(Minghui.org) Ich wurde in eine Familie von Falun-Dafa-Praktizierenden im Nordosten Chinas hineingeboren. Obwohl ich das Fa schon in jungen Jahren lernte, wusste ich es nicht zu schätzen und verstrickte mich stattdessen im Streben nach Ruhm und Reichtum. Doch der barmherzige Meister gab mich unwürdigen Schüler nicht auf, sondern schenkte mir eine weitere Chance zur Kultivierung. Die grenzenlose Gnade des Fa kann ich niemals zurückzahlen. Die grenzenlose Gnade des Fa kann ich niemals vergelten. Ich zeichne hier meinen Weg auf, um die Kostbarkeit des Fa und die Größe des Meisters zu bezeugen.
Das Fa erhalten
1996 war ich 17 Jahre alt und ging noch zur Schule. Auf dem Schulweg grübelte ich immer über die folgende Frage nach: Jeder spricht von sich selbst als einem „Ich“ und um jedes dieser „Ichs“ entfaltet sich die eigene Geschichte. Aber wer genau ist dieses „Ich“? Diese Frage stellte ich mir unzählige Male, doch die Antwort blieb mir verborgen.
An einem Sommermorgen im Jahr 1998 weckte mich meine Mutter und bat mich, sie zum Praktizieren der Übungen von Falun Dafa zu begleiten. Ich wusste nicht, was Falun Dafa war, folgte meiner Mutter aber trotzdem zum Übungsplatz. Alles fühlte sich neu und aufregend an! Die Atmosphäre war rein und die Dafa-Praktizierenden waren aufrichtig. Der Praktizierende, der uns die Übungen beibrachte, korrigierte mich immer wieder geduldig und blieb freundlich. Am Abend sah ich mir das Video von einem Vortrag des Meisters an. Ich war überwältigt – die Lehre des Meisters war so umfassend und rein, dass sie mich mit tiefem Respekt erfüllte. Endlich hatte ich die Antwort auf meine lang gehegte Frage „wer bin ich“ gefunden. Ich konnte es kaum erwarten, meine engsten Freunde anzurufen und diese Freude mit ihnen zu teilen.
Doch schon bald traten Schwierigkeiten auf. Als ich die fünfte Übung, eine Sitzmeditation, ausprobieren wollte, konnte ich meine Beine nicht einmal überkreuzen, ja, ich schaffte es nicht einmal, ein Bein über das andere zu legen. Nach nur zehn oder fünfzehn Minuten im Sitzen setzten die Schmerzen ein und meine Knöchel, Waden, Knie, Oberschenkel und Hüften taten weh. Die anderen Praktizierenden waren ratlos: „Du hast nicht einmal die Beine übereinandergelegt und trotzdem tut es so weh?“
Da ich verwöhnt aufgewachsen war und nie Entbehrungen erleben musste, hatte ich keinen starken Willen entwickelt. Wegen der Schmerzen gab ich auf. Meine Mutter hingegen war ganz anders. Sie saß von Beginn ihrer Übungspraxis an im vollen Lotussitz. Ihr Gesicht war vor Schmerzen schweißüberströmt und ihre Beine verfärbten sich dunkelviolett, doch egal wie stark die Schmerzen waren, sie entspannte ihre Haltung während der Übungen nie.
Da ich Entbehrungen fürchtete und vom Schulalltag überfordert war, nahm ich selten an den Gruppenübungen teil. Mein Verständnis von Kultivierung blieb oberflächlich. Als junges Mädchen war ich stark von Ruhm, Reichtum und Romantik fasziniert und vom Streben nach einer glänzenden Zukunft besessen. Ich verschrieb mich nie wirklich der spirituellen Entwicklung.
Verschwendete Zeit in meiner Jugend
Als ich aufs College kam, las ich zwar noch Dafa-Bücher, aber ich konnte die Übungen nicht praktizieren, weil ich im Wohnheim das Zimmer mit so vielen Leuten teilen musste. Trotzdem hatte ich das Gefühl, dass der Meister über mich wachte. Jedes Mal, wenn ich an das Fa dachte oder mir Dafa-Vorträge anhörte, begannen meine Waden leicht zu schmerzen, ähnlich wie beim Meditieren. Sobald ich aufhörte zuzuhören, verschwand der Schmerz. Meine Mutter rief oft an, um mich zu ermutigen. Damals gab es noch keine Handys, deshalb rief ich sie jede Woche aus der öffentlichen Telefonzelle von der Straße an.
