(Minghui.org) Der diesjährige 13. Mai, der Welt-Falun-Dafa-Tag, erinnerte mich an eine wunderschöne Vision, die ich hatte, als ich mit der Kultivierung von Dafa begann. Davon möchte ich hier erzählen. Falun Dafa ist gekommen, um die Menschen zu erretten und denen, die verzweifelt sind, Hoffnung und Zuversicht zu bringen.
Bevor ich mit der Kultivierung begann, befand ich mich im Jahr 2001 wegen eines völlig unerwarteten Strafverfahrens in einer Haftanstalt. Damals sah ich mich immer als idealistischen Intellektuellen. Als ich plötzlich inhaftiert war und vor einer möglichen Verurteilung stand, war das ein gewaltiger Schock für mich. Mir wurde klar, dass ich meine glückliche Familie, meine Karriere, meine Träume und alles, was ich hatte, verlieren könnte. Es fühlte sich an, als würde der Himmel über mir einstürzen. Der emotionale Schmerz war so groß, dass ich nicht einmal mehr weinen konnte. Ich saß nur wie benommen auf dem harten Holzbrett meines Bettes. In dieser Situation wollte ich nicht mehr leben, wusste aber auch nicht, wie ich sterben sollte.
Einige Tage später begann ich, mich der Realität zu stellen, war jedoch voller Ängste. Zwar hatte ich keine Angst vor dem Gefängnis – ich hatte Angst davor, nicht mehr zu wissen, wie man ein guter Mensch ist. Zu der Zeit hielt ich mich für einen guten Menschen – ich wurde oft dafür gelobt, dass ich mein eigenes Unternehmen gegründet und fleißig gearbeitet hatte. Und doch hatte ich am Ende ein Verbrechen begangen.
Es war so erbärmlich, dass ich nicht garantieren konnte, in Zukunft kein weiteres Vergehen oder keine Fehler mehr zu begehen. Mir wurde bewusst, dass ich die wahren Prinzipien, wie man ein guter Mensch ist, gar nicht kannte. Die Menschen sprachen heutzutage davon, ein herausragender, gesetzestreuer, zivilisierter oder positiver Mensch zu sein. Doch all das sind nur äußere Eigenschaften, die einen nicht leiten können. Diese Eigenschaften helfen nicht, wenn es um Interessenkonflikte und eigene Vorteile geht. Einerseits wollte ich so nicht mehr sein, andererseits konnte ich nicht sicher sein, nach Verbüßung meiner Strafe mich zu ändern und den Vorsätzen treu zu bleiben.
Im Gefängnis waren viele Menschen eingesperrt – in einer Zelle von 30 bis 40 Quadratmetern saßen mehr als 30 Personen. Tagsüber saßen alle dicht nebeneinander mit dem Gesicht zur Wand. Neben mir saß eine freundlich wirkende, mittelalte Frau. Leise fragte ich sie, warum sie hier sei. Sie antwortete: „Falun Gong.“ Ich war überrascht: „Gibt es hier Falun-Gong-Leute?“ Sie sagte: „Wir sind viele hier“, und zeigte auf die anderen Falun-Gong-Praktizierenden. „Ist Falun Gong nicht nur Gymnastik? Wie bist du dann hier gelandet?“ Sie antwortete: „Falun Gong ist nicht nur Fitness. Es ist Kultivierung.“
Das Wort Kultivierung traf mich völlig unvorbereitet, denn ich hatte noch nie jemanden darüber sprechen hören. Allerdings wusste ich, dass Kultivierung etwas Gutes ist – wie in „Die Reise nach Westen“, wo der Mönch Tang Seng und seine Schüler viele Prüfungen durchlaufen und am Ende die Vollendung erlangen.
In dieser Nacht schloss ich die Augen und sprach still zu mir selbst. Ich fragte mich: „Wenn du schon ins Gefängnis musst und ein paar Jahre deines Lebens verlierst, warum nutzt du diese Zeit nicht zur Kultivierung? Vergeude die Zeit nicht, sondern kultiviere dich im Falun Gong, damit du am Ende die Vollendung erreichst.“ Meine ernsthafte Antwort lautete: „Ich will mich kultivieren. Ich muss mich kultivieren und den Weg in den Himmel gehen.“
Am nächsten Tag setzte sich eine ältere Praktizierende neben mich. Ohne zu zögern, wandte ich mich an sie und fragte: „Tantchen, ich will Falun Gong lernen. Was schlägst du vor? Wie kann ich anfangen?“ Als sie das hörte, rief sie begeistert: „Natürlich, ich bringe es dir bei!“
Augenblicklich begann sie, Sätze aus den Falun-Gong-Büchern zu rezitieren, und ich prägte mir jeden Satz ein. Zuerst lernte ich „Reich, doch mit Tugend“ aus „Essentielles für weitere Fortschritte I“. Den Text verinnerlichte ich sofort. Die Worte des Meisters trafen mich wie ein Blitz und ich begriff: Wer Wohlstand will, braucht zuerst Tugend. Tugend ist das Wertvollste überhaupt. Ohne Tugend anzusammeln und nur nach eigenen Vorteilen zu jagen, bringt das eigene Leben in Gefahr. Genau nach solchen Prinzipien hatte ich gesucht. Die Gelegenheit, nun endlich das Richtige lernen zu dürfen, erfüllte mich mit großer Freude.
