(Minghui.org) Eine 70-jährige Frau aus Peking, die infolge der Verfolgung von Falun Dafa zur Witwe wurde, sitzt seit ihrer erneuten Festnahme am 27. Januar 2025 in Haft.

Su Xiurong und ihr inzwischen verstorbener Ehemann Liu Shengzhi begannen 1996 mit der Praxis von Falun Dafa. Die Lehre inspirierte sie, rücksichtsvoller zu handeln und ein guter Mensch zu sein. Doch nachdem die Kommunistische Partei Chinas (KPCh) 1999 die Verfolgung eingeleitet hatte, geriet das Paar wiederholt ins Visier der Behörden.

Su wurde zweimal zu insgesamt 8,5 Jahren Haft verurteilt. Sie wurde gefoltert, zwangsernährt, bekam toxische Medikamente gespritzt und wurde einer Gehirnwäsche unterzogen. Auch ihr Mann war in der Haft ebenfalls gefoltert und mit einem Elektroschocker an den Genitalien traktiert worden und infolgedessen inkontinent. Er hatte jahrelang mit systemischen Ödemen gekämpft und verstarb am 17. Juli 2024 im Alter von 70 Jahren.

Während sie noch um den Tod ihres Mannes trauerte, wurde Su am 27. Januar 2025 erneut festgenommen, weil sie öffentlich auf die Verfolgung aufmerksam gemacht hatte. Seitdem befindet sie sich in einer örtlichen Haftanstalt.

Die frühere Verfolgung des Paares

Frühere Verhaftungen

Ende November 1999 begab sich Su zum Platz des Himmlischen Friedens, um das Recht, Falun Dafa zu praktizieren, einzufordern. Bei ihrer Ankunft wurde sie von mehreren Beamten umringt und gefragt, ob sie Falun Dafa praktiziere. Als sie dies bejahte, zerrten sie die Praktizierende in einen Polizeiwagen. Nach mehreren Stunden auf der Polizeistation Tiananmen wurde sie in die Haftanstalt des Bezirks Fangshan gebracht und dort 15 Tage lang festgehalten.

Am 6. Dezember 1999 wurden das Ehepaar und 66 weitere Falun-Dafa-Praktizierende in Peking verhaftet – darunter Jugendliche ebenso wie über 70-Jährige. Man hielt sie 48 Tage lang in einer psychiatrischen Klinik fest. Nach einem Hungerstreik kamen sie sechs Tage später frei.

Einen Monat nach ihrer Freilassung wurde das Ehepaar abermals verhaftet und zu einem Gehirnwäscheverfahren in das Drogenrehabilitationszentrum Huangshandian gebracht. Dort waren bereits 70 Praktizierende inhaftiert. Um die Verfolgung zu vertuschen, stellten die Beamten vor dem Gebäude ein Schild auf mit der Aufschrift „Aufforstungszentrale“. Am 4. März 2000 traten die Praktizierenden in den Hungerstreik. Die Beamten erpressten von jedem einzelnen 1.000 Yuan (etwa 120 Euro), und ließen sie anschließend frei. Die Tochter des Paares musste sich 2.000 Yuan von einem Verwandten leihen, um die Geldstrafen zu bezahlen.

Zu einem Jahr Zwangsarbeitslager verurteilt

In den darauffolgenden Monaten wurde Su mehrmals verhaftet und jeweils zwei bis vier Wochen lang festgehalten. Einmal wurde sie einer Leibesvisitation unterzogen und mit 30 anderen Personen in einem kleinen Raum eingesperrt.

Im Juli 2000 wurde sie in die Haftanstalt des Bezirks Fangshan in der Einsatzzentrale Daxing verlegt, wo sie ein Jahr Zwangsarbeit verrichten musste.

Bei ihrer Ankunft traktierten die Wärter sie mit Elektrostäben und zwangen sie, sich nackt auszuziehen. Sie befahlen ihr, in die Hocke zu gehen, die Hände auf den Kopf zu legen und in dieser Position stundenlang in einer Ecke zu kauern. Ihr gesamter Besitz, einschließlich des Toilettenpapiers, wurde gründlich nach Informationen über Falun Dafa durchsucht. Als ein Wärter einen Zettel mit einem Falun-Dafa-Vortrag fand, schockten sie die Praktizierende abermals mit Elektrostäben. Auf die Frage, woher sie den Zettel habe, antwortete sie nicht.

