(Minghui.org) Ich grüße den verehrten Meister! Ich grüße meine Mitpraktizierenden!

Während meiner 17-jährigen Kultivierung habe ich viele Erfahrungsberichte geschrieben. Hauptsächlich berichtete ich, wie ich dem Meister bei der Fa-Berichtigung half. Heute möchte ich von meinen Kultivierungserfahrungen im Umgang mit meinen Mitmenschen erzählen.

Ich hatte nie ein gutes Verhältnis zu meiner Mutter. Sie hatte stets eine negative Einstellung und beschwerte sich häufig. Lob oder Ermutigungen gab es nur selten.

Kurz nachdem ich begonnen hatte, Falun Dafa zu praktizieren, erhielt meine Mutter die Diagnose Darmkrebs im Spätstadium. Sie erholte sich allerdings auf wundersame Weise, da sie die Worte „Falun Dafa ist gut. Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht sind gut“ rezitierte. Als sie mich in den USA besuchte, beschloss sie auf Vorschlag meines Vaters, auch mit dem Praktizieren im Falun Dafa zu beginnen.

Aber ihr Verständnis des Fa blieb auf einer oberflächlichen Ebene. Die Frage, ob sie Medikamente einnehmen solle, betrachtete sie nur oberflächlich. Immer wenn Probleme auftraten, verhielt sie sich so, als würde die Welt untergehen. Wiederholt rief sie mich an und fragte mich um Rat. Oft sagte sie: „Du hast keine Ahnung, wie ich mich fühle, weil du das nicht selbst erlebt hast.“ Meist war ich dann sprachlos.

Ich überzeugte meine Eltern, aus China wegzugehen und nur fünf Minuten von mir entfernt in ein Haus zu ziehen. Nachdem sie sich eingelebt hatten, drängte mich meine Mutter, eine Krankenversicherung für sie abzuschließen. Ich sollte sie zu verschiedenen Ärzten begleiten. Meinen Vater überredete sie sogar, sich alle verbleibenden Zähne ziehen zu lassen. Danach konnte er keine Telefonate zur Erklärung der wahren Umstände mehr führen. Er meinte, dass man ihn ohne Zähne nur schwer verstehen könne; noch weniger könne er mit den Menschen in China über Falun Dafa sprechen. Neben meinen gemischten Gefühlen meiner Mutter gegenüber empfand ich nun auch noch Groll. Ich ärgerte mich darüber, dass mein Vater durch ihr begrenztes Erkenntnisvermögen tiefer in die gewöhnliche menschliche Gesellschaft hineingezogen wurde.

Lange Zeit sprach ich bei meinen Besuchen nur mit meinem Vater, meiner Mutter ging ich aus dem Weg. Dann wurde bei ihr Parkinson diagnostiziert – sie saß mittlerweile nur noch auf dem Sofa und konnte weder den Kopf drehen noch zu uns kommen. Traurig und hilflos saß sie da, aber ich hatte kein schlechtes Gewissen – ich glaubte, dass ich mich bereits gut um ihre täglichen Bedürfnisse kümmern würde. Was konnte man da noch mehr verlangen?! Wir waren durch unsere völlig unterschiedlichen Charaktere wie Feuer und Wasser und passten einfach nicht zusammen.

Eines Tages begleitete mich eine Praktizierende zu meinen Eltern. Meine Mutter äußerte während unseres Gesprächs über Kultivierung etwas, das mich traf. Ich konnte nicht anders, als mit einem herablassenden Ton zu antworten. Die Praktizierende unterbrach mich energisch. Auf dem Heimweg kritisierte sie mein Verhalten heftig. Sie sagte, dass ich weder die Barmherzigkeit einer Kultivierenden noch den Respekt gegenüber den Eltern, den man von einem normalen Menschen erwarten würde, aufbringen würde. Ich war fassungslos.

Als ich nach innen schaute, wurden mir meine Vorurteile gegenüber meiner Mutter bewusst: „Ja, ihr Erkenntnisvermögen mochte begrenzt sein – aber was bedeutete das schon? Sie hatte sich nie gegen das Fa gestellt. Ein begrenztes Erkenntnisvermögen war relativ. Im Vergleich zu fleißigen Praktizierenden hatte ich auch meine Grenzen. Der Meister lehrte doch auch die gewöhnlichen Menschen das Fa. Einige von ihnen hatten ein höheres Erkenntnisvermögen, andere ein niedrigeres. Allen lässt jedoch der Meister die gleiche Barmherzigkeit zukommen, unabhängig von ihrem höheren oder niedrigeren Niveau. Wer war ich denn, dass ich so arrogant war?!