Einmal sagte meine Mutter: „Ich bin traurig, wenn du nicht da bist. Ich habe Angst, dass du dich ohne mich vom Fa entfernst. Aber als ich heute im Zhuan Falun las, sah ich einen großen und einen kleinen Baum, die beide fest im Wind standen. Ich glaube, der große Baum bin ich und der kleine bist du. Du wirst das Fa lernen, nicht wahr?“ Ein anderes Mal erzählte sie mir freudig: „Ich habe geträumt, du fliegst in einem weißen Kleid über dem Campus.“ Ihre Worte beschämten mich, also nahm ich das Zhuan Falun wieder zur Hand und las weiter darin.
Eines Tages sah ich in einer Telefonzelle einen handgeschriebenen Flyer mit Botschaften über Falun Dafa. Ein anderes Mal entdeckte ich Botschaften, die andere Praktizierende an einem leeren Grundstück entlang dem Straßenrand gesprüht hatten. Solche Momente berührten mich immer tief. Ich wünschte mir, ich könnte mit anderen Praktizierenden in Kontakt treten, damit wir gemeinsam das Fa lernten. Doch diese Gedanken wurden schnell von meinem Streben nach Bequemlichkeit verdrängt und ich verfiel wieder dem weltlichen Streben nach Ruhm, Reichtum und Sentimentalität.
Nach der inszenierten Selbstverbrennung auf dem Platz des Himmlischen Friedens durch die Kommunistische Partei Chinas (KPCh) erklärte ich in meinem Wohnheim gelegentlich die wahren Umstände über die Verfolgung von Falun Dafa. Ich erklärte, dass Falun Dafa das Töten verbiete. Meine Mitbewohner versammelten sich um mich, hörten zu und stellten viele Fragen zu den Lügen, die im Fernsehen verbreitet wurden. Ich beantwortete sie alle. Damals spürte ich, dass die bösen Kräfte in der anderen Dimension extrem stark waren. Ich zitterte am ganzen Körper, während ich sprach, und mein Mund, meine Arme und Beine bebten unkontrolliert vor Angst. Mir war eiskalt und meine Zähne klapperten. Über eine halbe Stunde lang zitterte ich, während ich über Dafa aufklärte.
Ein anderes Mal wiederholte ein Lehrer im Unterricht die im Fernsehen gezeigte Propaganda über Falun Gong. Mehrmals wollte ich ihn unterbrechen, zitterte jedoch vor Angst. Schließlich nahm ich all meinen Mut zusammen, hob die Hand und sagte: „Die meisten Live-Ereignisse wirken auf Filmaufnahmen verwackelt und verschwommen, mit chaotischen Hintergrundgeräuschen, doch die Aufnahmen der angeblichen Selbstverbrennung auf dem Tiananmen-Platz sind gestochen scharf – mit Totalen, Halbtotalen, Weitwinkelaufnahmen und sogar Nahaufnahmen? Warum sieht das Filmmaterial so professionell aus?“
Der Lehrer sah mich überrascht an und auch meine Mitschüler starrten mich an. Die Luft schien stillzustehen. Der Lehrer dachte einen Moment nach und sagte dann: „Ich kenne mich mit Falun Gong nicht gut aus, deshalb kann ich mir kein vorschnelles Urteil erlauben.“
Das war eine der wenigen Gelegenheiten während meines Studiums, mich für Dafa einzusetzen. Ich widmete fast all meine Energie dem Streben nach einem angenehmen Leben und verdiente meinen Lebensunterhalt mit Nebenjobs, ganz wie die meisten anderen. Nur in den Winter- und Sommerferien, wenn ich bei meiner Mutter war, konnte ich das Fa regelmäßig lernen und die Übungen machen. In dieser Zeit half ich ihr auch, Informationsmaterialien über Dafa zu verteilen. Doch sobald ich wieder von zu Hause weg war, verfiel ich in mein gewohntes Leben. Mein Herz für die Kultivierung im Dafa schwand und ich vergeudete wertvolle Zeit.