Die Wärter zwangen sie und andere Praktizierende unter der sengenden Sonne mehrere hundert Mal in die Hocke zu gehen und sich wieder aufzurichten, und dabei „Ja, mein Herr!“ zu rufen. Wenn ihre Stimmen zu leise waren, traktierten die Wärter sie mit Elektrostäben oder befahlen den Häftlingen, sie zu schlagen. Aufgrund der brütenden Hitze fielen mehrere Praktizierende in Ohnmacht. Einige konnten nach den Elektroschocks nicht mehr aufstehen.

Einmal wurde Su verprügelt und in einen dunklen Raum gebracht, wo sie die Falun-Dafa-Übungen machen sollte. Mehrere Wärter versetzten ihr über längere Zeit Elektroschocks. Danach befand sie sich am Rande eines körperlichen und geistigen Zusammenbruchs.

Ehemann und Tochter geschlagen und mit Elektrostäben geschockt

Aus Protest gegen ihre Verfolgung wandten sich ihr Mann und ihre 17-jährige Tochter erneut an die Zentralregierung. Kaum waren sie wieder zu Hause, wurden sie vom Dorfbeamten Liu Shicheng vorgeladen.

Mehrere Beamte schlugen Sus Tochter und versetzten ihr Elektroschocks, bis ihr ganzer Körper mit blauen Flecken übersät war. Sie verlor dreimal das Bewusstsein und konnte nicht mehr gehen. Um die Folter zu vertuschen, behielten die Beamten sie in Gewahrsam und ließen sie über drei Wochen lang auf dem Bauch liegen. Erst als es ihr besser ging, durfte sie nach Hause gehen.

Liu wurde am gesamten Körper ausgepeitscht und mit Elektroschocks traktiert, insbesondere an den Genitalien, an den Füßen und in den Achselhöhlen. Infolgedessen war er inkontinent und litt unter chronischen Ödemen.

Dreiköpfige Familie verhaftet

Die dreiköpfige Familie wurde am 11. Februar 2002, einen Tag vor dem chinesischen Neujahr, erneut verhaftet, weil sie Reimpaare zur Dekoration aufgehängt hatten. Sie wurden einen Monat lang in einer Haftanstalt festgehalten und anschließend in die Gehirnwäsche-Einrichtung Dashihe gebracht.

Su trat aus Protest gegen die Verfolgung in den Hungerstreik. Acht Tage später begannen die Wärter mit der Zwangsernährung. Sie führten ihr einen Ernährungsschlauch durch die Nase ein, auch wenn diese blutete. Einmal führten sie den Schlauch in ihre Luftröhre ein, was ihr beinahe das Leben kostete. Sie fesselten ihre Hände und Füße und brachten sie in das Bezirkskrankenhaus Fangshan. Die Krankenschwestern fesselten sie in der Adlerstellung, führten ihr einen fingerdicken Schlauch in die Nase ein und verabreichten ihr toxische Medikamente. Bei jeder Zwangsernährung fühlte Su sich dem Tode nahe. Durch die Injektionen verschwamm auch ihre Sicht.

Zu jahrelanger Haft verurteilt

Su wurde im Februar 2006 ein weiteres Mal verhaftet, weil sie ein Falun-Dafa-Transparent aufgehängt hatte. Sie wurde mit Handschellen an einen Stuhl gefesselt und die ganze Nacht lang verhört. Als sie sich weigerte, die Fragen der Polizisten zu beantworten, traten sie gegen ihre Handschellen, sodass sie tief in ihre Handgelenke schnitten. Ihre Hände verfärbten sich dunkel, die Schmerzen waren unerträglich. Ihr Herz klopfte stark, so dass sie glaubte zu sterben. Ein Beamter sagte zu ihr: „Wir sind von der Polizei. Der Vorgesetzte hat gesagt, dass wir keine Verantwortung tragen, wenn wir dich zu Tode prügeln. Wenn du tatsächlich stirbst, wird das niemand erfahren.“

Am darauffolgenden Tag wurde Su in eine Gehirnwäsche-Einrichtung gebracht und eineinhalb Jahre lang zwischen mehreren Haftanstalten hin- und hergeschoben. Im Juli 2007 wurde sie zu fünfeinhalb Jahren Haft verurteilt und in das Frauengefängnis Peking überstellt. Sie wurde Gehirnwäscheverfahren unterzogen, ihres Schlafs beraubt, verprügelt, mit Elektroschocks gefoltert und musste unentgeltliche Zwangsarbeit verrichten.

