Drei Anhörungen zum Fall einer 58-jährigen Praktizierenden aus Hebei
(Minghui.org) Chen Yanqiu, 58, aus der Stadt Chengde, Provinz Hebei, stand zwischen Dezember 2024 und Februar 2025 dreimal vor Gericht, weil sie Falun Dafa praktiziert.
Chen verdient ihren Lebensunterhalt mit dem Verkauf von Lunchpaketen an Bauarbeiter. Am 12. Juli 2024 war sie zu Hause gerade am Kochen, als eine Gruppe von Beamten der Polizeibehörden Chengde des Bezirks Gaoxin, Kreis Chengde, und der Polizeibehörde Fengyingzi eindrang.
Keiner der Beamten trug eine Uniform. Ohne einen Durchsuchungsbefehl vorzulegen, durchsuchten sie Chens Wohnung. Sie fesselten ihr die Hände mit Handschellen auf den Rücken und brachten sie in einen Privatwagen. Eine Liste der beschlagnahmten Gegenstände wurde ihr nicht ausgehändigt.
Die Staatsanwaltschaft des Bezirks Shuangqiao leitete Chens Fall am 12. November 2024 an das Bezirksgericht Shuangqiao weiter. Der Vorsitzende Richter setzte einen Gerichtstermin für den 27. Dezember 2024 an, benachrichtigte jedoch nicht Chens Familie. Er behauptete, dass es nicht nötig sei, ihre Familie zu informieren, da sie volljährig sei. Ihr Anwalt erfuhr erst später von dem Anhörungstermin und informierte ihre Familie.
Die Anhörung war für den 27. Dezember 2024 um 9 Uhr morgens angesetzt, begann aber erst nach 16 Uhr an diesem Tag. Chen erhielt während der Wartezeit nichts zu essen oder zu trinken, obwohl sie wiederholt darum bat.
Der Richter erlaubte Chens Tochter nicht, sie als nichtanwaltliche Verteidigerin zu vertreten, da sie als Zeugin in dem Fall benannt worden war. Sie argumentierte, dass sie während des polizeilichen Verhörs nichts gesagt habe, was ihre Mutter belasten könnte. Sie beschuldigte die Polizei, Beweise gefälscht zu haben. Der Richter beschwerte sich daraufhin, dass seine Bemühungen um eine Anhörung vergeblich seien, und brach die Anhörung nach etwa einer Stunde ab.
Eine zweite Anhörung fand am 7. Januar 2025 statt. Diesmal ließ der Richter nur ein Mitglied von Chens Familie zu. Ihr Anwalt protestierte dagegen, aber ohne Erfolg. Daraufhin erlitt Chen einen Rückfall ihres Herzleidens und der Richter brach die Anhörung ab. Ihre Familie beschwerte sich später bei der örtlichen Berufungsbehörde über die Entscheidung des Richters, weil er nur einen Zuschauer zugelassen hatte.
Eine dritte Anhörung fand am 10. Februar 2025 statt. Chens Anwalt wies darauf hin, dass sie nur wegen ihres Glaubens an Falun Dafa verhaftet worden sei. Die Polizei hatte sie ins Visier genommen, nachdem ein Regierungsbeamter einen Brief aus dem Kreis Chengde erhalten hatte. In dem Brief wurde er aufgefordert, die Verfolgung von Falun-Dafa-Praktizierenden einzustellen. Es sei nichts Falsches daran, Briefe über Falun Dafa zu verschicken, doch Chen habe den besagten Brief weder geschrieben noch abgeschickt, so der Anwalt.
Die Polizei bestand jedoch darauf, dass Chen die Verfasserin des Briefes sei. Sie beschlagnahmten ihre Falun-Dafa-Bücher und ihren Drucker und verwendeten die Gegenstände als Beweismittel gegen sie. Außerdem wurde ihre Tochter ohne ihr Wissen als Zeugin der Anklage benannt.
Die Polizei begab sich auch zu der Baustelle, auf der Chen häufig Lunchpakete verkaufte, und setzte eine Belohnung von 500 Yuan für jeden aus, der gegen sie aussagt. Die Arbeiter dort antworteten, dass niemand einen guten Menschen wie Chen für ein bisschen Geld belasten würde. Ihr Anwalt nahm die Worte der Arbeiter zu ihrer Unterstützung auf und beantragte, sie in den Prozess einzubeziehen. Der Richter weigerte sich, dies als Beweismittel zuzulassen oder dem Anwalt zu erlauben, die Bauarbeiter zum Kreuzverhör vorzuladen. Die von dem Polizeibeamten gefälschten Beweise, die angeblich von den Bauarbeitern stammten, wurden jedoch im Prozess zugelassen.
Der Staatsanwalt führte auch die vorherige Verhaftung von Chen im Jahr 2016 (ebenfalls wegen ihres Glaubens) als weiteres Beweisstück gegen sie an. In jenem Jahr war sie gegen eine Kaution von 8.000 Yuan (ca. 1.017 Euro) auf freien Fuß gesetzt worden, die ihr 2022 zurückgegeben wurde. Die beiden Vorfälle (die Verhaftungen im Jahr 2016 und im Jahr 2024) standen in keinem Zusammenhang. Dennoch erlaubte der Richter der Staatsanwaltschaft, sie miteinander zu verbinden, um mehr „Beweise“ gegen Chen zu haben.
Falun Dafa gibt ihr Hoffnung
Chen hatte ein schwieriges Leben. Ihre Mutter starb, als sie noch ein Kind war. Ihr Bruder und ihre Schwägerin misshandelten sie oft. Nachdem sie erwachsen geworden war und geheiratet hatte, wurde sie auch von ihrer Schwiegermutter und ihrem Schwager geschlagen. Ihr Mann wurde plötzlich krank und starb als er 30 war. Ihre beiden Kinder waren zu diesem Zeitpunkt erst 13 und ein Jahr alt. Sie arbeitete hart, um die Schulden der Familie zu begleichen und ihre Kinder zu unterstützen. Im Laufe der Jahre erkrankte sie an vielen Krankheiten, darunter rheumatoide Arthritis, Ischias, Tuberkulose, gynäkologische Erkrankungen, Magenprobleme, Schlaflosigkeit und Migräne.
Chen heiratete später erneut, und ihr zweiterr Mann erkrankte zwei Jahre später an schwerer Diabetes und Komplikationen. Er wurde mehrmals ins Krankenhaus eingeliefert und konnte nicht mehr arbeiten. Chen stellte Lunchpakete her, um die Familie zu unterstützen.
Als Chen anfing, Falun Dafa zu praktizieren, verschwanden ihre Symptome, und sie wurde auch fröhlicher und rücksichtsvoller. Sie hegte keinen Groll mehr gegen die Eltern und Geschwister ihres verstorbenen ersten Mannes und hielt engen Kontakt zu ihnen aufrecht.
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