(Minghui.org) Seien Sie gegrüßt, Meister! Seid gegrüßt, Mitpraktizierende!
Als ich diesen Artikel zu schreiben begann, wurde mir bewusst, dass ich mich bereits seit vielen Jahren mit juristischen Mitteln gegen die Verfolgung wehre.
Aufgrund meiner guten schriftlichen Ausdrucksfähigkeit wurde ich für eine Bürotätigkeit ausgewählt. Später wurde ich zum Sekretär des Jugendverbandes der Kommunistischen Partei Chinas (KPCh) befördert. Ich konnte mich schon immer gut ausdrücken. Das Jurastudium verbesserte mein kritisches Denken sowie meine mündlichen und schriftlichen Fähigkeiten. Meine Kollegen wussten um meine Kommunikationsstärke und waren optimistisch, was meine Zukunft anging. Ich teilte diese Ansicht.
Irgendwann hörte ich, dass ein Kollege im Arbeitsamt das Zhuan Falun las, ein Buch, das Menschen helfen sollte, die Buddhaschaft zu erlangen. Aufgrund jahrzehntelanger Gehirnwäsche durch die KPCh und meiner Position am Arbeitsplatz hielt ich das für Aberglauben. Deshalb beschloss ich, ihn davon zu überzeugen, damit aufzuhören. Ich bat ihn um Informationen über Falun Dafa. Er lehnte es ab, mir sein Buch Zhuan Falun zu geben, da er es täglich las. Stattdessen druckte er neun Seiten des Buches am Computer aus und gab sie mir mit den Worten: „Sag mir Bescheid, wenn du dir nach dem Lesen ein Exemplar kaufen möchtest.“
Ich las den Ausdruck in meiner Mittagspause und betrachtete danach Falun Dafa nicht länger als „Aberglaube“. Ich war von der scheinbar einfachen und doch tiefgründigen Lehre von Falun Dafa vollkommen überzeugt. Und so bat ich Li, mir ein Exemplar des Zhuan Falun zu kaufen.
Das Gesetz studieren
Seit meiner Kindheit interessierte ich mich für Diskussionen und logisches Denken. Nach der Mittelschule besuchte ich ein gutes Gymnasium mit geisteswissenschaftlichem Schwerpunkt. Später studierte ich Naturwissenschaften und hatte ausgezeichnete Noten, doch ich spürte, dass mir etwas fehlte.
Mir wurde schließlich klar, dass ich mit meiner Karriere unzufrieden war und andere Träume hatte, zum Beispiel Anwalt zu werden. Deshalb meldete ich mich bei der örtlichen Justizbehörde an, kaufte mir Bücher und begann, Jura zu studieren. Um einen Abschluss als Jurist zu erlangen, muss man 14 Fächer durchlaufen. Ich belegte jeweils zwei Fächer und bestand acht, bis ich mein Studium abschloss. Nach dem Studium begann ich zu arbeiten und heiratete später. So verblasste der Traum aus meiner Studienzeit.
Obwohl ich keinen Jura-Abschluss erwarb, lernte ich die Grundlagenfächer, darunter Strafrecht, Zivilrecht, Rechtsgeschichte, fortgeschrittene Sprachkenntnisse und Logik. Ich war mit den Rechtsvorschriften vertraut und traf Entscheidungen meist unter juristischen Gesichtspunkten.
Mit dem Gesetz gegen die Verfolgung vorgehen
2008 wurden mehrere Praktizierende aus meiner Gegend verhaftet, und wir beauftragten zum ersten Mal Anwälte zu ihrer Verteidigung. Dabei musste ich feststellen, dass Recht und Justiz nicht so geachtet wurden, wie ich angenommen hatte. Ich hörte auch von Verfahrensgerechtigkeit und dem Ausschluss unzulässiger Beweise.
Gleichzeitig erlebte ich, dass diejenigen, die Anwälte verfolgen, eine gewisse Angst haben, wenn sie einem Anwalt oder jemandem gegenüberstehen, der sich mit dem Gesetz auskennt – insbesondere, wenn diese Person integer ist. Deshalb begann ich, mich auf das Gesetz zu berufen, wenn ich jemandem von der Verfolgung erzählte oder sie öffentlich machte.
