden und Anhaftungen eines gewöhnlichen Menschen. Außerdem muss man auch Leid ertragen können. Sie beinhaltet Dinge in vielen Bereichen. Die Xinxing eines Menschen muss in all ihren Aspekten erhöht werden, erst dann kannst du dich wirklich erhöhen.“ (Zhuan Falun, 2019, S. 34)
Ich dachte: „Bezieht sich das nicht auf mich?“ Plötzlich wurde mir klar, dass der Meister mir half, meine Xinxing durch die Worte und Taten meines Schwiegervaters, meiner Schwägerin und meines Schwagers zu erhöhen. Als Kultivierende soll ich mich an höhere Maßstäbe halten. Wie konnte ich mich auf die gleiche Ebene begeben und mit ihnen darüber streiten, wer Recht und wer Unrecht hatte? Sie halfen mir und ich sollte dankbar sein! Wie konnte ich mich kultivieren, wenn ich nur nach außen schaute und darauf achtete, was andere falsch machten? Da hellten sich meine Gedanken plötzlich auf und all meine Sorgen waren verschwunden.
Durch das Fa-Lernen und Gespräche mit meinem Mann entdeckte ich menschliche Eigensinne in mir wie Groll, Streitlust und Ärger. Ich wusste, dass ich diese Anhaftungen loslassen musste, weil ich eine Kultivierende war! Nachdem ich diese Eigensinne ernsthaft analysiert hatte, konnte ich sie loslassen. Ich bin meinem Schwiegervater, meiner Schwägerin und meinem Schwager aufrichtig dankbar, dass sie mir geholfen haben, mich zu erhöhen, und habe wieder begonnen, mich gut um meinen Schwiegervater zu kümmern.
Ich habe jetzt erkannt, dass die Schwierigkeiten, denen ich begegne, eine Manifestation meiner Kultivierung auf dieser Ebene sind. Es könnte noch weitere Prüfungen geben, um zu sehen, ob ich menschliche Anhaftungen vollständig losgelassen habe. Ich habe auch erkannt, dass Kultivierende in der heutigen Welt im Hinblick auf Ruhm, Reichtum und Emotionen sowie auf alle möglichen abweichenden Gedanken und Verhaltensweisen geprüft werden. Der einzige Maßstab, um zu beurteilen, ob wir uns wirklich kultivieren können, ist Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht sowie das Fa, das der Meister uns lehrt. Nur wenn wir Dafa als unseren Leitfaden nehmen, nach innen schauen, alle menschlichen Anhaftungen beseitigen und uns wirklich kultivieren, kann sich unsere Ebene erhöhen.
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