Mit herablassender Stimme mit der eigenen Mutter zu sprechen – rührte das nicht von einem Mangel an Barmherzigkeit? Ihr Leben in China war viel anstrengender gewesen als das geregelte Leben hier. Warum war sie denn mit dem Umzug einverstandenen gewesen? Das kam doch daher, weil sie mir vertraute und große Hoffnungen in mich setzte, oder? Wie konnte ich sie dann so behandeln?“

Ab da besuchte ich meine Mutter öfter. Wenn mein Vater noch mit Hausarbeit beschäftigt war, kümmerte ich mich um sie. Einmal blieb sie mitten im Flur stehen und konnte sich nicht mehr bewegen. Ich legte meine Arme um sie und führte sie Zentimeter für Zentimeter vorwärts wie ein Kleinkind, das laufen lernt. Als wir endlich im Schlafzimmer ankamen, hob ich sie auf das Bett, damit sie sich ausruhen konnte. Sie sah mich mit einem für sie seltenen, sanften Blick an.

Eines Tages, als ich gerade gehen wollte, sagte meine Mutter plötzlich auf Englisch: „Ich liebe dich.“ Ich war sehr überrascht. Wie gelähmt stand ich da und brachte keine Antwort heraus. So etwas hatte sie noch nie zu mir gesagt. Selbst vor Jahrzehnten, als ich zum Studium in die USA ging, meinte sie am Flughafen nur, ich solle mich beeilen, damit ich meinen Flug nicht verpasste. Diesmal umarmte ich sie mit Tränen in den Augen, küsste sie auf die Stirn und sagte: „Ich hab dich auch lieb!“ Von diesem Moment an gab es keine Barrieren mehr zwischen uns.

Später brauchte auch mein Vater Pflege, so stellte ich eine Pflegekraft für die beiden ein. Mein Vater kam mit jedem gut aus, für meine Mutter traf das allerdings nicht zu, im Gegenteil. Das bedrückte sie zutiefst, sie konnte nur noch mich ins Vertrauen ziehen. Ich tat mein Bestes, um sie zu trösten und ihr Mut zu machen.

Die Pflegekräfte kamen und gingen wegen meiner Mutter. Von meinem Vater verabschiedeten sie sich jedes Mal unter Tränen. Den Stress, ob ich überhaupt eine neue Kraft finden würde, musste ich auf mich nehmen und mich mit aller Kraft zwingen, eine neue zu suchen. Körperlich und seelisch war ich erschöpft. Aber ich beschwerte mich nicht mehr, weil ich den Schmerz, den meine Mutter durchlitt, verstand.

Manchmal sprang ich selbst als Pflegekraft ein. Einmal, als ich sie nach dem Stuhlgang säuberte, verrichtete sie unerwartet ihren Stuhlgang in meine Hand, ohne dass sie es merkte. Ich wusch mir ruhig die Hände, so wie ich es bei meinem eigenen Baby getan hätte.

Vor einigen Monaten fiel meine Mutter zu Hause ins Koma. Fünf Tage lag sie wie im Tiefschlaf. Oft spielte ich die Dafa-Musik für sie ab. Schließlich verstarb sie friedlich mit einem sanften Lächeln auf den Lippen.

Ich schrieb auf Chinesisch und Englisch einen kleinen Text darüber, wie die Prinzipien Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht mein kaltes und egoistisches Herz reinigten und mir die Möglichkeit gaben, mich zu erhöhen. Meine Mutter konnte ich damit ohne Reue durch die letzte Phase ihres Lebens begleiten. Ich verteilte ihn an das Pflegepersonal, an Nachbarn, Verwandte in China und Freunde in meiner Umgebung. Der Bericht zeigte sich sehr wirksam in Bezug auf die Erklärung der wahren Umstände.

Nach dem Tod meiner Mutter verschlechterte sich der körperliche und geistige Gesundheitszustand meines Vaters allmählich. Ich besuchte ihn fast täglich, um ihn aufzumuntern. Ich erinnerte ihn an alte Zeiten und erzählte ihm von meiner Arbeit und meinem Leben. Es war nicht leicht, das Tag für Tag durchzuhalten.

