Nach neun Jahren Haft und Aussetzung der Rente droht 72-Jähriger erneut eine Gefängnisstrafe
(Minghui.org) Eine 72-jährige Einwohnerin der Stadt Shenyang in der Provinz Liaoning stand am 27. Februar 2025 wegen ihres Glaubens an Falun Dafa vor dem Bezirksgericht Dadong.
Meng Qingjie, eine pensionierte Lehrerin, wurde am 12. Juli 2024 gegen 7 Uhr morgens von einer Gruppe Zivilpolizisten der Bezirkspolizeibehörde Shenhe und der ihr unterstellten Polizeistation Dongling aus ihrer Wohnung verschleppt. Einer der Beamten hieß Han Song. Sie durchsuchten ihre Wohnung, ohne ihre Ausweise oder einen Durchsuchungsbefehl zu zeigen. Noch in derselben Nacht brachten sie Meng in das Erste Untersuchungsgefängnis der Stadt Shenyang, wo sie sich bis heute befindet.
Später wurde Meng von Staatsanwalt Yang Yu’e von der Staatsanwaltschaft des Bezirks Dadong angeklagt, der ihren Fall am 2. Januar 2025 an das Bezirksgericht Dadong überwies.
Bevor Mengs Anhörung am 27. Februar 2025 begann, verbot der Vorsitzende Richter Zhang Jutao ihren über zehn Familienmitgliedern die Teilnahme an der Verhandlung. Nach heftigen Protesten ihres Anwalts erlaubte der Richter ihrer Familie schließlich den Zutritt in den Gerichtssaal. Auf seine Anweisung mussten sie allerdings ihre Mobiltelefone und Ausweise abgeben.
Während der Anhörung unterbrach Richter Zhang Meng und ihren Anwalt Xie Yanyi wiederholt, insbesondere, wenn sie Begriffe wie „Menschenrechte“, „Glaubensfreiheit“ oder „Verfolgung“ ansprachen. Auch Mengs Familienverteidiger wurde unterbrochen, als er begann, seine Verteidigungserklärung zu verlesen, nur weil er die Worte „Falun Gong“ erwähnte.
Der Richter ermahnte den Anwalt, sich „politisch korrekt“ zu verhalten und „Falun Gong nicht zu verteidigen“. Er vertagte die Anhörung, ohne dem Anwalt die Möglichkeit zu geben, seine Abschlusserklärung abzugeben.
Meng hatte 30 Jahre lang an einer Grundschule unterrichtet, bevor sie 2008 in den Ruhestand ging. In den letzten zehn Jahren ihrer Berufstätigkeit unterrichtete sie an der Grundschule, die der Landwirtschaftlichen Universität in Shenyang angegliedert ist. Im Laufe der Jahre wurde Meng wegen ihres Glaubens mehrfach zur Zielscheibe der Polizei. Vor ihrer letzten Verhaftung verbüßte sie eine dreijährige Haftstrafe im Zwangsarbeitslager (2005–2008) sowie eine sechsjährige Gefängnisstrafe (2012–2018). Nach ihrer Freilassung aus dem Gefängnis im Jahr 2018 setzten die Behörden ihre Pension aus.
Frühere Berichte:
Pensionierte Lehrerin nach neun Jahren hinter Gittern erneut vor Gericht
Persönlicher Bericht: Lehrerin erhält als 70-Jährige keine Rente – wegen ihres Glaubens
***
Copyright © 2025 Minghui.org. Alle Rechte vorbehalten.