Als Nächstes lernte ich das „Lunyu“ auswendig. Es war wirklich wie bei einem, der am Verdursten ist und endlich Wasser gefunden hat und nicht mehr aufhören kann zu trinken. Ein Text folgte dem nächsten. Je mehr Fa-Prinzipien ich mir einprägte, desto mehr verstand ich meine Situation und wuchs mein Vertrauen in den Meister und das Fa. Allmählich wurde ich immer glücklicher. Alle Texte, an die sich die Praktizierenden in der Zelle erinnern konnten, lente ich auswendig.
Die Vision
Die anderen Praktizierenden erzählten mir auch ihre Kultivierungsgeschichten, denen ich gebannt lauschte. So wurde ich selbst zu einer neuen Falun-Gong-Praktizierenden. Meine vergangenen Fehler ließ ich hinter mir und widmete mich ganz dem Auswendiglernen des Fa. Im Nachhinein war es ein Segen, dass ich Dafa erhalten und genau dort mit der Kultivierung beginnen konnte. Der wahre Sinn des Lebens besteht darin, zu seinem ursprünglichen, wahren Selbst zurückzukehren. Ich empfand großes Glück, Falun Dafa praktizieren zu dürfen. Nichts war bedeutender! Dafa reinigte mich und ich begann, Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht in mein Leben zu integrieren. Obwohl das Leben im Gefängnis hart war, spürte ich es kaum, denn Falun Dafa schenkte mir das größte Glück und die tiefste Freude in dieser Welt!
Nachdem ich mich eines Nachts für die Kultivierung entschieden hatte, lernte ich gerade das „Lunyu“ auswendig. Ich legte mich hin und schloss die Augen, doch mein Verstand war hellwach. Plötzlich erschien vor meinem inneren Auge eine Szene: Ich saß in einem dunklen, leeren Raum auf einem kleinen Hocker vor einem quadratischen Tisch. Ich legte meinen Kopf auf die verschränkten Arme und ruhte mich aus. Dann sah ich, wie ich langsam den Kopf hob, aufstand und den Blick nach rechts wandte, um mich umzusehen. Alles lag in tiefster Dunkelheit, ich konnte nichts erkennen. Dann blickte ich nach links und erkannte die Umrisse einer Tür und eines Fensters. Seltsamerweise gab es nur die Rahmen, aber kein Fenster – nur helles Licht erstrahlte in dem Rahmen. Langsam erhob ich mich und ging auf die Tür zu. Dort angekommen, blickte ich nach unten und trat hinaus.
Als ich hinaustrat, entfaltete sich vor mir ein gewaltiges Meer aus weißen Wolken. Es gab keinen Boden – ich stand direkt auf den Wolken, die reinweiß leuchteten, ohne jegliche Verfärbung. Unermessliche Wolkenmassen wogten wie Wellen dahin. Die Wolken erstreckten sich endlos, soweit das Auge reichte. Es war ein überwältigender und wunderschöner Anblick.
Später erzählte ich den anderen Praktizierenden von dieser Vision und erfuhr, dass der Meister mich von nun an beschützen würde. Ich hatte mich erst wenige Tage kultiviert und nur ein paar Texte auswendig gelernt, doch der Meister hatte mir bereits das Himmelsauge geöffnet und mich aus der Hölle direkt in den Himmel gehoben. Der Meister reichte mir eine Himmelsleiter, mit der ich in einem Schritt aufsteigen konnte, und zeigte mir diese herrliche Szene ganz deutlich, um mich zu ermutigen. In dem Moment war ich so bewegt, dass ich meine Dankbarkeit gegenüber dem Meister kaum in Worte fassen konnte. Die Mitpraktizierenden freuten sich von Herzen für mich und vergossen Tränen des Dankes.
Mehr als zwanzig Jahre sind seitdem vergangen, doch dieses Bild bleibt für immer lebendig in mir. Danke, verehrter Meister, für die barmherzige Errettung und all das, was Sie mir geschenkt haben!
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