Meine Tochter kam für eine Woche von der Ostküste zu uns und schlug vor, dass die ganze Familie eine gemeinsame Woche in einem Ferienhaus in Oregon verbringen könnte. Ich freute mich sehr auf diese doch so seltene Zeit mit ihr, in der ich im Homeoffice arbeiten würde.

Am Tag vor der Abreise besuchte ich meinen Vater. Zu meiner Überraschung hatte sich sein Zustand so sehr verschlechtert, dass ich nicht sicher sein konnte, ihn bei meiner Rückkehr noch einmal zu sehen. Zögernd fragte ich: „Papa, was wäre, wenn ich nicht fahre?“ Sonst lehnte er meine Angebote stets höflich ab, nun sagte er einfach: „Okay.“ Mein Herz sank – ich musste eine schwierige Entscheidung treffen.

Während der COVID-Pandemie hatte meine Tochter wie viele andere Teenager mit psychischen Problemen zu kämpfen. Eines Tages sagte sie mir allen Ernstes, dass sie sich mit einem Messer die Pulsadern aufschneiden wolle. Da ich keine Anzeichen von Verletzungen sah, dachte ich, sie wolle nur meine Aufmerksamkeit erregen. Immerhin kamen wir gerade von einem Mädchenausflug zurück, den ich sorgfältig geplant hatte, um sie aufzumuntern. Ich konnte mir den Gedanken nicht verkneifen: „So viel habe ich für dich getan, nutzt du das jetzt aus?“ Also tat ich es mit ein paar tröstenden Worten ab. Ich ahnte nicht, dass meine Reaktion sie tief verletzte. Von diesem Moment an begann sie Abstand zu halten, blieb distanziert und zählte die Tage, bis sie wieder zum College musste.

Ihre Veränderungen enttäuschten und verwirrten mich. Damals dachte ich, es handele sich nur um eine typische Wachstumsstörung, die insbesondere bei Kindern auftritt, die in den USA aufwachsen, wo Rebellion im Teenageralter weit verbreitet ist. Während ihres letzten Schuljahres wurde meine Tochter magersüchtig. Mein Mann verstand das nicht und hielt es für eine Ausrede, damit sie nicht mehr an den Leichtathletikwettkämpfen für die Schule teilnehmen musste. In ihrer Hilflosigkeit wandte sie sich an mich, um Unterstützung zu bekommen. Mein Verständnis und meine Ermutigung bewegten sie schließlich. Einige Wochen vor ihrem Weggang zum College verriet sie mir den wahren Grund für ihre Distanzierung. Ich war fassungslos und entschuldigte mich aufrichtig bei ihr. Es überraschte sie, dass ihre sonst so eigensinnige und stolze Mutter sich so vor ihr demütigte und sich entschuldigte.

Sie ging zum College, Tausende von Kilometern von zu Hause entfernt, und hatte einen schwierigen Start. Innerhalb weniger Monate entwickelte sie eine Depression. In ihren dunkelsten, hilflosesten Momenten war ich am anderen Ende der Telefonleitung für sie da. Nach drei Flugumstiegen aus Europa gelangte ich schließlich zu ihrem Campus. Sie rannte auf mich zu und umarmte mich so lange wie noch nie zuvor – eine ganze Minute lang. Von diesem Moment an waren wir ein Herz und eine Seele.

Nun musste ich mich als Kultivierende in diesem schweren Moment zwischen Familie und Pflicht entscheiden. Zu Hause informierte ich zuerst einmal meine eigene Familie über den Zustand meines Vaters. Mein Mann fragte mich immer wieder, ob ich mich schon entschieden hätte, und bekräftigte, dass ich im Notfall jederzeit alleine zu meinem Vater zurückfliegen könne.

Die Unterstützung unserer beiden Kinder beruhigte mich. Zum Abschied umarmte mich meine Tochter fest und ermahnte mich, auf mich aufzupassen. Ihr Verständnis und ihr Mitgefühl linderten meinen Kummer.

Die Familie meines Mannes

Nun möchte ich noch von zwei Frauen aus der Familie meines Mannes erzählen. Meine Schwiegermutter Kathy ist eine liebevolle Person, aber auch sehr willensstark. Ihre Familie gab ihr den Spitznamen „Die Königin“.