Die ermutigenden Worte meiner Mutter
Von 2004 bis 2007 arbeitete ich in meiner ersten Firma, die Besuche bei meiner Mutter wurden immer seltener. Besorgt um mich sprach sie oft eindringlich am Telefon: „Wenn ich dich vermisse, sage ich mir, dass ich mir keine Sorgen um mein Kind machen soll. Ich soll all meine Sehnsucht in einen Segen verwandeln: Mögest du das Fa erhalten! Hast du in letzter Zeit das Fa gelesen? Du musst Dafa-Bücher lesen! Du musst das Fa in deinem Herzen bewahren!“ Jahr für Jahr erinnerte sie mich unermüdlich. Manchmal klang sie fröhlich: „Ich habe dir aufrichtige Gedanken geschickt. Dein Energiefeld war von dickem Staub bedeckt, aber jetzt ist es rein.“ Manchmal klang Mutter besorgt und wiederholte dieselben Worte: „Als du das Fa erhalten hast, hatte ich einen Traum. Ich sah viele Menschen, die Trommeln und Gongs schlugen, während du auf einer roten, mit Phönixen verzierten Sänfte getragen wurdest. Alle waren überglücklich und feierten wie bei einer Hochzeit. Weißt du, was das bedeutet? Es waren die Wesen deiner Welt, die feierten, dass du das Fa erhalten hattest, und die darauf warteten, dich wieder willkommen zu heißen! Du musst jetzt das Fa lernen.“
Wenn meine Mutter manchmal zu Hause das Zhuan Falun aufschlug, rief sie meinen Namen. Obwohl wir Tausende von Kilometern voneinander entfernt waren, rief sie mich mit ganzem Herzen. Wie sehr sehnte sie sich danach, dass ihre Tochter das Fa gemeinsam mit ihr lernte!
Aber ich konnte mich immer noch nicht aufraffen. Jedes Mal, wenn meine Mutter mich drängte, las ich ein paar Tage lang in dem Buch und ließ dann wieder nach, weil ich mit Geldverdienen, Karrieremachen, Verabredungen, Shopping und Feiern beschäftigt war. Meine Mutter war besorgt, aber der Meister noch viel mehr. Tagsüber drängte Mutter mich, in den Ferien nach Hause zu kommen. Nachts erschien der Meister mir im Traum und warnte mich, dass die Gelegenheit zur Kultivierung schnell vorüber sein könnte. Oft träumte ich davon, mit Taschen und Koffern nach Hause zu hetzen und Zügen, U-Bahnen und Bussen hinterherzujagen. Gerade als sich die Türen schlossen, musste ich umkehren, weil ich etwas vergessen hatte. Mehrmals wachte ich panisch auf.
Da ich weit entfernt von zu Hause lebte, wusste ich, dass ich so oft wie möglich zurückkehren musste, denn mein Zuhause war meine einzige Verbindung zum Fa. An jedem Feiertag oder in den Ferien, solange ich nicht auf Geschäftsreise war, kaufte ich mir Fahrkarten für die Heimreise. Zugtickets für die Feiertage, besonders zum Chinesischen Neujahr, zum Tag der Arbeit und zum Nationalfeiertag, waren sehr schwer zu bekommen. Viele hatten keine andere Wahl, als überteuerte Tickets oder Stehplatzkarten zu kaufen. Seltsamerweise gelang es mir immer fast mühelos, einen Schlafplatz im Zug zu ergattern.
Nach meiner Heimkehr gab mir meine Mutter stets die neueste Ausgabe der Minghui Weekly und anderes Material. Die Berichte über die Folter, die meine Mitpraktizierenden erlitten, trieben mir oft die Tränen in die Augen. Sie gab mir auch Materialien mit, die ich an die Menschen verteilen sollte, denen ich begegnete. Jedes Mal war ich erstaunt, wie gut die Aufklärungsarbeit in meiner Heimatstadt funktionierte. Fast jeder Strommast war mit Plakaten mit verschiedenen Botschaften behängt und nur wenige wurden abgerissen. Viele Plakate, von Sonne und Wind gezeichnet, waren noch immer intakt. In jeder Wohnsiedlung wurden die Informationsbroschüren das ganze Jahr über aktualisiert. Es war deutlich zu sehen, wie viel Mühe sich meine Mitpraktizierenden gaben. Und ich … ich wagte nicht, weiter darüber nachzudenken oder mich meinem eigenen Herzen zu stellen.
