Sich der Einsamkeit stellen, statt sie abzulehnen

(Minghui.org) Einsamkeit ist eine wirklich große Prüfung in der Kultivierung. In der Vergangenheit hatte ich immer das Gefühl, dass diese Prüfung zu groß ist, und es fiel mir sehr schwer, der Einsamkeit ins Auge zu sehen, daher konnte ich diese Prüfung nicht überwinden. Erst als die Polizei an meine Tür klopfte, verstand ich, worum es bei dieser Prüfung ging.

2011 kehrte ich nach Hause zurück, nachdem ich wegen meines Glaubens an Falun Dafa illegal inhaftiert worden war. Leute, die als Informanten fungierten, sagten meiner Familie: „Diese Person (damit war ich gemeint) sollte nicht zu Hause bleiben. Das wird uns allen Ärger bringen.“ Deshalb blieb ich all die Jahre nicht bei meiner Familie und die Polizei und die Informanten suchten auch nicht nach mir.

Im Jahr 2024 rief mich ein Polizeibeamter ein paar Mal an und bat mich, auf die Polizeiwache zu kommen, um ein Foto von mir machen zu lassen, aber ich arbeitete nicht mit ihnen zusammen. Am Ende des Jahres klopfte die Polizei an meine Tür (wahrscheinlich hatten sie mich durch die Ortung meines Handys gefunden), um ein Foto von mir zu machen.

Ich hatte Informationsmaterialien über Falun Dafa zu Hause, deshalb öffnete ich die Tür nicht. Außerdem sollen wir sowieso nicht mit dem Bösen kooperieren. Aber ich sah, dass der erste Gedanke, der mir in den Sinn kam, Angst war. Ich konnte nicht genau sagen, welches grundlegende Problem diese Angst verursacht hatte, aber zwei Tage später erkannte ich, dass ich Angst hatte, weil ich zu sehr nach Bequemlichkeit trachtete. Diese Anhaftung zeigte sich darin, dass ich mir Videos auf meinem Handy und im Fernsehen anschaute, um gegen die Einsamkeit anzukämpfen.

Als ich das erkannte, schaltete ich mein Handy und den Fernseher aus, beruhigte mich allmählich und ließ diese Anhaftungen allmählich los. Danach konnte ich zur Ruhe kommen, wenn ich die Übungen machte. Obwohl ich nicht in einen Zustand tiefer Ruhe eintreten konnte, wurde mein Zustand ruhiger. Ich konnte auch in einen ruhigen Zustand eintreten, wenn ich aufrichtige Gedanken aussandte, und konnte sogar um Mitternacht aufstehen, um aufrichtige Gedanken auszusenden.

In diesem Jahr konnte ich die Shen-Yun-Aufführung verstehen. In der Vergangenheit hatte ich nur das Gefühl gehabt, dass die Aufführung großartig ist. Aber in diesem Jahr verstand ich, dass Shen Yun Dinge aus der Geschichte Chinas aufführt, einer Kultur, die vom Göttlichen überliefert wurde. Und zwar aus der Perspektive der Erlösung der Lebewesen und der Barmherzigkeit – der Barmherzigkeit des Meisters und der Dafa-Jünger.

Ich fragte mich, ob ich ganz aufhören könnte, mir Videos auf meinem Handy und im Fernsehen anzusehen. Die Antwort lautete: Selbst wenn es keine Verfolgung gäbe, würde ich sie mir nicht mehr ansehen. Während dieses Prozesses wurde mir auch klar: Warum soll sich ein Kultivierender weiterhin dieses alltägliche Zeug ansehen?

Der Meister sagt:

„[...] wenn einer sich in einer hoffnungslosen Einsamkeit kultiviert und keine Hoffnung sehen kann, ist es am schwierigsten.“ (Fa-Erklärung auf der internationalen Fa-Konferenz des Großraums New York, 7.06.2009)

Was ich derzeit verstehe, ist, dass ich Einsamkeit akzeptieren kann. Ich kann mich ihr stellen, anstatt sie abzulehnen. Ich kann mich kultivieren und Schritt für Schritt Dinge selbst erledigen. Da Einsamkeit eine Trübsal ist, die jeder überwinden muss, ist es ein Schritt, den jeder auf seinem Weg der Kultivierung gehen muss. Da dies der Fall ist, muss ich meinen Weg der Kultivierung korrigieren, indem ich mich ihr stelle, anstatt mich vor ihr zu fürchten. Dazu gehört auch die Fähigkeit, Schwierigkeiten zu ertragen.