(Minghui.org) Meine Tochter sagte, sie sei müde, als wir eines Nachmittags gemeinsam das Fa lernten. Ich dachte: „Wie kannst du schon wieder müde sein, wo du doch erst mittags aufgestanden bist?“ Sie machte Fehler beim Lesen des Fa, ging auf die Toilette, trank etwas Wasser und döste später sogar ein. Ich war versucht, ihr Vorwürfe zu machen, aber dann dachte ich mir, dass ich mich nicht von ihrem Verhalten beeinflussen lassen sollte.

Nachdem wir mit dem Lesen fertig waren, konnte ich nicht anders, als sie zu kritisieren. Sie war aber nicht empfänglich dafür. Ich dachte, meine Worte sollten ihr helfen, sich zu verbessern. Obwohl ich kurz dachte, dass es auch eine Prüfung für mich sei, nutzte ich nicht die Gelegenheit, mich dabei selbst zu kultivieren.

Als ich den Vorfall Revue passieren ließ, fragte ich mich, ob ich irgendwelche Anhaftungen hätte. Als ich nach innen schaute, fand ich meine Gefühle und meine Anhaftung an persönliche Interessen. Ich dachte, meine Tochter sollte sich eine Arbeit suchen, um sich selbst zu versorgen, anstatt mein Geld auszugeben, und sie sollte rücksichtsvoller mir gegenüber sein. Aus Egoismus dachte ich an meine persönlichen Interessen, mein Geld, meine Zeit, mein Leben und meine Gewohnheiten. Alles gehörte mir. Ich war nur glücklich, wenn meine Tochter Dinge nach meinen Wünschen tat. Wenn sie das nicht tat, zeigte ich eine kämpferische Haltung und versuchte, sie dazu zu bewegen, mir zu gehorchen. Ich versuchte, ihr Leben nach meinen Gewohnheiten, Vorlieben und Anschauungen zu arrangieren, unter dem Vorwand, es sei „zu ihrem Besten“. Als ich noch tiefer in mich hineinschaute, entdeckte ich auch meine Hinterhältigkeit. Um sie nicht zu verletzen, sagte ich ihr nicht direkt, was ich dachte. Ich wollte mich selbst nicht ändern, verlangte aber von meiner Tochter, dass sie sich änderte.

Ich will diese Anhaftungen nicht. Sie sind ganz sicher nicht Teil meines wahren Selbst. Die alten Mächte müssen sich eingemischt haben, um zu verhindern, dass wir einen Körper bilden. In der Vergangenheit hatte ich das geleugnet. Wie konnte ich das diesmal vergessen? Ich muss diese Störungen beseitigen.

Der Meister sagt:

„Die Erleuchtung, die wir in Wirklichkeit meinen, bezieht sich darauf, ob wir während des Praktizierens das von einem Meister erklärte Fa, das von einem daoistischen Meister erklärte Dao und die Schwierigkeiten, auf die wir während der Kultivierung stoßen, begreifen und akzeptieren können. Ob wir erkennen können, dass wir Kultivierende sind, und ob wir während der Kultivierung dieses Fa befolgen können.“ (Zhuan Falun, 2019, S. 462)

Mein Problem hat mit meinem Glauben an den Meister und das Fa zu tun. Als ich eines Tages mit einer Mitpraktizierenden darüber sprach, fragte sie mich: „Wenn du zwischen zwei Gläsern Wasser wählen müsstest, welches würdest du nehmen?“ Damals war ich verwirrt. Jetzt wurde mir klar, dass jede Wahl richtig ist, solange ich an den Meister und das Fa glaube, denn es ist vom Meister arrangiert. Der Meister ist der Einzige, der das Arrangement für mich treffen kann.

Ich fragte mich, ob ich daran glaubte, dass es das Arrangement des Meisters war und ob ich mich gemäß dem Fa verhalten konnte. Ich sollte die Dinge nicht nach meinen Vorlieben beurteilen, sondern mich bemühen, gemäß dem Fa zu handeln und meinen Glauben in den Prozess des Handelns einzubringen. Wann immer ich auf Probleme stoße, soll und muss ich gütig mit ihnen umgehen. Alles, was mir begegnet, ist gut für mich. Ich brauche mich nicht daran zu klammern, sondern sollte es loslassen.

Wie ein Mitpraktizierender in einem Erfahrungsbericht geschrieben hat, gehen wir auf Wegen, die zum Göttlichen führen. Wir sollten jeden Schritt auf unserem Weg schätzen, jegliche dämonische Natur beseitigen und die Buddha-Natur kultivieren. Es ist ein Prozess, bei dem wir große Barmherzigkeit herauskultivieren.