Eigene Interessen und das Gefühl, ungerecht behandelt zu werden, loslassen

(Minghui.org) Im Mai 2024 fand eine Praktizierende namens Ailing (Pseudonym) für mich eine Stelle als Ladenangestellte, die mit 1.500 Yuan (ca. 190 €) im Monat bezahlt wurde. Ailing kannte den Eigentümer noch aus Schulzeiten. Sie waren in der gleichen Klasse gewesen und sie hatte vor ein paar Jahren dort gearbeitet. Sie sagte, dass in dem Laden nicht viel los sei und es nicht viel zu tun gebe. Außerdem erzählte sie mir noch, dass ich nach Erledigung der mir zugewiesenen Aufgaben dort Zeit hätte, das Fa zu lernen.

Wegen „Krankheitskarma“ war ich über ein Jahr lang nicht in der Lage gewesen zu arbeiten. Aufgrund unzureichender Kultivierung, einem geringen Fa-Verständnis und weil ich nicht wusste, wie man nach innen schaut, bekam ich Magenprobleme und musste meine Stelle kündigen. Jetzt war ich auf der Suche nach einer Arbeit, die mir nicht zu viel abverlangte. Ich wollte sicherstellen, dass ich Zeit hatte, das Fa zu lernen und die Übungen zu machen. Ich wollte nicht, dass sich mein Zustand durch mein „Krankheitskarma“ wieder verschlimmerte. Als Ailing sagte, der Laden sei nicht sehr ausgelastet, fand ich ihn perfekt. Der Lohn war etwas niedrig, aber das Wichtigste war, dass ich Zeit hatte, das Fa zu lernen.

Am nächsten Tag ging ich in den Laden und der Filialleiter schickte mich sofort an die Arbeit. Meine erste Aufgabe war eine Inventur der Waren im Lager. Ich sollte mich mit den Beständen und Artikeln vertraut machen. Als ich sah, wie viele verschiedene Lager es gab, wurde ich unruhig. Kaum war ich mit einem Regal fertig, fragte ich mich, wann ich jemals mit dem Zählen all dieser Lager fertig werden würde. Dabei dachte sogar ans Aufhören.

Während einer Pause saß ich auf einem Stuhl und ein Gedanke kam mir in den Sinn: „Diese Arbeit muss vom Meister arrangiert worden sein.“ Ich hatte den Meister zuvor gebeten, mir bei der Suche nach einer Arbeit zu helfen. Und nur zwei Tage später trat Ailing mit dieser Gelegenheit an mich heran. Ich riss mich zusammen und sagte im Stillen zu mir: „Hab' keine Angst vor Schwierigkeiten, bleib' einfach standhaft.“ Eine Woche später war ich mit dem Zählen aller Waren fertig.

Mir wurde klar, dass die Tätigkeit eine ständige Zusammenarbeit mit anderen erforderte: bei der Kontrolle der Waren, bei der Zuteilung der Waren, beim Schreiben von Bestellungen, bei der Rückgabe der Waren, bei der Reinigung der Lager usw.

Die Kultivierung ist nicht so einfach

Am Anfang wurde ich oft getadelt und kritisiert, weil ich unerfahren und mit den Abläufen nicht vertraut war. Außerdem verstand ich nicht ganz, was die anderen sagten, aber es war mir zu peinlich nachzufragen. Ich gab ihnen die Schuld, weil sie mir keine klaren Anweisungen gaben. Ich war verärgert, fühlte mich ungerecht behandelt und war traurig. Ich versuchte, Kritik zu vermeiden, mein Gesicht zu wahren und mich nicht minderwertig zu fühlen. Wieder dachte ich ans Aufhören.

