Taiwanische Wissenschaftler äußern sich zum friedlichen Appell vor 26 Jahren in Peking
(Minghui.org) Zwei Wissenschaftler aus Taiwan sprachen über den friedlichen Protest der Falun-Gong-Praktizierenden in Peking vor 26 Jahren. Einer von ihnen ist Lu Zhengli, Autor von „A Macro-History of Communist World“ (Eine Makrogeschichte der kommunistischen Welt). Der andere ist Kao Wei-pang, Vorsitzender der Vereinigung der Opfer von Investitionsbetrug in China (VICA).
Der Appell fand am 25. April 1999 statt und wird oft als die friedlichste Massenprotestaktion in der chinesischen Geschichte bezeichnet. Über zehntausend Praktizierende gingen damals zur Staatlichen Petitionsbüro in Peking, um die Behörden zu bitten, die 45 Praktizierenden freizulassen, die drei Tage zuvor in Tianjin illegal festgenommen worden waren. Mit ihrem Appell forderten die Praktizierenden damals von der Regierung, ihnen ein friedliches Umfeld zu gewähren, in dem sie ihren Glauben ausüben (die chinesische Verfassung garantiert Glaubensfreiheit) und Falun-Gong-Bücher veröffentlichen können. Zhu Rongji, der damalige Ministerpräsident Chinas, sprach mit den Praktizierenden und versprach, dass die Praktizierenden in Tianjin freigelassen würden. Als die Praktizierenden die gute Nachricht erfuhren, räumten sie den Platz auf und verließen ihn friedlich.
Jiang Zemin, der damalige Chef der Kommunistischen Partei Chinas (KPCh), behauptete jedoch, die Praktizierenden hätten an diesem Tag Zhongnanhai, den Sitz der chinesischen Zentralregierung, belagert. Er leitete eigenmächtig die Verfolgung von Falun Gong ein, die nach 26 Jahren immer noch andauert.
Die Quelle vergiften
Lu Zhengli leitete ein internationales Unternehmen in Taiwan und China und wurde später Berater für mehrere taiwanische Unternehmen in China. Er erlebte Chinas Wirtschaftsreform und Öffnung und gewann ein tiefes Verständnis der KPCh. Er weiß, dass die KPCh nicht das wahre China repräsentiert, nachdem er fünf Jahre damit verbracht hat, die Geschichte der Partei zu lernen.
Lu Zhengli, Autor von „A Macro-History of Communist World“
Über den Appell der Falun-Gong-Praktizierenden, die Tianjin-Praktizierenden freizulassen, die Veröffentlichung von Büchern zu legalisieren und ihr Recht zu praktizieren offiziell anzuerkennen, sagte Lu, bei ihren Forderungen sei es um „grundlegende Menschenrechte“ gegangen. Er konnte nicht glauben, dass Peking als Reaktion auf diesen friedlichen Protest die Verfolgung eingeleitet hatte.
Am Tag nach dem Protest erklärte der Sprecher der Behörde für öffentliche Beschwerden und Vorschläge gegenüber einem Reporter der Nachrichtenagentur Xinhua, dass der Protest legal gewesen sei. Zwei Wochen später veröffentlichte Jiang jedoch einen Artikel in der chinesischen Volkszeitung, in dem er behauptete, Falun-Gong-Praktizierende hätten Zhongnanhai belagert.
Das Wort „belagert“ richtete großen Schaden an und führte dazu, dass die Menschen eine negative Meinung von Falun Gong bekamen. Deshalb sahen einige den Protest als letzten Tropfen, der das Fass zum Überlaufen brachte und die KPCh dazu verleitete, die Verfolgung in Gang zu setzen. Lu widerspricht dieser Einschätzung der damaligen Ereignisse. „Wenn die KPCh jemanden unterdrücken will, diffamiert sie ihn und versieht ihn mit einem Etikett, und das war's“, erklärte er. „Das ist eine gängige Taktik der KPCh. Viele erkennen das nicht und lassen sich von den Lügen der KPCh manipulieren. Wir sollten die Worte des Sprachrohrs der KPCh hinterfragen. Diese Taktik wurde nicht nur bei Falun Gong angewendet, sondern auch bei Menschenrechtsanwälten und religiösen Gruppen.“
Lu schlug vor, dass die Menschen sich fragen sollten: „Haben die Falun-Gong-Praktizierenden nicht einfach still mit ihren Büchern in der Hand dagestanden? Haben sie Parolen gerufen und Transparente hochgehalten? Haben sie Waffen oder Schlagstöcke mitgebracht oder mit Tomaten oder Eiern geworfen? Die Antwort lautet nein. Das Wort ‚belagern‘ entspricht nicht den Tatsachen, sondern ist eine Verleumdung.“
Lu stimmt mit den Prinzipien von Falun Gong – Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht – überein und glaubt, dass Menschen gütig sein und sich für die Wahrheit opfern müssen. Praktizierende außerhalb Chinas unternähmen viel, um die Verfolgung in China zu beenden. Er hoffe, dass das chinesische Volk eines Tages aufwacht und die Zusammenhänge versteht.
Gesetze sind in China nur Worte
Kao gründete 1997 ein Unternehmen in China, aber zwei Jahre später wurde es von chinesischen Beamten beschlagnahmt. Er wurde Zeuge der Korruption der KPCh und gründete deshalb die VICA. Nach dieser schmerzhaften Erfahrung kam er zu der Überzeugung, dass in China nicht nach Recht und Gesetz gehandelt wird, sondern nur das Streben nach Interessen zählt – alle Gesetze seien nur Worte und mächtige Beamte hätten dort das Sagen.
Kao Wei-pang, Vorsitzender der Vereinigung der Opfer von Investitionsbetrug in China (VICA)
„In China ist Petition nur eine Hülle, ein Instrument, mit dem die Regierung ihr Volk ruhig hält und ihre Herrschaft stabilisiert. Petition ist niemals ein rechtliches Mittel für die Menschen, das ihre Rechte schützt.
Zu petitionieren ist ein langer Weg und die Regierung nutzt ihn, um den Willen der Menschen zu zermürben. Viele Demonstranten haben zehn oder zwanzig Jahre damit verbracht und alles verloren, was sie hatten, und dennoch keine Gerechtigkeit erfahren.“
Er respektiere die 26-jährigen Bemühungen der Praktizierenden, die Menschen über die Verfolgung aufzuklären. Nur Menschen mit Glauben hätten den Willen, trotz aller Schwierigkeiten weiterzumachen. Er hoffe, dass die Praktizierenden in China in Sicherheit seien.
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