Nach der Lektüre der Neun Kommentare zur Kommunistischen Partei wurde mir dann bewusst, dass die Verbrechen der KPCh meine Vorstellungskraft weit überstiegen. Dann kam die Welle der drei Austritte, die Menschen half, die drei kommunistischen Organisationen in China zu verlassen. Anfangs traten die Mitglieder unter ihren richtigen Namen aus der Partei und den zugehörigen Organisationen aus. Nach einigen Tagen Bedenkzeit trat auch ich unter meinem richtigen Namen aus. Das alarmierte die Polizei. Sie schikanierten daraufhin meinen Vater an seinem Arbeitsplatz. Mehrere Polizeiwagen mit Blaulicht und Sirenen fuhren vor und verursachten große Unruhe. Die Lage blieb mehrere Jahre angespannt, meine Eltern wurden immer wieder schikaniert.
Im Jahr 2007 wurde ich von der Polizei in meiner Heimatstadt erneut vorgeladen, um meinen Austritt zu erläutern. Als ich die Polizeiwache betrat, war ich erstaunlich ruhig. Ich spürte, dass ich keine Angst haben, sondern stolz darauf sein sollte, Falun Dafa zu praktizieren. Ich erklärte ruhig die Gründe und den Ablauf meines Austritts. Dank des Schutzes meines Meisters und der aufrichtigen Unterstützung anderer Praktizierender konnte die Angelegenheit ohne Zwischenfälle geklärt werden. Ich kehrte wohlbehalten nach Hause zurück und nahm meine Arbeit im Unternehmen mit neuem inneren Frieden wieder auf.
Die barmherzige Führung meines Meisters
Damals lebte ich wie ein „Doppelgänger“. Einerseits setzte ich mich für Dafa ein, andererseits gab ich mich Gier und Begierde hin. Doch der Meister wachte über mich und bewahrte mich davor, in meinem Streben nach Ruhm und Profit unlautere Mittel einzusetzen. Er hielt mich im Zaum und achtete darauf, dass ich keine Grenze überschritt. Andernfalls hätte die Vergeltung sofort zugeschlagen. Daher zog ich es vor, Verluste mit meinem eigenen Geld zu decken, anstatt mir auch nur den geringsten Vorteil über die Firma zu verschaffen.
Unter dem Schutz des Meisters verlief meine Karriere reibungslos. Meine Vorgesetzten vertrauten mir, meine Kollegen waren freundlich und meine Freundschaften gediehen. Die einzigen körperlichen Beschwerden, die ich hatte (es handelte sich um Magenschmerzen), verschwanden vollständig, nachdem ich mehrmals „Falun Dafa ist gut; Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht sind gut“ rezitiert hatte. Seit über einem Jahrzehnt habe ich keine einzige Tablette mehr einnehmen müssen. Der einzige Unfall, den ich je erlebte, war, als mich ein Auto beinahe erfasste und nur eine Armlänge entfernt zum Stehen kam. Ich kam unverletzt davon, ohne auch nur Zeit gehabt zu haben, irgendeine Angst zu empfinden.
Später verstrickte ich mich tief in romantische Gefühle und wurde von Liebeskummer gequält. Wie durch ein Wunder durchströmte mich in dem Moment, als ich vor dem Porträt des Meisters kniete, ein Energieschub von Kopf bis Fuß und spülte den Schmerz fort. Als ich aufstand, empfand ich es als etwas ganz Normales, etwas, das ich gelassen hinnehmen konnte. Die tiefgreifende Veränderung meiner Denkweise innerhalb weniger Minuten verblüffte mich.
Von 2008 bis 2010 verschlechterte sich mein Kultivierungszustand weiter. Am Tiefpunkt las ich das Zhuan Falun nur noch einmal im Monat und praktizierte die Übungen nur noch alle zwei Monate. Ich hatte das Gefühl, nicht nur zurückzufallen, sondern völlig in der Gesellschaft der gewöhnlichen Menschen unterzugehen.
