(Minghui.org) Ich bin eine Falun-Dafa-Praktizierende, 69 Jahre alt und lebe in einer kleinen Stadt im Nordosten Chinas. Ich habe im Jahr 1997 mit dem Praktizieren von Falun Dafa begonnen.
Als die erste Produktionsstätte für Materialien zur Aufklärung der wahren Umstände zerstört wurde
Im Jahr 2002 wurde unsere lokale Produktionsstätte, die erst kurz zuvor eingerichtet worden war, zerstört. Drei Mitpraktizierende wurden zu hohen Haftstrafen verurteilt. Angesichts dieser Situation zeigten unsere Mitpraktizierenden keine Angst und wichen nicht zurück. Unbeirrt begannen einige von uns, eine neue Materialproduktionsstätte zu organisieren.
Ein Mitpraktizierender mietete einen kleinen Raum. Zunächst hatten wir in diesem neu gemieteten Raum nur einen alten Kopierer, sonst nichts. Ein Praktizierender spendete einen Desktop-Computer für die Produktionsstätte. Ich verkaufte meine Halskette, mein Armband und meinen Ring, um einige Materialien zu kaufen, damit die Produktionsstätte ihren Betrieb aufnehmen konnte. Als Mitpraktizierende später von dieser Situation erfuhren, spendeten sie Geld, damit die Produktionsstätte reibungslos funktionieren konnte.
Das Geld, das wir nach vielen Anstrengungen erhielten, war größtenteils Kleingeld – es stammte von Mitpraktizierenden aus ländlichen Gebieten, die Eier oder landwirtschaftliche Produkte verkauften, oder von älteren Praktizierenden, die es von ihren erwachsenen Kinder als Taschengeld bekamen. Die Praktizierenden lebten alle sparsam und arbeiteten zusammen, um den Standort für die Materialproduktionstätte am Laufen zu halten.
Zu dieser Zeit betrug mein Monatsgehalt etwas mehr als 500 Yuan (etwas 60 Euro). Mein Mann war entlassen worden und unser Kind ging noch zur Schule. Trotzdem spendete ich jeden Monat 100 Yuan (etwa 12 Euro) für die Produktionsstätte. Wir hatten keinen Buchhalter, keinen Kassierer und keine unabhängigen Zeugen. Die Mitpraktizierenden verließen sich einfach auf ihre Herzen, die so rein wie Gold waren, und taten still und leise das, was Dafa-Jünger tun sollen, um den Meister bei der Bestätigung des Fa zu unterstützen.
Sicherheitsmaßnahmen
Aus Sicherheitsgründen arbeiteten die Praktizierenden, die das Informationsmaterial herstellten, alleine. Morgens gingen sie hin und abends kehrten sie nach Hause zurück. Den ganzen Tag über arbeiteten sie unermüdlich und aßen nur das mitgebrachte Essen, wenn sie Hunger hatten. Sie stellten ihre persönliche Sicherheit zurück, ertrugen die Einsamkeit und arbeiteten unermüdlich zusammen, um die Produktionsstätte aufrechtzuerhalten und deren reibungslosen Betrieb zu gewährleisten.
Ein Gedanke erfüllte unsere Herzen: dem Meister bei der Fa-Bestätigung zu helfen; den Menschen zu helfen, die wahren Umstände über Falun Dafa und die Verfolgung zu verstehen; und durch unsere Bemühungen die Situation zu verbessern. Damals trugen alle Straßen und Gassen in unserer Gegend die Spuren der Praktizierenden, die das Fa bestätigten.
Nachdem ich jeden Morgen die Übungen beendet, gefrühstückt und eine Lektion im Zhuan Falun gelesen hatte, begab ich mich zur Produktionsstätte. Wenn ich Hunger bekam, kochte ich mir mit einem Reiskocher, den ein Mitpraktizierender von zuhause mitgebracht hatte, Instantnudeln.
Als mir einmal die Instantnudeln ausgingen, wollte ich am nächsten Tag auf dem Weg zur Materialproduktionsstätte welche kaufen. Auf halbem Weg stellte ich fest, dass ich kein Geld dabeihatte. Anstatt Zeit zu verschwenden, nach Hause zurückzukehren, ging ich direkt zur Arbeit und verzichtete den ganzen Tag aufs Essen.
Als ich am Abend nach Hause kam, war ich völlig erschöpft und schleppte meinen müden Körper den Weg entlang. Dennoch empfand ich das überhaupt nicht als Belastung. Als Dafa-Jünger in der Zeit der Fa-Berichtigung fühlte ich mich zutiefst geehrt und stolz, mit meiner bescheidenen Kraft dazu beitragen zu können, den Meister bei der Fa-Berichtigung zu unterstützen.
