(Minghui.org) Der vorsitzende Richter im Verfahren gegen einen Falun-Gong-Praktizierenden änderte mehrfach die Gerichtstermine. Die Familie weiß bis heute nicht, ob der Prozess tatsächlich stattgefunden hat.
Han Wei aus dem Kreis Jidong, Provinz Heilongjiang, wird seit dem 1. August 2025 im Untersuchungsgefängnis der Stadt Nantong, Provinz Jiangsu festgehalten. Ursprünglich sollte er am 6. August im Bezirk Chongchuan in der Stadt Nantong vor Gericht gestellt werden. Doch der vorsitzende Richter Sun Taiyong benachrichtigte seinen Anwalt am 3. August und teilte ihm mit, dass dieser ihn nicht vor Gericht vertreten dürfe.
Han beauftragte einen neuen Anwalt, der am 5. August nach Nantong reiste, erfuhr dort jedoch, dass die für den nächsten Tag angesetzte Anhörung abgesagt worden war. Es war unklar, ob die Absage etwas mit dem unerwarteten Tod von Hans diabetischer Mutter am 5. August zu tun hatte. Sie war 82 Jahre alt.
Richter Sun teilte dem Anwalt am 4. September mit, dass für den 25. September um 14:00 Uhr im Gerichtssaal des Untersuchungsgefängnisses der Stadt Nantong eine neue Anhörung angesetzt sei. Am 8. September rief er den Anwalt erneut an und teilte ihm mit, dass er die Anhörung am 25. September möglicherweise in eine „Vorverhandlungskonferenz“ umwandeln werde. Er fügte hinzu, der Anwalt könne zum Bezirksgericht Chongchuan gehen, um dort virtuell mit seinem Mandanten an der Anhörung im Untersuchungsgefängnis teilzunehmen. Es ist unklar, ob die Anhörung nach einer Vorverhandlungskonferenz am selben Tag dennoch am 25. September stattfand.
Einzelheiten der Festnahme
Han Wei wurde am 28. März 2024 verhaftet, weil er das Handy seines Bruders Han Chao benutzt hatte, um seine Telefonkarte auf einer Socialmedia-Plattform (mit Zahlungsfunktion) aufzuladen und mit der Telefonkarte Multimedia-Nachrichten (Text, Videos und Audios) über Falun Gong zu versenden.
Die Polizeibehörde der Stadt Nantong, die Big Data zur Überwachung ihrer Online-Aktivitäten nutzt, entdeckte die Telefonaktivitäten der Brüder. Polizisten reisten 2570 Kilometer in den Kreis Jidong und verhafteten Han Chao, der kein Falun Gong praktiziert, am 13. März 2024. Sie brachten ihn nach Nantong und wiesen ihn am nächsten Tag wegen strafrechtlicher Anklage in ein örtliches Untersuchungsgefängnis ein. Seine Frau war durch die Verhaftung so traumatisiert, dass sie einen Rückfall ihrer Herzerkrankung erlitt und ins Krankenhaus eingeliefert werden musste.
Weitere Polizeibeamte aus Nantong, darunter Hauptmann Xu vom Polizeidezernat des Bezirks Tongzhou und Beamter Zhou vom Polizeirevier Zhangzhishan, warteten tagelang vor Han Weis Haus, bevor sie ihn am 28. März 2024 verhafteten. Am 30. März 2024 brachten sie ihn nach Nantong.
Han Chao und Han Wei wurden am 10. bzw. 30. April 2024 gegen Kaution freigelassen. Die Polizei von Nantong hob die Kautionsauflagen für Han Chao Mitte April 2025 auf, übergab den Fall von Han Wei jedoch der Staatsanwaltschaft des Bezirks Chongchuan in der Stadt Nantong.
Das Bezirksgericht Chongchuan forderte Han Wei am 12. Juli 2025 auf, seine von Staatsanwalt Zhang Yong erlassene Anklage abzuholen. Er begab sich dorthin, um seine Anklageschrift und Vorladung abzuholen. Ihm wurde gestattet, nach Heilongjiang zurückzukehren und dort gegen Kaution auf seinen Prozess am 6. August 2025 zu warten.
Ende Juli 2025 rief Han Staatsanwalt Zhang an und bat um eine Verschiebung seines Prozesses, da bei seinem fast 90-jährigen Vater eine unheilbare Krankheit diagnostiziert worden war. Ihm wurde gesagt, er solle die Krankenakte seines Vaters per Post schicken, was er auch tat. Doch am Morgen des 1. August 2025 wurde er verhaftet, als er wie befohlen in die Polizeiwache Dongfeng im Kreis Jidong kam. Beamter Ye Yang vom Polizeidezernat des Bezirks Tongzhou in der Stadt Nantong sagte, Richter Sun habe am 25. Juli angeordnet, ihn wieder in das Untersuchungsgefängnis der Stadt Nantong zu überführen.
Früherer Bericht:
Zwei Brüder festgenommen, einer von ihnen muss vor Gericht (Provinz Heilongjiang)
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