Mein Meister versuchte immer wieder, mich aufzurütteln und mir neue Einsichten zu vermitteln. Viele Male träumte ich lebhaft von Szenen aus meinen unzähligen vergangenen Leben. Darunter waren Szenen, in denen der buddhistische Mönch Tang Sanzang und seine Schüler in Die Reise in den Westen (einem klassischen Roman der chinesischen Literatur) über Berge und Flüsse reisten, auf der Suche nach bestimmten Schriften. Meine Träume offenbarten mir die prachtvolle Landschaft der himmlischen Reiche und noch vieles mehr. Im Traum fuhr der Bus nach Hause gerade ab, doch ich kam zu spät. Jedes Mal beeilte ich mich, ihn einzuholen, konnte aber die vielen Taschen in meinen Händen nicht loslassen. Gerade als ich die Bustür erreichte, wachte ich auf.
Mein Meister warnte mich eindringlich in meinem Traum. Sein Fashen saß auf einem Lotusthron und schwebte in der Luft, während er mich anblickte. Nach langem Schweigen wandte er sich ab und verschwand in der Ferne. Es gab keinen Tadel, keine Ermahnung, nur einen sanften, barmherzigen Ausdruck. Dennoch spürte ich eine überwältigende Feierlichkeit, eine Präsenz, die meine Seele erschütterte. Ich war von solcher Ehrfurcht und auch Furcht erfüllt, dass ich es nicht wagte, dem Meister in die Augen zu sehen.
Mehr als ein Jahrzehnt war vergangen, doch egal wie träge ich war, der Meister gab mich nie auf, sondern führte und leitete mich stets. Ich empfand Reue, wenn ich nach Reichtum strebte, und Unbehagen, wenn ich mich dem Luxus hingab. Langsam erwachte in mir der aufrichtige Wunsch, mich zu kultivieren. Ich begann, regelmäßiger im Zhuan Falun zu lesen. Gelegentlich fertigte ich Spruchbänder an mit handschriftlichen Informationen über die Fakten zu Falun Dafa und der Verfolgung. Selbst auf Geschäftsreisen hatte ich Informationsbroschüren zu Falun Dafa dabei.
Nach Beginn der Verfolgung verließen unzählige edle Praktizierende ihre Heimat und riskierten ihr Leben, nur um die Wahrheit über Dafa zu verkünden. Doch ich, die ich ebenfalls in jungen Jahren meine Heimat verließ, tat dies im Streben nach vergänglichem weltlichem Ruhm. Wie hätte ich mit einem solchen Gewissen in Frieden leben können? Was für ein enormer Widerspruch da in mir war!
Dem Weg der wahren Praktizierenden folgen
Ab 2011 widmete ich mich verstärkt dem Fa-Lernen und dem Praktizieren der Übungen. Mein Wunsch nach wahrer Kultivierung wuchs und ich sehnte mich danach, eine Fa-Lerngruppe und eine Kultivierungsumgebung mit Gleichgesinnten zu finden. 2013 heiratete ich. Mein Mann hatte die Wahl zwischen mehreren Arbeitsangeboten und hoffte, durch einen Auslandsaufenthalt oder eine Anstellung in einem großen Konzern in einer Großstadt mehr Geld zu verdienen. Doch ich dachte anders. Ich flehte den Meister an: „Meister, bitte lassen Sie uns in eine Stadt mit einer Fa-Lerngruppe gehen, damit ich mehr Zeit habe, das Fa zu vertiefen. Lassen Sie meinen Mann dort Arbeit finden, und ich werde ihm folgen!“
Im Juni kündigte ich wegen meiner Schwangerschaft und zog vorübergehend wieder zu meiner Mutter. Außer ihr unterstützte niemand in meiner Familie meine Entscheidung. Sie fragte: „Hast du das gut durchdacht? Vielleicht findest du später keinen Job mehr. Neunzig Prozent der Menschen würden sich anders entscheiden. Du musst dir ganz sicher sein, dass du das willst.“
Ich machte mir keine Sorgen um meine zukünftige Beschäftigung und erwähnte auch nicht, dass die Kündigung vor der Geburt mich 90.000 Yuan (fast 11.000 Euro) an Lohnausfall kosten würde. Ich spürte einfach, dass es sich lohnte, alles für meine spirituelle Entwicklung aufzugeben. Mir war, als schließe sich ein Kreis: Vor Jahren hatte ich ein wunderbares Umfeld für meine Kultivierung aufgegeben, um nach Ruhm und Reichtum zu jagen, und nun gab ich Arbeit und weltliche Bestrebungen auf, um ein noch besseres Umfeld für meine Kultivierung zu finden. Als ich meine Koffer packte, fühlte ich mich unglaublich erleichtert.