Kurz bevor sensible Tage der KPCh anstanden, forderte mich der Geschäftsführer auf, nach der Arbeit zu Hause zu bleiben und nicht auszugehen. „Auf der Arbeit muss ich mich an die Richtlinien und den Verhaltenskodex halten; nach der Arbeit muss ich mich an das Gesetz halten“, erklärte ich. Er verstand und sagte, er habe nach der Arbeit keine Befugnisse mehr über mich.
Während der Olympischen Spiele 2008 in Peking hegten Verantwortliche an meinem Arbeitsplatz den Verdacht, ich hätte online über Dafa berichtet. Deshalb hielten sie mich im Sicherheitsbüro der Firma fest und nahmen mir meinen Computer weg. Firmenvertreter, Agenten vom Büro 610 und einige andere Personen bedrohten mich abwechselnd und versuchten, mich von meiner Überzeugung abzubringen. Ich redete mit jedem einzelnen von ihnen und klärte sie über die Fakten von Falun Dafa auf.
Um Mitternacht kam ein großer Mann mit dunklem Gesicht, ohne sich zu erkennen zu geben. Nachdem er mir lange aufmerksam zugehört hatte, stand er auf und sagte: „Ich gehe jetzt. Egal, wer kommt, erzählen Sie ihm einfach, was Sie mir erzählt haben.“ Von den Wärtern, die mich beaufsichtigten, erklärte sich einer namens Liu bereit, die KPCh zu verlassen und sich eine andere Arbeit zu suchen, anstatt als Polizist zu arbeiten. Einer namens Xu sagte, er habe Zweifel daran, ob es richtig sei, mich zu bewachen, da er sich eigentlich verpflichtet fühle, mich zu beschützen.
Um 14.30 Uhr am nächsten Tag sagte ich zu Xu und einem anderen Wachmann: „Ich wurde gestern um 15 Uhr hierher vorgeladen, und in einer halben Stunde sind die 24 Stunden, die gesetzliche Frist, abgelaufen. Wenn Sie mir in den nächsten 30 Minuten keinen Gesetzesverstoß nachweisen können, erstatte ich Anzeige gegen Sie.“ Xu ging sofort hinaus, rief einen Vorgesetzten an und sagte: „Was soll ich tun? Er kennt das Gesetz; wir können ihn nicht länger festhalten.“ Zehn Minuten später wurde ich freigelassen. Der Leiter des Sicherheitsbüros gab mir meinen Computer zurück.
Nach meiner Rückkehr von einer Geschäftsreise Ende 2008 wurde ich angewiesen, von der Produktionsabteilung in eine andere Abteilung zu wechseln. Zuvor war ich als Sekretär des Jugendverbandes abgesetzt worden. Ich meldete mich in der Abteilung und erfuhr, dass mein Gehalt um eine Stufe gesenkt worden war. Ich erkundigte mich beim Arbeitsamt, und man bestätigte mir, dass mein Gehalt in der Produktionsabteilung um eine Stufe höher sei.
Ich bedankte mich bei dem Mitarbeiter und ging zum Büro des Geschäftsführers. Als ich fragte, ob ich etwas falsch gemacht hätte, verneinte er und versetzte mich aufgrund meiner Fähigkeiten in eine andere Abteilung. „Ich weiß, dass Sie Potenzial haben, aber ich kann Sie wegen der Falun-Dafa-Richtlinie nicht befördern“, erklärte er.
„Kann ich die Richtlinie einsehen?“, fragte ich. „Nein“, antwortete er kopfschüttelnd. „Selbst wenn es eine gibt, kann ich sie Ihnen nicht zeigen.“ – „Selbst Kleinigkeiten wie eine Baumpflanzaktion haben schriftliche Richtlinien von höheren Beamten. Wie kann es bei einer so wichtigen Personalentscheidung keine schriftliche Richtlinie geben? Wir können die Leute doch nicht einfach hinters Licht führen, oder?“, fuhr ich fort. „Die KPCh spielt immer mit den Leuten“, meinte er hilflos. Später an diesem Tag hörte ich, wie der Geschäftsführer das Arbeitsamt informierte, dass mein Gehalt um eine Stufe erhöht werden sollte.
Eines Tages im Herbst 2009 lud mich Manager Miao zum Abendessen ein. Ich bedankte mich und sagte, ich hätte keine Zeit. Er rief mich am Abend an und bat mich, wieder zur Arbeit zu kommen. Kaum angekommen, merkte ich, dass ich wegen der Verteilung von Falun-Dafa-Materialien den Beamten vom Sicherheitsdienst gemeldet worden war. Als ich sah, dass auch der Beamte Chen da war, beschloss ich, mit ihm über Falun Dafa zu sprechen.
