(Minghui.org) Minghui.org berichtete vor Kurzem über die vierjährige Haftstrafe einer 75-jährigen Frau aus dem Kreis Mian in der Provinz Shaanxi, die wegen ihres Glaubens an Falun Dafa verurteilt wurde. Inzwischen sind weitere Details zu ihrer Festnahme, dem Gerichtsverfahren und ihrer eingelegten Berufung bekannt geworden.
Du Shuhui ist Buchhalterin im Ruhestand; sie war bei der städtischen Baubehörde des Kreises Mian angestellt. Am 21. November 2023 um 15 Uhr drangen drei schwarz gekleidete Beamte der Polizeistation Dingjunshan, darunter der stellvertretende Leiter Yue Xiaodong, in ihre Wohnung ein und durchsuchten sie. Sie forderten die Praktizierende auf, mitzukommen, und versprachen, sie vor dem Abendessen wieder nach Hause zu bringen. Sie folgte der Anweisung, woraufhin sie direkt für ein Verhör in ein Rechtsberatungszentrum gebracht wurde.
Du wurde auf einen Metallstuhl gefesselt und hungern gelassen. Ihr Blutdruck schoss in die Höhe und sie brach zusammen. Die Polizei ließ sie um 21 Uhr frei, ordnete jedoch am darauffolgenden Tag ihre Inhaftierung zu einem späteren Zeitpunkt an. Am 25. November 2023 wurde ein Verfahren gegen sie eingeleitet. Laut Gesetz erfolgt eine Haftanordnung jedoch erst nach der Einleitung eines Verfahrens.
Der stellvertretende Polizeichef Ding durchsuchte am 7. Dezember 2023 abermals Dus Wohnung und nahm sie erneut in Gewahrsam. Wenige Tage später, am 19. Dezember, wurde ein formeller Haftbefehl gegen sie erlassen, und sie wurde in das Haftzentrum Hantai in Hanzhong eingeliefert. Der Kreis Mian unterliegt der Gerichtsbarkeit von Hanzhong.
Am 8. Mai 2024 verlor Du ihre Zahnprothese. Da sie nicht mehr kauen konnte, war sie gezwungen, die Reiskörner mit den Fingern zu zerdrücken und in Wasser einzuweichen, bevor sie sie essen konnte. Familienbesuche wurden ihr verweigert; auch der Antrag ihrer Angehörigen auf Freilassung und Einstellung des Verfahrens blieb unbeantwortet.
Staatsanwalt Zhuang Shuxian von der Staatsanwaltschaft des Kreises Mian erhob Anklage gegen Du. Das Bezirksgericht Mian setzte eine Anhörung für April 2024 an und beauftragte einen Anwalt namens Qi mit ihrer Vertretung. Zwei Monate später teilte ein Wärter der Haftanstalt den Angehörigen mit, dass sie in einer Isolationszelle festgehalten werde und dass sie gegen ihr Urteil Berufung eingelegt habe. Den genauen Zeitpunkt von Dus Verurteilung gab er nicht preis.
Am 10. Januar 2025 erhielt ihre Familie eine Kopie des Urteils und stellte fest, dass ihr zusätzlich eine Geldstrafe von 6.000 Yuan (etwa 730 Euro) auferlegt worden war. Das Urteil enthielt die Unterschriften des vorsitzenden Richters Huang Yiming, der Richter Jin Chunhua und Song Xiaohong, des Gerichtsassistenten Xu Qi sowie des Protokollführers Shi Xiaohui.
Im Urteil hieß es, Wang Shuning und Hu Qian von der Polizei der Stadt Hanzhong hätten „bestätigt“, dass es sich bei den in Dus Wohnung beschlagnahmten Informationsmaterialien zu Falun Dafa um „illegale Propaganda“ handele.
Außerdem waren im Urteil mehrere „Zeugenaussagen“ aufgeführt, die, wie die Angehörigen bemerkten, nahezu identisch waren. Sie vermuteten, dass es sich entweder um fabrizierte Beweise handelte oder die „Zeugen“ von der Polizei zu übereinstimmenden Geständnissen gezwungen worden waren.
Im Urteil war außerdem festgehalten, dass trotz Dus Anfragen keine Zeugen an der Verhandlung teilgenommen hatten, um sich einem Kreuzverhör zu stellen. Zudem waren dem Gericht keine Beweismittel der Anklage vorgelegt worden.
Dus Familie beauftragte einen Anwalt aus Peking mit der Unterstützung ihrer Berufung. Dieser stellte fest, dass das erstinstanzliche Gericht vor der Verhandlung im April 2024 das Mittlere Gericht der Stadt Hanzhong konsultiert hatte. Laut Gesetz muss das erstinstanzliche Gericht jedoch unabhängige Entscheidungen treffen. Wie könne das höhere Gericht, so der Anwalt, später für Gerechtigkeit für die Berufungsklägerin sorgen, wenn es die Haftstrafe bereits bestätigt habe?
Richter Li Sitong vom Mittleren Gericht der Stadt Hanzhong lehnte eine Anhörung im Berufungsverfahren ab, das zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieses Berichts noch anhängig war.
Es war nicht das erste Mal, dass Du wegen ihres Glaubens verfolgt wurde, dem sie die Genesung von ihren zahlreichen Krankheiten zuschreibt, darunter Asthma bronchiale, Luftröhrenentzündung, Gallensteine, Gallenblasenentzündung, chronische Nierenentzündung, Gastritis, Eileiterentzündung, Schultersteife, Zervikal Neuralgie (Nackensteife), Neurasthenie, Migräne, Tinnitus, Ohrgeräusche, Hämorrhoiden und Verstopfung.
Nach Beginn der Verfolgung im Jahr 1999 hielt Du an ihrem Glauben fest und wurde wiederholt von den Behörden ins Visier genommen. Vor ihrer jüngsten Haftstrafe war sie insgesamt elf Jahre in einem Zwangsarbeitslager und einem Gefängnis inhaftiert, weil sie sich weigerte, ihren Glauben an Falun Dafa aufzugeben. Einzelheiten zu ihrer früheren Verfolgung finden Sie in den nachstehend verlinkten Berichten.
Frühere Berichte:
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