Als ich mich beruhigt hatte, dachte ich: „Ich bin eine Praktizierende, wie kann ich mich von solchen Kleinigkeiten entmutigen lassen? Dafa-Praktizierende sind stark, ich muss durchhalten. Wenn es zu Konflikten kommt, sollte ich in mir selbst nach dem Grund suchen. Egal, wie andere mich behandeln, ich sollte mich nicht aufregen oder versuchen wegzulaufen. Sind das nicht großartige Gelegenheiten, meine Xinxing zu erhöhen?“

Ein Monat verging schnell und es war Zahltag. Ich arbeitete im zweiten Stock, als der Buchhalter mich nach unten rief, um mir meinen Lohn auszuhändigen. Die Frau des Inhabers war am Telefon und zeigte auf das Geld auf ihrem Schreibtisch. Ich nahm es in die Hand und zählte es. „Hm? Warum sind es 1.700 Yuan und nicht 1.500 Yuan?“, fragte ich mich. Ich war mir nicht sicher, ob es daran lag, dass sie sich verzählt hatten, oder ob sie mir für das Kochen des Mittagessens einmal pro Woche mehr bezahlt hatten.

Zuerst dachte ich: „Mach dir keine Sorgen, nimm einfach, was sie dir geben.“Aber dann dachte ich: „Ich bin eine Dafa-Praktizierende. Ich muss alles aufrichtig und ehrenhaft tun.“ Nachdem die Frau des Besitzers ihr Telefonat beendet hatte, sagte ich zu ihr: „Als ich hier anfing, sagte man mir, mein Lohn betrage 1.500 Yuan, aber jetzt sind es 200 Yuan (etwa 25 Euro) mehr. Woran liegt das?“

Sie stotterte: „Äh, Sie sind also noch in der Probezeit.“ Dann fragte sie mich, ob ich gekocht hätte, und ich antwortete: „Ja, einmal in der Woche.“ Sie sah etwas ratlos aus und wusste nicht, was sie sagen sollte. Ich sagte: „Bitte nehmen Sie die 200 Yuan erst einmal zurück und klären Sie das.“ Sie antwortete: „In Ordnung, ich nehme es zurück und spreche mit meinem Mann darüber.“

Ich hatte das Gefühl, dass etwas nicht stimmte. Am nächsten Tag taten die beiden Eigentümer so, als sei nichts passiert. Keiner der beiden erwähnte die 200 Yuan mit einem Wort. Nachdem sie gegangen waren, fragte mich die Buchhalterin, wie viel ich bekommen hätte. Ich sagte ihr, es seien 1.500 Yuan. Daraufhin teilte sie mir mit, dass mein Lohn auf 1.700 Yuan erhöht worden sei. Sie fügte hinzu, dass das Ehepaar geizig sei, und schlug vor, dass ich sie bitten solle, mir das zusätzliche Geld zurückzugeben.

Als ich das hörte, fühlte ich mich ziemlich unwohl und empfand es als Ungerechtigkeit. Im ersten Moment dachte ich daran, das Geld zurückzufordern. Aber gleich darauf fiel mir ein: „Wenn ich das Geld zurückverlange, würde ich dann nicht die Buchhalterin verraten?“ Ich atmete tief durch, änderte meine Einstellung und erinnerte mich daran, dass der Meister uns lehrt, alles, was uns begegnet, als Chance zur Erhöhung zu betrachten.

Mir wurde klar, dass ich in solchen Situationen nach innen schauen musste. Bei der Kultivierung geht es darum, Anhaftungen loszulassen. Welche menschliche Gesinnung wurde also durch diesen Vorfall offengelegt? Ich fragte mich: „War dein Herz bewegt? Ja, das war es. Habe ich mich darüber geärgert? Ja, das habe ich. Hatte ich das Gefühl, dass es ungerecht war? Ja, das hatte ich.“ Nachdem ich mir über mein Verhalten klar geworden war, beruhigte ich mich allmählich und konnte es überwinden.

Aber die Kultivierung ist nicht so einfach. Wenn ich bei der Arbeit nicht beschäftigt war und das Fa lernen konnte, befand ich mich in einem ausgeglichen Gemütszustand und hatte ein Gefühl von innerem Frieden. Wenn ich aber viel zu tun hatte, empfand ich es wieder als ungerecht. Das war zum Beispiel der Fall, wenn eine große Lieferung eintraf und mein Arbeitspensum zunahm oder wenn ich mit Konflikten und Schwierigkeiten konfrontiert war.