Einige Wochen, nachdem ich das Fa erhalten hatte, kaufte ich für die gesamte Familie Tickets für Shen Yun. Meine Schwiegereltern besuchten als erste die Aufführung. Die Vorstellung fanden sie wunderschön, konnten allerdings die tiefgründige Botschaft nicht ganz verstehen. Ihre Reaktion wirkte sich auf meinen Mann aus; er entschied daraufhin, nicht hinzugehen. Dieser Vorfall pflanzte den Groll gegen Kathy in mein Herz.

Später wurde bei ihr, wie zuvor bei meiner Mutter, Parkinson diagnostiziert. Aus Barmherzigkeit stellte ich ihr Falun Dafa vor. Aber sie wollte nichts davon wissen. Diese Zurückweisung verstärkte meinen Groll ihr gegenüber.

Als ich weiter das Fa lernte und sah, wie sich der Zustand meiner Schwiegermutter verschlechterte, empfand ich Mitleid mit ihr. Meine Einstellung änderte sich: Zuerst war ich nur oberflächlich fürsorglich zu ihr gewesen, dann entwickelte ich ein echtes Verständnis und schließlich erklärte ich mich freiwillig bereit, sie im Haushalt zu unterstützen.

Kathy schätzte Familienfeiern sehr und liebte es, Feste für Familien, Verwandte, einschließlich Cousins, Freunde und Nachbarn zu veranstalten. Als es ihr gesundheitlich nicht mehr so gut ging, war sie dazu nicht mehr in der Lage. Aus Mitgefühl bot ich an, die Gastgeberrolle zu übernehmen. Das widersprach meiner Natur: Normalerweise planen wir in den Ferien oft Ausflüge, nur um Einladungen zu umgehen. Aber dieses Mal entschied ich mich anders.

Am letzten Erntedankfest bereitete ich ein traditionelles Gericht zu und alle waren zufrieden. Da sah Kathy mich an und sagte: „Danke!“ Nach einer kurzen Pause fügte sie hinzu: „Danke für alles, was du für mich getan hast!“

Bei der Diamantenen Hochzeit meiner Schwiegereltern erzählte ich auf der Bühne eine Geschichte: „Als unsere Tochter erst ein paar Monate alt war, fuhr Kathy jeden Tag drei Stunden hin und zurück, um einen Tag mit ihrer Enkelin zu verbringen – ohne Forderungen, einfach aus reiner Liebe. Ich sah Kathy damals an und sagte aufrichtig: ‚Mama, wenn ich jemals das Glück habe, Großmutter zu werden, hoffe ich, dass ich so elegant, lustig und liebevoll bin wie du bin.“ Der Raum brach in Applaus aus und Kathy hatte Tränen in den Augen.

Meine Schwägerin Kelly ist warmherzig, hat einen großen Freundeskreis und neigt dazu, Dinge zu übertreiben. Während ihrer gesamten Schulzeit stand sie im Schatten ihres erfolgreichen älteren Bruders. Mein Mann hat sich sein Studium selbst finanziert, ohne einen Cent von seinen Eltern anzunehmen. Im Gegensatz dazu nimmt Kelly bis heute finanzielle Unterstützung von ihren Eltern an.

An Weihnachten rief Kelly ihre Mutter an und sagte, sie könne nicht nach Hause kommen, weil sie in Afrika sei. Als wir sie anschließend am Telefon hatten, sagte sie scherzhaft: „Hier in San Francisco ist es schön sonnig.“ Wir fanden ihren Versuch, uns zu belügen, unhöflich und respektlos. Schließlich konnten wir es nicht mehr aushalten und erzählten Kathy die Wahrheit. Daraufhin strich mich Kelly auf Facebook aus der Freundesliste.

Ich war wütend! Schließlich hatte ich jedes Recht, den Kontakt zu ihr abzubrechen. Doch sie machte den ersten Schritt! Wie lächerlich!

Aber ich bin eine Kultivierende. Nachdem ich mich beruhigt hatte, wurde mir klar, dass oberflächlich betrachtet meine Gefühle gegenüber Kelly durch meinen Mann geprägt waren. Aber in Wahrheit verbarg sich darunter eine tiefsitzende Eifersucht.