Das Risiko und die Strapazen
Die Mitpraktizierenden am Standort für die Materialproduktion arbeiteten nicht nur unermüdlich, sondern gingen auch erhebliche Risiken ein, um den reibungslosen Betrieb des Standorts zu gewährleisten. Während dieser Zeit stellte uns ein obdachloser Praktizierender aus unserer Gegend einen technisch versierten Praktizierenden aus einer anderen Gegend vor, der uns bei der Lösung zahlreicher technischer Probleme half. Dieser Praktizierende blieb mehrere Jahre lang mit uns in Kontakt. Als wir später hörten, dass dieser Praktizierende verhaftet worden war, waren die Praktizierenden am Standort beunruhigt.
Als eine Praktizierende eines Abends Informationsmaterialien über Falun Dafa herstellte, hörte sie plötzlich ein Klopfen an der Tür. Sie blieb wachsam, nahm leise den Schlüssel aus ihrer Tasche, steckte ihn schnell in das Schloss und hielt ihn fest umklammert. Sie hielt den Atem an und blieb vollkommen still. Nachdem die Person draußen eine Weile geklopft hat, ohne eine Antwort zu erhalten, nahm sie wahrscheinlich an, dass der Raum leer war, und ging weg.
In diesem Moment spürte die Praktizierende, dass jemand versuchte, das Schloss zu knacken. Nach mehreren erfolglosen Versuchen gab die Person auf und ging weg. Als sie sicher war, dass die Gefahr vorüber war, eilte die Praktizierende nach unten, suchte das Auto eines Mitpraktizierenden und brachte über Nacht die Materialien der Produktionsstätte in Sicherheit. So erlitten weder die Falun-Dafa-Ressourcen noch die Praktizierenden einen Verlust.
Unsere Mitpraktizierenden schützten und schätzten diesen wertvollen Ort von ganzem Herzen – ebenso wie diejenigen, welche dort arbeiteten. Eines Tages wurde eine Praktizierende während der Verteilung von Dafa-Informationsmaterialien verhaftet. Trotz des starken Drucks der Polizei, die Quelle der Materialien preiszugeben, weigerte sie sich standhaft, selbst angesichts von Folter. Durch ihr eigenes Leiden schützte sie den Ort und hielt an Dafa fest. Später wurde sie zu einer Arbeitslagerstrafe verurteilt, wo sie sich weigerte, „sich umerziehen zu lassen“, und ertrug immense Qualen.
Die Fackel tragen
Einige Jahre später wurde ein Praktizierender, der für die Beschaffung von Informationsmaterialien am Standort verantwortlich war, von der Polizei verfolgt, was zur Durchsuchung und Zerstörung des Standorts führte. Zwei Praktizierende wurden zu hohen Haftstrafen verurteilt. Um sich beliebt zu machen, stuften die Provinzbehörden diesen Vorfall als „schwerwiegenden Fall“ und „vorrangigen Fall“ ein. Plötzlich wirkte die ganze Kleinstadt, als lägen dunkle Wolken über ihr, und die Luft war so von Spannung erfüllt, sodass man kaum atmen konnte.
In dieser schwierigen Zeit wandte sich ein Mitpraktizierender an einen von uns, der an diesem Ort arbeitete, und sagte: „Da die Praktizierenden in Schwierigkeiten sind und der Ort zerstört wurde – wenn ich nützlich sein kann, werde ich mich engagieren.“ Diese aufrichtige und selbstlose Haltung spiegelt den Charakter wieder, den Dafa prägt! Dank der sorgfältigen Planung der Mitpraktizierenden wurde der Ort für die Herstellung von Materialien zur Aufklärung der wahren Umstände still und leise wieder aufgebaut.
Während der Pandemie kam es in unserer Gegend zu einer weiteren groß angelegten Verhaftungswelle von Falun-Dafa-Praktizierenden. Ich wurde zur Flucht gezwungen und wohnte vorübergehend in einem leerstehenden Gebäude, das einem Mitpraktizierenden gehörte.
Während dieser Zeit wurden die Pandemie-Kontrollen stetig verschärft. Von morgens bis abends dröhnten Lautsprecher durch die Straßen, die den Bewohnern verboten, ihre Häuser zu verlassen, oder strenge Auflagen für notwendige Ausgänge vorschrieben. Jede Wohnanlage gab täglich Durchsagen heraus, in denen die Bewohner aufgefordert wurden, ihre Ausweise für Tests mitzubringen, wobei manchmal zwei Tests pro Tag verlangt wurden.
Ich hatte noch keinen einzigen Test gemacht und mein Herz pochte vor Angst. Ich wohnte im zweiten Stock. Eines Tages rief jemand unten: „Kommt runter zum Test!“ Was ich hörte, war: „Zweiter Stock, Test.“ Als ich diesen Ruf hörte, wurde ich noch nervöser – hatten sie entdeckt, dass ich den Test nicht gemacht hatte? Meine Gedanken rasten: „Was soll ich in diesem Fall tun? Wie soll ich damit umgehen?“
Das Rufen unten hielt noch eine ganze Weile an, bevor es endlich aufhörte. Später am Nachmittag klopfte jemand an meine Tür. Ich spähte durch den Türspion und sah eine mir unbekannte Frau. Ich öffnete die Tür nicht und schließlich ging sie wieder. Den Rest des Nachmittags wagte ich mich nicht, ein Geräusch zu machen oder mich dem Fenster zu nähern.
