(Minghui.org) Ich war mir nie bewusst, dass ich Groll hegte. Doch als ich das Radio einschaltete und mir die Artikel im Minghui-Podcast anhörte, schien es immer darum zu gehen, Groll loszuwerden. Mir wurde schlagartig klar, dass ich mein ganzes Leben mit einem von Groll erfülltem Herzen verbracht hatte.
Der Ursprung meines Grolls
Ich wuchs in einer armen Familie auf. Ich erinnere mich, dass als Kind neue Kleidung immer erst an meine älteren Schwestern ging. Jedes besondere Essen wurde für meine jüngere Schwester aufgehoben. Ich fühlte mich ungerecht behandelt.
Mein Groll ging über meine eigene Familie hinaus. Mein Mann hatte ein jähzorniges Temperament und trank jeden Tag viel Alkohol. Oft verließ er das Haus im Morgengrauen und kam erst zu sehr später Stunde zurück. Deshalb hasste ich ihn mein halbes Leben lang.
Mein Groll vertiefte sich, weil eine Arbeitskollegin mich täglich beschimpfte. Manchmal schrie sie sogar weinend, beschuldigte mich einer Affäre und gab mir die Schuld, ihr Leben ruiniert zu haben.
Obwohl ich oft antworten wollte, hatte ich aber Angst, dass alles, was ich sagen könnte, unfreundlich klingen würde. Also schwieg ich immer. Elf Jahre lang schrie sie mich an, wodurch ich in der Gegend bekannt wurde. Jeden Tag fühlte ich mich, als wäre ich nackt ausgezogen und öffentlich gedemütigt worden.
Später wurde ich krank, litt jahrelang unter schwerer Schlaflosigkeit und verlor fast alle Haare. Ständig fragte ich mich: „Warum passiert mir das?“ Ich überlegte sogar, in einen Tempel zu gehen, um Nonne zu werden, aber ich konnte meine vierjährige Tochter nicht zurücklassen. Schließlich meldete ich diese Frau meinem Vorgesetzten, aber der sagte nur: „Das ist nicht wichtig, geh nach Hause.“
Verzweifelt suchte ich nach einem Weg, um Gerechtigkeit zu finden. Es war aussichtslos. Eines Tages schluckte ich eine ganze Packung Tabletten – ich wollte mein Leben beenden. Mein Mann hielt mich in den Armen, weinte und flehte: „Wenn du stirbst, was wird dann mit unserem Kind und mir?“ Seltsamerweise zeigten die Tabletten keine Wirkung.
Danach setzte ich mich oft mitten in der Nacht im Halbschlaf abrupt im Bett auf und meine Augen wurden glasig. Mein Mann wachte dann auch auf, legte mich vorsichtig wieder hin, und ich schlief weiter. Ich war sehr krank.
Prüfungen von Mitpraktizierenden
Am 1. Januar 1995 begann ich, Falun Dafa zu praktizieren. Noch in derselben Nacht träumte ich von weißen Wolken am Himmel und auf jeder Wolke war ein Falun-Dafa-Übungsplatz abgebildet. Die Wolken schwebten durch die Luft, und ich sagte freudig: „Ah! Wir sind im Himmel.“
Eines Tages kam eine Mitpraktizierende zur Fa-Lerngruppe und kritisierte mich mit der Frage: „Wenn du keine Affäre hattest, warum beschimpfen dich die Leute dann?“ Ich antwortete: „Sag das nicht. Du erzeugst nur Karma. Das ist nicht gut für dich.“
Am nächsten Tag bei der Übungsgruppe entschuldigte sich diese Praktizierende: „Es tut mir leid, ich möchte mich bei dir entschuldigen. Schau mal, diese großen Blasen sind über Nacht an meinem Mund entstanden.“ Sie zeigte mir die Blasen. Ich sagte, das sei ok, dachte mir aber: „Vielleicht wurdest du für das bestraft, was du gesagt hast.“
Nachdem die Praktizierende mich fälschlicherweise beschuldigt hatte, Affären zu haben, geriet ich unter den Praktizierenden in meiner Gegend ins Rampenlicht. Manche isolierten mich, andere verspotteten mich, und manche befahlen mir, dies oder jenes zu tun.
Ein Mitpraktizierender bemerkte: „Wir können nicht wie die Kommunistische Partei Chinas sein und Geschichten über Praktizierende erfinden. Wir sind hier, um uns zu kultivieren. Wir sind Dafa-Jünger. Wir stehen uns näher als unseren Familienmitgliedern. Ob die Praktizierende dieses Problem hat oder nicht – wir können nicht so darüber sprechen. Wir müssen auf unsere Worte achten.“
Als ich das hörte, wurde mir klar, dass ich mich immer noch nicht klar ausdrücken konnte! Was sollte ich tun? Mein Groll wurde immer stärker, bis ich mich nicht mehr in der Lage fühlte, meine Kultivierung fortzusetzen. Ich hatte einen Monat ununterbrochen Fieber.