„Ihr habt vielleicht gehört, dass ich Falun Dafa praktiziere, und seid neugierig darauf. Heute kann ich euch mehr darüber erzählen“, sagte ich. Ich berichtete von meinen Erfahrungen mit Falun Dafa, den positiven Auswirkungen auf Körper und Geist, der Verfolgung unschuldiger Menschen durch die KPCh und wie absurd diese Unterdrückung ist.“
Es war fast Mitternacht. „Ihr kennt mich beide gut, und wir sind auch gute Freunde. Ihr habt sicher schon mal gehört: ‚Gutes wird mit Gutem vergolten, Böses mit Bösem‘“, sagte ich und deutete auf die Uhr an der Wand. „In einer halben Stunde ist morgen und ihr hättet euch der Freiheitsberaubung schuldig gemacht. Die Zeit ist mir egal, aber ich möchte nicht, dass ihr Ärger bekommt.“ Daraufhin schickten sie mich nach Hause.
Am nächsten Tag rief mich eine andere Beamtin namens Ma zusammen mit Miao, Chen und anderen in ein Büro. Sie fragte mich, ob ich am Wochenende Überstunden machen könnte. Ich schüttelte den Kopf und sagte, ich müsse meine Eltern besuchen. Sie meinte, sie könne jemanden schicken, der in meinem Namen meine Eltern besucht. „Meine Eltern wollen mich sehen, nicht irgendjemand anderen“, antwortete ich und hörte auf zu lächeln. „Außerdem haben Sie als Firmenvertreterin keinerlei Befugnis, Mitarbeiter unrechtmäßig festzuhalten.“
Sie wusste nicht, was sie tun sollte, und ließ mich gehen. Als ich jedoch an diesem Wochenende meine Eltern besuchte, wurde mir ein Firmenwagen zugeteilt, der mich ständig begleitete.
2010 bat mich Manager Zhou, am Wochenende zu arbeiten. Ich fragte nach dem Grund, da alle Aufgaben erledigt waren. „Das ist meine Entscheidung. Außerdem bekommen Sie Überstundenzuschläge“, antwortete er. Mir wurde klar, dass dies eine Form dees unrechtmäßigen Freiheitsentzugs war, und ich entgegnete ihm ernst: „Laut Arbeitsrecht werden Überstunden zusätzlich vergütet und bedürfen meiner Zustimmung. Tut mir leid, ich habe keine Zeit.“ Dann ging ich.
An diesem Abend sah ich ein Fahrzeug meiner Firma vor meinem Wohnhaus, direkt vor dem Eingang. Ich nahm etwas Obst und ging zum Wagen. Etwas verlegen erklärten mir meine Kollegen, sie seien dort abgestellt worden. Ich gab ihnen das Obst und sagte: „Ich bin Ihnen nicht böse. Aber Sie haben gegen das Gesetz verstoßen. Ihr Vorgehen geht über Ihre Stellenbeschreibung hinaus.“ Sie erzählten mir, der Befehl käme von Wang, einem neu angekommenen Parteisekretär.
Ich hatte gehört, dass Wang schon seit vielen Jahren KP-Funktionär war und man ihn fürchtete. Am nächsten Tag ging ich in sein Büro und stellte mich vor. „Als Unternehmensleiter wird von einem erwartet, dass man mit gutem Beispiel vorangeht und sich an das Gesetz hält“, erklärte ich. „Wenn ein Funktionär andere beauftragt, einen Mitarbeiter nach der Arbeit zu überwachen, ist das illegal. Wenn dafür ein Firmenfahrzeug benutzt wird, ist das ein weiterer Verstoß gegen die Vorschriften.“ Er war nicht verärgert. Er seufzte und sagte: „Ich weiß. Ich gehe in sechs Monaten in Rente. Ich habe keine Wahl. Oder Sie können mich verklagen …“
Als ich später einen Anwalt traf, der inhaftierte Praktizierende verteidigte, erzählte ich ihm diese Geschichten. Der Anwalt sagte, ich hätte richtig gehandelt.
