(Minghui.org) Eine Einwohnerin von Mudanjiang, Provinz Heilongjiang, wurde wegen ihres Glaubens an Falun Dafa zu acht Jahren verurteilt und soll im August 2025 ins Gefängnis überstellt werden.

Sun Guixiang wurde am 27. März 2025 in Dongning verhaftet. (Dongning untersteht der Gerichtsbarkeit von Mudanjiang.) Der Beamte Sun (nicht mit ihr verwandt) der Polizeibehörde Aimin in Mudanjiang teilte ihrer Familie am darauffolgenden Tag mit, dass sie in die Haftanstalt Mudanjiang gebracht worden sei.

Das Bezirksgericht Aimin verhandelte gegen Sun am 2. April 2025, die sich selbst verteidigte und sich weigerte, sich schuldig zu bekennen oder die Gerichtsakte zu unterschreiben. Ihre Familie erhielt nach der Verhandlung keine Informationen über den Stand ihrer Fallakte und erfuhr erst von ihrer Haftstrafe, als sie sie am 4. Juni 2025 in der Haftanstalt besuchte.

Insidern zufolge hatten die Behörden Suns jüngste Verfolgung seit mehr als zwei Jahrzehnten vorbereitet. Sie hatten sie erstmals 2003 ins Visier genommen und den Fall nie wirklich „abgeschlossen“, wie ursprünglich behauptet.

2003 bis 2004: Fast acht Monate lang in psychiatrischer Klinik festgehalten

Am 3. Oktober 2003 gegen 19 Uhr drangen Beamte der Polizeibehörde Huoju in Suns Wohnung ein und nahmen sie, ihren Mann und ihren Sohn fest. Sie durchsuchten ihre Räumlichkeiten und beschlagnahmten ihren Computer, eine Uhr im Wert von über 1.400 Yuan und über 700 Yuan Bargeld.

Ihr Sohn wurde fünf Tage lang in einem Metallkäfig festgehalten, und danach freigelassen. Ihr Mann wurde 50 Tage lang festgehalten.

Die Polizei verhörte Sun sieben Tage lang, während derer sie Tag und Nacht an ein Heizungsrohr gefesselt war. Die Polizei sorgte auch dafür, dass sie überwacht wurde, wenn sie die Toilette benutzte. Jeden Tag befahl ihr der Beamte Cui andere Falun-Dafa-Praktizierende zu melden, was sie jedoch ablehnte.

Sun vermutete, dass das ihr verabreichte Essen mit unbekannten Medikamenten vermischt war, da sie sich eines Tages benommen fühlte, zu weinen anfing und nicht mehr aufhören konnte. Daraufhin lieferte die Polizei sie in eine Nervenklinik ein. Dort wurden ihr unbekannte Substanzen injiziert, woraufhin sie das Bewusstsein verlor. Als sie wieder zu sich kam, erfuhr sie, dass drei oder vier Tage vergangen waren. Sie wurde allein in einem Zimmer festgehalten, wo man ihr täglich gewaltsam Medikamente verabreichte.

Nach mehr als fünf Monaten Aufenthalt in der Nervenklinik wurde Sun in eine Haftanstalt verlegt. Ihre Familie erwirkte zwei Monate später durch Nutzung ihrer Beziehungen ihre Freilassung.

Am Tag ihrer Freilassung behauptete Li Changqing, der Leiter des Büro 610 in Mudanjiang, sie sei „krank“ und ordnete eine erneute Inhaftierung an. Die Polizei brachte sie daraufhin wieder in die gleiche Nervenklinik, in der sie mehr als zwei Monate lang Injektionen erhielt. Ihre Familie beauftragte einen Freund, mit Li zu sprechen, der ein hohes Bestechungsgeld verlangte, bevor er schließlich zustimmte, Sun gegen Kaution freizulassen. Sie musste zunächst 5.000 Yuan (etwa 600 Euro) für ein psychiatrisches Gutachten berappen.

Nach ihrer Freilassung sah sich Sun gezwungen unterzutauchen. Die langanhaltende gewaltsame Verabreichung von Medikamenten und die unerbittliche Verfolgung hatten ihre Gesundheit erheblich geschädigt. Sie erbrach häufig Blut und musste mehrmals zur Notfallbehandlung ins Krankenhaus.

In zwei Jahren über 200.000 Yuan von Familie erpresst

Das Bezirksgericht und die Polizeibehörde des Bezirks Aimin sowie das Büro 610 in Mudanjiang erpressten von Oktober 2003 bis Ende 2005 unter verschiedenen Vorwänden über 200.000 Yuan (etwa 24.100 Euro) von Suns Familie. Insbesondere ordnete das Bezirksgericht Aimin im November 2005 an, dass Sun eine „Kaution“ in Höhe von 5.000 Yuan zu zahlen habe, und verlangte kurz darauf weitere 5.000 Yuan.

An der Hochzeit ihres Sohnes im Jahr 2017 verhaftet

Zwischen 2012 und 2014 (genaues Datum unbekannt) rief ein Mitarbeiter des Aiminer Bezirksgerichts Sun an und informierte sie über einen bevorstehenden Gerichtstermin. Sie beauftragte einen Anwalt, sie zu vertreten. Als der Anwalt zum Gericht ging, um sich nach ihrem Fall zu erkundigen, wurde ihm gesagt, dass es überhaupt keinen Fall gegen Sun gebe.

Dennoch nahmen drei Beamte Sun am 3. Dezember 2017 während der Hochzeit ihres Sohnes fest und brachten sie zur obligatorischen Untersuchung ins Polizeikrankenhaus. Dort stellte man bei ihr eine offene Lungentuberkulose fest, weshalb die Haftanstalt sie nicht aufnahm. Die Polizei ließ sie daraufhin frei.

Am 22. Februar 2018 zwang das Aiminer Bezirksgericht Sun zu einer weiteren psychiatrischen Untersuchung, deren Kosten (2.600 Yuan) Sun übernehmen musste. Nachdem das Gutachten ausgestellt worden war, wurde es vom Gericht beschlagnahmt. Ob Sun das Gutachten lesen durfte, ist unklar.

Ende Juli 2023 rief der Richter Jiang Bingbing Sun an und forderte sie auf, sich beim Gericht zu melden, um „ihren Fall abzuschließen“. Ob sie dem nachgekommen ist, ist nicht bekannt.

Am 27. März 2025 wurde Sun abermals verhaftet. Sie stand am 2. April vor Gericht und wurde kurz darauf vom Bezirksgericht Aimin zu acht Jahren Gefängnis verurteilt.