Erleuchtung durch den barmherzigen Meister
Eines Nachts, als ich Fieber hatte, träumte ich von einer großen, üppig grünen Wiese, auf der sich eine Gruppe schneeweißer Schwäne versammelt hatte. Als ich näher kam, hielt mich der Wärter an und fragte: „Kannst du aufhören, dich zu erklären? Kannst du aufhören, die Dinge wörtlich zu verstehen?“
Ich zögerte und sagte: „Aber ...“ In diesem Moment sah ich, wie die Schwäne mit den Flügeln schlugen und mehr als einen Meter hoch in die Luft flogen. Ich rief laut: „Ich kann es!“ Dann durfte ich auf die Wiese.
Nach dem Aufwachen verstand ich, dass der Meister mich erleuchtete: Ich erfüllte das Prinzip der Nachsicht nicht wirklich. Die Dinge nur oberflächlich zu betrachten, bedeutet, auf der menschlichen Ebene zu bleiben. Erklären bedeutet, nicht geduldig genug zu sein. Die Dinge buchstabengetreu zu nehmen und so eng zu verstehen bedeutet, zu handeln wie ein gewöhnlicher Mensch. Ein Kultivierender sollte ein Herz der großen Nachsicht haben und sich selbst nach den Maßstäben der Fa-Prinzipien messen, die über die menschliche Ebene hinausgehen. Von da an kultivierte ich mich ruhig im Fa und bin voller Dankbarkeit gegenüber dem Meister.
Der Meister zeigte mir die karmische Beziehung zu meiner Kollegin
Eines Nachts offenbarte mir der Meister in einem Traum die karmische Verbindung zwischen der Kollegin, die mich elf Jahre lang beschimpft hatte, und mir.
Vor langer Zeit standen sich zwei hoch aufragende Berge gegenüber. Ein Berg gehörte der Familie meines Kollegen, der andere meiner Familie – es waren zwei Bergfestungen.
Weil beide Familien ebenbürtig waren, arrangierten wir eine Hochzeit zwischen unseren Kindern. Doch am Hochzeitstag stiftete jemand Unruhe, was dazu führte, dass meine Seite die Verlobung löste.
Dies führte zu einem blutigen Kampf zwischen den beiden Dörfern, an dem etwa 200 Menschen beteiligt waren. Es gab viele Tote und Verletzte. Inmitten des Chaos rief ich laut: „Hört auf zu kämpfen! Es ist alles ein Missverständnis!“ Rückblickend erkenne ich, dass ich immens großes Karma geschaffen hatte. Ohne die barmherzige Errettung durch den Meister hätte ich diese Schuld niemals begleichen können.
Langanhaltender Groll erzeugt eine klebrige, schwarze Substanz. Hinter Groll steckt Neid, hinter Neid steckt Egoismus – man klagt gegen Himmel und Erde. Kurzum: Man fühlt sich immer benachteiligt. Wer lange im Groll verharrt, sucht die Schuld im Außen und gerät auf Abwege.
Nach innen schauen, um Groll auszurotten
Als ich das erste Mal wirklich nach innen schaute, erkannte ich: Meine Kollegin hatte mich elf Jahre lang beschimpft – wie viel Leid musste sie selbst ertragen haben? Wie erschöpft musste sie gewesen sein? Als wir damals die Verlobung auflösten, wie viele Menschen starben und wurden verletzt? War ich ihr deswegen nicht etwas schuldig?
Eines Nachts im Traum reichte sie mir eine kleine Schale mit Gold und fragte: „Willst du die noch?“ Ich sagte ihr, das sei nicht der Fall. In Wirklichkeit hatte mir ihr elfjähriges Schimpfen Tugend verliehen – die dieser kleinen Schale Gold entsprach. Nur der Meister konnte mir helfen, dieses Karma zu begleichen. Ich konnte anfangen, Falun Dafa zu praktizieren. Welchen Groll sollte ich da noch hegen?
Hätte ich ohne das barmherzige Arrangement des Meisters Dafa praktizieren oder diese karmische Schuld begleichen können? Als ich darüber nachdachte, strömte für mehrere Minuten kühle Luft aus meinen Nasenlöchern, und der Groll, der mein Herz beschwert hatte, löste sich vollständig auf.
Als ich das zweite Mal nach innen schaute, wurde mir klar: Als mich Mitpraktizierende verspotteten und kritisierten, mir Affären andichteten, halfen sie mir in Wirklichkeit, große Nachsicht zu entwickeln. War das nicht dazu da, mir große Geduld zu lehren? Ihre Spötteleien und ihre Kritik erhöhten mich tatsächlich spirituell. Ich sollte ihnen dankbar sein. Mit dieser Erkenntnis atmete ich erneut lange kühle Luft aus und ein weiterer Teil meines Grolls schmolz in meinem Herzen.
Als ich das dritte Mal nach innen schaute, erfüllte sich mein Herz mit Dankbarkeit gegenüber allen Menschen auf dieser Welt, die mir jemals Leid zugefügt hatten. Wenn ich anderen nie Leid zugefügt hätte – würden sie dann gekommen sein, um eine Schuld einzufordern? In dieser Welt habe ich unzählige Rollen gespielt, in unzähligen Schlachten gekämpft, so viele Menschen verletzt.
Deshalb muss ich allen Groll loslassen, mich nach den hohen Maßstäben eines Kultivierenden fordern und alle Lebewesen mit Barmherzigkeit behandeln. Als mir dieser Gedanke kam, schien alles im Himmel und auf Erden vollkommen stillzustehen.
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