Meine Verteidigung
2014 fand die Polizei in meiner Wohnung Geldscheine mit Botschaften zu Falun Dafa und brachte mich in eine Untersuchungshaftanstalt. Als mich ein Firmenvertreter aufforderte, meinem Glauben abzuschwören, sagte ich, Falun Dafa sei gut und stehe nicht auf der Liste der Sekten des Ministeriums für Öffentliche Sicherheit. Der Vertreter gab auf und ging.
Bei den Verhören in der Untersuchungshaftanstalt fragte ich immer wieder: „Welches Verbrechen habe ich begangen? Bezieht sich Ihre Frage auf diesen Fall? Wenn nicht, werde ich nicht antworten.“ Diese Antwort beendete die meisten ihrer Fragen. Da sie merkten, dass sie mir nichts entlocken konnten, kam ein stellvertretender Polizeidirektor. Ich fragte beiläufig: „Ich dachte, dieser Fall wäre von einem anderen stellvertretenden Direktor bearbeitet. Warum ist er nicht hier?“ Der vorherige stellvertretende Direktor, bereits verärgert über meine Antworten, erwiderte wütend: „Ihre Frage hat nichts mit diesem Fall zu tun, daher werde ich sie nicht beantworten.“ Alle lachten. Später erfuhr ich, dass der andere stellvertretende Direktor sich aufgrund der Aufklärungsbemühungen der Praktizierenden nicht mehr an der Verfolgung beteiligte.
Zwangsarbeit in der Haftanstalt ist üblich. Die Arbeitszuweisung bestand darin, Wattestäbchen herzustellen und Luftballons aufzublasen. Ich wusste, dass es illegal war und weigerte mich. Ein Häftling sagte, ich könne bei ihnen bleiben und mich mit ihnen unterhalten. Da kam mir eine Idee. Während ich Wattestäbchen herstellte, schrieb ich auf die Stäbchen: „Falun Dafa ist gut.“ Die Schrift war klein und deutlich. Die Häftlinge applaudierten und begannen, es mir gleichzutun.
Eines Tages kam ein Wärter und rief: „Sind hier Falun-Dafa-Praktizierende?“ – „Was ist los?“, fragte ich. „Haben Sie einen Stift?“, fragte er. Ich bejahte. „Hören Sie bitte auf, diese Worte zu schreiben. Der Chef ist wütend“, forderte er mich auf. „Wir sind keine Arbeiter, die Geld verdienen“, sagte ich. „Es ist illegal, Inhaftierte zur Arbeit zu zwingen. Sie verdienen daran. Also sind sie Ihre Chefs, nicht unsere“, erwiderte ich. Ich blickte auf und sah, dass der Wärter verschwunden war.
Vor der Gerichtsverhandlung schrieb mir meine Frau, dass es nicht einfach sei, einen Anwalt für ein Plädoyer auf nicht schuldig zu finden. Sie schlug mir vor, mich selbst zu verteidigen. Ich stimmte ihr zu und begann, meine Verteidigungsschrift zu verfassen und die Anklagepunkte Punkt für Punkt zu widerlegen. In der Anklage hieß es, ich hätte „eine Sektenorganisation benutzt, um den Gesetzesvollzug zu untergraben“. Doch die Prinzipien von Falun Dafa sind Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht, und es gibt keine Mitglieder. Es ist keine Sekte. Außerdem habe ich als Privatperson keinerlei Befugnis, den Gesetzesvollzug zu untergraben. Sollte jemand dennoch glauben, dass ich dies getan habe, muss er genau angeben, welches Gesetz untergraben wurde und in welchem Ausmaß.
Am Tag der Verhandlung ging ich mit meiner Verteidigungsschrift hin. Der Wärter wollte das nicht zulassen. „Wenn Sie mir mein Recht auf Verteidigung verweigern, werde ich dorthin gehen“, erwiderte ich. Er hatte keine andere Wahl, als mich gehen zu lassen.
Ich kannte das Verfahren nicht, wusste aber, dass ich zweimal überlegen musste, bevor ich ihre Fragen beantwortete. „Woher kommt das Geld [mit den aufgedruckten Botschaften]?“, wollte die Staatsanwältin wissen. „Ich habe einen Job und habe das Geld verdient“, erwiderte ich. „Wofür ist das Geld?“, fragte sie. „Geld ist Geld. Ich gebe es genauso aus wie alle anderen“, lautete meine Antwort. Verärgert forderte sie: „Bitte antworten Sie direkt!“ – „Das habe ich bereits direkt geantwortet.“
Während ich die Verteidigungsschrift verlas, spürte ich, wie jedes Wort Gewicht hatte und jeder Satz aus meinem Herzen kam. Ich fühlte mich, als ob mir das ganze Universum zuhörte. Als der Richter mich aufforderte, mich zu setzen, sagte ich: „Ich möchte lieber stehen, denn ich bin Kläger, nicht Angeklagter.“ Dann kündigte ich an, ich würde Jiang Zemin, den ehemaligen KP-Chef, der die Verfolgung von Falun Dafa begonnen hatte, verklagen.