Der Gedanke schoss mir durch den Kopf: „Es ist alles deine Schuld. Du hättest die 200 Yuan nicht zurückgeben müssen. Bitte sie, deinen Lohn zu erhöhen, oder kündige einfach.“ Ich rechnete sogar aus, wie viel Geld mir der Besitzer im Laufe eines Jahres vorenthalten würde. Groll und das Gefühl, ungerecht behandelt zu werden, kamen wieder auf. Ich konnte mich nicht von meiner Anhaftung an persönlichen Interessen lösen.

Glücklicherweise wurde mir bewusst, dass ich eine Praktizierende bin. Da ich regelmäßig das Fa lernte, verstand ich, dass ich, wenn Probleme auftauchten, sie aus der Perspektive des Fa betrachten sollte. Und ich verstand, dass die Anforderung des Fa darin besteht, dass das Herz sich nicht bewegen lässt. Waren die Gedanken, die mir in den Sinn kamen, nicht nur Störungen, die mich dazu drängten, gegen die Situation zu kämpfen, und die mich an der Kultivierung hinderten?

Außerdem ist dies die Zeit der Fa-Berichtigung. Wir praktizieren heute Falun Dafa, um das Fa zu bestätigen und die Lebewesen zu retten. Und dazu gehört auch das Eigentümerpaar. Sie wussten, dass ich eine Falun-Dafa-Praktizierende bin, und haben mich trotzdem eingestellt. Sie haben mir sogar erlaubt, das Fa bei der Arbeit zu lernen. Ich sollte ihnen dankbar sein.

In dieser Angelegenheit zeigte ich ihnen, dass Dafa-Praktizierende anders sind als gewöhnliche Menschen. Das Ehepaar spürte die Aufrichtigkeit der Dafa-Praktizierenden, auch wenn ich in Bezug auf meine persönlichen Interessen einen Verlust erlitt. Daraufhin beschloss ich, diese falsche Denkweise, die mit persönlichen Vorteilen verbunden ist, vollständig loszulassen, und zwar grundlegend und ein für alle Mal!

Einige Monate später kündigte die Buchhalterin ihre Stelle. Ihre Aufgabe, das Mittagessen für die Mitarbeiter zu kochen, fiel natürlich mir zu. Der Besitzer gab mir eine Lohnerhöhung von 500 Yuan (etwa 63 Euro) für das Kochen des Mittagessens.

Es gab vier Angestellte in der Firma und ich bereitete jeden Tag für sie das Mittagessen zu. Ich tat mein Bestes, um auf ihre Bedürfnisse Rücksicht zu nehmen. So konnten sie die Freundlichkeit einer Dafa-Praktizierenden spüren. Die Küche, das Bad, die Bodenfliesen, den Esstisch und die Töpfe und Pfannen hatte ich alle fettig und schmutzig vorgefunden und schrubbte erst einmal alles sauber.

Der Verkäufer hatte mich früher immer schlecht behandelt und nannte mich ungeschickt. Aber jetzt hat er sich geändert. Alle sagen, dass ihnen das Mittagessen besser schmecken würde, seit ich für sie kochen würde.

Früher wusste ich nicht, wie ich nach innen schauen sollte, wenn Probleme auftauchten. Das verursachte viel Ärger. Heute bin ich der festen Überzeugung, dass ich die Anforderungen des Dafa nur dann erfüllen kann, wenn ich das Fa fleißig lerne und entschlossen bin, meine Anhaftungen zu beseitigen.

Nur wenn ich das Fa gut lerne, kann ich mein wahres Selbst erkennen und Störungen vermeiden. Nur durch das Lernen des Fa kann ich alle Lebewesen barmherzig und freundlich behandeln, wodurch Dafa bestätigt und die Lebewesen gerettet werden.

Ich bin dem Meister dankbar, dass er mich weitergeführt hat. Mir ist klar geworden, dass ich fleißiger werden, mich standhaft kultivieren und meine Mission erfüllen werde!

Ich danke Ihnen, verehrter Meister!