(Minghui.org) Ein 63-jähriger Einwohner der Stadt Weifang in der Provinz Shandong legt Berufung gegen die Verurteilung zu einer 4,5-jährigen Haftstrafe ein. Grund für die Verurteilung war sein Glaube an Falun Dafa.

Wu Jiqiang wurde am 12. März 2025 von Beamten der Polizeiwache Xinhua Straße verhaftet, weil er mit anderen Leuten über Falun Dafa gesprochen hatte. Er wurde ins Untersuchungsgefängnis Weifang gesperrt. Das Bezirksgericht Kuiwen verurteilte ihn am 18. April 2025 zu 4,5 Jahren Haft. Er legte Berufung beim Mittleren Gericht Weifang ein, das eine Anhörung für Mitte Juni 2025 anberaumt hat.

Dies ist nicht das erste Mal, dass Wu wegen seines Glaubens inhaftiert ist. 2001 wurde er zu drei Jahren Arbeitslager verurteilt, 2002 zu fünf Jahren Gefängnis. Während seiner Arbeitslagerhaft befand er sich am Rande des Todes und wurde nach neun Monaten entlassen.

Der Beginn des Praktizierens von Falun Dafa

Wu, geboren im Juni 1962, war Busfahrer beim Finanzamt der Stadt Weifang. Bei einem Autounfall im April 1987 erlitt er eine schwere Gehirnerschütterung. Er litt unter ständigen Kopfschmerzen und konnte nachts nicht einschlafen. Er probierte verschiedene medizinische Behandlungen aus, doch sein Zustand verschlechterte sich zusehends und die Medikamente, die er zusätzlich einnahm, verursachten Magenprobleme.

Im März 1997 begann Wu, Falun Dafa zu praktizieren. Bald darauf erholte er sich von seinen Krankheiten. Er war voller Energie und hatte keine Schlafprobleme mehr. Auch sein Körpergewicht stieg von 56 kg auf 79 kg.

Zwangsmedikation in einer psychiatrischen Klinik und fast sechs Jahre Haft

Am 20. Juli 1999, dem Tag des Beginns der Verfolgung, reisten Wu und seine Frau Pan Guihua nach Peking, um sich für das Recht auf das Praktizieren von Falun Dafa einzusetzen. Sie wurden in Tianjin verhaftet und nach Weifang zurückgebracht. Wu wurde über zehn Tage im Gästehaus seines Arbeitgebers festgehalten. Aus Protest trat er in den Hungerstreik und kam anschließend frei.

Ende September 1999 reisten Wu und Pan wieder nach Peking, um dort zu appellieren. Sobald sie das Zentrale Petitionsbüro betraten, wurden sie verhaftet und zum Verbindungsbüro der Stadt Weifang gebracht. Zwei Tage später wurden sie nach Weifang zurückgebracht. Wu wurde für einen Monat in das Untersuchungsgefängnis Weifang überstellt und anschließend in eine Haftanstalt verlegt. Insgesamt war er vier Monate lang inhaftiert und kam schließlich am 4. Februar 2000 frei.

Im April 2000 reiste Wu zum dritten Mal nach Peking, um Berufung einzulegen, dieses Mal ohne seine Frau. Er wurde von Beamten des Verbindungsbüros der Stadt Weifang verhaftet und einen Monat lang im Untersuchungsgefängnis Weifang festgehalten. Die Wärter zwangen ihn zu unbezahlter Arbeit. Einen Monat später wurde er ins Gefängnis gebracht. Aus Protest trat er in Hungerstreik und wurde vier Tage später zwangsweise in die psychiatrische Klinik Changle eingeliefert.

In der psychiatrischen Klinik musste Wu täglich eine Handvoll unbekannter Tabletten einnehmen. Nach einigen Tagen verweigerte er die Einnahme. Daraufhin fesselte ihn der Arzt ans Bett und verabreichte ihm eine unbekannte Injektion. Er fühlte sich danach sehr schwach, konnte nicht essen und sabberte ständig. Seine Frau, seine Schwiegermutter und seine Schwägerin wandten sich mehrmals an seinen Arbeitgeber, um seine Freilassung zu erwirken. Doch statt auf ihr Anliegen zu reagieren, wurden seine Frau und seine Schwägerin mit dem Verlust ihrer Arbeitsstelle bedroht. Als Wu nach 50 Tagen schließlich freigelassen wurde, war er so schwach, dass er nicht mehr alleine gehen konnte.

Bevor Wu sich vollständig erholt hatte, wurde er Monate später, im September 2000, erneut verhaftet und zu drei Jahren Zwangsarbeit verurteilt. Er verbüßte zunächst seine Strafe im Zwangsarbeitslager Lechang und wurde dann in das Zwangsarbeitslager Wangcun überführt. Sein Gesundheitszustand verschlechterte sich zusehends, was schließlich zu seiner Arbeitsunfähigkeit führte. Neun Monate später, im Juni 2001, kam er frei – dank der unermüdlichen Bemühungen seiner Familie. Er nahm das Praktizieren von Falun Dafa wieder auf und erholte sich.

Am 18. Juli 2002 wurde Wu angezeigt, weil er auf der Straße mit anderen über Falun Dafa gesprochen hatte. Beamte der Polizeiwache der Gemeinde Boli verhafteten ihn. Am nächsten Tag wurde er in das Untersuchungsgefängnis Jiaonan gebracht und dort ein Jahr lang eingesperrt. Er musste erneut ohne Bezahlung arbeiten. Das örtliche Gericht verurteilte ihn im Juli 2003 zu fünf Jahren Haft. Er verbüßte seine Haftstrafe im Gefängnis Weibei und wurde am 18. Juli 2007 freigelassen.

In den folgenden Jahren wurde Wu mehrmals verhaftet, weil er auf die Verfolgung aufmerksam gemacht hatte.

Zusätzlich zu den Verhaftungen und der Inhaftierung strich ihm sein Arbeitgeber seit Beginn der Verfolgung auch das Gehalt, die Rentenbeiträge sowie die Krankenversicherung. Im ersten Jahr (1999/2000) erhielt er monatlich 500 Yuan (etwa 60 EUR), danach erfolgte keine Zahlung mehr. Der finanzielle Verlust belief sich auf über 700.000 Yuan (etwa 85.000 EUR). Nachdem seiner durch die Medikamentengabe in der psychiatrischen Klinik verursachten Arbeitsunfähigkeit war seine vierköpfige Familie komplett auf das monatliche Einkommen seiner Frau angewiesen, das 100 Yuan (etwa 12 EUR) betrug.