Nach der Urteilsverkündung legte ich Berufung ein. Als der Staatsanwalt sich weigerte, sie anzunehmen, wies ich ihn darauf hin, dass dies ein Amtsmissbrauch sei. Daraufhin gab er der Berufung statt.
Bevor ich die Haftanstalt verließ, fragte mich ein anderer Staatsanwalt nach meiner Meinung. „Schon die Verurteilung an sich ist falsch“, antwortete ich. „Aber es ist nun einmal geschehen“, meinte er. Ich erklärte: „Es liegt am Gericht. Ich war und bin unschuldig.“ – „Wir wissen, dass Sie unschuldig sind. Aber wir hatten keine Wahl. Trotzdem wollten wir Sie nicht, wie von höheren Beamten angeordnet, zu einer langen Haftstrafe verurteilen. Deshalb hat sich Ihr Fall so lange hingezogen“, erläuterte er die Situation.
Ich war gerührt und sagte: „Sie sind der erste Beamte, der zu mir sagt, dass Falun Dafa unschuldig ist. Könnten Sie mir Ihren Namen nennen?“ Ich dachte, er würde zögern. Aber er nannte mir seinen Namen sofort. Ich wusste, dass der Name stimmte, da ich ihn schon einmal gehört hatte. Alle Insassen in der Zelle waren bewegt.
Nachdem ich das Gefängnis betreten hatte, wurde ich in einen Konferenzraum mit über 20 Beamten geführt. Alle saßen, außer mir.
„Was machen Sie hier?“, fragte jemand. „Falun Dafa“, antwortete ich. „Wie schade!“, seufzte ein kahlköpfiger Beamter. „Sie hätten eine große Zukunft haben können. Tun Ihnen Ihre Eltern leid?“ – „Ich bin ein guter Angestellter, ein guter Sohn, ein guter Ehemann und ein guter Vater. Jeder weiß, dass ich unschuldig bin“, antwortete ich.
Später erfuhr ich, dass er stellvertretender Leiter der Umerziehungsbehörde und für die Verfolgung von Praktizierenden zuständig war. Dann begann ich, ihm zu erzählen, was an meinem Arbeitsplatz und im Gefängnis passiert war. Bevor ich fertig war, unterbrach mich der kahlköpfige Beamte und warf ein: „Sie sagten, es sei nicht Ihre Schuld. Wessen Schuld ist es dann?“
„Die KPCh“, sagte ich leise und vermied aus Angst seinen Blick. „Wer?“, rief er laut. „Die KPCh!“, sagte ich ernst und richtete mich auf, während ich ihm in die Augen sah. Ich dachte, sie würden mich schlagen. Aber er tat nichts – er wirkte wie ein leerer Luftballon.
Ich weigerte mich, im Gefängnis zu arbeiten und die Gefängnisregeln aufzusagen. Ich versuchte, mich mit den Insassen zu unterhalten. Mit der Zeit merkte ich, dass mich die anderen mieden. Ich fragte nach dem Grund. Jemand erzählte mir heimlich, ein Wärter namens Gao habe es ihnen befohlen.
Am nächsten Tag grüßte ich Gao. Er fragte, was los sei. „Ist es etwa ein Gesetzesverstoß, wenn man mit anderen redet?“ Das fragte ich. „Natürlich nicht“, antwortete er. „Warum haben Sie dann den anderen gesagt, sie sollen nicht mehr mit mir reden?“, hakte ich nach. „Wenn ich etwas falsch gemacht habe, sagen Sie es mir bitte, damit ich es korrigieren kann.“ Er wirkte etwas verängstigt und entgegnete, er habe das nicht getan.
„Haben Sie eine Minute Zeit, um über das Gesetz zu sprechen?“, fragte ich. „Nein, nein. Wir sprechen hier nicht über Gesetze.“ Mit diesen Worten ging er schnell weg.
(Fortsetzung folgt)
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