Auf der Heimreise war ich voller Freude. In der Bahnhofshalle saß ich auf dem Boden, schlug eifrig das Zhuan Falun auf und verschlang die Seiten mit einem Hunger, den ich kaum zügeln konnte. Angestellte, Fahrgäste, Sicherheitsleute und Polizisten gingen ständig an mir vorbei und musterten mich neugierig, doch keiner kam näher, um mich zu stören. Ich saß still da, völlig vertieft in die Lehre, als ob der Lärm und das Chaos der Welt mich nicht mehr berührten.
Jeden Tag lernte ich mit meiner Mutter das Fa und machte die Übungen mit ihr. Ich erstellte Informationsmaterialien über die wahren Begebenheiten und sprach persönlich mit Menschen über Falun Dafa. Meine Tage waren erfüllend und sinnvoll. Ich begann, die Vorträge des Meisters, die er in aller Welt gehalten hatte, zu lesen und entdeckte viele Grundsätze, die ich in meiner Jugend nie verstanden hatte. Der Meister schenkte mir folgende Erkenntnis: „Du bist in den letzten Jahren Umwege gegangen; jetzt musst du die Schnellstraße nehmen.“ Eine leise Angst stieg in mir auf, und ich sorgte mich, dass ich zu tief in den Alltag der gewöhnlichen Menschen abgedriftet war, um die Reinheit wiederzuerlangen, die ich zu Beginn der Kultivierung besessen hatte. Wieder erhielt ich eine Botschaft des Meisters: „Ein Meister kann Gold zu vollkommener Reinheit bringen.“
Die Ermutigung des Meisters gab mir die nötige Kraft und Motivation. Dankbar schritt ich voran, doch der Gedanke, wie knapp ich dieser kostbaren Gelegenheit entgangen war, ließ mich erzittern. Glücklicherweise bewahrte mich die Barmherzigkeit des Meisters vor dem Abgrund. Er machte mir bewusst, dass ich bereits zu den wahren Praktizierenden gehörte. Voller Freude umarmte ich meine Mutter und dankte ihr von Herzen dafür, dass sie mich all die Jahre nie im Stich gelassen, sondern unermüdlich versucht hatte, mich aufzuwecken. Sie sagte: „Danke nicht mir, danke deinem Meister!“ Ich rief aus: „Danke, Meister!“ Doch in meinem Herzen blieb ein unausgesprochener Gedanke: „Es tut mir leid, dass Ihre Schülerin so spät erwacht ist und Ihnen so viele Sorgen bereitet hat!“
Meine Mutter lächelte und weinte leise: „Das ist wunderbar! Als du von zu Hause weggingst, sagte ich, du seist wie ein kleiner Baum, der dem Wind trotzt. Du warst dazu bestimmt, dich zu kultivieren!“
Meine abschließenden Gedanken
Wenn ich auf meinen Lebensweg zurückblicke, gab es eine Zeit, in der ich so tiefe Reue empfand, dass das Wort „Reue“ kaum ausreicht, um die Tiefe meines Schmerzes zu beschreiben. Im Jahr 2014, mit 35 Jahren, hielt ich mein hungriges, weinendes Kind im Arm und kämpfte mit familiären Problemen, und schließlich ließ ich die aufgestaute Reue aus all den Jahren heraus. Jede Zelle meines Körpers zitterte und weinte. Ich wünschte, ich könnte in der Zeit zurückreisen und meinem jüngeren Ich seit meinem 19. Lebensjahr zurufen: „Wach auf! Du vernachlässigst etwas so Seltenes und Kostbares. Ist dir bewusst, was du tust?“ Doch die Zeit schreitet voran und ich kann mein jüngeres Ich nicht warnen. Ich kann diese Erfahrungen nur nutzen, um die Person aufzuwecken, die ich heute bin.
