(Minghui.org) Eine Frau aus Changchun verbrachte die letzten acht Jahre ihres Lebens im Untergrund, um einer erneuten Verhaftung wegen ihres Glaubens an Falun Gong zu entgehen. Mit dem Tod von Zhao Jian am 1. Dezember 2025 endete ihr jahrzehntelanges Leiden unter der Herrschaft der Kommunistischen Partei Chinas. Sie wurde 58 Jahre alt.

Zhao begann im September 1996 gemeinsam mit ihrem Ehemann Falun Gong zu praktizieren, nachdem sie gesehen hatte, wie sehr er sich zum Positiven verändert hatte und von seinem Entschluss abgerückt war, sich scheiden zu lassen. Als die KPCh im Juli 1999 eine landesweite Kampagne gegen Falun Gong startete, hielt sie unbeirrt an ihrem Glauben fest – und geriet fortan immer wieder ins Visier der Behörden.

Vier Reisen nach Peking, um für Falun Gong zu appellieren

Zhao reiste im August 1999 nach Peking, um sich für Falun Gong einzusetzen, und wurde auf dem Tiananmen-Platz verhaftet. Sie wurde zum Verbindungsbüro in Changchun gebracht, konnte aber fliehen.

Drei Monate später kehrte Zhao nach Peking zurück und wurde erneut auf dem Tiananmen-Platz verhaftet und zum Verbindungsbüro in Changchun gebracht. Zwei Beamte legten ihr Handschellen an und brachten sie in einen Zug nach Changchun. Nach ihrer Ankunft im Polizeipräsidium von Changchun entkam sie durch einen Hinterausgang. Zwei Tage später verhaftete der Beamte Zhao He von der Polizeiwache der Xijiao Straße sie zu Hause und hielt sie sieben Tage lang im Gefängnis Daguang fest.

Zhao reiste im November 2000 zum dritten Mal nach Peking, diesmal in Begleitung von über zehn weiteren Falun-Gong-Praktizierenden. Sie entrollten Transparente auf dem Tiananmen-Platz und wurden verhaftet.

Während ihrer Haft im Gefängnis des Bezirks Shunyi in Peking trat Zhao aus Protest in den Hungerstreik. Sie wurde daraufhin in ein Krankenhaus gebracht, wo sie zwangsernährt wurde. Zwei Beamte hielten sie am Boden fest. Einer von ihnen setzte sich auf sie und führte ihr mehr als zehnmal eine dicke Magensonde durch Nase und Mund ein, was zu Blutungen aus Mund und Nase führte. Ihr wurde eine große Menge stark gesalzenes Maismehl eingeflößt, wodurch ihr Magen anschwoll und sie sich schließlich übergeben musste. Sie erbrach auch Blut.

In den folgenden Tagen litt Zhao unter anhaltenden Brustschmerzen und konnte nicht einschlafen. Die Polizei ließ sie etwa eine Woche später frei.

Am Neujahrstag 2001 stand Zhao zum vierten Mal auf dem Tiananmen-Platz. Sie wurde verhaftet und zum Polizeirevier im Bezirk Miyun gebracht. Als sie sich weigerte, ihre Identität preiszugeben, steckten zwei Beamte ihr jeweils einen Elektrostab in die Kleidung und versetzten ihr einen Stromschlag auf den Rücken, woraufhin sie das Bewusstsein verlor. Nachdem sie wieder zu sich gekommen war, trat sie in den Hungerstreik und forderte ihre bedingungslose Freilassung. Fünf Tage später wurde sie freigelassen, nachdem die Polizei festgestellt hatte, dass sie durch den Hungerstreik in einem lebensgefährlichen Zustand war.

Im Jahr 2002 zu 15 Jahren Haft verurteilt

Am 5. März 2002 gelang es einer Gruppe Falun-Gong-Praktizierender, acht Kabelfernsehkanäle in Changchun einzuspeisen und 50 Minuten lang Sendungen auszustrahlen, die die Verfolgung anprangerten. Es folgte eine Massenverhaftung, bei der innerhalb weniger Tage über 5.000 Praktizierende in der Region Changchun festgenommen wurden. Sieben von ihnen wurden in Polizeigewahrsam zu Tode geprügelt.

Zhao wurde von Beamten der Polizeistation Changchun festgenommen. Sie bedeckten ihren Kopf mit einem Tuch und brachten sie in den Keller eines Hotels. Sieben Beamte drehten ihr die Hände auf den Rücken und fesselten sie mit einem Nylonseil an ihre nach hinten angewinkelten Beine. Sie hoben sie am Seil hoch und ließen sie zu Boden fallen. Dies wiederholten sie, bis ihre Gliedmaßen taub wurden.

