(Minghui.org)

England Sommercamp – der Hinflug

Ich wusste von Anfang an nicht, ob ich ins Minghui-Camp gehen sollte oder nicht. Ich war mir unsicher, ob es sich lohnen würde, so weit zu reisen. Es war teuer und mein Kollege reiste dieses Jahr auch nicht hin. Aber da die Leute mich baten zu kommen und mir sogar den Flug schenken wollten, wusste ich, dass ich wirklich gebraucht wurde – besonders, weil es ein Projekt für Falun Dafa war. Schließlich entschied ich mich, doch zu fahren. Ich wusste, dass ich dann auch einen Erfahrungsbericht für die Schweizer Fa-Konferenz schreiben sollte. Und was gibt es Besseres, als Xinxing}-Prüfungen im Umgang mit Kindern zu haben?

Noch dazu erfuhr ich, dass in diesem Jahr auch gewöhnliche Menschen im Camp sein würden. Es gab sogar mehr gewöhnliche Menschen als Falun-Dafa-Praktizierende, etwa zwei Drittel mehr. Schon vorher hatte ich also ein Vorurteil: Ich dachte, es würde chaotisch, laut und ohne Ordnung sein. Ehrlich gesagt etwas, auf das ich überhaupt keine Lust hatte. Trotzdem biss ich die Zähne zusammen und meldete mich an. Dazu fand ich sogar einen extrem günstigen Flugpreis: Basel – London hin und zurück für nur 36 Franken.

Am Tag des Abflugs lief es nicht ideal. Da es ein Billigflug war, musste ich sehr früh am Morgen starten. Ich hatte nicht richtig auf die Abflugzeit geachtet und kam fast zu spät. Mit den Zug- und Busverbindungen kam ich erst 15 Minuten vor Abflug am Flughafen an. Also rannte ich völlig gestresst durch den Flughafen und musste mich sogar bei einigen Leuten vordrängeln – natürlich nicht, ohne mich vorher dafür zu entschuldigen. Als ich am Gate ankam, fühlte ich mich erleichtert. Doch dann kam sofort eine Frau vom Flugdienst und bat mich, meinen Koffer zu messen. Natürlich war er fünf Zentimeter zu groß. Dafür verlangte sie 85 Franken Aufpreis.

Ich dachte sofort: „Das ist bestimmt wieder eine Prüfung auf Verlust und Gewinn.“ Also sagte ich zu ihr: „Gut, ich bezahle mit der Karte.“ Doch die Frau erklärte mir, dass sie nur Bargeld akzeptiere. Sie schickte mich zu einem Geldautomaten, ausgerechnet auf der anderen Seite des Flughafens, von wo ich gerade hergerannt war. Ich fragte sie: „Verpasse ich dann nicht den Flug?“ Sie antwortete: „Ja, aber Sie müssen trotzdem bezahlen“, und wurde sogar noch wütend. Ich fragte mich: „Warum ist sie so wütend?“ Gleichzeitig merkte ich, wie auch meine eigene Wut hochkam. Der Mann hinter mir machte es nicht besser. Er lachte und meinte: „Wenn ich Sie wäre, würde ich mir das nicht gefallen lassen.“

Ich merkte sofort, dass meine Gedanken in eine schlechte Richtung gingen. Also beruhigte ich mich, lächelte und fragte die Frau nach einer anderen Lösung. Plötzlich erinnerte ich mich daran, dass mein Vater mir noch Bargeld für Notfälle in den Koffer gelegt hatte. Sofort öffnete ich meinen Koffer, gab ihr das Geld – und konnte abfliegen.

Im Nachhinein erkannte ich, wie sehr der Meister mir geholfen hatte: Die Zug- und Busverbindungen funktionierten, die Leute ließen mich vordrängeln und dann erinnerte ich mich auch noch rechtzeitig an das Bargeld. Vielen Dank, verehrter Meister! Auch ganz lieben Dank an meinen Vater! Dabei habe ich außerdem gelernt, immer Bargeld mitzunehmen.

Die erste Nacht

Im Camp angekommen, merkte ich sofort, dass ein Kind mich nicht mochte. Schon bei meiner Ankunft sprach er schlecht über mich. Ich wusste: „Jetzt fängt die eigentliche Prüfung an.“ Aber ich war müde und wollte nur noch schlafen.

Eigentlich war vereinbart, dass ein Lehrer für mich Schlafsack und Zelt organisiert, da ich von weit herkam und kein zusätzliches Gepäck bezahlen wollte (wir wissen ja, wie das mit meinem Koffer gelaufen ist …). Doch meine Neigung, Geld zu sparen, sollte in diesem Erfahrungsaustausch noch mehrmals auf die Probe gestellt werden.

Doch der Lehrer erklärte mir: „Ich habe erst an dem Tag, an dem du ankamst, versucht einen Schlafsack zu besorgen. Aber es war schon zu spät. Der Laden war schon geschlossen.“ Das war eine weitere Prüfung für meine Anhaftung an Bequemlichkeit, womöglich auch, weil ich in meinem Alltag zu gemütlich lebe. Somit habe ich auch weniger Chancen, mein Karma abzubauen. Deshalb sollte ich diese Gelegenheit schätzen.

Der Lehrer vom Sommercamp war aber nett: Er gab mir seine Jacke, damit ich wenigstens eine „Decke“ hatte. Doch in der Nacht fiel die Temperatur auf etwa 0 °C. Ich wickelte mich in seine Jacke und mein Badetuch, konnte aber kaum schlafen. Um 03:00 Uhr wachte ich vor Kälte auf, kauerte mich zusammen und hielt meine Beine fest, um warm zu bleiben. Erst am nächsten Tag konnte ich mit den anderen Helfern einen Schlafsack besorgen.