Da ich spürte, dass etwas nicht stimmte, verstärkte ich meine aufrichtigen Gedanken. Mehrere Tage lang widmete ich meine Zeit dem Fa-Lernen und dem Aussenden aufrichtiger Gedanken. Als jedoch ein Mitpraktizierender um Informationsmaterialien bat, fühlte ich mich erneut unwohl – sollte ich helfen oder nicht?
Zu dieser Zeit standen alle Wohnanlagen unter strenger Abriegelung und für das Betreten und Verlassen war ein Test erforderlich. Ich befürchtete, dass es mich in Gefahr bringen würde, wenn ich hinausging. Doch wenn ich nichts unternahm, fühlte ich mich unwohl – in einem so entscheidenden Moment meine eigene Sicherheit über die Erfüllung meiner Pflichten als Dafa-Schüler zu stellen, hinterließ einen bitteren Nachgeschmack.
Aufrichtige Gedanken siegen
Ich näherte mich dem Bild des Meisters, schaute ihn an und fragte ihn still: „Meister, was soll ich tun?“ Während ich ihn ansah, kam mir plötzlich ein Gedanke: „Es ist meine Verantwortung und meine Mission, Falun-Dafa-Materialien für Mitpraktizierende herzustellen. In dieser kritischen Zeit konzentrieren sich die Mitpraktizierenden darauf, Lebewesen zu retten – wie kostbar das ist.“ Da fasste ich einen Entschluss: „Wenn Mitpraktizierende es wagen, mich darum zu bitten, wage ich es auch zu handeln.“ Und so verließ ich meine Wohnung, um Informationsmaterialien herzustellen.
In dem Moment, als ich hinausging, verspürte ich ein Gefühl von unermesslicher Weite und das Böse schien weit entfernt zu sein. Ich kam reibungslos am Ort an und stellte die Materialien fertig. In dieser Nacht hatte ich einen lebhaften Traum: Vor mir erstreckte sich eine hell beleuchtete, breite Straße, gesäumt von Pfirsichbäumen, die voller Früchte hingen, deren Äste von riesigen Pfirsichen, von denen einige so groß wie Schüsseln waren, niedergedrückt wurden. Unter den Bäumen saß eine Person und bewachte die Bäume. Als ich näherkam, hielt ich plötzlich einen Pfirsich in der Hand. Als ich aufwachte, verstand ich – ich hatte die richtige Entscheidung getroffen. Es war der Meister, der mich ermutigte. Die Gestalt unter dem Baum war der Meister, der still über seinen Schüler wacht.
Später bat ein anderer Mitpraktizierender um Materialien. Normalerweise kümmere ich mich nur um die Herstellung, während andere Praktizierende diese ausliefern. Diesmal war die Anfrage jedoch kurzfristig und der Zusteller wusste nichts davon. Um die Bemühungen des Praktizierenden, andere zu retten, nicht zu verzögern, brachte ich ihm die fertigen Informationsmaterialien über Falun Dafa persönlich.
Aufgrund der Pandemie waren die Straßen unheimlich leer – nur Streifenwagen und Menschen mit Armbinden waren zu sehen. Unter solchen Umständen konnte schon der alleinige Aufenthalt im Freien Probleme verursachen, geschweige denn der Transport von Materialien. Aber in diesem Moment konnte ich mir kein Zögern leisten. Als ich mit meinem Fahrrad die leere Straße entlangfuhr, war ich nur darauf konzentriert, die Materialien so schnell wie möglich zu meinen Mitpraktizierenden zu bringen, damit es keine Verzögerung bei der Errettung der Menschen gab.
Als ich bei der Wohnanlage ankam, sah ich niemanden, der Wache hielt. Ich ging schnell nach oben und übergab die Informationsmaterialien meinem Mitpraktizierenden, der angenehm überrascht war, mich zu sehen. In Wahrheit arrangiert der Meister alles perfekt. An uns liegt es, wie wir den Weg gehen.
Die Mitpraktizierenden, die in dieser Materialproduktionsstätte arbeiteten, leisteten alle selbstlos ihren Beitrag, ohne eine Belohnung dafür zu erwarten, jeder auf seine eigene Weise diszipliniert. Sie erhalten keinen Lohn, keine Entschädigung – nur die Hingabe am Geben, das Gefühl der Verantwortung und die außerordentliche Ehre, dem Meister bei der Fa-Berichtigung zu helfen. Durch ihre unermüdlichen Bemühungen erfüllen sie ihre Mission, halten ihre Gelübde ein und tun ihr Möglichstes, um die Lebewesen in dieser Region zu erretten.
Viele Jahre sind seitdem vergangen und der Produktionsort für Materialien zur Aufklärung der wahren Umstände hat zusammen mit den Mitpraktizierenden die Jahreszeiten durchgestanden. Auch heute noch steht er unerschütterlich und stolz in dieser kleinen Stadt und zeugt von dem Weg, den die Dafa-Jünger gegangen sind.
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