Die Polizisten setzten Zhao anschließend auf eine Bank und fesselten ihre Beine. Vier Beamte folterten sie, indem sie ihr Elektrostäbe auf die Handflächen, die Brust, die Brustwarzen und die Beine hielten. Ihr Oberkörper war danach von zahlreichen Brandwunden übersät, die sich schwarz verfärbten.

Später stülpten die Polizisten ihr eine schwarze Plastiktüte so fest über den Kopf, dass sie beinahe erstickte. Nachdem sie die Tüte entfernt hatten, zogen sie sie ihr erneut über, sobald Zhao sich etwas erholt hatte. Zudem hielten sie ihr brennende Zigaretten vors Gesicht und bliesen ihr den Rauch ins Gesicht, was zu einer laufenden Nase und tränenden Augen führte.

Nach vier Tagen ohne Schlaf auf der Bank brachten die Beamten Zhao in die dritte Haftanstalt der Stadt Changchun. Zu diesem Zeitpunkt war sie bereits völlig entkräftet und kaum noch handlungsfähig.

Am 18. September 2002 wurden Zhao und 14 weitere Praktizierende, die direkt an der Einspeisung in das Fernsehsignal beteiligt gewesen waren, zu Haftstrafen von bis zu 20 Jahren verurteilt. Zhao erhielt eine Strafe von 15 Jahren. Einzelheiten hierzu sind im untenstehenden Bericht aufgeführt.

Unmittelbar nach der Urteilsverkündung brachte man jeden der 15 Praktizierenden in einen separaten Raum, wo sie mindestens 20 Minuten lang gleichzeitig mit drei oder vier Elektrostäben gefoltert wurden.

Im Gefängnis misshandelt und gefoltert

Zhao wurde im Oktober 2002 in das Frauengefängnis Heizuizi in Changchun eingeliefert. Zunächst kam sie in die Abteilung für Neuankömmlinge, anschließend wurde sie in die 5. Abteilung verlegt. Sie weigerte sich sowohl, ihrem Glauben an Falun Gong abzuschwören, als auch Lieder zu singen, die die KPCh verherrlichten.

Die Wärter brachten daraufhin einen Gefangenen als Komplizen herein, der Falun Gong verunglimpfen sollte. Zhao entgegnete ihm: „Halten Sie den Mund!“ Zur Strafe musste sie den gesamten Nachmittag über stehen.

Ende 2006 ordnete Hauptmann Cao Hong eine neue Verfolgungswelle gegen Zhao und drei weitere Praktizierende an, nachdem er erfahren hatte, dass sie Artikel des Begründers von Falun Gong weitergegeben hatten. Die vier Frauen wurden daraufhin jeweils in Einzelzellen mit zugezogenen Vorhängen isoliert.

Die Wärter fesselten Frau Zhaos Gliedmaßen an die vier Bettpfosten und ließen sie in der Luft hängen. Die Schmerzen waren unerträglich; jede Sekunde erschien ihr wie eine Ewigkeit. Hände und Füße verfärbten sich violett, und ihre Winterjacke wie auch die Baumwollhose waren völlig durchgeschwitzt. Selbst ihr Haar war vom Schweiß durchnässt.

Zhao hing die ganze Nacht über in dieser Position. Als die Wärter sie schließlich auf das Bett legten, hielten sie sie in gespreizter Stellung fest. Zwei Monate lang blieb sie ans Bett gefesselt und war gezwungen, sich dort zu erleichtern.

Zur Flucht gezwungen

Nachdem Zhao 2012 vorzeitig freigelassen worden war, erfuhr sie, dass ihre Schwiegermutter während ihrer Haft schwer erkrankt war. Die Frau starb drei Monate nach Zhaos Rückkehr.

Im Mai 2015 erstattete Zhao Strafanzeige gegen den ehemaligen KPCh-Führer Jiang Zemin, der die Verfolgung von Falun Gong eingeleitet und im März 2002 die Massenverhaftungen von Praktizierenden in Changchun angeordnet hatte. Nachdem Beamte der Polizeistation Yongji von der Anzeige erfuhren, nahmen sie Zhao fest und hielten sie zehn Tage lang in Gewahrsam.

Auch nach ihrer Freilassung stand Zhao unter strenger Überwachung und war ständigen Schikanen und Bedrohungen ausgesetzt. Eines Tages versuchte die Polizei sogar, sie an ihrem Arbeitsplatz zu verhaften, doch ihr gelang die Flucht. Daraufhin kündigte sie ihre Stelle in der Prüfmaschinenfabrik Nr. 2 in Changchun und tauchte 2017 unter.

Acht Jahre lang wurde Zhao von der Polizei gejagt. Diese anhaltende Verfolgung forderte schließlich am 1. Dezember 2025 ihr Leben.

Früherer Bericht:

Einer mutigen Tat gedenken: Vor 14 Jahren Fernsehsignal unterbrochen, um die Tatsachen über Falun Gong zu senden