Das „Problemkind“

Schon am ersten Tag hatte ich eine schlechte Einstellung gegenüber dem Kind, das schlecht über mich sprach. Da er zudem ein gewöhnlicher Mensch war, wollte ich mich noch weniger um ihn kümmern, obwohl er zu meiner Gruppe gehörte. Aber je stärker meine Anhaftung war, desto häufiger kam er auf mich zu.

Er fing an, mich herumzuzerren und sogar meine Sachen zu stehlen. Die Organisatorin erklärte mir später, dass er schon zuvor viele Probleme verursacht hatte: Er aß das Essen seiner Mitbewohner, ließ überall Krümel und Müll liegen, hatte einen Jungen und sogar zwei Mädchen geschlagen. Er war sogar der Grund, warum zwei Kinder das Camp schon verlassen hatten.

Da erkannte ich, dass ich egoistisch gedacht hatte. Ich wollte mich nur um die „braven“ Kinder kümmern und die Unruhestifter ignorieren. Aber meine Aufgabe war es, gerade auch auf schwierige Kinder zu achten.

Am nächsten Tag kam es zu einem Vorfall. Während einer Lektion sollte er aufstehen, weigerte sich aber. Als ich ihn bat, wurde er wütend und schlug mich mehrmals so fest, dass seine Knöchel knackten. Danach gab er mir sogar die Schuld. Ich sagte ihm mehrmals, er solle aufhören. Als er nicht aufhörte, hielt ich seine Arme fest und legte ihn auf den Boden, um ihn zu stoppen. Sofort lief er zu einem anderen Helfer und behauptete, ich hätte ihn „flachgelegt“. Ich erklärte ruhig, was passiert war, doch er schrie: „Lügner!“ und schlug mich noch einmal.

Daraufhin meldete ich den Vorfall den Lehrern. Die Organisatoren entschieden, ihn offiziell vom Camp auszuschließen. Da die Eltern ihn aber nicht abholten, blieb er noch einige Tage.

Nach zwei Tagen schaute ich nach innen: „Habe ich genug Barmherzigkeit gehabt?“ Ich erkannte, dass ich ihn eigentlich wie eine „Plage“ ansah, die ich loswerden wollte, und nicht wie ein Lebewesen, das auch Erlösung verdient. In Wahrheit wollte ich ihn nicht, weil er mich störte. Das war auch eine Anhaftung.

Interessanterweise wurde er nach der Ausschluss-Entscheidung ruhiger und folgsamer. Ich merkte sogar, dass er traurig war. Deshalb brachte ich ihm am nächsten Morgen noch die Falun-Dafa-Übungen bei. Später am selben Tag brachte ihn der Lehrer schließlich nach Hause.

Der Rückflug

Bei der Buchung für den Rückflug machte ich wieder einen Fehler: Ich hatte ihn genau einen Tag vor der Abschluss-Aufführung gebucht. Obwohl ich es schon zu Beginn wusste, änderte ich den Flug nicht – aus Anhaftung ans Geld.

Kurz vor der Aufführung wurde es stressig und es wurden dringend Helfer gebraucht. Ich dachte: „Gut, ich kaufe ein neues Ticket. Geld sollte man leichtnehmen.“ Doch als ich die Preise sah, kostete ein Flug plötzlich 250 Franken – mehr als mein Hin- und Rückflug zusammen. Mein aufrichtiger Gedanke war sofort verschwunden.

Ich begann, Ausreden zu suchen. Erst nachdem ich mich mit meiner Mutter austauschte, wurde mir wieder klar, dass es eine Prüfung war. Doch durch diese Verzögerung war nun das Ticket schon bei 350 Franken. Ich wollte schon fast aufgeben, bis ich dachte: „Nein, das ist eine Prüfung. Ich kaufe es jetzt, auch wenn es 500 Franken kosten würde.“ So kaufte ich das Ticket.

Am Tag des Rückflugs wurde mir dann am Flughafen gesagt, dass der Flug überbucht sei und ich erst am nächsten Tag fliegen könne. Zuerst schien es eine Katastrophe zu sein. Aber dann stellte es sich als Segen heraus: Ich bekam 250 Franken Entschädigung, einen Shuttle zum Hotel, Abendessen, Übernachtung und einen frühen Rückflug am nächsten Morgen.

So erkannte ich, dass das sogenannte teure Ticket tatsächlich eine Xinxing-Prüfung war und dass der Meister immer alles bestens arrangiert. Ich erkannte, dass die meisten Xinxing- Prüfungen im Sommercamp mit Geld zu tun hatten und dass ich diese Anhaftung an Profit und Geld leichter nehmen sollte.

Schlusswort

Wie vorhergesehen, war dieses Sommercamp voller Xinxing-Prüfungen, die mir wirklich geholfen haben, mich in der {{Kultivierung zu erhöhen. Ich hatte aber nicht erwartet, dass es bei der wichtigsten Prüfung am Ende ums Geld ging. Ich bedanke mich nochmals für diese Gelegenheit. Nun weiß ich, woran ich noch arbeiten muss.

Mein Beitrag spiegelt meine Erkenntnisse auf meiner eigenen Ebene wider.

Ich danke Ihnen, verehrter Meister!Danke, liebe Mitpraktizierende!