(Minghui.org) Liu Sen aus der Stadt Baoding, Provinz Hebei, wird seit über einem Monat in Peking festgehalten, weil er beantragt hat, seinen Namen von der Fahndungsliste zu streichen.

Liu ist Software-Ingenieur mit einem Master-Abschluss. Er erfuhr im August 2024, dass er auf der Fahndungsliste steht, nachdem Beamte der Polizeibehörde des Bezirks Mentougou in Peking 24 Stunden lang sein Haus belagert hatten. Auslöser für die Polizeiaktion war der Vorfall vom 30. Mai 2024, als er zur Polizei ging, um die bei seiner Schwester Liu Meili und ihrem Mann An Chaoxu beschlagnahmten Gegenstände abzuholen.

Frau Liu und Herr An waren am 25. April 2024 in ihrer Wohnung in Peking verhaftet worden, weil sie Falun Dafa praktizieren. Lius Mutter, Yu Shikun, die im Kreis Wangdu (der der Stadt Baoding untersteht) wohnt, wurde am 12. Juni 2024 verhaftet, als sie ihren Sohn Liu (Liu Sen) in dessen Wohnung in Baoding besuchte. Yu praktiziert ebenfalls Falun Dafa.

Liu, An und Yu wurden in einem Prozess am 24. Januar 2025 wegen des Praktizierens von Falun Dafa verurteilt, Yu zu eineinhalb Jahren und ihre Tochter zu zwei Jahren Haft. Beiden wurde außerdem eine Geldstrafe von 2.000 Yuan (ca. Euro) auferlegt. An erhielt zwei Jahren mit drei Jahren Bewährung.

Am 30. Mai 2024 suchte Liu Sen das Polizeirevier des Bezirks Mentougou auf. Er wollte die bei seiner Schwester und seinem Schwager beschlagnahmten Gegenstände abholen. Der Beamte Han Dong forderte ihn auf, eine Quittung zu unterschreiben und sich die Fingerabdrücke abnehmen zu nehmen. Liu folgte der Aufforderung, erhielt aber keine Kopie der Quittung. Die verweigerte der Beamte ihm wiederholt.

Liu machte dann Fotos von den zurückgegebenen Gegenständen, bevor er ein Foto von sich selbst mit den Beamten Han und Sun Dong und den Gegenständen machte. Er dachte, dass im Falle von Problemen die Bilder als Beweis dafür dienen könnten, wie die beiden Beamten mit den Artikeln umgegangen waren. Als der Beamte Sun bemerkte, dass Liu Fotos machte, schrie er: „Löschen Sie seine Fotos!“ Han eilte herbei, schnappte sich Lius Handy und entfernte dort die Fotos. Sun zeigte mit dem Finger auf Liu und drohte, ihn ebenfalls zu verhaften.

Liu war entsetzt, dass die Polizeikamera auch alles aufzeichnete. Er war jedoch der Meinung, dass er mit den Aufnahmen gegen kein Gesetz verstoßen habe. Denn die Polizei hatte sich geweigert, ihm eine Kopie der Quittung zu geben. Das erklärte er den beiden Beamten. Ein dritter Beamter erinnerte Han daran, dass sich die gelöschten Fotos noch im Papierkorb befänden und nicht vollständig von Lius Telefon entfernt worden seien. Han konnte den Papierkorb nicht finden. Sun meinte, man könne das Handy auf die Werkseinstellungen zurücksetzen.

Liu war schockiert, dass die Polizei so weit gehen würde, und zeigte Han, wo sich der Papierkorb befand. Han leerte ihn. Sun drohte immer noch damit, Liu in Gewahrsam zu nehmen. Der Anwalt, der ihn begleitete, hielt Sun davon ab.

Kurze Zeit nach dem Vorfall, es war am 12. Juni 2024, wurden Liu und seine Mutter von Beamten der Polizeibehörde des Bezirks Mentougou und ihren Kollegen von der Polizeistation der Wusi Straße in Baoding in seinem Haus festgenommen. Vier Beamte hielten die Mutter und den Sohn fest und nahmen sie auf Video auf, während die anderen die Wohnung durchsuchten. Die Polizei erlaubte Mutter und Sohn nicht, die beschlagnahmten Gegenstände zu untersuchen. Auch eine Liste der beschlagnahmten Gegenstände wurde nicht vorgelegt.

Die Polizei verhörte Liu und seine Mutter getrennt auf dem Polizeirevier der Wusi Straße. Seine Mutter wurde nach Peking gebracht und gegen 19 Uhr in Strafhaft genommen. Als Liu nach Hause zurückkehrte, stellte er fest, dass sein Arbeitscomputer, drei Handys und vier externe Festplatten verschwunden waren. Er beantragte die Rückgabe der beschlagnahmten Gegenstände, was jedoch von der Polizei abgelehnt wurde. Als Software-Ingenieur hatte er Schwierigkeiten, seine Arbeit zu erledigen, da viele Informationen, die er benötigte, auf dem beschlagnahmten Computer gespeichert waren.

Die Polizeibehörde Mentougou schickte im August 2024 einen Tag lang Beamte zur Überwachung von Lius Wohnung. Es gelang ihm zwar, einer Verhaftung zu entgehen, doch erfuhr er von der örtlichen Polizei, dass die Pekinger Polizei ihn in diesem Monat auf die Fahndungsliste gesetzt hatte.

Liu lebte in Angst und konnte weder arbeiten noch normal mit seiner Familie oder seinen Freunden kommunizieren. Er wollte seine Mutter, seine Schwester und seinen Schwager finanziell unterstützen, konnte aber seinen Ausweis nicht erneuern, da er auf der Fahndungsliste stand und somit kein Geld bei seiner Bank abheben konnte.

Daher beschloss er, sich von der Fahndungsliste streichen zu lassen. In Begleitung seines Vaters begab er sich am 6. Mai 2025 zum Polizeirevier der Stadt Jiacun. Doch Stunden später wurde er vom Beamten Sun von der Polizei des Bezirks Mentougou nach Peking gebracht. Seitdem befindet er sich in der Haftanstalt des Bezirks Mentougou.

Sein Vater Liu Chunshui ist über 60 Jahre alt und kämpft mit der Situation, dass seine Frau, seine Tochter und sein Schwiegersohn wegen Falun Dafa verurteilt wurden. Als er seine Frau im Gefängnis besuchte, war er so erschüttert, dass er kein Wort rausbrachte.

Frühere Berichte:

Wegen Praktizierens von Falun Dafa: Gefängnisstrafen für Frau aus Hebei, ihre Tochter und den Schwiegersohn

Durch Polizei-Intrige: Praktizierende nach Tochter und Schwiegersohn festgenommen

Ehepaar wegen Praktizierens von Falun Dafa angeklagt