Ich erhielt das Fa mit 19 Jahren, jung, unerfahren und mir seiner Kostbarkeit nicht bewusst. Ich trug diese Reue all die Jahre mit mir herum, bis ich heute, mit 46 Jahren, Mutter eines zwölfjährigen Kindes bin. In vielerlei Hinsicht war ich wie ein langsames, ungeschicktes Kind, das Laufen lernt: ängstlich, zögerlich und oft am Fallen. Doch der Meister hielt stets meine Hand und führte mich durch die Irrungen der Jugend, mein Verlangen nach Ruhm und Bequemlichkeit, die Herausforderungen der Ehe und meine Anwandlungen von Sentimentalität. So konnte ich die Hindernisse überwinden, die Familienmitglieder, welche die Wahrheit nicht kannten, mir in den Weg legten, und damit mein Voranschreiten behinderten. Schritt für Schritt, Jahr für Jahr, reifte ich und schuf nach und nach ein Umfeld, das der wahren Kultivierung förderlicher war.
Unter dem barmherzigen Schutz des Meisters durfte ich die Verbindung zum Fa wiederherstellen. Die Arbeit, die ich einst aufgegeben hatte, wurde mir später zurückgegeben. Heute habe ich eine sichere Anstellung, bin bei guter Gesundheit, mein Familienleben ist harmonisch, mein Verhältnis zu meiner Schwiegermutter ist freundlich, mein Ehemann verhält sich fürsorglich, und mein Kind ist wohlerzogen. Meine Eltern und ich gehen nun gemeinsam den Weg der Fa-Bestätigung.
Ich habe drei Wünsche und bitte demütig um den Segen des Meisters: Erstens, mehr Zeit und Energie dem Schutz aller Lebewesen und der Erfüllung meiner heiligen Mission widmen zu können. Zweitens, meiner Schwiegermutter und meinem Ehemann (die mir in schwierigen Zeiten beistanden) noch mehr Güte entgegenbringen zu können, und durch mein Verhalten das Fa zu bestätigen. Drittens, junge Dafa-Schüler durch mein Vorbild zu führen und sie niemals im Stich zu lassen, genauso wie meine Mutter es für mich getan hat.
Die Barmherzigkeit des Meisters ist unermesslich und unvergesslich. Im Vorfeld der 22. China-Fahui auf Minghui möchte ich aufrichtig meinen Weg der Kultivierung mit meinem Meister schildern. Es war ein Weg voller Reue, wertvoller Lektionen und der Freude, Verlorenes wiederzuentdecken. Ich teile diese Erfahrungen mit anderen Praktizierenden, insbesondere mit jenen, die in jungen Jahren das Fa erhalten haben, und mit der heutigen Generation. Möge meine Geschichte ihnen Licht spenden und jene, die sich verirrt haben, zurück auf den Pfad der Kultivierung führen.
Hört das Wort des Meisters
Junge Mitpraktizierende, wenn ihr wie ich im Dafa aufwachsen durftet, wenn ihr einst mit einer reinen Lotusblume verglichen wurdet, wenn auch ihr den Ruf eurer Lieben vernommen habt, die eure Heimkehr ersehnen, dann nehmt nicht mein Handeln zum Vorbild: Der Preis war hoch, jedes Wort spricht von Reue und Furcht.
Ihr jungen Leute, seid ihr in der Welt der Sterblichen verloren und gefesselt? Ihr träumt und wisst nicht: Was ist Wahrheit und was Lüge? Ihr giert nach den Illusionen eines fernen Landes? Ihr nehmt Sturm und Regen auf euch für Ruhm und Reichtum? Hört das Wort des Meisters: Kehre ins Dafa zurück!
Die Jugendjahre vergehen so rasch und jede neue Phase bleibt voller offener Fragen. Doch wenn du das Zhuan Falun öffnest und das Buddha Fa liest, füllen sich deine Ideale mit Sinn. Vielleicht entfaltet sich ein schönes Leben? Hört das Wort des Meisters: Kehre ins Dafa zurück! Der Meister hat das Ende der Fa-Bestätigung immer wieder hinausgezögert. Jeden Tag trägt er die unvorstellbare Last. Die Zeit ließ sein Haar ergrauen. Weiß die Welt um seine Mühsal und seine Sorge für alle Lebewesen?
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