(Minghui.org) Eine 61-jährige behinderte Frau aus Qiqihar, Provinz Heilongjiang wurde am 25. Oktober 2025 festgenommen, weil sie Anzeige gegen diejenigen erstattet hatte, die sie einige Wochen zuvor wegen ihres Glaubens an Falun Gong gefoltert hatten.

Li Chunhuas Leidensweg begann mit ihrer Festnahme am 21. August 2025, weil sie in der Öffentlichkeit Informationen über Falun Gong verbreitet hatte. Die Beamten Li Hongyu, Qu Yongpeng und Yang Zhongyu verhörten sie im Keller der Polizeistation Wulong und fesselten sie über 30 Stunden lang auf einen Metallstuhl. Vor Jahren hatte sie sich bei einer Verfolgung einen Lendenwirbelbruch zugezogen und das lange Sitzen verschlimmerte die Verletzung ihres unteren Rückens. Während des Verhörs verlor sie das Bewusstsein. Der Leiter des Inlandsgeheimdienstes Longsha goss Wasser über ihre Ohren und Kleidung und blies Luft in ihr Gesicht.

Li wurde am Abend des 22. August in die Haftanstalt Qiqihar gebracht. Die Beamtin Li sagte zu dem für die Untersuchung aller Neuankömmlinge zuständigen Arzt: „Sie ist kerngesund. Eine Untersuchung ist nicht nötig.“

Auch Yang, der Leiter der Haftanstalt Qiqihar, sagte zu dem Arzt: „Wir kennen uns gut – eine körperliche Untersuchung ist überflüssig.“ Sie wurde in Zelle 211 untergebracht und konnte aufgrund der Schmerzen nur schwer einschlafen.

Am 29. August 2025 ordnete die Polizei zwei ebenfalls gefesselten Häftlingen an, Li zur weiteren Vernehmung die Treppe hinauf- und hinunterzuschleifen. Weil ihnen durch die Handschellen die Handgelenke schmerzten, zerrten sie Frau Li ruckartig die Treppe hinauf und hinunter, wodurch die Muskeln in ihrer linken Schulter und Brust überdehnt wurden. Die Schmerzen in ihren linken Rippen waren so heftig, dass sie nicht stehen konnte, weshalb sie in einen Rollstuhl gesetzt wurde. Sie dachte, man wolle sie verhören, doch stattdessen brachten sie sie in einen Raum, um sie zu fotografieren. Sie weigerte sich, fotografiert zu werden, woraufhin sie zurück in ihre Zelle gebracht wurde.

Als der Gefängnisarzt Li untersuchte, stach er ihr mit einer Ahle in Beine und Fußsohlen und stellte fest, dass sie kein Gefühl mehr darin hatte. Der Arzt sagte zur Polizei: „Sie ist behindert.“

Li war zwei Wochen lang bettlägerig. Die Schmerzen hielten sie nachts wach. Ihr war schwindelig, sie hatte Ohrensausen und blutunterlaufene Augen. Ihre Organe versagten und ihr Bauch war eingefallen. Sie konnte keine Nahrung bei sich behalten und erbrach alles, was sie aß. Ihr Erbrochenes war dunkelgrün. Sie hatte ein Brennen in der Brust und war sehr durstig. Sie sehnte sich nach eiskaltem wasser. Da sie nicht selbst gehen konnte, musste sie getragen werden, wenn sie zur Toilette musste.

Frau Li verlangte, eine Beschwerde gegen die Polizei einzureichen. Wärter Song Wei stellte sich vor ihre Zelle und sagte: „Willst du nicht die Beschwerde schreiben? Warum stehst du nicht auf und schreibst sie selbst?“

Li kämpfte sich zum Bettrand und rollte zu Boden. Sie bat Song, sie in einen Rollstuhl zu setzen, damit sie die Anzeige schreiben konnte, doch Song weigerte sich. Die Mitgefangenen trugen Li zurück ins Bett.

Am 8. September 2025 brachten Polizisten Li ins Krankenhaus 39 der Stadt Qiqihar. Dort wurde ein MRT des unteren Rückens und ein EKG des Herzens durchgeführt. Die Polizei ließ sie gegen Kaution frei, nachdem sie von ihrer Familie 20.000 Yuan (etwa 2.400 Euro) erpresst hatte. Ein Angehöriger trug sie nach Hause.

Mitte September erstattete Li bei der Staatsanwaltschaft Qiqihar Strafanzeige gegen die Polizei und die Wärter der Haftanstalt wegen Folter. Daraufhin wurde sie am 25. Oktober 2025 erneut festgenommen. Die Polizei weigerte sich, ihrer Familie den Aufenthaltsort mitzuteilen und drohte ihr mit Haft ohne Gerichtsverfahren.

Li, geboren am 3. Mai 1964, arbeitete früher für das Kulturamt des Bezirks Jianhua. Sie war eine mehrfach ausgezeichnete Fotografin, Autorin und Kunstlehrerin. Nachdem die Kommunistische Partei Chinas 1999 die Verfolgung von Falun Gong angeordnet hatte, wurde sie wiederholt wegen ihres Glaubens verfolgt. Ihr Mann ließ sich von ihr scheiden und 1999 wurde sie zu einem Jahr Arbeitslager verurteilt. Ihre Haftstrafe wurde um zehn Monate verlängert, sodass sie erst im August 2001 freikam. Während ihrer Haft wurde sie geschlagen, ihres Schlafs beraubt, in Einzelhaft isoliert und zeitweise an den Handgelenken aufgehängt. Außerdem wurde sie zu Zwangsarbeit gezwungen, darunter die Herstellung von Pestiziden – ohne jegliche Schutzausrüstung.

Als die Polizei Li am 22. Oktober 2001 erneut festnehmen wollte, stürzte sie bei einem Fluchtversuch aus dem vierten Stock eines Gebäudes und zog sich dabei Brüche an der Wirbelsäule und an mehreren Rippen zu. Aufgrund der dauernden Schikanen sah sie sich im Dezember 2001 gezwungen, ihr Zuhause zu verlassen, wurde jedoch am 24. Mai 2003 erneut festgenommen. Die Polizisten schlugen und misshandelten sie stundenlang mit Elektrostäben. Aus Angst, sie könnte in Haft sterben, setzten sie sie schließlich auf einem Feld aus.

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