Seit ich meinen Mann geheiratet hatte, bestand Kathy darauf, dass die ganze Familie jedes Jahr Hunderte von Kilometern zu ihrem Ferienhaus fuhr, um dort weiße Weihnachten zu feiern. Sie schlug zudem vor, dass ich aus Respekt vor meiner Kultur an Heiligabend ein chinesisches Abendessen zubereiten solle. Aber es gab ein gewisses Problem: Ihre Tochter Kelly war vier Jahre älter als ich. Warum musste ich alle Zutaten besorgen, neun Stunden zu ihrem Haus fahren und nach einem langen Tag auf den Skiern stundenlang kochen, während alle anderen sich ausruhten? Kelly musste keinen Finger rühren.

Außerdem mussten wir mit ansehen, wie Kelly als Weihnachtsgeschenk einen großzügigen Scheck zusammen mit zusätzlichem Geld für ihre jährlichen Auslandsreisen von Kathy überreicht bekam. Aber wenn wir mit Kelly essen gingen, mussten wir immer die Rechnung bezahlen!

Aber warum war ich neidisch auf sie? Es stimmte, dass es viele Dinge an ihr gab, die ich nicht ausstehen konnte. Doch die Dynamik der Ursache-Wirkung innerhalb ihrer Familie verstand ich nicht ganz. Sollte ihre Anwesenheit mir nicht helfen, meine Xinxing zu erhöhen und mich durch die Konflikte zu kultivieren? Was würde es denn bringen, meinen Mann zu drängen und seiner Mutter die Wahrheit zu sagen? Das würde Kathy nur verletzen. Betonen wir als Kultivierende nicht gerade die Nachsicht? Wo war denn meine eigene Nachsicht?

Schließlich ließ ich meine Vorurteile los und versuchte, das Positive an Kelly zu sehen. Einmal kam sie nach einem Besuch bei Freunden noch bei uns vorbei. Sie wollte mit meinem Mann sprechen. Da er aber nicht zu Hause war, empfing ich sie herzlich. Wir unterhielten uns und als sie über Probleme mit ihrem Bruder, meinem Mann sprach, wurde sie emotional. Ich hörte ihr ruhig zu, ohne zu urteilen oder mich von ihren Emotionen mitreißen zu lassen. Ich versuchte, mich in ihre Lage zu versetzen und ihre Sichtweise wirklich zu verstehen. Am Ende sagte ich: „Glaub mir, dein Bruder würde niemals versuchen, dich zu manipulieren.“ Für einen Moment war sie sprachlos, dann brach sie in Tränen aus.

Später sagte Kelly zu mir: „Wir sollten uns mal treffen. Wenn du in der Stadt bist, komm doch vorbei.“ Früher dachte ich, dass sie sich nur wenn Kathy dabei ist, höflich verhielt. Aber jetzt sah ich das nicht mehr so. Ich nahm ihre Einladung mit einem Nicken an. Wir gingen mit ihrer Freundin zusammen zu Abend essen. Beide waren von meiner Aufrichtigkeit und Offenheit berührt. Nachdem ich ihnen Shen Yun vorgestellt hatte, wollte sich ihre Freundin die Aufführung ansehen.

Schluss

Um von meinem Zuhause zum Büro zu gelangen, muss ich eine kurvenreiche Bergstraße entlang fahren. Manchmal werde ich in den scharfen Kurve plötzlich nervös – meine Handflächen schwitzen, mein Blick ist starr nach vorne gerichtet und ich habe Angst, dass ich bei einer falschen Bewegung gegen die Leitplanke pralle oder in die Schlucht stürze. Je ängstlicher ich werde, desto mehr habe ich das Gefühl, dass sich das Lenkrad gegen mich richtet. Aber wenn ich aufhöre, zu viel nachzudenken, und mich einfach dem Fluss der Straße überlasse, bewegt sich das Auto ganz natürlich durch die Kurven und ich entspanne mich.

Ist es mit unserer Kultivierung nicht dasselbe? Egal wie schwierig der Weg ist, wenn wir klar und konzentriert bleiben – erfüllt vom Fa – sind wir ruhig und gelassen. Denn der Weg, den der Meister für uns vorgesehen hat, ist, egal wie entmutigend er auch erscheinen mag, wirklich der beste.

Das ist mein Erfahrungsbericht. Bitte weist mich auf Unangemessenes hin. Danke, verehrter Meister! Dank an euch alle!