(Minghui.org) Eine 86-jährige Frau aus der Stadt Tai’an, Provinz Shandong, wurde 2025 ins Gefängnis eingeliefert, um eine bereits abgelaufene Haftstrafe abzusitzen. Zwei Monate später starb sie.
Ma Junting ist eine pensionierte Ingenieurin und Professorin an der Universität für Wissenschaft und Technologie Shandong. Ihre Verurteilung geht auf ihre Festnahme im Juni 2018 zurück, die aufgrund ihres Glaubens an Falun Dafa erfolgte. Am 13. Juni 2019 wurden ihr 3,5 Jahre Gefängnis und eine Geldstrafe von 30.000 Yuan (etwa 3.600 Euro) auferlegt. Da sie wegen einer früheren dreijährigen Haftstrafe (ebenfalls wegen des Praktizierens von Falun Dafa) noch unter Bewährung stand, setzte der zuständige Richter die Bewährung aus und ordnete an, dass sie insgesamt eine 5-jährige Haftstrafe ableisten müsse. Wegen ihres hohen Alters erlaubte er ihr, die Haftzeit zu Hause zu verbringen.
Am 24. Dezember 2021 entschied die Leitung der Universität für Wissenschaft und Technologie Shandong, Ma von der Pensionsliste zu streichen. Anfang Januar 2022 befahl die Universität, alle Ruhestandszahlungen von Ma zu beenden, und verlangte die Rückzahlung der Pension, die sie zwischen Juni 2019 und August 2021 erhalten hatte. Erhaltene Pensionszahlungen und Krankenversicherung zwischen September und Dezember 2021 sollte sie ebenfalls zurückzahlen.
Im Februar 2025 tauchte die örtliche Polizei unerwartet bei Ma zu Hause auf und teilte ihr mit, dass die zu Hause verbüßte Haftstrafe nicht angerechnet werde und sie demzufolge die gesamte Haftstrafe erneut absitzen müsse. Zu diesem Zeitpunkt war sie bereits arbeitsunfähig und an den Rollstuhl gefesselt. Die Drohungen der Polizei setzten ihr derart zu, dass sie ins Krankenhaus eingeliefert werden musste.
Nachdem sich ihr Zustand stabilisiert hatte, brachte die Polizei Ma in das Frauengefängnis der Provinz Shandong in der Hauptstadt Jinan. Innerhalb von nur zwei Monaten fiel sie ins Koma und wurde auf Bewährung freigelassen. Ihre Familie brachte sie sofort ins Krankenhaus, wo sie wenige Tage später verstarb (genauer Zeitpunkt unbekannt).
Vier weitere Opfer vor Ma verstorben
Ma ist nicht die erste Falun-Dafa-Praktizierende, die während ihrer Haft im Frauengefängnis der Provinz Shandong gestorben ist. Minghui.org hat mindestens zwei weitere Fälle dokumentiert.
Wang Jianping aus der Stadt Zhaoyuan, Provinz Shandong, starb 2008 während einer siebenjährigen Haftstrafe. Die Todesursache wurde von den Beamten nie bekanntgegeben. Nach ihrem Tod entdeckten ihre Familienangehörigen zahlreiche Wunden an ihrem Körper und vermuteten, dass sie aufgrund von Folter ums Leben gekommen war. Einem Insider zufolge war sie stundenlangen Schlägen, Elektroschocks und Zwangsarbeit ausgesetzt. Ihr Tod ereignete sich kurz vor dem Ablauf ihrer Haftzeit im Jahr 2008.
Zhang Xiuchun aus der Stadt Jinan, Provinz Shandong, war 2003 verhaftet und zu einer fünfjährigen Haftstrafe verurteilt worden. Während ihrer Inhaftierung musste sie stundenlang stehen und durfte nicht schlafen. Sie starb 2007 im Gefängnis. Laut den Behörden handelte es sich um Selbstmord. Ihre Familie ging jedoch davon aus, dass ihr Tod auf eine durch Misshandlungen verursachte Verschlechterung ihres Gesundheitszustands zurückzuführen war.
Neben den oben genannten Fällen hat Minghui.org mindestens zwei weitere Fälle von Falun-Dafa-Praktizierenden dokumentiert, die im Gefängnis misshandelt worden sind. Es ist jedoch unklar, ob sich die Todesfälle im Gefängnis ereignet haben.
Li Mei aus der Stadt Yantai, Provinz Shandong, wurde 2002 zu einer sechsjährigen Haftstrafe verurteilt. Die Gefängniswärter folterten sie mit Elektroschlagstöcken und zwangen sie zur Verrichtung von Zwangsarbeit. Sie starb 2009, kurz nach ihrer Freilassung, an multiplem Organversagen. Ihre Familie glaubt, dass ihr Tod in direktem Zusammenhang mit den Misshandlungen im Gefängnis steht.
Zhao Lihua aus der Stadt Qingdao, Provinz Shandong, wurde 2004 zu vier Jahren Haft verurteilt. Die Gefängniswärter hielten sie über längere Zeit in Einzelhaft und setzten sie unter Druck, Falun Dafa aufzugeben. Sie starb 2010; der genaue Ort ihres Todes ist nicht bekannt. Ihre Familie vermutet, dass ihr Tod eine indirekte Folge der Misshandlungen im Gefängnis war.
Aufgrund der Zensur durch das kommunistische Regime ist es schwierig, umfassende Informationen über die Verfolgung von Falun-Dafa-Praktizierenden in China zu erhalten. Minghui.org konnte jedoch die Angaben zu den fünf genannten Fällen von Praktizierenden, die im Frauengefängnis der Provinz Shandong inhaftiert waren, bestätigen. Weitere Details bedürfen noch der Klärung.
Darüber hinaus zeichnet sich seit 2025 eine beunruhigende Entwicklung ab: Viele ältere Praktizierende, meistens über 80-jährige wie Frau Ma, wurden erneut in Gewahrsam genommen, um eine Strafe abzuleisten, die sie zuvor nicht verbüßen mussten. Die meisten wurden aufgrund verschiedener gesundheitlicher Beschwerden von der Haftanstalt oder vom Gefängnis nicht aufgenommen. Die neue Anordnung, sie trotz ihres körperlichen Zustands zu inhaftieren oder sogar bereits abgelaufene Haftstrafen zu aktivieren, birgt enorme Risiken für ihre Gesundheit und ihr Leben.
Frühere Berichte:
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Zwei Professorinnen erhalten keine Pensionszahlungen während ihrer Gefängnishaft
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