Während Su im Gefängnis saß, wurde ihr Mann an einem unbekannten Datum ins Zwangsarbeitslager Tuanhe eingeliefert.

Zwei weitere Verhaftungen

Am 17. November 2016 wurde das Paar abermals verhaftet und ihre Falun-Dafa-Bücher und -Materialien wurden beschlagnahmt. Liu wurde noch am selben Tag wegen seines extrem hohen Blutdrucks wieder entlassen. Su aber kam für eine unbekannte Zeitdauer in die Haftanstalt Tiangezhuang des Bezirks Fangshan. Am 16. Dezember 2016 wurde sie in eine Gehirnwäsche-Einrichtung gebracht und drei Tage später, am 19. Dezember, wieder freigelassen.

Am 2. Dezember 2019 brachen fünf Beamte gegen 20 Uhr in die Wohnung des Paares ein und beschlagnahmten ihre Falun-Dafa-Bücher und ein Foto des Begründers von Falun Dafa. Anschließend brachten sie Su zur Polizeiwache, wo sie ihr gewaltsam ihre Finger- und Fußabdrücke abnahmen. Außerdem fotografierten sie sie und befahlen ihr, ihre Akte zu unterschreiben. Danach brachten sie die Praktizierende zur Untersuchung ins Krankenhaus.

Ehepaar gemeinsam verurteilt, Ehemann später verstorben

Am 20. März 2021 zeigte jemand sie an, weil sie mit anderen über Falun Dafa gesprochen hatten. Am 26. April folgte die Verhaftung. Die Polizei beschlagnahmte eine Schachtel mit CDs und einigen Informationsmaterialien über Falun Dafa. Diese Gegenstände verwendete die Staatsanwaltschaft später als Beweismittel. Auch nachdem beide gegen Kaution wieder frei waren, schikanierte die Polizei sie weiterhin.

2022 verurteilte das Bezirksgericht Fangshan Liu zu zwei Jahren Haft und einer Geldstrafe von 2.000 Yuan (etwa 240 Euro), und Su zu dreieinhalb Jahren Haft und einer Geldstrafe von 4.000 Yuan (etwa 480 Euro). Sie legten beim Obersten Gericht in Peking Berufung ein, verloren jedoch das Verfahren. Wegen ihrer schlechten körperlichen Verfassung wurden sie nicht sofort nach ihrer Verurteilung inhaftiert.

Am 22. September 2023 wurde Su schikaniert, nachdem sie von einer jungen Frau angezeigt worden war, weil sie mit ihr über Falun Dafa gesprochen hatte.

Am 24. November 2023 erschienen mehrere Beamte in der Wohnung des Paares und wiesen sie an, sich ärztlich untersuchen zu lassen. Die Beamten sagten, die Anweisung komme vom Bezirksgericht Fangshan. Wenn die beiden für haftfähig befunden würden, würden sie in Gewahrsam genommen. Andernfalls würde das Gericht verfügen, dass sie ihre Haftzeit zu Hause verbüßen müssen. Ob sie sich wirklich untersuchen ließen, ist nicht bekannt.

Aufgrund der enormen Belastung durch die Verfolgung verschlechterte sich Lius Gesundheitszustand rasch. Zwischen 2021 und 2023 war er viermal im Krankenhaus – am 17. Juli 2024 verstarb er.

Frühere Berichte:

Todesmeldung: Bruder und Schwester sterben im Abstand von vier Jahren infolge der Verfolgung von Falun Dafa

Verspätete Nachricht: Pekinger Ehepaar zu Gefängnisstrafe verurteilt